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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Zinser Bachtal <LP Erndtebrueck) (SI-124)

Objektbezeichnung:

NSG Zinser Bachtal <LP Erndtebrueck)

Kennung:

SI-124

Ort: Erndtebrueck
Kreis: Siegen-Wittgenstein
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 51,49 ha
Offizielle Fläche: 42,90 ha
Flächenanzahl: 2
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1990
Inkraft: 2011
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4915-055
  • BK-4915-057
  • BK-4915-058
  • BK-4915-069
Kennung:

BK-4915-069

Objektbezeichnung:

Gewaesserlandschaft im unteren Zinsetal

Link zur Karte: BK-4915-069
Objektbeschreibung: Biotopkomplex aus Still- und Fliessgewaessern, in enger Verzahnung mit nassen Gruenlandbrachen. Nach Aufgabe der Gruenlandnutzung wurden im unteren Zinsetal zahlreiche Teiche aller Groessenordnungen angelegt. Der Bachlauf wurde fuer diese Massnahmen teilweise verlegt, teilweise haben sich durch die Gewaesserdynamik eigenstaendige, neue Rinnsale gebildet. Der Talgrund ist durch die Teiche und den maeandrierenden Bachlauf stark versumpft. Viele Teiche gehen heute nahtlos ineinander ueber. Mit Ausnahme des "Roesper Weihers" am Talausgang sowie eines weiteren Fischteiches an der oberen Biotopgrenze findet keine wirtschaftliche Nutzung des Gebietes statt. Die Vegetationsentwicklung ist weitgehend ungestoert. An den Teichraendern entwickeln sich Seggenrieder und (Glanzgras-) Roehrichte, die in engem Kontakt mit den nassen Gruenlandgesellschaften der Brachflaechen stehen. Die allmaehlich fortschreitende Sukzession der Gruenlandbrachen zeigt sich u.a. am Aufkommen von Weiden- und Erlengebueschen.
Kennung:

BK-4915-058

Objektbezeichnung:

Oberes Zinsetal und Seitentaeler

Link zur Karte: BK-4915-058
Objektbeschreibung: Das Zinsetal sowie die beiden Seitentaeler werden zum grossen Teil von Erlen-Bruchwaeldern eingenommen. 1992 sind im Haupttal mehrere Teiche angelegt worden, von denen sich der erste relativ naturnah entwickelt hat. Eine Beeintraechtigung geht von mehreren Fichtenriegeln aus.
Kennung:

BK-4915-055

Objektbezeichnung:

Bachtal nordwestlich Zinse

Link zur Karte: BK-4915-055
Objektbeschreibung: Durchsickerter, anmooriger Talgrund mit bachbegleitendem, niedrigem Erlenwald, der pflanzensoziologisch zu den Bruchwaeldern zaehlt (Sphagno- oder Blechno-Alnetum, Alnion glutinosae). Der durch Huminsaeuren braun gefaerbte Bach maeandriert durch das enge Muldental (Prall- und Gleithaenge, Kolke). Neben Erlen (z.T. aus Stockausschlaegen, meist geringes Baumholz) an einigen Stellen Weidengebuesch und Moorbirken, aufkommende Fichten. Reiche Krautschicht im lichten Wald, gut entwickelte Moosschicht mit Torfmoosen und Haarmuetzenmoos, von Moosen bedeckte, ueberwachsene Baumstuempfe und umgestuerzte Baumteile. Zu beiden Seiten des Tals Fichtenforste angrenzend. Der bachbegleitende Wald wird durch einen ca. 400 qm grossen Feuer- loeschteich unterbrochen. Der Teich weist sowohl Tief- als auch Flach- wasserzonen auf und ist faunistisch interessant. Der flache Verlandungs- bereich wird von einem Schnabelseggenried mit vorgelagertem Zwiebel- binsenbestand eingemommen. Trotz dieser naturnahen Strukturen ist der Teich als Wanderbarriere und auch als Stoerung der Talmorphologie zu betrachten. Das moorige Quellgebiet liegt im Fichtenwald bzw. ist es weiter noerdlich im Kreis Olpe als Quellmoor und Birkenbruch (BK-4915-020) erhalten geblieben. Durch Schliessen der Entwaesserungsgraeben nach Einschlag der nahezu schlagreifen Fichten und Ueberlassen der Sukzession duerfte sich im Norden des BK wieder ein Quellmoor bzw. Birkenbruch entwickeln bzw. wieder ausbreiten. Das beschriebene Bachtal ist landesweit bedeutsam, da hier die natuerliche Auenvegetation (sicherlich ehemals extensiv als Niederwald gentutzt) in hervorragender Weise erhalten geblieben ist. Eine Ausweisung des Tales zusammen mit seinem Quellgebiet (Hangmoor, Bruchwald, vgl. BK-4915-020 im Kreis Olpe) als Naturschutzgebiet sollte rasch betrieben werden. Im Gebiet kommen Biotoptypen nach Par. 62 LG vor (vgl. Rubrik Biotoptypen).
Kennung:

