Titel:

Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


Logo:

Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


Suche:


Schriftmenü:

Schriftgrösse: ||

Inhalt:

Naturschutzgebiet Unteres Baarbachtal (MK-056)

Objektbezeichnung:

NSG Unteres Baarbachtal

Kennung:

MK-056

Ort: Iserlohn
Kreis: Maerkischer Kreis
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 12,13 ha
Offizielle Fläche: 12,10 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1995
Inkraft: 1997
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4511-0170
Kennung:

BK-4511-0170

Objektbezeichnung:

NSG Unteres Baarbachtal

Link zur Karte: BK-4511-0170
Objektbeschreibung: Das NSG Unteres Baarbachtal befindet sich im Iserlohner Norden benachbart zur Ruhr. Der Baarbach ist ein Zufluss zur Ruhr. Seine Mündung liegt ca. 300 m nördlich der NSG-Grenze. Das NSG befindet sich oberhalb der Terassenkante, außerhalb der Ruhraue. Naturräumlich gehört das Untere Baarbachtal zum Niedersauerland. Der 4-6 m breite Baarbach fließt im Abschnitt zwischen der Eichelberger Mühle und der Ohler Mühle begradigt und fast ohne Gehölze in einer weiten Talmulde zur Ruhr. In den Bach ist ein dreistufiges Wehr eingebaut. Die relativ steilen Ufer sind teilweise befestigt, die Uferbefestigungen jedoch meist hinterspült, es kommt zu Uferauskolkungen. Der Bach ist schnellfließend und weist eine kiesige Sohle auf. Als vereinzelte Ufergehölze treten Erlen und Weiden auf, die z.T. auch auf der Uferböschungsoberkante stocken. In der Bachuferflur dominiert das Rohrglanzgras, örtlich ist das Drüsige Springkraut eingewandert. Deutlich ist der Talraum durch Terrassen mit steilen Böschungen zu den umliegenden, wenig geneigten Ackerflächen hin abgegrenzt. Die Terrassenhänge sind von reich strukturierten Gehölzbeständen, in denen die mit Hainbuchen untersetzten Eichen dominieren. Einige alte Pappeln bilden Überhälter des Bestandes. Im Grenzbereich Nassbrache - Mähwiese ist eine Pappel in die Grünlandfläche gefallen und im Gebiet verblieben. Ein aus dem Osten zulaufender Seitensiepen ragt in die angrenzenden Ackerflächen hinein. Hier befindet sich ein Lärchen-Eichenbestand. Ein sommertrockener Tümpel befindet sich in einer Nassbrache. Im Sommer ist der flache Teich nicht mehr wassergefüllt, und die gesamte Fläche mit Flutendem Schwaden bedeckt. Die ehemaligen Uferzonen werden von Rohrglanzgrasbeständen gekennzeichnet. Der verlandete Teich ist überwiegend besonnt, nur einzelne alte nicht mehr geschnittene und auseinanderbrechende Kopfweiden und ein Eiche spenden randlich Schatten. Eine nasse Brachfläche grenzt an den ehem. Teich an. Die Nassbrache weist ein ausgeprägteres Bodenrelief aus als die benachbarten Mähflächen. Hier zeigen die alten Gehölze und feuchten Senken die ehemaligen Bachmäander an. Der übrige Talraum sowie eine Hangfläche werden als Mähwiese genutzt. Für den Naturraum Niedersauerland hat das NSG Unteres Baarbachtal in der landwirtschaftlich intensiv genutzten Ruhrniederung mit seinen Verzahnungen von Nass- und Feuchtgrünlandflächen, Tümpel, Flutrasen und extensiv genutztem Schnittgrünlandflächen lokale Bedeutung. Der Ausbau des Baarbaches mit seiner starken Sohleintiefung und der damit verbundenen Grundwasserabsenkung hat großen Einfluss auf den Wasserhaushalt der benachbarten Grünlandflächen. Die Erhaltung und Förderung der strukturellen Vielfalt dieses Wiesentals mit seiner engen Verzahnung von dem naturnahen Quellbachlauf mit seinen Feucht- und Nassgrünländern bzw. -brachen sowie Hochstaudenfluren haben einen hohen Stellenwert. Die Entwicklungsmaßnahmen sehen eine extensive Grünlandnutzung auf den Fettwiesenparzellen sowie eine Verringerung der Wilddichte vor. Weiterhin ist eine extensive Nutzung/ Pflegeschnitt der Grünlandbrachen in mehrjährigem Abstand wünschenswert, um die artenreichen Nassgrünlandflächen als Zeuge der Kulturlandschaft langfristig zu erhalten. Langfristig ist die Renaturierung des Bachlaufes anzustreben.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (1,50 ha)
  • noch kein LRT <kein LRT> (6,41 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (2,71 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (1,51 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,13 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Eichenmischwald mit Nadelbaumarten <AB5> (0,44 ha)
  • Gebüsche und Strauchgruppen mit vorwiegend heimischen Straucharten <BB11> (0,23 ha)
  • Gehölzstreifen <BD3> (2,12 ha)
  • Fettwiese <EA0> (3,47 ha)
  • Fettweide <EB0> (0,39 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (1,97 ha)
  • Flutrasen <EC5> (0,10 ha)
