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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Genkel-Tal (MK-081)

Objektbezeichnung:

NSG Genkel-Tal

Kennung:

MK-081

Ort: Meinerzhagen
Kreis: Maerkischer Kreis
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 8,20 ha
Offizielle Fläche: 8,20 ha
Flächenanzahl: 2
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1996
Inkraft: 2001
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4911-0055
Kennung:

BK-4911-0055

Objektbezeichnung:

NSG Genkel-Tal

Link zur Karte: BK-4911-0055
Objektbeschreibung: Nördlich des Ortsteils Meinerzhagen-Listringhausen befindet sich im südlichen Märkischen Kreis, westlich der Genkel-Talsperre ein Wald-Wiesental mit Nasswiesen, Nassbrachen, Röhrichtbeständen, bachbegeitenden Erlen-Eschenwäldern und einem naturnahen Bachlauf. Naturräumlich gehört das Genkel-Tal zum Oberagger- und Wiehlbergland. Im Westen des NSG Genkel-Tal entspringt eine Seitenarm der Genkel in einer im Wirtschaftsgrünland gelebenen Quellemulde, die keine quelltypische Vegetation aufweist. Der Quellbach fließt direkt in einen mit Zitterpappeln, Ohrweiden, Eichen- und Fichten bestandenen Siepen. Hier vereinigen sich wiederum einige Rinnsale zu einem Bachlauf, der durch einen lichten Fichtenbestand mäandriert. Dieser Bestand weist eine Auwald-typische Krautschicht mit einigen sehr nassen Bereichen auf. Ein Sommersturm hat Anfang Juli 2013 einige Fichten umgeworfen. In diesem lichten Nasswald kommt neben Erlen, Eschen und Bergahorn auch viel Fichten-Naturverjüngung auf. Nach ca. 200 m Talverlauf mündet aus nördlicher Richtung der Bachlauf der Genkel in das Gebiet ein. Die Quelle dieses Bachlaufes befindet sich nördlich der Ortschaft Genkel im NSG Quellgebiet Genkel. Der Bach durchfließt im weiteren einen dichteren Fichtenbestand, der eine Auwald-typische Krautschicht aufweist. Im Anschluss mäandriert die Genkel durch ein offenes Wiesental, bevor sie in das Vorstaubecken der Genkel-Talsperre einmündet. Die bachnahen Grünlandflächen sind hochstaudenreich und liegen brach. Die bachfernere Feuchtwiese ist mähbar. Auf der nördlichen Uferseite stockt ein bachbegleitender Erlen-Eschenwald. Eine ehemals mit Fichten bestockte Fläche mit jungem Erlenaufwuchs schließt sich im Osten an den Auwald an. Kurz vor der Mündung in den Fischteich verzweigt sich der Bachlauf. Ein Arm fließt nördlich am Fischteich vorbei, wird aufgestaut und mündet nach einer Verrohrung unter der Straße in die Verlandungszone des Vorstaubeckens. Der zweite Gewässerarm mäandriert durch eine verbuschende Nassgrünlandbrache und mündet in den Fischteich. Der Teich hat eine breite Verlandungszone, in dem sich u.a. ein Schnabelseggenried etabliert hat. Von Süden her mündet ein Seitensiepen in das Genkeltal, der in einem mit Erlen und Eichen bestockten Nasswald entspringt. Nördlich des Forstweges, nahe dem Fischteich geht der Wald in ein Ohrweiden-Haselgebüsch über. Der von Forstwegen zerschnittene Nasswaldbestand wird stellenweise als Holzlagerplatz genutzt. Östlich der querenden Straße mäandriert die Genkel durch eine breite Verlandungszone des Vorstaubeckens der Genkeltalsperre. Zur Zeit der Kartierung war die gesamte Fläche flach überflutet und nicht überall begehbar. Der Hochstaudenfluren wechseln sich ab mit Rohrglanzgras-Beständen, Rohrkolben- und Teichschachtelhalmbeständen wowie Arten der Nasswiesen und Seggenriede. Einzelne Erlen und Ohrweiden stocken in der Fläche. Für den Naturraum Oberagger- und Wiehlbergland hat das Wald-Wiesental mit seinem naturnahen Bachlauf, den Feucht- und Nasswiesen bzw. –brachen und Seggenrieden lokale Bedeutung. Die Erhaltung und Förderung der strukturellen Vielfalt dieses Wiesentals mit seiner engen Verzahnung der naturnahen Bachläufe mit den benachbarten Feucht- und Nassgrünländern, -brachen, Hochstaudenfluren und Auwaldbereiche haben einen hohen Stellenwert. Die Entwicklungsmaßnahmen sehen eine Beibehaltung der extensiven Grünlandnutzung in der Bachaue vor. Eine Extensivierung des Fettgrünlandes im Westen sowie eine Auszäunung des Quellbereiches sind anzustreben. Eine Umbestockung der Fichtenparzellen auf Auwaldstandorten ist umzusetzen und die Bewirtschaftung der Fischteichanlage sollte eingestellt werden.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (5,20 ha)