BK-4915-057

Objektbezeichnung:

Seitental der Zinse noerdlich des Ortes Zinse

Link zur Karte: BK-4915-057
Objektbeschreibung: Leicht geneigtes Trogtal mit naturnahem, bachfuehrendem Talgrund nordwestlich von Zinse. Ueberwiegend nasse Wiesen und mehrere Gehoelzsaume, die das Tal seitlich begrenzen. Der Bachlauf ist an den Rand des Tals verlegt worden. Die dichtbewachsenen Boeschungen weisen eine z.T. sehr dichte Strauch- und Krautschicht auf, teilweise €berschirmt von bis zu 25 m hohen Altbaeumen aus Bergahorn und Birken im Nordwesten fehlen die Gehoelzsaeume, hier reichen Fichten bis an die Talwiesen. Im Norden ist das Biotop durch ein Wassertretbecken begrenzt. Weiter suedlich befinden sich mehrere kleine Fischteiche im Nebenschluss des Baches. Die Fischteiche stellen eine geringe Beeintraechtigung dar, da das Wasser dem Bachlauf entzogen wird, so dass im Sommer die Gefahr des Trockenfallens besteht.. Der Fischbesatz sollte begrenzt werden, eine Neuanlage von Teichen nicht erfolgen.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (NaN ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Schwarzerlenwald <AC0> (1,78 ha)
  • Erlen-Bruchwald <AC4> (17,08 ha)
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (4,48 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (5,34 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (0,25 ha)
  • Gehölzstreifen <BD3> (0,86 ha)
  • Ufergehölz <BE0> (2,21 ha)
  • Erlen-Ufergehölz <BE2> (1,04 ha)
  • Baumgruppe, Baumreihe <BF0> (0,91 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünland <EC0> (5,77 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (2,38 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (2,16 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (1,96 ha)
  • Magergrünlandbrache <EE4> (0,26 ha)
  • Teich <FF0> (9,09 ha)
  • Quelle, Quellbereich <FK0> (0,71 ha)
  • Bach <FM0> (2,28 ha)
  • Bachoberlauf im Mittelgebirge <FM1> (3,00 ha)
  • Bachmittellauf im Mittelgebirge <FM2> (2,85 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Arznei-Baldrian Sa. (Valeriana officinalis agg.)
  • Aufsteigende Gelb-Segge (Carex demissa)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Blauer Eisenhut (Aconitum napellus)
  • Blutwurz (Potentilla erecta)
  • Braune Segge (Carex nigra)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Breitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza majalis)
  • Bruch-Weide (Salix fragilis)
  • Buchenfarn (Phegopteris connectilis)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden Sa. (Glyceria fluitans agg.)
  • Geflecktes Johanniskraut (Hypericum maculatum)
  • Geflecktes Knabenkraut Sa. (Dactylorhiza maculata agg.)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Pestwurz (Petasites hybridus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
  • Gemeines Kreuzblümchen (Polygala vulgaris)
  • Gemeines Zittergras (Briza media)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Glieder-Binse (Juncus articulatus)
  • Goldenes Frauenhaar (Polytrichum commune)
  • Grau-Erle (Alnus incana)
  • Grau-Segge (Carex canescens)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Hirse-Segge (Carex panicea)
  • Knäuel-Binse (Juncus conglomeratus)
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Ohr-Weide (Salix aurita)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Quell-Sternmiere (Stellaria alsine)
  • Quirl-Weisswurz (Polygonatum verticillatum)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rauhes Hornblatt (Ceratophyllum demersum)