  • Magerwiese <ED1> (1,51 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,78 ha)
  • Tümpel (periodisch) <FD1> (0,13 ha)
  • Tieflandbach <FM5> (0,12 ha)
  • Fließgewässerprofilböschung <HH7> (0,93 ha)
  • Feuchter Waldsaum bzw. linienf. Hochstaudenflur <KA4> (0,07 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Arznei-Baldrian Sa. (Valeriana officinalis agg.)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Breit-Wegerich (Plantago major)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Brombeere (unbestimmt) (Rubus spec.)
  • Bruch-Weide Sa. (Salix fragilis agg.)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum s.l.)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Flutender Schwaden Sa. (Glyceria fluitans agg.)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeiner Rainkohl (Lapsana communis s.l.)
  • Gemeines Ferkelkraut (Hypochaeris radicata)
  • Gemeines Hornkraut (Cerastium holosteoides)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnliche Schlehe (Prunus spinosa)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnliches Leinkraut (Linaria vulgaris)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Klette (Arctium lappa)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Gundermann (Sa.) (Glechoma hederacea agg.)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Hasenpfoten-Segge (Carex leporina)
  • Herkulesstaude (Heracleum mantegazzianum)
  • Hornkraut (unbestimmt) (Cerastium spec.)
  • Jakobs Greiskraut (Senecio jacobaea)
  • Kleinblütige Sumpfkresse (Rorippa palustris)
  • Kleine Bibernelle (Pimpinella saxifraga)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kleiner Klee (Trifolium dubium)
  • Kleiner Klee Sa. (Trifolium dubium agg.)
  • Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella)
  • Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Knick-Fuchsschwanz (Alopecurus geniculatus)
  • Knäuel-Binse (Juncus conglomeratus)
  • Krauser Ampfer (Rumex crispus )
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Lärche (unbestimmt) (Larix spec.)
  • Orangerotes Habichtskraut (Hieracium aurantiacum)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rohrkolben (unbestimmt) (Typha spec.)
  • Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Rotschwingel (Festuca rubra)
  • Rotschwingel Sa. (Festuca rubra agg.)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Labkraut i.w.S. (Galium palustre s.l.)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)
  • Sumpf-Weidenröschen (Epilobium palustre)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Trauben-Eiche (Sa.) (Quercus petraea agg.)
  • Trespe (unbestimmt) (Bromus spec.)
  • Vielblütige Hainsimse (Luzula multiflora)
  • Vogel-Wicke (Vicia cracca)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Weiche Trespe (Bromus hordeaceus s.l.)
  • Weiche Trespe Sa. (Bromus hordeaceus agg.)
  • Weide (unbestimmt) (Salix spec.)
  • Weissdorn (unbestimmt) (Crataegus spec.)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Klee (Trifolium pratense)
  • Wiesen-Labkraut (Galium mollugo)
  • Wiesen-Lieschgras (Phleum pratense)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis)
  • Wiesen-Rispengras Sa. (Poa pratensis agg.)
  • Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium)
  • Wiesen-Schafgarbe Sa. (Achillea millefolium agg.)
  • Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis)
  • Wiesen-Schaumkraut Sa. (Cardamine pratensis agg.)
  • Wiesen-Segge (Sa.) (Carex nigra agg.)
  • Wiesenfuchsschwanzgras Sa. (Alopecurus pratensis agg.)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
Tierarten:
  • BlauGrüne Mosaikjungfer (Aeshna cyanea)
  • Brauner Waldvogel (Aphantopus hyperantus)
  • Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens)
  • Gelbspötter (Hippolais icterina)
  • Grünes Heupferd (Tettigonia viridissima)
  • Herbst-Mosaikjungfer (Aeshna mixta)
  • Hohltaube (Columba oenas)
Schutzziele:
  • Erhaltung eines reich strukturierten Talraumes mit Nassbrachen, Feucht- und Nassgrünland, Feuchtbiotopen, Kopfbäumen und gehölzbestandenen Terassenkanten, inmitten eines intensiv landwirtschaftlich genutztem Landschaftsraum.
Gefährdungen:
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Gewaesserausbau
  • Uferbefestigung (WA)
Maßnahmen:
  • Entnahme nicht bodenst. Gehoelze im Rahmen der forstl. Nutzung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • Kopfbaumpflege
  • Neophyten beseitigen
  • Renaturierung des Wasserhaushaltes
  • Wilddichte reduzieren
Die Kartenanwendung benötigt Javascript. Falls Sie diese Karte aufrufen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser Javascript ein.