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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Silberkuhle (OE-044)

Objektbezeichnung:

NSG Silberkuhle

Kennung:

OE-044

Ort: Drolshagen
Kreis: Olpe
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 37,24 ha
Offizielle Fläche: 37,27 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2009
Inkraft: 2009
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-5012-035
Kennung:

BK-5012-035

Objektbezeichnung:

NSG Silberkuhle

Link zur Karte: BK-5012-035
Objektbeschreibung: Frueheres Berg-Birkenmoor und ehemalige Wacholderheide, die heute fast ausnahmslos in Fichtenforste umgewandelt sind. Es handelt sich um den maessig steilen, noerdlich exponierten Hang der Silberkuhle im Bereich des Luehsiepens und seiner Quellbaeche. Trotz der umfangreichen Entwaesserungsmassnahmen und der Aufforstungen mit nicht bodenstaendigen Fichten haben sich eine Vielzahl von z.T. hochgradig gefaehrdeten und vom Aussterben bedrohten Pflanzenarten an meist nur kleinflaechigen Sonderstandorten wie Quellen, Moorresten, Graeben und Wegboeschungen halten koennen. Bei der oestlichen kleinen Teilflaeche handelt es sich um ein kleines Moorlilienvorkommen in einem mit Fichten bestockten Quellbereich. Die Moorlilie konnte 1997 trotz intensiver Nachsuche nicht bestaetigt werden. 1997 wurde eine Neu-Arrondierung der BK-Flaeche vorgenommen. Die suedliche Teilflaeche im Oberbergischen Kreis wird gesondert betrachtet (BK-5012-026). Die oestlich zum BK gehoerende Teilflaeche mit dem ehemaligen Moorlilienvorkommen wurde zwecks sinnvoller Arrondierung eines NSG-Vorschlages mit in die BK-Abgrenzung einbezogen. Der die Teilflaechen verbindende Fichtenbestand Kolzenhahn wurde daher mit in das BK aufgenommen. Ausserdem wurde die urspruengliche BK-Grenze im Norden bis an die L351erweitert. Im Nordteil wurde u.a. auch eine oestlich an den Luehsiepen angrenzende Weide mit Quellbach aufgenommen. Es handelt sich bei dem bewaldeten suedlichen Teil der Biotopkulisse um einen durch forstwirtschaftliche Massnahmen (Entwaesserung, Aufforstung mit Fichte) stark beeintraechtigten Quellmoorkomplex, der jedoch durch die zahlreichen vorhandenen moortypischen Arten und die verschiedenen z.T. sehr seltenen Torfmoosarten (s. Artenliste) eine sehr hohes Entwicklungspotential aufweist. Durch die forstwirtschaftliche Nutzung (Kahlschlag, Aufforstung, Teilentwaesserungen) ergibt sich ein sehr heterogenes Vegetationsmosaik aus fliessenden Uebergaengen typischer torfmoosreicher Moorgesellschaften zu feuchten Ausbildungen von Borstgrasrasen, Glockenheidegesellschaften mit Uebergangen zur trockeneren Bestaenden mit Besenheide sowie Braun- und Schnabel- seggensuempfen. Dieser Moorvegetationskomplex konzentriert sich im Bereich der Der Nordteil des Biotopkomplexes ist durch den naturnahen Bachlauf des Luehsiepen charakterisiert. Dieser wird hier partiell von einem naturnahen Erlenmoorwald begleitet, der in die feuchte Ausbildung eines Eichen-Birkenwaldes uebergeht. In den nicht bewaldeten Boeschungen des Baches und deren Randbereichen finden sich kleinflaechig artenreiche, jedoch verbuschende Borstgrasrasenreste. Im weiteren Verlauf tangiert der Bach eine intensiv genutzte Fischteich-Gartenanlage. Auf dieser Hoehe muendet von Suedoesten ein kleiner Quellbach ein, der seinen artenreichen, von Spitzbluetiger Binse dominierten, Quellbereich in der angrenzenden Weide hat. Am Ostrand des Fichtenbestandes Kolzenhahn befindet sich ein weiterer kleinflaechiger Quellmoorbereich mit Torfmoosen, Spitzbluetiger Binse, Schnabel-Segge und Kleinseggenarten. (Siehe unter allgemeine Bemerkungen)

