Inhalt:
Naturschutzgebiet Panzertal (RS-008)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Panzertal |
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Kennung: |
RS-008 |
Ort: | Remscheid |
Kreis: | Remscheid |
Bezirksregierung: | Düsseldorf |
Digitalisierte Fläche: | 27,04 ha |
Offizielle Fläche: | 27,06 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1996 |
Inkraft: | 2003 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Die Festsetzung erfolgt insbesondere
- Zum Erhalt und zur Optimierung eines naturnahen Bachoberlaufes mit Quellbereichen, - Zur Erhaltung und Entwicklung der Fliessgewaesser als Lebensraum fuer die Fliessgewaesserfauna und -flora, zur Sicherung der Durchgaengigkeit, Dynamik, Gewaesserguete und des Strukturreichtums der Fliessgewaesser, - zum Erhalt eines Stillgewaessers mit seinen Uferbereichen und Verlandungszonen als historisches Kulturlandschaftselement und wichtige Lebensstaette gefaehrdeter Pflanzenarten sowie als Regenerations- und Refugialraum fuer stoerempfindliche Wasservoegel, speziell gefaehrdete Durchzuegler, - Zur Erhaltung der Standorte des Lungenenzians, - Zur Erhaltung der periodisch trockenfallenden, sandigen Boeschungsbereiche als Standort des Strandlings, - Zur Erhaltung gefaehrdeter Pflanzenarten und ihrer Lebensraeume, insbesondere der trittempfindlichen Ufervegetation, - Zur Erhaltung und Entwicklung der Lebensraeume speziell fuer Reptilien, Amphibien und Insekten, - Zum Erhalt bzw. zur Wiederherstellung der bodenstaendigen Laubholzbestaende, insbesondere der Erlen- und Eschenwaelder, - Zum Schutz der gefaehrdeter und stark gefaehrdeter Biotope und Pflanzengesellschaften, - Zum Erhalt und zur Optimierung der bachbegleitenden Gruenlandflaechen, die in ihrer Vielfalt und Eigenart durch Beweidung mit Rindern sowie Wiesennutzung gepraegt sind und bleiben sollen. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: |
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Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-0001 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Panzertal |
Link zur Karte: | BK-0001 |
Objektbeschreibung: | Das 27 ha große NSG umfasst eine ehemalige Trinkwassertalsperre sowie die Quellen und Oberläufe mehrerer kleiner Zuflüsse. Im Südwesten entspringen der Panzerbach und Leverkusener Siepen in landwirtschaftlichem Intensivgrünland, welches rund ein Fünftel des NSG einnimmt und zum agrarisch genutzten offenen Umfeld im Süden und Westen des Gebietes überleitet. Nach kurzer Fließstrecke treten die Bäche in den bewaldeten Teil des Gebietes ein, wo weitere Quellbäche entspringen. Die Quellen und vielfach verzweigten Quellarme besitzen nur noch teilweise eine naturnahe Ausprägung. Alle Bäche haben nur ein geringes Gefälle und münden in die ca. 300 m hoch gelegene, komplett von Wald umgebene Talsperre bzw. ihre Vorsperre. Innerhalb der NSG-Abgrenzung liegt der Waldanteil bei annähernd 50 %, davon entfallen ein Drittel auf Nadelwald (vorwiegend Fichten). Die heute nur noch lichten Fichtenwälder haben ein Alter von über 80 Jahren, bei den Laubhölzern überwiegt mittleres Baumholz. Die Laubwälder sind durch naturnahe Buchen-, Eichen-Buchen- und Erlen-Eschen-Wälder geprägt. Ein großer Teil der Fichten-, aber auch der Eschenbestände ist durch Borkenkäfer- bzw. Pilzbefall (Eschentriebsterben) abgängig. Prägend sind die rund 6 ha umfassenden offenen Wasserflächen der Talsperre und Vorsperre mit ihren bewaldeten Uferlinien. Im Leverkusener Siepen und im Hasenberger Siepen befinden sich zudem je ein Stauteich, welche nach starkem Besatz mit Goldfischen und Karpfen ökologisch weitgehend degradiert sind. Entlang der Talsperre erstrecken sich linienförmig Feuchtwiesen, Heiden, kleine Röhrichte und Hochstaudenfluren. Die Uferbereiche der Talsperre sind durch einen Zaun gegen Betreten geschützt. Das NSG Panzertal besitzt sowohl im Hinblick auf das Arteninventar als auch bezüglich der vorkommenden Biotoptypen eine herausragende Bedeutung im nördlichen Bergischen Land. Floristisch zeichnet sich die Talsperre unter anderem durch im Vergleich zu anderen Bergischen Talsperren ungewöhnlich ausgedehnte Strandlingsrasen aus. Ebenso wie die Vorsperre besitzt sie eine wertvolle, Teichbodenvegetation. Am Talsperrenufer existiert ein Reliktbestand des Lungen-Enzians, der hier sein einziges rezentes Vorkommen im Süderbergland nördlich der Sieg besitzt. Entlang der Uferbereiche kommen weitere Pflanzenarten der Roten Liste vor. Die durch Aushagerungsmahd gepflegten Uferstreifen entwickeln sich erfolgreich in Richtung Feuchtwiese und Borstgrasrasen. Durch Entnahme standortfremder Fichten und Douglasien konnte eine regional wertvolle Heidefläche mit Englischem Ginster, Haar-Ginster, Glockenheide und weiteren gefährdeten Arten entwickelt werden. Rund drei Hektar der terrestrischen Habitate sind als Hainsimsen-Buchenwald ausgeprägt. Besondere Erwähnung verdienen die vor allem am Oberlauf des Panzerbaches vorkommenden Feuchtwälder, von denen ein Teil die Kriterien des FFH-Lebensraumtyps der Erlen-Eschen-Auenwälder erfüllt. Die abgängigen Fichten-Altbestände besitzen vor allem eine Bedeutung als Pufferbiotop, weisen aber auch eine partiell gut ausgeprägte Krautschicht, darunter eines der letzten Vorkommen der Preiselbeere in der Region auf. Für den lokalen / regionalen Biotopverbund besitzt die Talsperre eine Bedeutung als Jagdhabitat und Wanderkorridor für Fledermäuse sowie als Wasservogellebensraum. Wesentliche Entwicklungsziele sind der Erhalt bzw. die Wiederherstellung weitgehend unbelasteter Stillgewässer einschließlich der speisenden Quellbäche und die Wiederherstellung artenreicher Wechselwasserzonen im Talsperrenbereich, ebenso die Fortsetzung der Biotopflege zur Förderung mageren Feuchtwiesen-, Borstgrasrasen- und Heidevegetation. Der Lungen-Enzian ist als Zielart der Schutzmaßnahmen besonders in den Vordergrund zu stellen. Maßgeblich für nahezu alle Schutzziele ist das Ausbleiben jeglicher Erschließung. Maßnahmen und Vorgaben zur Gewässerreinhaltung müssen sich auch auf das außerhalb des NSGs liegende Einzugsgebiet beziehen, wo seit Auflösung des Trinkwasserschutzes eine Intensivierung der Landwirtschaft zu beobachten ist. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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