  • Fliessgewaesser der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion <3260> (0,20 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (0,48 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Auenwaelder (nicht FFH-LRT) <NAX0> (0,50 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (1,46 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Schwarzerlenwald <AC0> (0,72 ha)
  • Schwarzerlenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AC1> (0,50 ha)
  • Schwarzerlenmischwald mit nicht heimischen Laubbaumarten <AC2> (1,14 ha)
  • Schwarzerlenmischwald mit Nadelbaumarten <AC3> (0,54 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (1,09 ha)
  • Windwurffläche <AT2> (0,76 ha)
  • Röhrichtbestand hochwüchsiger Arten <CF2> (0,52 ha)
  • Fettwiese <EA0> (0,60 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (0,66 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,80 ha)
  • Fischteich <FF2> (0,28 ha)
  • Quelle, Quellbereich <FK0> (0,03 ha)
  • Mittelgebirgsbach <FM6> (0,20 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea)
  • Aufrechter Igelkolben (Sparganium erectum)
  • Bach-Spatenmoos (Scapania undulata)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Baldrian (unbestimmt) (Valeriana spec.)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Brombeere (unbestimmt) (Rubus spec.)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Fuchs Greiskraut (Senecio ovatus)
  • Gamander-Ehrenpreis Sa. (Veronica chamaedrys)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Gewöhnliches Scharbockskraut (Ranunculus ficaria subsp. ficaria)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hybridpappel-Kultursorte (Populus canadensis (cvar. marilandica))
  • Kleinblütige Sumpfkresse (Rorippa palustris)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Knöllchen-Scharbockskraut (Ranunculus ficaria subsp. bulbilifer)
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Moor-Labkraut (Galium uliginosum)
  • Ohr-Weide (Salix aurita)
  • Quell-Sternmiere (Stellaria alsine)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Ribes (unbestimmt) (Ribes spec.)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rot-Eiche (Quercus rubra)
  • Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris)
  • Schnabel-Segge (Carex rostrata)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Pippau (Crepis paludosa)
  • Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Sumpf-Weidenröschen (Epilobium palustre)
  • Teich-Schachtelhalm (Equisetum fluviatile)
  • Trauben-Eiche (Sa.) (Quercus petraea agg.)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Schaumkraut (Cardamine flexuosa)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Weissdorn (unbestimmt) (Crataegus spec.)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Knöterich (Bistorta officinalis)
  • Wiesen-Labkraut Sa. (Galium mollugo agg.)
  • Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
Tierarten:
  • Frühe Adonislibelle (Pyrrhosoma nymphula)
Schutzziele:
  • Erhalt und Optimierung eines landschaftstypischen Wiesentales mit extensiv genutztem Nass- und Feuchtgrünland, bodenständiger Laubholzbestockung sowie einem naturnahem Bachlauf als Lebensraum gefährdeter uns spezifischer Pflanzen- und Tiergemeinschaften.
    Erhaltung und Optimierung von Gewässern mit lokal seltenen, standorttypischen Röhricht- und Grosseggenriedbeständen als Lebensraum gefährdeter amphibischer Pflanzen- und Tiergemeinschaften.
Gefährdungen:
  • Angelsport, Fischerei
  • Holzlagerplatz an ungeeignetem Standort (FW)
  • Naturverjuengung nicht bodenstaendiger Gehoelze
Maßnahmen:
  • Entnahme nicht bodenst. Gehoelze im Rahmen der forstl. Nutzung
  • Erhaltung der Ueberschwemmungsdynamik
  • keine Fischteichanlage
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
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