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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Hasseler Muehlenbach und Lamerottbach (RE-056)

Objektbezeichnung:

NSG Hasseler Muehlenbach und Lamerottbach

Kennung:

RE-056

Ort: Herten
Kreis: Recklinghausen
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 41,90 ha
Offizielle Fläche: 41,91 ha
Flächenanzahl: 3
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand:
Inkraft seit: 2012
Inkraft: 2012
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4308-0153
  • BK-4308-0158
Kennung:

BK-4308-0153

Objektbezeichnung:

Ehemalige Klärteiche und junge Waldbestände am Hasseler Mühlenbach nördlich von Bertlich

Link zur Karte: BK-4308-0153
Objektbeschreibung: Im Nordosten von Bertlich befindet sind, angrenzend an zwei Kläranlagen und einen Laubwald, ein Auenabschnitt des Hasseler und des Rapphofs Mühlenbachs mit begradigten Bachläufen, jungen Erlenbeständen, artenreichen Grünlandbrachen und mehreren, teilweise naturnahen Kleingewässern und benachbarten, artenreichen Röhrichten. Die 2-4 m eingetieften Bäche sind begradigt (z.T. Sohl- und Uferbefestigung mit Blöcken und Steinen), weisen ein sandig-schlammiges Substrat und fast keine Wasservegetation auf. Geruchlich lässt sich eine Beeinträchtigung durch Klärwässer feststellen. Der südliche (Haupt-) Bachlauf wird von älteren Erlen, Eschen und Hybridpappeln gesäumt. Der nördliche (Seiten-) Bach fließt teils durch junge Erlenbestände auf Aufschüttungsflächen, z.T. durch Brennnessel- und Goldruten-reiche Hochstaudenfluren. Ein ehemaliger Klärteich im Norden des Gebietes ist fast ohne Vegetation, nur das nördliche Ufer und angrenzende Bereiche werden von Schilfröhricht eingenommen. Hieran grenzen wiederum am nördlichen grabenartige Kleingewässerstrukturen an. Ein weiteren naturnahes und relativ ungestörtes Kleingewässer befindet sich im Zentrum der Fläche zwischen Wald und offener Brachfläche. Besonders die Feuchtbereiche sind von hoher Bedeutung für Tier- und Pflanzenarten der Stillgewässer und Röhrichte. Durch eine Renaturierung der Bäche und naturnahe Umgestaltung des ehemaligen Klärteichs könnte die Bedeutung dieses Vernetzungsbiotops noch deutlich gesteigert werden. Im Gebiet kommen folgende Biotoptypen nach Paragraph 62 LG NRW vor: naturnahe Stillgewässer (FD0), Röhrichte (CF2).
Kennung:

BK-4308-0158

Objektbezeichnung:

Oberlauf von Hasseler Mühlenbach und Lamerottbach

Link zur Karte: BK-4308-0158
Objektbeschreibung: Im Norden von Bertlich umfasst das Gebiet die Oberläufe des begradigten Hasseler und Rapphofs Mühlenbachs sowie die 50 bis 150 m breiten, überwiegend als Grünland genutzten, durch Baumreihen, Obstbaumbestände und Hecken strukturierten Auenbereiche. Während der Lamerottbach mit einem grabenartig ausgebauten bzw. einem etwas naturtrüben Arm von Norden kommt, fließt der Hasseler Mühlenbach, aus dem Langenbochumer Siedlungsgebiet von Osten zu, und ist am Bertlicher Siedlungsrand kanalartig ausgebaut (außerhalb der Abgrenzung). Ansonsten sind die Bäche entweder als Wiesenbach mit Hochstauden und lokal Schilf oder Großseggen ausgebildet, meist jedoch von jüngeren Erlen-Galeriegehölzen begleitet. Das Grünland wird noch überwiegend - relativ intensiv - als Pferde-Weidegrünland genutzt, zunehmend finden sich aber als Mähwiese sehr intensiv genutzte Flächen mit Lolium-Ansaaten. Auch ehemals artenreichere Flutrasen oder Feuchtwiesen sind inzwischen stark an Arten verarmt und werden meist durch Lolium-Ansaaten geprägt. Die Grünlandflächen, besonders aber die 3-5 m hohen Auenkanten des durch Niedermoor- und Gleyböden bestimmten Gebietes werden durch altholzreiche Baum- Reihen und -Gruppen, einzelne Bäume, Gebüsche und Böschungshecken gegliedert, im bäuerlichen Bereich am oberen Hasseler Mühlenbach findet sich auch eine Obstbaum-Weide. Von hohem Wert sind mehrere kleine Großseggenbestände, aber auch eine brachgefallene Nassparzelle mit artenreichen feuchten Hochstaudenfluren. Ehemalige Quellbereiche sind weitgehend melioriert worden, nur im Nordosten entspringt ein Arm des Lamerottbaches noch aus einer, wenn auch stark beeinträchtigten und vermüllten, kleinen Sickerquelle. Die derzeit intensiv beweideten Flächen und die Grasansaatflächen in der Bachaue sollten vordringlich extensiv als Grünland bewirtschaftet werden. Eine naturnahe Umgestaltung der Bäche ist ebenfalls anzustreben. Das Gebiet ist als Vernetzungsbiotop für den Biotopverbund von besonderer Bedeutung. Im Gebiet kommen folgende Biotoptypen nach Paragraph 62 LG NRW vor: Sümpfe und Riede (CD0, CD1), Feucht- und Nassgrünland (EE3).

