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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Liesenbachtal (WAF-044)

Objektbezeichnung:

NSG Liesenbachtal

Kennung:

WAF-044

Ort: Beckum
Kreis: Warendorf
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 24,66 ha
Offizielle Fläche: 25,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1995
Inkraft: 1997
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4214-909
Kennung:

BK-4214-909

Objektbezeichnung:

NSG Liesenbachtal

Link zur Karte: BK-4214-909
Objektbeschreibung: Das NSG Liesenbachtal umfasst einen etwa 1,3 km langen Abschnitt des Liesenbaches mit angrenzenden Laubwäldern, einer kleinen Altabgrabung und einem grünlandgenutzten Nebental. Der Liesenbach verläuft überwiegend geradlinig bis leicht gewunden in einem Kastenprofil, in welchem ein pendelndes Niedrigwasserbett ausgebildet ist. Vor allem im Mittelabschnitt zeigt der Bach einen stärker gewundenen bis mäandrierenden Längsverlauf mit z.T. unterspülten Steilufern und Auskolkungen. Hier wie auch im südlich angrenzenden Abschnitt verläuft der Bach durch Wald. Die Bachsohle liegt z.T. über dem Talniveau, ein Wall verhindert ein Ausufern des Baches. Im Norden verläuft der Bach zumeist am westlichen Waldrand. Bemerkenswert ist die Änderung des Sohlsubstrates von Lehm im Norden zu Sand bis Schotter im Süden. Die angrenzenden Waldbereiche stocken im Norden vorwiegend auf Hang- und Rückenflächen. Ältere Buchen- und Eschenwälder sowie Eichenwälder mit frequenten Beimengungen von Buche oder Hainbuche nehmen den größten Flächenanteil ein. Lichtere Bestände weisen oft eine hasel- oder eschenreiche Strauchschicht auf, sonst besteht eine Hallenwaldstruktur. Die Krautschicht ist oft annähernd bodendeckend und typisch entwickelt. Im Süden ist z.T. eine breitere Talaue ausgebildet, die von erlen-, eschen- und pappelreichem Feucht- und Nasswald auf (eindeichungsbedingt ehemaligem) Auenwaldstandort eingenommen wird. Im Osten angrenzende Talhänge tragen vorwiegend Eschen- und Pappelmischwald. Im Südostteil des Gebietes nehmen vorwiegend Pappelbestände und Aufforstungen den Talraum ein. Im Mittelteil des NSG liegen ein Hangwiesenstreifen sowie eine kleine Abgrabung mit überwiegend gestörter Magerrasenvegetation. Am Nordwest- und Nordrand sind Wiesenstreifen als Puffer in das NSG einbezogen worden. Hier befinden sich am Westrand auch kleinflächig Feuchtbrachen und ein bruchwaldähnliches Weidengehölz. Im Süden mündet von Westen ein Wiesental mit neu eingesätem Grünland und begradigtem Bach ein. Das NSG gehört zur landesweit bedeutsamen Verbundstruktur des Liese- und Boxelbachtales mit naturnahen Wäldern und Fließgewässern.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (13,64 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (5,70 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (0,15 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Auenwaelder (nicht FFH-LRT) <NAX0> (1,55 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,30 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,30 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (1,00 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (1,70 ha)
  • Eichen-Auenwald <AB7> (0,25 ha)
  • Hainbuchen-Eichenmischwald <AB9> (2,10 ha)
  • Erlen-Bruchwald <AC4> (0,15 ha)
  • Hybrid-Pappelwald <AF0> (0,45 ha)
  • Hybrid-Pappelmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AF1> (1,00 ha)
  • Pappelwald auf Auenstandort <AF2> (2,00 ha)
  • Eschenwald <AM0> (1,75 ha)
  • Eschenwald auf Auenstandort <AM3> (1,30 ha)
  • Fettwiese <EA0> (4,00 ha)
  • Feldgras und Neueinsaaten <EA3> (4,00 ha)
  • Fettweide <EB0> (0,65 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,30 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,04 ha)
  • Tieflandbach <FM5> (0,30 ha)
  • Steinbruch <GC0> (0,65 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Blaugrüne Binse (Juncus inflexus)
  • Breitblättrige Stendelwurz (Epipactis helleborine)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Dornige Hauhechel (Ononis spinosa)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum s.l.)
  • Echtes Lungenkraut (Pulmonaria officinalis)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Einbeere (Paris quadrifolia)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Gamander-Ehrenpreis Sa. (Veronica chamaedrys)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Pestwurz (Petasites hybridus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gewöhnliche Vogelmiere (Stellaria media)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hohe Schlüsselblume (Primula elatior)
  • Hopfen (Humulus lupulus)
  • Hopfenklee (Medicago lupulina)
  • Jakobs Greiskraut (Senecio jacobaea)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kleiner Odermennig (Agrimonia eupatoria)
  • Kohl(-Kratz)distel (Cirsium oleraceum)
  • Kratzbeere (Rubus caesius)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Nesselblättrige Glockenblume (Campanula trachelium)
  • Nestwurz (Neottia nidus-avis)
  • Pfennigkraut (Lysimachia nummularia)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Riesen-Schwingel (Festuca gigantea)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Johannisbeere (Ribes rubrum)
  • Rotschwingel Sa. (Festuca rubra agg.)
  • Ruprechtskraut (Geranium robertianum)
  • Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Segge (unbestimmt) (Carex spec.)
  • Sparrige Segge Sa. (Carex muricata agg.)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Labkraut i.w.S. (Galium palustre s.l.)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Teichlinse (Spirodela polyrhiza)
  • Traubenkirsche (Prunus padus)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Weißes Straussgras Sa. (Agrostis stolonifera agg.)
  • Welsches Weidelgras (Lolium multiflorum)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea subsp. jacea)
  • Wiesen-Lieschgras (Phleum pratense)
  • Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium)
  • Wiesen-Schwingel (Festuca pratensis)
  • Wilde Möhre (Daucus carota (subsp. carota))
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt eines naturbetonten bis naturnahen Bach-Waldkomplexes mit Auenwaldbiotopen, bodenständigen Hangwäldern und kleinflächigem Feuchtgrünland als vielfältigem Lebensraum u.a. für einheimische Wald- und Fließgewässerarten
Gefährdungen:
  • Gewaesserausbau (Eindeichung)
  • Gewaesserbegradigung (WA)
  • Gruenlandbewirtschaftung, zu intensive Duengung (LW)
  • nicht einheimische Gehoelze (FW)
  • Pflegeumbruch (LW)
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Beschraenkung der Duengung
  • der Sukzession ueberlassen
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Erhaltung der Ueberschwemmungsdynamik
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • Gruenlandnutzung extensivieren
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Totholz erhalten
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Vegetationskontrolle
  • Waldmantelentwicklung
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