  • Rippenfarn (Blechnum spicant)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schmalblättriges Weidenröschen (Epilobium angustifolium)
  • Schnabel-Segge (Carex rostrata)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Segge (unbestimmt) (Carex spec.)
  • Seidelbast (Daphne mezereum)
  • Siebenstern (Trientalis europaea)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Steife Segge (Carex elata)
  • Stern-Segge (Carex echinata)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Baldrian (Valeriana dioica)
  • Sumpf-Blutauge (Comarum palustre)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Pippau (Crepis paludosa)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)
  • Sumpf-Veilchen (Viola palustris)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Torfmoos (unbestimmt) (Sphagnum spec.)
  • Trauben-Holunder (Sambucus racemosa)
  • Wald-Hainsimse (Luzula sylvatica)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Schachtelhalm (Equisetum sylvaticum)
  • Wasser-Schwaden (Glyceria maxima)
  • Weiches Honiggras (Holcus mollis)
  • Weide (unbestimmt) (Salix spec.)
  • Wiesen-Knöterich (Bistorta officinalis)
  • Wiesen-Wachtelweizen (Melampyrum pratense)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zwiebel-Binse (Juncus bulbosus s.l.)
Tierarten:
  • Aurorafalter (Anthocharis cardamines)
  • Becher-Azurjungfer (Enallagma cyathigerum)
  • Bergmolch (Triturus alpestris)
  • BlauGrüne Mosaikjungfer (Aeshna cyanea)
  • Dukatenfalter (Lycaena virgaureae)
  • Eisvogel (Alcedo atthis)
  • Elritze (Phoxinus phoxinus)
  • Erdkröte (Bufo bufo)
  • Fadenmolch (Triturus helveticus)
  • Flussuferläufer (Actitis hypoleucos)
  • Frühe Adonislibelle (Pyrrhosoma nymphula)
  • Gebirgsstelze (Motacilla cinerea)
  • Grasfrosch (Rana temporaria)
  • Haselmaus (Muscardinus avellanarius)
  • Hufeisen-Azurjungfer (Coenagrion puella)
  • Kormoran (Phalacrocorax carbo)
  • Krickente (Anas crecca)
  • Mädesüss-Perlmutterfalter (Brenthis ino)
  • Rapsweissling (Pieris napi)
  • Reiherente (Aythya fuligula)
  • Sumpfgrashüpfer (Chorthippus montanus)
  • Sympetrum spec. (Sympetrum spec.)
  • Tafelente (Aythya ferina)
  • Teichmolch (Triturus vulgaris)
  • Wasseramsel (Cinclus cinclus)
  • Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni)
Schutzziele:
  • Erhaltung und Entwicklung eines Biotopkomplexes aus
    fliessenden und stehenden Gewaessern in enger Verzahnung
    mit nassen Gruenlandbrachen als Lebensraum fuer zahlreiche
    gefaehrdete Plfanzen- und Tierarten sowie als Vernetzungsbiotop
  • Schutz naturnaher Bachlaeufe
  • Schutz eines naturnahen, bewaldeten Bachtals mit maeandrierendem
    Bachlauf und anmoorig-quelliger Aue
  • Erhaltung des Nass- und Feuchtgruenlandes
Gefährdungen:
  • Angelsport, Fischerei
  • Aufforstung
  • Duengung
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Eutrophierung
  • Fischerei, Teichbau (FI)
  • Gewaesserausbau
  • Gewaesserunterhaltung (WA)
  • Muellablagerung (an einer Stelle wenig Sperrmuell 1996)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW) (Fichte)
Maßnahmen:
  • Beschraenkung der Fischereiausuebung
  • Beseitigung von Gehoelzen
  • Beseitigung von Muell
  • der Sukzession ueberlassen
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • kein Gewaesserausbau
  • keine Aufforstung
  • keine Duengung
  • keine Entwaesserung
  • keine Fischteichanlage
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • NSG-Ausweisung / vertragliche Regelung
  • Vegetationskontrolle
  • Vernetzung herstellen
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