Inhalt:
Naturschutzgebiet Obergraben westlich Wickede (UN-042)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Obergraben westlich Wickede |
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Kennung: |
UN-042 |
Ort: | Froendenberg |
Kreis: | Unna |
Bezirksregierung: | Arnsberg |
Digitalisierte Fläche: | 44,51 ha |
Offizielle Fläche: | 47,00 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 2001 |
Inkraft: | 2002 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-4512-0177 |
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Objektbezeichnung: |
Naturschutzgebiet Obergraben westlich Wickede |
Link zur Karte: | BK-4512-0177 |
Objektbeschreibung: | Das Naturschutzgebiet Obergraben westlich Wickede umfasst den grünlandgeprägten Ruhrauenabschnitt westlich von Wickede bis zum Hammer Wasserwerk südöstlich von Fröndenberg-Warmen. Die Kreisgrenze zum Märkischen Kreis in der Ruhrmitte begrenzt das Gebiet nach Süden. Prägend für diesen Auenabschnitt ist die Nutzung der Wasserkraft zur Energiegewinnung. Am östlichen Gebietsrand staut ein Wehr die Ruhr, deren Hauptwassermenge von dort in einem gut einen Kilometer langen, begradigten und von alten Hybridpappeln und Erlen gesäumten Obergraben auf das Kraftwerk zugeleitet wird. Die geringe Restwassermenge durchfließt dagegen die "Alte Ruhr" im Unterlauf, die auch aufgrund der episodisch auftretenden Hochwasser in diesem Bereich weitgehend natürlich und strukturreich ausgebildet ist. Der Wasserlauf ist durch zahlreiche Kiesbänke geprägt, die in Abhängigkeit vom letzten Hochwasserereignis Schlammfluren, Rohrglanzgrasröhrichte oder bereits Weiden- oder Erlengehölzbestände aufweisen. Aufgrund des niedrigen Normalwasserstandes sind anstehende karbonische Gesteinsrippen an der Sohle der "Alten Ruhr" in Teilbereichen zeitweise freigelegt. Breite, artenreichere Hochstaudensäume in enger Verzahnung zu Rohrglanzgrasröhrichten bewachsen die flacheren Ufer, stellenweise werden diese von Erlen- und Weidenufergehölzen verdrängt, die die Entwicklung zu Auwaldbereichen einleiten. Einige kleinere Uferabschnitte sind von der Ruhr angeschnitten und bieten als Steilufer Brutraum für Eisvogel und Uferschwalbe. Unterhalb des Zusammenflusses von Obergraben und "Alter Ruhr" am Kraftwerk sind die Ruhrufer stellenweise durch Spundwände oder abgängigen Holzverbau befestigt und der Flusslauf liegt dort bereits nach kurzer Strecke wieder im Rückstau des nächsten Ruhrwehres. Sowohl auf der von Obergraben und "Alter Ruhr" gebildeten Insel "Stövenkamp" als auch in der nordwestlich des Zusammenflusses gelegenen Aue werden die großflächigen Grünlandflächen überwiegend durch Schafe beweidet. Aufgrund der fruchtbaren braunen Auenböden ist trotz des langjährigen Düngeverzichts auf diesen ehemaligen Ackerstandorten nur in kleineren Teilbereichen - so auf einer vom Oberboden befreiten Fläche - wertvolleres, mageres Grünland ausgebildet. Neu angelegte Hecken strukturieren die Flächen dort. Am Nordrand des Gebietes sind im Warmer Löhen einige Waldbereiche naturnah ausgebildet und mit standortgerechten Hainbuchen-Stieleichengesellschaften sowie Buchenbeständen bewachsen. Dagegen sind die Kleingehölze in der Aue und auch Abteilungen im Warmer Löhen durch gebiets- und standortfremde Baumarten geprägt. Eine Aufforstung im Warmer Löhen auf einer ehemaligen Grünlandfläche arrondiert das Gebiet als größeren Laubwaldkomplex. Wertgebend für das Gebiet und von regionaler Bedeutung ist die strukturreiche, typische und weitgehend vollständige Abfolge der Auen-Lebensräume im Bereich der "Alten Ruhr", die in dieser Form im Kreis Unna nur noch ansatzweise an der westlichen Kreisgrenze zu finden ist. Die derzeit noch überformte Ruhr im Unterlauf, das extensiv bewirtschaftete Grünland und die Waldbereiche bergen ein hohes Entwicklungspotential. Im Rahmen des landesweiten Biotopverbundes entlang der größeren Fließgewässer stellt das NSG Obergraben westlich Wickede eine primäre Vernetzungsachse für den überregionalen Biotopverbund und den Austausch von Leitarten der Gewässer, feuchter Lebensräume und extensiver Grünlandflächen dar. Für das Gebiet hat die Renaturierung und Redynamisierung der Ruhr verbunden mit der Wiederherstellung der Durchgängigkeit oberste Priorität, um den Wasserhaushalt der Aue wieder auszugleichen und Auen-typische Lebensräume wiederherzustellen bzw. zu fördern. Standortgerechte Laubwaldbestände sind zu entwickeln, Auwaldbereiche sind der natürlichen Entwicklung zu überlassen und naturfernere Bereiche behutsam umzubauen. Die Extensivierung der Grünlandflächen ist fortzusetzen. Aufgrund der besonderen Ausbreitungsbedingungen sind die im Gebiet zunehmenden invasiven Neophyten zumindest bereichsweise zu bekämpfen, die "Alte Ruhr" ist vor Freizeitaktivitäten zu schützen. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§62): | |
Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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