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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Seller Feld (ST-016)

Objektbezeichnung:

NSG Seller Feld

Kennung:

ST-016

Ort: Steinfurt
Kreis: Steinfurt
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 36,63 ha
Offizielle Fläche: 36,63 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: VO rechtskraeftig
Inkraft seit: 1988
Inkraft: 2014
Außerkraft: 2034
Schutzziel: (1) Das in § 1 näher bezeichnete Gebiet wird als Naturschutzgebiet gemäß § 20 LG ausgewiesen.

(2) Die Unterschutzstellung erfolgt

a) zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung von Lebensgemeinschaften und Lebensstätten,
insbesondere von Pflanzen und Pflanzengesellschaften des offenen Wassers und des feuchten Grün-
landes sowie von seltenen und z. T. stark gefährdeten landschaftsraumtypischen Pflanzen- und Tierarten
u. a. von seltenen, zum Teil gefährdeten Wat- und Wiesenvögeln, Amphibien und Wirbellosen,

b) zur Erhaltung und Entwicklung eines Feuchtwiesenbereiches als Rast- und Überwinterungsgebiet
sowie bedeutsames Brutgebiet für zahlreiche, z. T. stark gefährdete Vogelarten,

c) aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, landeskundlichen und erdgeschichtlichen Gründen,
wegen der biogeographischen Bedeutung und wegen der dort vorkommenden schutzwürdigen Böden:
Böden (naehrstoffarme Podsol-Gleye und Gley-Podsole,

d) wegen der Unersetzbarkeit, Seltenheit, besonderen Eigenart und der hervorragenden Schönheit
des Gebietes,

e) zur Sicherung des Naturhaushaltes und zur Abwehr schädlicher Einwirkungen und negativer Verände-
rungen ökologischer Zusammenhänge,

f) als Bestandteil eines Biotopverbundes von landesweiter Bedeutung.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-ST-00074
Kennung:

BK-0002

Objektbezeichnung:

NSG Seller Feld

Link zur Karte: BK-0002
Objektbeschreibung: 1. Das NSG befindet sich im Naturraum Westmünsterland südlich von Wettringen im Kreis Steinfurt. Es umfasst extensiv genutztes Feucht- und Magergrünland, Ackerflächen, lineare Gehölzstrukturen mit standorttypischen Gehölzen sowie Feldgehölze aus teils nicht standorttypischen Gehölzen. Im Norden wurde eine Kompensationsfläche hinzugezogen, in die auch eine Blänke angelegt wurde. 2. Das Gebiet wird durch typische Weidelgras-Weißkleeweiden geprägt. Nur kleinflächig kommen auch Feuchtgrünland und Flutrasen vor, die trotz ihrer fragmentarischen Ausbildung schützenswert sind. Floristische Bedeutung hat vor allem die Blänke im Norden als Refugium für Pflanzenarten der Roten Liste. Der Schutzwert des Gebietes wird mit dem Brutvorkommen gefährdeter Vogelarten wie Kiebitz und Großer Brachvogel unterstrichen. 3. Aufgrund der geringen Ausdehnung typischer Feuchtgrünlandgesellschaften hat das Gebiet als Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten nur eine Bedeutung für den lokalen Biotopverbund. Mit seiner Trittsteinfunktion zu den Emsdettener Schutzgebieten im Osten und dem Strönfeld im Westen kommt dem Schutzgebiet eine regionale Bedeutung im Netz der Feuchtwiesenschutzgebiete zu. 4. Leitbild für die zukünftige Entwicklung sollte die Fortführung der extensiven Nutzung im bestehenden Grünland sein. Die Umwandlung vorhandener Äcker in extensiv genutztes Grünland zur Förderung eines Lebensraumes für Tier-und Pflanzenarten sollte eine weiteres Ziel sein für die Optimierung dieses Feuchtwiesenschutzgebietes.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • noch kein LRT <kein LRT> (7,05 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (4,91 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,81 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (0,01 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (0,39 ha)
Biotoptypen:
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend heimischen Baumarten <BA1> (0,42 ha)
  • Hecke <BD0> (0,53 ha)
  • Fettwiese <EA0> (6,50 ha)
  • Fettweide <EB0> (5,46 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (0,28 ha)
  • Flutrasen <EC5> (0,53 ha)
  • Magerweide <ED2> (0,01 ha)
  • Blänke <FD2> (0,20 ha)
  • Acker <HA0> (19,35 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (2,19 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Minze (Mentha arvensis)
  • Acker-Spörgel (Spergula arvensis)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Echte Glockenheide (Erica tetralix)
  • Einjähriges Rispengras (Poa annua)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Hainsimse (Luzula campestris s.str.)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Floh-Knöterich (Persicaria maculosa)
  • Gelbweißes Ruhrkraut (Helichrysum luteoalbum)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeines Hornkraut (Cerastium holosteoides)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Glieder-Binse (Juncus articulatus)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Hasenpfoten-Segge (Carex leporina)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Kanadisches Berufkraut (Erigeron canadensis)
  • Kleinblütige Sumpfkresse (Rorippa palustris)
  • Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella)
  • Knick-Fuchsschwanz (Alopecurus geniculatus)
  • Knäuel-Binse (Juncus conglomeratus)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Liegendes Mastkraut (Sagina procumbens)
  • Lockerblütiges Vergissmeinnicht (Myosotis laxa)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Rainfarn (Tanacetum vulgare)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Nachtschatten (Solanum nigrum)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Ruhrkraut (Gnaphalium uliginosum)
  • Sumpfquendel (Peplis portula)
  • Vogel-Knöterich (Polygonum aviculare)
  • Weiche Trespe (Bromus hordeaceus s.l.)
  • Weide (unbestimmt) (Salix spec.)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Welsches Weidelgras (Lolium multiflorum)
  • Wiesen-Lieschgras (Phleum pratense)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wiesen-Schwingel (Festuca pratensis)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zweizeilige Segge (Carex disticha)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Entwicklung von Feucht- und Magergründland als Lebensraum für eine Vielzahl charakteristischer und z. T. gefährdeter Tier- und Pflanzenarten (insbesondere gefährdete Wiesenvogelarten).
Gefährdungen:
  • Drainage
  • Eutrophierung (atmosphaerische tickstoffeintraege)
  • Isolation von Pflanzenpopulationen
  • Nutzungsaenderung (LW) (Ablauf von Vetragsnaturschutz)
Maßnahmen:
  • Abschluss von Bewirtschaftungsvertraegen
  • Erhaltung des Wasserstandes
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • Gruenland anlegen, wiederherstellen
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