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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Griesemert (OE-063)

Objektbezeichnung:

NSG Griesemert

Kennung:

OE-063

Ort: Olpe
Kreis: Olpe
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 80,92 ha
Offizielle Fläche: 80,98 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2013
Inkraft: 2013
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4913-0046
Kennung:

BK-4913-0046

Objektbezeichnung:

Olper Stadtwald nordöstlich Griesemert

Link zur Karte: BK-4913-0046
Objektbeschreibung: Von mehreren Quellbächen durchzogenes Waldgebiet nordöstlich der Ortschaft Griesemert. Als Ausgleichsmaßnahme für die Bebauung des nahe gelegenen ehemaligen NATO-Lagers "Rother Stein" wurden seit 2000 im Bereich des Olper Stadtwaldes größere Fichtenforste auf anmoorigen Standorten geschlagen und der natürlichen Wiederbewaldung überlassen. An einer solchen Stelle oberhalb eines Waldweges im Zentralbereich hat sich eine an Kleinseggen individuen- und artenreiche feuchte Heidefläche ausgebildet (siehe Geschützter Biotop). Am Graben und an der Grabenböschung befinden sich großflächige Torfmoosteppiche (Sphagnum auriculatum). Am Nordrand erstreckt sich von Osten nach Westen der Quellbach der Bieke. Der Quellbach ist im Oberlauf bereits grabenartig ausgebaut, dennoch haben sich zwei kleine Erlensümpfe an der Quelle erhalten (siehe Geschützer Biotop). Im weiteren Verlauf ist der Bach meist begradigt, nur oberhalb der Teiche befindet sich ein kurzer naturnaher Abschnitt. Durch das Gebiet ziehen sich von Süden nach Norden vier weitere Quellbäche. Im Südosten liegt ein Quellbach in einem etwa 90jährigen Eichenwald, der in einen jungen Buchenwald übergeht. Am Bach dort z. T. noch typische Vegetation, aber weiter östlich zur Quelle hin undurchdringliche Brombeer- und Adlerfarngebüsche, die auf eine stärkere Nährstoffanreicherung hindeuten. Ansonsten zeigt sich ein Mosaik aus Kahlschlagflächen und von Birken dominierten Vorwäldern. Nach Westen noch einige von Bächen durchzogene altere Fichtenforste. Im Nordosten wurden zwei Wiesen einbezogen mit Resten von Magergrünland an den Böschungen. Die Straßenböschung entlang des Nordrandes des Gebietes ist auffallend nährstoffarm ausgebildet mit Heide- bzw- Magerrasenfragmenten. Im Westen unterhalb der Teiche liegen noch zwei bachbegleitende Weideflächen (Schafbeweidung). Es handelt sich um einen in seinem Reichtum an Quellbächen im Umfeld seltenen Waldkomplex, der sich durch eine zumindest im Zentralteil noch vorhandene seggen- und torfmoosreiche Ausbildung auszeichnet. Die Quellbäche sind Bestandteil des Verbunds der Zuflüsse des Biekebaches im Bigge-Einzugsbereich. Im Westen sollten die noch verbliebenen Fichtenwälder entlang der Quellbäche mittelfristig ebenfalls umgewandelt werden. Die als Geschützter Biotop auskartierten Kleinseggenriede und angrenzende Heideflächen sollten offengehalten werden.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (35,00 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (14,25 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (0,24 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Auenwaelder (nicht FFH-LRT) <NAX0> (2,60 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (0,85 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete trockene Heiden (nicht FFH-LRT) <NDA0> (1,00 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (3,50 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (2,40 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (1,10 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (0,85 ha)
  • Eichenwald <AB0> (1,00 ha)
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (2,60 ha)
  • Erlen-Sumpfwald <AC6> (0,24 ha)
  • Birkenmischwald mit einheimischen Laubbaumarten <AD1a> (2,40 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (17,00 ha)
  • Kahlschlagfläche <AT1> (18,00 ha)
  • Vorwald, Pionierwald <AU2> (10,00 ha)
  • Kleinseggenried, Binsensumpf <CC0> (0,85 ha)
  • Degenerierte Calluna-Heide <DA2> (1,00 ha)
  • Fettwiese, Flachlandausbildung (Glatthaferwiese) <EA1> (2,40 ha)
  • Fettweide <EB0> (1,10 ha)
  • Magerwiese <ED1> (1,90 ha)
  • Quellbach <FM4> (0,80 ha)
  • Graben mit extensiver Instandhaltung <FN3> (0,30 ha)
  • Strassenböschung, Damm <HH2> (0,50 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Minze (Mentha arvensis)
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Arznei-Baldrian Sa. (Valeriana officinalis agg.)
  • Aufsteigende Gelb-Segge (Carex demissa)
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Bleiche Segge (Carex pallescens)
  • Blutwurz (Potentilla erecta)
  • Braune Segge (Carex nigra)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Eiche (unbestimmt) (Quercus spec.)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Fuchs Greiskraut (Senecio ovatus)
  • Geflecktes Johanniskraut (Hypericum maculatum)
  • Gemeine Pestwurz (Petasites hybridus)
  • Gemeiner Dost (Origanum vulgare)
  • Gemeiner Frauenmantel Sa. (Alchemilla vulgaris agg.)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Geöhrtes Torfmoos (Varietät) (Sphagnum denticulatum var. denticulatum)
  • Glieder-Binse (Juncus articulatus)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Hain-Vergissmeinnicht (Myosotis nemorosa)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Hirse-Segge (Carex panicea)
  • Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Knäuel-Binse (Juncus conglomeratus)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Nierenlappiges Spatenmoos (Scapania uliginosa)
  • Ohr-Weide (Salix aurita)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Purpur-Reitgras (Calamagrostis phragmitoides)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rippenfarn (Blechnum spicant)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schönes Johanniskraut (Hypericum pulchrum)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Stern-Segge (Carex echinata)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)
  • Sumpf-Veilchen (Viola palustris)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht Sa. (Myosotis scorpioides agg.)
  • Tamarisken Thujamoos (Thuidium tamariscinum)
  • Wald-Ehrenpreis (Veronica officinalis)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)
  • Wiesen-Labkraut (Galium mollugo)
  • Wiesen-Margerite Sa. (Leucanthemum vulgare agg.)
  • Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Entwicklung eines naturnahen Quellwaldsystems und Erhaltung von Kleinseggenrieden
Gefährdungen:
  • Aufforstung schutzwuerdiger Offenlandbiotope (FW) (Kleinseggensumpf)
  • Befahren empfindlicher Standorte (Kleinseggensumpf)
  • Drainage (FW)
  • Duengemittelanwendung (FW)
  • Forstwegeneubau bzw. -ausbau (FW)
Maßnahmen:
  • Beseitigung von Gehoelzen
  • Drainagen verschliessen, entfernen
  • Entwaesserungsgraeben verfuellen, schliessen
  • keine Aufforstung
  • Moor renaturieren, optimieren
  • Vegetationskontrolle
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