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (NaN ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (0,65 ha)
  • Eichen-Birkenmischwald <AD1> (0,65 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (24,49 ha)
  • Lärchenwald <AS0> (0,65 ha)
  • Erlen-Ufergehölz <BE2> (0,33 ha)
  • Übergangs-, Zwischenmoor, Quellmoor <CA3> (1,63 ha)
  • Degenerierte Calluna-Heide <DA2> (0,33 ha)
  • Borstgrasrasen <DF0> (0,33 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (0,33 ha)
  • Teich <FF0> (0,33 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (0,33 ha)
  • Bachoberlauf im Mittelgebirge <FM1> (1,63 ha)
  • Graben <FN0> (0,33 ha)
  • Höhlen und Stollen <GE0> (0,33 ha)
  • Halde, Aufschüttung <HF0> (0,33 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Minze (Mentha arvensis)
  • Aufsteigende Gelb-Segge (Carex demissa)
  • Beinbrech (Narthecium ossifragum)
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Blutwurz (Potentilla erecta)
  • Borstgras (Nardus stricta)
  • Braune Segge (Carex nigra)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Buchenfarn (Phegopteris connectilis)
  • Dichtes Torfmoos (Sphagnum compactum)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Dreizahn (Danthonia decumbens s.l.)
  • Echte Glockenheide (Erica tetralix)
  • Englischer Ginster (Genista anglica)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Feder-Torfmoos (Sphagnum subnitens)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Geflecktes Knabenkraut Sa. (Dactylorhiza maculata agg.)
  • Gekrümmtes Torfmoos (Sphagnum flexuosum)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Geöhrtes Torfmoos (Sphagnum denticulatum)
  • Girgensohnsches Torfmoos (Sphagnum girgensohnii)
  • Glieder-Binse (Juncus articulatus)
  • Grau-Segge (Carex canescens)
  • Haar-Ginster (Genista pilosa)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Hain-Greiskraut Sa. (Senecio nemorensis agg.)
  • Harzer Labkraut (Galium saxatile)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hasenpfoten-Segge (Carex leporina)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Hirse-Segge (Carex panicea)
  • Kahnblättriges Torfmoos (Sphagnum palustre)
  • Kamm-Torfmoos (Sphagnum affine)
  • Keulen-Bärlapp (Lycopodium clavatum)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Knäuel-Binse (Juncus conglomeratus)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Mittleres Torfmoos (Sphagnum magellanicum)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Ohr-Weide (Salix aurita)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Quell-Sternmiere (Stellaria alsine)
  • Quendel-Kreuzblümchen (Polygala serpyllifolia)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rippenfarn (Blechnum spicant)
  • Scheiden-Wollgras (Eriophorum vaginatum)
  • Schmalblättriges Wollgras (Eriophorum angustifolium)
  • Schnabel-Segge (Carex rostrata)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Sparrige Binse (Juncus squarrosus)
  • Spitzblättriges Torfmoos (Sphagnum capillifolium)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Sprossender Bärlapp (Lycopodium annotinum)
  • Stern-Segge (Carex echinata)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)
  • Sumpf-Veilchen (Viola palustris)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Tannen-Bärlapp (Huperzia selago)
  • Teufelsabbiss (Succisa pratensis)
  • Torfmoos (unbestimmt) (Sphagnum spec.)
  • Trügerisches Torfmoos (Sphagnum fallax)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Schachtelhalm (Equisetum sylvaticum)
  • Warziges Torfmoos (Sphagnum papillosum)
  • Wasserpfeffer-Knöterich (Persicaria hydropiper)
  • Zartes Torfmoos (Sphagnum tenellum)
  • Zwiebel-Binse (Juncus bulbosus s.l.)
Tierarten:
  • Baumpieper (Anthus trivialis)
  • Fitis (Phylloscopus trochilus)
  • Haubenmeise (Parus cristatus)
  • Sommergoldhähnchen (Regulus ignicapilla)
  • Tannenmeise (Parus ater)
  • Wintergoldhähnchen (Regulus regulus)
Schutzziele:
  • Erhaltung und Wiederherstellung eines strukturreichen naturnahen Quellmoorkomplexes, insbesondere Umwandlung in bodenstaendigen Wald und Wiedervernaessung entwaesserter bzw. teilentwaesserter Standorte.
Gefährdungen:
  • Aufforstung
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Fischerei, Teichbau (FI)
  • Gewaesserausbau
  • intensive Forstwirtschaft (FW)
  • Muellablagerung
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Wegebau
Maßnahmen:
  • Beseitigung von Gehoelzen
  • Beseitigung von Muell
  • kein Gewaesserausbau
  • keine Aufforstung
  • keine Entwaesserung
  • keine wegebaulichen Massnahmen
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Wiedervernaessung
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