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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Feuchtgebiet Handorf (MS-006)

Objektbezeichnung:

NSG Feuchtgebiet Handorf

Kennung:

MS-006

Ort: Muenster
Kreis: Muenster
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 13,01 ha
Offizielle Fläche: 13,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1987
Inkraft: 1998
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4012-0368
Kennung:

BK-4012-0368

Objektbezeichnung:

NSG Feuchtgebiet Handorf

Link zur Karte: BK-4012-0368
Objektbeschreibung: Auf dem durch offene, zumeist magere Grasfluren geprägten Standortübungsplatz Handorf östlich Münster befindet sich in einer flachen Senke über nassen Sanden ein bedeutsames Feuchtgebiet. Das Zentrum des Feuchtgebietes ist weitgehend gehölzfrei und wird von einem flachen Stillgewässer eingenommen, das im Winter und Frühjahr hoch überstaut ist und im Sommer größtenteils trocken fällt. Der Boden ist dann mit dichten Therophytenfluren bewachsen, durchsetzt mit einigen Arten der Röhrichte und Großseggenrieder. In tieferen Senken bleiben Restwasserflächen erhalten, in denen die Bestände des Wasserschlauches und der Dreifurchigen Wasserlinse besonders bemerkenswert sind. Am Gewässerrand wachsen breite Röhrichte und Großseggenrieder, die landwärts in naturnahe Weidengebüsche übergehen. Der äußere Rand wird von einem Erlenwald gebildet, der größtenteils eine bruchwaldtypische Strauch- und Krautschicht aufweist. Lediglich im Westen ist die Krautschicht weniger feuchtegeprägt und wird vor allem von Ruderalisierungs- und Störzeigern wie Brombeere oder Brennnessel gebildet. Im Erlenwald und in den Weidengebüschen sind mehrere Kleingewässer (alte Bombentrichter) vorhanden. Das Feuchtgebiet ist gekennzeichnet durch eine vollständige Stillgewässer -Verlandungsserie von offenenen Wasserflächen über Röhrichte und Seggenrieder bis hin zur Schlussgesellschaft des Erlenbruchwaldes. Die floristische und faunistische Ausstattung des Feuchtgebietes ist von herausragender Bedeutung mit Nachweisen zahlreicher gefährdeter Pflanzen- und Tierarten. Mit dem Verschluss eines entwässernden Grabens am Nordrand des Gebietes hat sich der ökologische Zustand in den letzten Jahren etwas stabilisiert. Der gesamte Übungsplatz Handorf mit seiner Vielzahl seltener und gefährdeter Lebensräume ist ein zentraler Baustein im Bereich des landesweit bedeutsamen Verbundkorridores der Emsaue.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (8,50 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (2,56 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,70 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (1,00 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Schwarzerlenwald <AC0> (1,50 ha)
  • Erlen-Bruchwald <AC4> (3,00 ha)
  • Bruchgebüsch <BB5> (4,00 ha)
  • Rasen-Großseggenried <CD1> (0,06 ha)
  • Röhrichtbestand hochwüchsiger Arten <CF2> (2,50 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,70 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (1,00 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Blasen-Segge (Carex vesicaria)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Dreifurchige Wasserlinse (Lemna trisulca)
  • Dreiteiliger Zweizahn (Bidens tripartita)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeiner Wasser-Hahnenfuss (Ranunculus aquatilis)
  • Gewöhnlicher Hohlzahn (Galeopsis tetrahit)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Gras-Sternmiere (Stellaria graminea)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Gänse-Fingerkraut (Potentilla anserina)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Hirse-Segge (Carex panicea)
  • Kleinblütiges Springkraut (Impatiens parviflora)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Knick-Fuchsschwanz (Alopecurus geniculatus)
  • Korb-Weide (Salix viminalis)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Langährige Segge (Carex elongata)
  • Moor-Labkraut (Galium uliginosum)
  • Niederliegende Sumpfkresse (Rorippa x anceps (R. amphibia x sylvestris))
  • Ohr-Weide (Salix aurita)
  • Pfennigkraut (Lysimachia nummularia)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Riesen-Straussgras (Agrostis gigantea)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Roter Gänsefuss Sa. (Chenopodium rubrum agg.)
  • Rotschwingel (Festuca rubra)
  • Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris)
  • Schein-Zypergras-Segge (Carex pseudocyperus)
  • Schild-Ehrenpreis (Veronica scutellata)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schlank-Segge (Carex acuta)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Sumpf-Ampfer (Rumex palustris)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Ruhrkraut (Gnaphalium uliginosum)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Sumpfquendel (Peplis portula)
  • Ufer-Segge (Carex riparia)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasser-Schwaden (Glyceria maxima)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Wasserpfeffer-Knöterich (Persicaria hydropiper)
  • Wasserschlauch (unbestimmt) (Utricularia spec.)
  • Weißes Straussgras (Agrostis stolonifera)
  • Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis)
  • Wilde Sumpfkresse (Rorippa sylvestris)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zweizeilige Segge (Carex disticha)
Tierarten:
  • Bergmolch (Triturus alpestris)
  • Grasfrosch (Rana temporaria)
  • Kammmolch (Triturus cristatus)
  • Laubfrosch (Hyla arborea)
  • Teichmolch (Triturus vulgaris)
  • Wasserfrosch-Komplex (Rana esculenta-Synklepton)
Schutzziele:
  • Erhaltung eines überregional bedeutsamen Feuchtgebietes mit naturnahen Stillgewässern, Röhrichten und Großseggenriedern, Bruchwäldern und -gebüschen als Lebensraum für viele, z.T. gefährdete Pflanzen- und Tierarten
Gefährdungen:
  • Grundwasserabsenkung
Maßnahmen:
  • der Sukzession ueberlassen
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung des Wasserstandes
  • keine Entwaesserung
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