Inhalt:
Naturschutzgebiet Steinbruch im Kleefeld (Canyon) (ST-068)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Steinbruch im Kleefeld (Canyon) |
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Kennung: |
ST-068 |
Ort: | Lengerich |
Kreis: | Steinfurt |
Bezirksregierung: | Münster |
Digitalisierte Fläche: | 78,83 ha |
Offizielle Fläche: | 79,00 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | VO rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1990 |
Inkraft: | 2013 |
Außerkraft: | 2033 |
Schutzziel: | (1) Das in § 1 näher bezeichnete Gebiet wird als Naturschutzgebiet gemäß § 23 BNatSchG ausgewiesen. (2) Die Unterschutzstellung erfolgt a) zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung von Biotopen, Lebensgemeinschaften und Lebensstätten, insbesondere - des aufgelassenen Steinbruchs mit Kalk-Halbtrockenrasen, Gebüschen und Waldbeständen sowie einem Abgrabungsgewässer inklusive seiner natürlichen Verlandungsstadien, - von Buchenwäldern in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen/Altersphasen und in ihrer standörtlichen Variationsbreite inklusive ihrer Vorwälder, Gebüsche und Staudenfluren, - von Magergrünland auf trocken-warmem Standort; b) zum Schutz und zur Entwicklung der an diese Lebensräume angepassten Lebensgemeinschaften von z.T. stark gefährdeten Pflanzen- und Tierarten; c) zur Sicherung der geomorphologischen Verhältnisse inklusive der gebietstypischen Bodenverge- sellschaftungen mit großflächigem Vorkommen schutzwürdiger Böden; d) aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, landeskundlichen und erdgeschichtlichen Gründen, wegen der biogeographischen Bedeutung des Kalksteinzuges; e) zur Sicherung des Naturhaushaltes und zur Abwehr schädlicher Einwirkungen und negativer Ver- änderungen ökologischer Zusammenhänge; f) als Bestandteil eines Biotopverbundes von landesweiter Bedeutung. (3) Die über die Verordnungsdauer hinausgehende langfristige Zielsetzung für das Gebiet besteht in der Erhaltung und weiteren Entwicklung eines strukturreichen, halboffenen Landschaftsraumes mit einer Vielzahl an naturnahen Lebensräumen und Biotoptypen. Der Erhaltung und Entwicklung der typischen Kalk-Halbtrockenrasen sowie der standortgerechten Buchenwälder in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen inklusive der Waldmäntel und der Saumbiotope ist besondere Priorität einzuräumen. Der Steinbruch ist als Sonderstandort für spezialisierte Tier- und Pflanzenarten zu erhalten. Die Entwicklung der Lebensräume sollte - je nach Biotoptyp - im Rahmen natürlicher Sukzessionsabläufe, durch naturnahe Waldbewirtschaftung oder durch eine extensive Nutzung erfolgen. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: |
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Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-3712-903 |
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Objektbezeichnung: |
NSG-Steinbruch im Kleefeld |
Link zur Karte: | BK-3712-903 |
Objektbeschreibung: | Es handelt sich um einen reich strukturierter Biotopkomplex aus Offenland, Wald und Gebüsch-Komplexen rund um einen ehemaligen Kalksteinbruch im südlichen Höhenzug des Teutoburger Waldes. Den Nordwesten des Gebietes prägen der stillgelegte Kalksteinbruch mit seinen orchideenreichen Kalkhalbtrockenrasen, offenen Felshängen sowie Gebüschen und Wäldern unterschiedlicher Sukzessionsstadien. Während die Kleingewässer der westlichen Steinbruch-Sohle weitgehend verlandet und zunehmend verbuscht sind, führt die östliche Sohle ständig Wasser und weist ausgedehnte Armleuchteralgenrasen auf. Nördlich an den Steinbruch angrenzend sind auf dem Plateau jüngere Buchen- und Eschenmischwälder zu finden. Vom Plateau aus nördlich des Waldes grenzen krautreiche Wiesen- und Weideflächen an. Östlich und südlich an den Steinbruch angrenzend stocken, ebenfalls auf Kalk, Ahorn- und Eschenmischwälder und Waldmeister-Buchenwälder, durchsetzt mit krautreichen, teils mageren Wiesen und Weiden. Den wesentlichen Wert des Gebietes machen die Kalkhalbtrockenrasen mit ihren Vorkommen bundesweit geschützter Orchideenarten aus. An der nordwestlichen Verbreitungsgrenze der Kalkhalbtrockenrasen gelegen, sind die örtlichen Bestände überregional bedeutsam für den Erhalt des lokalen Genpools typischer Kalkhalbtrockenrasen-Arten. Wertgebend sind darüber hinaus die für den südlichen Kamm des Teutoburger Waldes typischen Waldmeister-Buchenwälder sowie die weiteren Laubwälder mit typischer Krautschicht der Kalkbuchenwälder und mit Vorkommen gefährdeter Orchideen. Das regional überdurchschnittlich artenreiche Grünland, welches teilweise zu den Glatthaferwiesen gehört, trägt ebenfalls zum hohen Wert des Gebietes bei. Die arten- und krautreichen Grünländer und Magerrasen an den Südhängen des Teutoburger Waldes stellen insbesondere für Insekten einen wichtigen Lebensraum im regionalen Biotopverbund dar. Im relativ waldarmen Umland ist zudem die hohe Bedeutung der naturnahen Laubwälder im Biotopverbund des fast durchgehend bewaldeten Teutoburger Waldes hervorzuheben. Wichtigste Entwicklungsziele sind die Erhaltung naturnaher Laubwälder mit Alt- und Totholz sowie die Offenhaltung und extensive Pflege der artenreichen Kalkhalbtrockenrasen. Der Artenreichtum der angrenzenden Grünländer sollte durch extensive Nutzungsverträge sichergestellt werden. Darüber hinaus ist für den überregional als "Canyon" bekannten Steinbruch eine naturverträgliche Besucherlenkung sicherzustellen. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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