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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Eringerfelder Wald-Sued (SO-040)

Objektbezeichnung:

NSG Eringerfelder Wald-Sued

Kennung:

SO-040

Ort: Ruethen
Kreis: Soest
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 211,50 ha
Offizielle Fläche: 211,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, einstweilig sichergestellt
Verfahrensstand: VO rechtskraeftig
Inkraft seit: 2003
Inkraft: 2023
Außerkraft: 2025
Schutzziel: Die Unterschutzstellung erfolgt

a) Zur Erhaltung, Herstellung und Wiederherstellung ueberregional bedeutsamer Biotope
seltener und gefaehrdeter sowie landschaftsraumtypischer Tier- und Pflanzenarten inner-
halb eines grossflaechigen Waldkomplexes mit artenreichen Buchenwaeldern unter wei-
test moeglicher Schonung, bzw. Foerderung der entspr. Krautschicht, insbesondere der
Orchideenbestaende sowie im Zusammenhang mit dem Wald stehender schutzwuerdiger
Gruenland- und Gewaesserbiotope.
In ihrer natuerlichen Vergesellschaftung sind insbesondere zu schuetzen:

- Waldmeister-Buchenwaelder in ihren standoertlich verschiedenen Auspraegungen,
- naturnahe Quellbereiche, Bach- und Talabschnitte,
- stehende und fliessende Gewaesser mit tlw.temporaer trockenfallenden Bachabschnitten.

b) Von Biotopen und Vorkommen der wildlebenden Tier- und Pflanzenarten, die in den Anhaengen I
und II der FFH-Richtlinie aufgefuehrt sind. Soweit Biotope oder Arten bedroht sind und ihre Erhaltung
von besonderer Bedeutung ist, sind sie als prioritaer eingestuft.

Hierbei handelt es sich um folgende Biotope gemaess Anhang I der FFH-Richtlinie:

- Waldmeister-Buchenwald (9130) (prioritaer).

Ausserdem handelt es sich um Biotope fuer folgende im Schutzgebiet vorkommende Vogel-
arten, auf die sich der Artikel 4 der Vogelschutzrichtlinie bezieht:

- Rotmilan (Milvus milvus),
- Grauspecht (Picus canus),
- Nachtigal (Luscinia megarhynchos),
- Pirol (Oriolus oriolus),

2. Aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, landeskundlichen und erdgeschichtlichen Gruenden,
insbesondere zur Erhaltung und Entwicklung des naturnahen, periodisch Wasser fuehrenden Fliess-
gewaessers (Schledde, Trockental als ein besonders geomorphologisches Element), der orchideen-
reichen Waelder,
3.Wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und der hervorragenden Schoenheit des Gebietes.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4416-027
  • BK-4416-321
Kennung:

BK-4416-321

Objektbezeichnung:

NSG Eringerfelder Wald-Sued

Link zur Karte: BK-4416-321
Objektbeschreibung: Grosser Laubwaldkomplex auf Kalk im Bereich Eringerfeld. Das Gebiet umfasst die Waldflaechen suedlich der BAB 44 bis zum Oberlauf der Westerschledde und von Suedosten kommenden Nebenbaeches bis etwa 1 km noerdlich Langenstrasse. Die nur temporaer wasserfuehrenden Westerschledde durchfliesst das gesamte Gebiet von Sueden nach Norden. Im suedlichen Teil verlaeuft im Bereich des Talgrundes zunaechst eine viel befahrene Strasse, etwas oberhalb dann ein Forstweg. Durch einige (ueberwiegend rechtsseitige) Zufluesse und kleinere, tief eingeschnittene Kerbtaelchen, z. T. mit lehmigen Haengen werden die angrenzenden Talhaenge gegliedert. Der oestlich von Eringerfeld einmuendende ebenfalls nur zweitweise wasserfuehrende Ruethenbach weist noch einen stark maeandrierenden Verlauf auf. Die Bachsohlen bestehen haeufig aus freigespueltem Kalkstein, die Ufer aus lehmigen Steilwaenden unterschiedlicher Hoehe. Der Talgrund und die Haenge werden ueberwiegend von Laubwaeldern eingenommen. Die dominante Baumart ist hier die Buche, sie kommt meist als mittleres bis starkes Baumholz vor. Neben nahezu reinen Buchenbestaenden sind in der Regel Arten wie Stieleiche, Traubeneiche, Esche seltener auch Hainbuche oder Bergahorn in unterschiedlichen Mengenanteilen beigemischt. Einige Parzellen werden auch von Buchen-Eichenwaeldern eingenommen. Hier bilden dann haeufig alte Eichen (> 120 Jahre) die erste Baumschicht, waehrend die 2. Baumschicht aus juengeren Buchenbestaenden besteht (Schaftpflege fuer die Eiche). Daneben bestehen vor allem im Norden und an das beschriebene Gebiet angrenzend auch fast reine Eichenwaelder. Die Waelder in Bachnaehe werden ebenfalls oft von der Eiche dominiert oder sie erreicht einen hohen Anteil neben der Buche. Oft sind auch Eschen und Hainbuchen eingestreut, so dass diese Bestaende mit ihrer sehr artenreichen Krautschicht Uebergaenge zu den Eichen-Hainbuchenwaeldern aufweisen. Die Krautschicht in den Waeldern am Hang wird ueberwiegend von Arten der Waldmeister-Buchenwaelder gebildet. Hier sind z. B. Waldmeister, Perlgras, Waldzwenke oder Echte Nelkenwurz zu nennen. Etwas aermere Bereiche sind durch das Auftreten von Wald-Rispengras, Flattergras, Waldsimse oder Wurmfarn gepraegt und vermitteln zu den Flattergras-Buchenwaeldern. Je nach Beschattungsintensitaet kann die Krautschicht vollstaendig fehlen oder flaechendeckend vorhanden sein. In staerker aufgelichteten und durch Rueckearbeiten gestorten Bereichen sind Verlichtungszeiger wie das Waldreitgras und an verdichteten Stellen selten auch Binsenarten anzutreffen. Eine Strauchschicht fehlt haeufig. Die alte BK-Beschreibung (von BK-4416-026) weist auf ein moegliches Vorkommen von rchideen-Buchenwaeldern am oestlichen Talhang, suedoestlich Eringerfeld hin. Zur Arrondierung sind Fichtenbestaende einbezogen. Diese nehmen etwa ein Drittel der Flaeche ein und sollten in bodenstaendige Gehoelzbestaende ueberfuehrt werden. Oestlich von Eringerfeld umschliessen die Waelder einen Abschnitt des Taelchens, das hier von Gruenland eingenommen wird (eigene Beschreibung).
Kennung:

BK-4416-027

Objektbezeichnung:

Wiesental an Westerschledde bei Eringerfeld

Link zur Karte: BK-4416-027
Objektbeschreibung: Viehweidenflaechen im Talgrund und auf einer Hangboeschung entlang eines etwa 900 m langen Abschnittes eines nur zeitweise wasserfuehrenden Baches (= Westerschledde). Am steinigen, schmalen Bachbett der Westerschledde, die im Sommer trockenfaellt, waechst ein schmales, sehr dichtes und stark beschattendes Ufergehoelz, das auf der Ostseite des Baches auch den Waldrand der sich anschliessenden groesseren Waldflaechen (u.a. Fichten) darstellt. Am abgezaeunten Rand des Ufers wachsen eutrophierungszeigende Hochstauden.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • FFH-Lebensraumtyp <FFH-LRT> (75,25 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (4,28 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (27,17 ha)
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (10,45 ha)
  • Buchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AA2> (39,71 ha)
  • Buchenmischwald mit nicht heimischen Laubbaumarten <AA3> (4,18 ha)
  • Buchenmischwald mit Nadelbaumarten <AA4> (4,18 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (31,35 ha)
  • Eichenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AB3> (10,45 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (52,26 ha)
  • Eschenwald <AM0> (10,45 ha)
  • Ahornwald <AR0> (10,45 ha)
  • Lärchenmischwald <AS1> (4,18 ha)
  • Ufergehölz <BE0> (0,49 ha)
  • Fettweide <EB0> (4,16 ha)
  • Tieflandbach <FM5> (4,28 ha)
  • Obstanlage <HK0> (0,15 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
  • Baumpieper (Anthus trivialis) <RL 3>
  • Feldschwirl (Locustella naevia) <RL 3>
  • Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus) <RL 2>
  • Grauspecht (Picus canus) <RL 2S>
  • Nachtigall (Luscinia megarhynchos) <RL 3>
  • Pirol (Oriolus oriolus) <RL 1>
  • Rotmilan (Milvus milvus) <RL 3>
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Apfelbaum (unbestimmt) (Malus spec.)
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Berg-Ehrenpreis (Veronica montana)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Blut-Ampfer (Rumex sanguineus)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Buchenfarn (Phegopteris connectilis)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Dreinervige Nabelmiere (Moehringia trinervia)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Einbeere (Paris quadrifolia)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Frühlings-Hainsimse (Luzula pilosa)
  • Garten-Apfel (Malus domestica)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hunds-Rose (Rosa canina)
  • Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
  • Knotige Braunwurz (Scrophularia nodosa)
  • Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos)
  • Lärche (unbestimmt) (Larix spec.)
  • Mauerlattich (Mycelis muralis)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Quirl-Weisswurz (Polygonatum verticillatum)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Ruprechtskraut (Geranium robertianum)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Stattliches Knabenkraut (Orchis mascula)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Wald-Knäuelgras (Dactylis polygama)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Weide (unbestimmt) (Salix spec.)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Wiesen-Rispengras (Poa pratensis)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Winter-Linde (Tilia cordata)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
Tierarten:
  • Baumpieper (Anthus trivialis)
  • Buchfink (Fringilla coelebs)
  • Feldschwirl (Locustella naevia)
  • Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus)
  • Grauspecht (Picus canus)
  • Kleiber (Sitta europaea)
  • Nachtigall (Luscinia megarhynchos)
  • Pirol (Oriolus oriolus)
  • Ringeltaube (Columba palumbus)
  • Rotmilan (Milvus milvus)
  • Schwarzspecht (Dryocopus martius)
  • Zilpzalp (Phylloscopus collybita)
Schutzziele:
  • Erhaltung und Entwicklung eines grossen geschlossenen Laubwaldkomplexes aus bodenstaendig-standortgerechten Baumarten und wertvoller Trockentaeler mit naturnahen, temporaer wasserfuehrenden Bachlaeufen
  • Schutz eines periodisch trockenfallenden Baches und Erhaltung des Wiesentalabschnittes zwischen groesseren Waldflaechen als suedliche Verlaengerung des naturschutzwuerdigen Westerschleddentales
Gefährdungen:
  • Eutrophierung
  • Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung zu intensiv (LW)
  • Kahlschlag, unsachgemaesser Holzeinschlag (FW)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Rodung (FW)
  • Strassenbau
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Waldmantelentwicklung
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