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (8,90 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete flaechige Gebuesche und Baumgruppen <NBB0> (0,55 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete linienfoermige Gehoelzstrukturen und Einzelbaeume <NBD0> (1,93 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Ufergehoelze (nicht FFH-LRT) <NBE0> (1,55 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (0,42 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (22,40 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,47 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,21 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (0,00 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,90 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Obstbaumbestaende <NHK0> (0,40 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Schwarzerlenwald <AC0> (1,35 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (0,25 ha)
  • Böschungshecke <BD4> (0,50 ha)
  • Ufergehölz <BE0> (1,55 ha)
  • Baumreihe <BF1> (1,35 ha)
  • Baumgruppe <BF2> (0,30 ha)
  • Einzelbaum <BF3> (0,02 ha)
  • Kopfbaumreihe <BG1> (0,06 ha)
  • Großseggenried <CD0> (0,14 ha)
  • Rasen-Großseggenried <CD1> (0,09 ha)
  • Röhrichtbestand hochwüchsiger Arten <CF2> (0,19 ha)
  • Feldgras und Neueinsaaten <EA3> (7,10 ha)
  • Fettweide <EB0> (19,50 ha)
  • Flutrasen <EC5> (1,25 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (1,65 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,47 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,21 ha)
  • Teich <FF0> (0,25 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (0,00 ha)
  • Bach <FM0> (0,95 ha)
  • Graben <FN0> (0,15 ha)
  • Streuobstweide <HK3> (0,40 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Arznei-Baldrian Sa. (Valeriana officinalis agg.)
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Bruch-Weide (Salix fragilis)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Dornfarn Sa. (Dryopteris carthusiana agg.)
  • Echte Zaunwinde (Calystegia sepium s.l.)
  • Echter Kreuzdorn (Rhamnus cathartica)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden Sa. (Glyceria fluitans agg.)
  • Garten-Apfel (Malus domestica)
  • Geflügelte Braunwurz (Scrophularia umbrosa s.l.)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Sumpfsimse Sa. (Eleocharis palustris agg.)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Beinwell (Symphytum officinale)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnliches Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Grau-Erle (Alnus incana)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Herkulesstaude (Heracleum mantegazzianum)
  • Hohe Weide (Salix x rubens (S. alba x fragilis))
  • Hopfen (Humulus lupulus)
  • Kanadische Goldrute (Solidago canadensis)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Knick-Fuchsschwanz (Alopecurus geniculatus)
  • Korb-Weide (Salix viminalis)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kriechendes Fingerkraut (Potentilla reptans)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Linde (unbestimmt) (Tilia spec.)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Riesen-Goldrute (Solidago gigantea)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schein-Zypergras-Segge (Carex pseudocyperus)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schmalblättriger Merk (Berula erecta)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stink-Storchschnabel Sa. (Geranium robertianum agg.)
  • Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Sumpf-Wasserstern Sa. (Callitriche palustris agg.)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wasser-Knöterich (Persicaria amphibia)
  • Wasser-Knöterich (terrestrischer Form) (Persicaria amphibia (fo. terrestre))
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Weisser Hartriegel (Cornus alba)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Welsches Weidelgras (Lolium multiflorum)
  • Wiesen Knäuelgras Sa. (Dactylis glomerata agg.)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wiesen-Schaumkraut Sa. (Cardamine pratensis agg.)
  • Wilde Sumpfkresse (Rorippa sylvestris)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Wurmfarn Sa. (Dryopteris filix-mas agg.)
  • Zierliche Wasserlinse (Lemna minuta)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
  • Zweizeilige Segge (Carex disticha)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Optimierung eines Bachauenabschnittes mit naturnahen Stillgewässern, Röhrichtbeständen und wiederherzustellenden Bachläufen als Vernetzungsbiotop und als Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten, u.a. für Amphibien
  • Erhaltung und Optimierung von grünlandgenutzten, teilweise feuchten Bachtälern mit Großseggenriedern, Feuchtbrachen und fragmentarisch ausgebildeten Flutrasen sowie strukturreichen Kleingehölzen als wertvolle Lebensräume am Siedlungsrand und als Vernetzungsbiotop im Gewässersystem des Hasseler Mühlenbachs
Gefährdungen:
  • Aufforstung
  • Einwanderung, Ausbreitung Neophyten
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Eutrophierung
  • Gewaesserbegradigung (WA)
  • Gewaesserverunreinigung (SP)
  • Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung zu intensiv (LW)
  • Gruenlandbewirtschaftung, Mahd zu intensiv (LW)
  • mangelnde Kopfbaumpflege
  • Muellablagerung, Bauschutt
  • Muellablagerung, Hausmuell
  • Nachsaat (LW)
  • Uferbefestigung (WA)
  • Umbruch, Umwandlung von Gruenland in Acker
  • Verfuellung
Maßnahmen:
  • Anlegen von Laubgehoelzen
  • Beseitigung von Muell
  • der Sukzession ueberlassen
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • kein Umbruch
  • keine Entwaesserung
  • Kopfbaumpflege
  • LSG-Erweiterung
  • naturnahe Gewaessergestaltung
  • Pflege von Hecken
  • Vegetationskontrolle
  • Verbesserung der Wasserqualitaet
  • Vermeidung Eutrophierung
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