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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Kranenkasper (SO-088)

Objektbezeichnung:

NSG Kranenkasper

Kennung:

SO-088

Ort: Lippstadt
Kreis: Soest
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 7,37 ha
Offizielle Fläche: 7,40 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2006
Inkraft: 2006
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4216-0034
Kennung:

BK-4216-0034

Objektbezeichnung:

Margaretensee und Grünlandkomplex bei Lippstadt

Link zur Karte: BK-4216-0034
Objektbeschreibung: Zwei Teilflächen - von der B 55 durchschnitten - mit Restvorkommen von Apium repens in der sandigen Lippeniederung nordöstlich von Lippstadt. Die westliche Teilfläche ist ein intensiver Weidegrünlandkomplex und weist Strukturen ehemaliger Flößwirtschaft auf. Die östliche Teilfläche umfasst wenig beeinflusste Ufer- und Randbereiche eines alten, eutrophen Abgrabungsgewässers, welches durch diverse Formen der Freizeitnutzung (Angeln, Segeln, Zelten, Lagern) nur stellenweise naturnahe Strukturen aufweist. Im amphibischen Uferbereich des Margaretensees sowie in einer nassen Senke auf einer Pferdeweide sind Reliktvorkommen des europaweit nahezu ausgestorbenen Kriechenden Scheiberichs sowie anderer seltener Pflanzenarten nasser, saurer, nährstoffarmer und konkurrenzarmer Standorte erhalten namentlich Lauch- Gamander und Sumpf-Dreizack. Das vormals dichte Graben- bzw. Gewässersystem aus der Zeit der Flößwirtschaft ist wohl die standörtliche Verbindung zu den zwei weiteren Vorkommen von Apium repens im Kreis Paderborn und Gütersloh, dessen früheres Areal durch Meliorisierung und Intensivierung der Landwirtschaft heute fragmentiert ist. Durch Entbuschung, Bewässerung, Abschieben des Oberbodens und Beweidung konnte eine Ausbreitung der Zielarten befördert bzw. eine Vertuschung reduziert werden. Die Erhaltung und Ausweitung nasser und offener Standorte mit moderater aber stetiger Störung sind zur Sicherung und Förderung der Bestände des Kriechenden Scheiberichs eingeleitet worden. Die Reaktivierung alter Flößeinrichtungen durch temporären Anstau des Boker Kanals sichert die Bestände auf der Pferdeweide. Darüber hinaus wäre die Etablierung von Trittsteinbiotopen zu den - wenige Kilometer entfernten - Wuchsorten sinnvoll.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (0,40 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Ufergehoelze (nicht FFH-LRT) <NBE0> (2,60 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (0,19 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (6,20 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (2,00 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete vegetationsarme Sand-, Kies- oder Schotterflaechen und Rohboeden (nicht FFH-LRT) <NGF0> (2,00 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Ufergehölz <BE0> (2,60 ha)
  • Röhrichtbestand hochwüchsiger Arten <CF2> (0,19 ha)
  • Fettweide <EB0> (6,00 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (0,19 ha)
  • Abgrabungsgewässer <FG0> (2,00 ha)
  • Graben <FN0> (0,40 ha)
  • Vegetationsarme Sandflächen <GF2> (2,00 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Armleuchteralge (unbestimmt) (Chara spec.)
  • Asch-Weide (Salix cinerea subsp. cinerea)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Blaugrüne Binse (Juncus inflexus)
  • Blaugrüne Segge (Carex flacca)
  • Borsten-Moorbinse (Isolepis setacea)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Echtes Tausendgüldenkraut (Centaurium erythraea)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Sumpfsimse (Eleocharis palustris)
  • Gemeine Sumpfsimse (Eleocharis vulgaris)
  • Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
  • Gemeines Ferkelkraut (Hypochaeris radicata)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Schlehe (Prunus spinosa)
  • Glieder-Binse (Juncus articulatus)
  • Graue Teichbinse (Schoenoplectus tabernaemontani)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Hopfen (Humulus lupulus)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Knick-Fuchsschwanz (Alopecurus geniculatus)
  • Knotiges Mastkraut (Sagina nodosa)
  • Knöterich (unbestimmt) (Polygonum spec.)
  • Kornelkirsche (Cornus mas)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kriechender Sellerie (Helosciadium repens)
  • Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos)
  • Lauch-Gamander (Teucrium scordium)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Polei-Minze (Mentha pulegium)
  • Purgier-Lein (Linum catharticum)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotschwingel Sa. (Festuca rubra agg.)
  • Röhrige Pferdesaat (Oenanthe fistulosa)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schlank-Segge (Carex acuta)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarze Johannisbeere (Ribes nigrum)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Silber-Pappel (Populus alba)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Stachelbeere (Ribes uva-crispa)
  • Steife Segge (Carex elata)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Dreizack (Triglochin palustris)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Traubenkirsche (Prunus padus)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Wassernabel (Hydrocotyle vulgaris)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis var. pratensis)
  • Zwerg-Laichkraut Sa. (Potamogeton pusillus agg.)
  • Ähren-Tausendblatt (Myriophyllum spicatum)
  • öders Segge (Carex viridula var. viridula)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung eines ehemaligen Abgrabungsgewaessers mit den Ueberschwemmungsbereichen am Ufer und eines Gruenlandkomplexes als Lebensstaette seltener Ufer- und Wasserpflanzen. Die Erhaltung und Ausweitung nasser und offener Standorte mit moderater aber stetiger Störung sind erforderlich zur Stabilisierung und Förderung des nahezu ausgestorbenen Kriechenden Scheiberichs..
Gefährdungen:
  • Aufforstung (Baumschule)
  • Aufschuettung (Sandwaelle)
  • Freizeitaktivitaeten (Angeln, Baden, Lagern)
  • Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung zu intensiv (LW)
  • Gruenlandbewirtschaftung, zu intensive Duengung (LW)
  • Isolationseffekt
  • Verbuschung als unerwuenschte Sukzession
Maßnahmen:
  • Absperrung, Auszaeunung von Flaechen
  • Beschraenkung der Freizeitaktivitaeten
  • Beseitigung von Gehoelzen
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • kein Umbruch
  • keine Duengung
  • keine wegebaulichen Massnahmen
  • Mahd im langjaehrigem Rhythmus (Pflegemahd)
  • Vegetationskontrolle
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