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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Biggequellgebiet (OE-049)

Objektbezeichnung:

NSG Biggequellgebiet

Kennung:

OE-049

Ort: Wenden
Kreis: Olpe
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 12,16 ha
Offizielle Fläche: 12,18 ha
Flächenanzahl: 3
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2009
Inkraft: 2009
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-5012-0046
Kennung:

BK-5012-0046

Objektbezeichnung:

NSG Biggequellgebiet

Link zur Karte: BK-5012-0046
Objektbeschreibung: Das Naturschutzgebiet Biggequellgebiet umfasst drei Quellräume bzw. Talflächen südwestlich und nordwestlich von Römershagen entlang der Landesgrenze. Die südliche und mittlere Teilfläche ist bewaldet, die nördliche Teilfläche wird als Grünland genutzt. In der Südfläche des Naturschutzgebietes stockt ein Alt-Fichtenbestand mit einem Brusthöhendurchmesser von 0,65 bis 0,7 m, lokal durchsetzt von aufkommender Laubholz-Naturverjüngung. Auch die mittlere Fläche wird von Fichten geprägt. Die Fichten stocken hier innerhalb einer schwach reliefierten Quellmulde. Durch Windwurf ("Kyrill") sind die Bestände lokal aufgelichtet. Im Zentrum der Mulde steht, eingezwängt von Fichten, ein lichtes, torfmoosreiches Bruchgebüsch. Lokal von dichten Torfmoos-Polstern begleitet wird auch der abfließende Quellbach. Im Zentrum der nördlichen, offenen Grünlandfläche liegt, flankiert von einer Intensivwiese und einer Rinderweide, eine binsenreiche Feucht- und Nassweide, durchzogen von einem naturnahen Mittelgebirgsbach. Der Bachlauf oberhalb weist lokal markante Mäander auf. Naturschutzfachlich von hervorgehobener Bedeutung ist die bewaldete Quellregion der Mittelfläche mit den torfmossreichen Feucht- und Gewässerlebensräumen. Gefährdete Charakterarten dieser vermoorten Quellzone sind Teufelsabbiss, Hirse-Segge, Stern-Segge, Schnabel-Segge und Sumpf-Veilchen. Durch Starkdurchforstung der randlichen Fichtenbestände kann dieser Bereich noch deutlich ökologisch aufgewertet werden. In der Vorkartierung wurden hier ergänzend auch wenige Exemplare von Arnika gefunden. Dieser seltene Pflanzenstandort scheint aber nach Windwurf und dichter Verjüngung erloschen zu sein. Demgegenüber kommen der südlichen, kleinen Fläche nur ökologische Arrondierungsfunktionen für die bereits in Rheinland-Pfalz gelegenen Quellräume zu. Die torfmoosreiche Quellregion ist ein herausragender Refugialbiotop innerhalb des überwiegend mit Fichten bestockten Bigger Berges. Er ist gleichzeitig ein Bereich mit hohem Entwicklungspotenzial. Insbesondere durch Zurücknahme von Nadelholz sind seltene Feuchtbiotope entwickelbar. Alle Teilflächen erfüllen ökologische Arrondierungs- und Vernetzungsfunktionen innerhalb des Bigge-Tal- und Gewässer-Verbundes.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (9,31 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete flaechige Gebuesche und Baumgruppen <NBB0> (0,11 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (1,80 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,66 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,25 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Fichtenwald <AJ0> (3,51 ha)
  • Windwurffläche <AT2> (2,50 ha)
  • Bruchgebüsch <BB5> (0,11 ha)
  • Fettwiese <EA0> (3,10 ha)
  • Fettweide <EB0> (1,80 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (0,66 ha)
  • Bach <FM0> (0,03 ha)
  • Bachoberlauf im Mittelgebirge <FM1> (0,17 ha)
  • Quellbach <FM4> (0,06 ha)
  • Landwirtschaftsweg <VB3a> (0,20 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea)
  • Aufrechter Igelkolben (Sparganium erectum)
  • Birke (unbestimmt) (Betula spec.)
  • Blutwurz (Potentilla erecta)
  • Braune Segge (Carex nigra)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Grau-Erle (Alnus incana)
  • Hasenpfoten-Segge (Carex leporina)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Hirse-Segge (Carex panicea)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rippenfarn (Blechnum spicant)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris)
  • Schild-Wasserhahnenfuss (Ranunculus peltatus)
  • Schnabel-Segge (Carex rostrata)
  • Schwimmendes Laichkraut (Potamogeton natans)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Stern-Segge (Carex echinata)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Reitgras (Calamagrostis canescens)
  • Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)
  • Sumpf-Veilchen (Viola palustris)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Teufelsabbiss (Succisa pratensis)
  • Torfmoos (unbestimmt) (Sphagnum spec.)
  • Wasserpfeffer-Knöterich (Persicaria hydropiper)
  • Wasserstern (unbestimmt) (Callitriche spec.)
  • Weide-Kammgras (Cynosurus cristatus)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Knöterich (Bistorta officinalis)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt von Quell- und Talräumen mit naturnahen Quell- und Gewässer-Lebensräumen, Feuchtgrünland und Bruchgebüsch und ökologische Optimierung durch Zurücknahme von Fichten zu Gunsten bodenständiger Laubwald-Biotope.
Gefährdungen:
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
Maßnahmen:
  • Erhoehung des Laubholzanteils
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
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