Titel:

Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


Logo:

Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


Suche:


Schriftmenü:

Schriftgrösse: ||

Inhalt:

Naturschutzgebiet Geisterholz (WAF-052)

Objektbezeichnung:

NSG Geisterholz

Kennung:

WAF-052

Ort: Ennigerloh
Kreis: Warendorf
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 299,34 ha
Offizielle Fläche: 299,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: VO rechtskraeftig
Inkraft seit: 2003
Inkraft: 2003
Außerkraft: 2023
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4114-035
Kennung:

BK-4114-035

Objektbezeichnung:

NSG Geisterholz

Link zur Karte: BK-4114-035
Objektbeschreibung: Das NSG Geisterholz westlich von Oelde zählt mit 300 ha zu den größten Laubwaldkomplexen des Kreises Warendorf und wird mit fast 190 ha großflächig von alten, teilweise gut ausgebildeten Eichen-Hainbuchenwäldern mit bis zu 170 jährigen Eichen geprägt. Neben den namengebenden Gehölzen treten Vogelkirschen und Buchen zur ersten und zweiten Baumschicht mit mehr oder weniger geringen Deckungsgraden hinzu. Mit ca. 32 ha wesentlich kleinflächiger treten auch artenreiche Waldmeister-Buchenwälder auf. Ansonsten kommen im Gebiet verstreut Buchen- und Eichenwälder mit Edellaubhölzern (Esche, und Bergahorn) vor. Innerhalb des Waldgebietes befinden sich zahlreiche stehende, temporär wasserführende Kleingewässer. Insbesondere die 27 ha umfassende nördöstliche Teilfläche des "Geistholz" weist einen sehr strukturreichen Eichen-Hainbuchenbestand aus starken Baumholz und Altholz auf. Liegendes und stehendes Totholz in unterschiedlichen Stärken und Zersetzungsgraden, Höhlenbäume und eine gut ausgeprägte Schichtung unterstreichen den naturnahen Charakter des Bestandes. Die übrigen Bestände sind jünger und weisen weniger Totholz auf. Zudem fehlt hier großflächig eine Strauchsschicht, welches auf eine hohe Wilddichte schließen lässt. Das Gebiet wird von Norden nach Süden durch einen von Wanderern stark frequentierten Forstweg durchschnitten. Die von dem Hauptweg abzweigenden Zuwegungen sind teilweise zugewachsen. Die in der Altkartierung erfassten Koniferenbestände werden großflächig zu standortgerechten Laubwäldern umgebaut. Die Flächen sind zurzeit neben Jungwuchs aus Eichen, Eschen, Erlen und Hainbuchen mit teilweise feuchten Schlagfluren bewachsen. Das Waldgebiet gehört zum Staatsforst (Studienfonds) Münster und hat eine bedeutende Funktion als Erholungswald. Die großflächig ausgebildeten Eichen-Hainbuchenbestände machen das "Geisterholz" zu einem herausragenden Gebiet für den Erhalt und Entwicklung naturnaher, eichengeprägter Laubwälder im waldarmen Münsterland. Große Teile der Bestände können zudem als historische Waldstandorte angesprochen werden, welches den naturschutzfachlichen Wert unterstreicht. Auch im Kontext des landesweiten Biotopverbundes naturnaher Laubwaldbestände ist das Gebiet als unersetzliches Relikt- und Ausbreitungshabitat für die typische Lebensgemeinschaft alter Eichenwälder wie beispielsweise Alt- und Totholzbewohner und Höhlenbrüter (z.B. Mittelspecht und Hohltaube) anzusehen. Als prioritäres Schutzziel ist die Erhaltung und Entwicklung der Eichen-Hainbuchenbestände durch eine naturnahe forstliche Nutzung zu formulieren. Dabei ist es unbedingt notwendig das Wasserregime durch Verschließung der Entwässerungsgräben zu verbessern, da bereits in einigen Eichen-Hainbuchenparzellen die Buche auftritt und daher bei weiterer Entwässerung langfristig die Verdrängung der Eichen durch die Rotbuche zu erwarten ist.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (30,24 ha)
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (39,44 ha)
  • Subatlantischer oder mitteleuropaeischer Stieleichenwald oder Hainbuchenwald (Carpinion betuli) [Stellario-Carpinetum] <9160> (193,61 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (31,57 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,18 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,17 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (3,77 ha)
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (28,28 ha)
  • Buchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AA2> (7,39 ha)
  • Eichenwald <AB0> (1,44 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (1,62 ha)
  • Eichenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AB3> (1,10 ha)
  • Hainbuchen-Eichenmischwald <AB9> (5,93 ha)
  • Hybrid-Pappelwald <AF0> (1,37 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (0,99 ha)
  • Kiefernwald <AK0> (0,99 ha)
  • Eschenwald <AM0> (5,97 ha)
  • Eschenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AM1> (21,45 ha)
  • Eichen-Hainbuchenmischwald <AQ1> (187,67 ha)
  • Lärchenwald <AS0> (0,42 ha)
  • Schlagflur <AT0> (6,78 ha)
  • Aufforstung, Pionierwald <AU0> (5,70 ha)
  • Wald, Jungwuchs <AU1> (3,95 ha)
  • Vorwald, Pionierwald <AU2> (1,90 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,02 ha)
  • Tümpel (periodisch) <FD1> (0,16 ha)
  • Tieflandbach <FM5> (0,17 ha)
  • Acker <HA0> (2,81 ha)
  • Feuchter Waldinnensaum bzw. linienf. Hochstaudenflur <KA3> (0,87 ha)
  • Feld-, Wirtschaftsweg, befestigt <VB1> (4,46 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Behaarte Karde (Dipsacus pilosus)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Bewurzelte Gallertträne (Dacrymyces capitatus)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echtes Lungenkraut (Pulmonaria officinalis)
  • Echtes Lungenkraut Sa. (Pulmonaria officinalis agg.)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Einbeere (Paris quadrifolia)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Frühlings-Hainsimse (Luzula pilosa)
  • Geflecktes Knabenkraut Sa. (Dactylorhiza maculata agg.)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Gewöhnliche Goldnessel Sa. (Galeobdolon luteum agg.)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Hohe Schlüsselblume (Primula elatior)
  • Kleinblütiges Springkraut (Impatiens parviflora)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Knotige Braunwurz (Scrophularia nodosa)
  • Knäuel-Binse (Juncus conglomeratus)
  • Kohl(-Kratz)distel (Cirsium oleraceum)
  • Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos)
  • Langährige Segge (Carex elongata)
  • Pfennigkraut (Lysimachia nummularia)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Riesen-Schwingel (Festuca gigantea)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Heckenkirsche (Lonicera xylosteum)
  • Ruprechtskraut (Geranium robertianum)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schein-Zypergras-Segge (Carex pseudocyperus)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Ufer-Hahnenfuss (Ranunculus reptans)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Erdbeere (Fragaria vesca)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Wasserfeder (Hottonia palustris)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
  • Österreichische Schwarz-Kiefer (Pinus nigra)
Tierarten:
  • Erdkröte (Bufo bufo)
  • Hohltaube (Columba oenas)
  • Kaisermantel (Argynnis paphia)
  • Kleiner Eisvogel (Limenitis camilla)
  • Mittelspecht (Dendrocopos medius)
  • Schwarzspecht (Dryocopus martius)
Schutzziele:
  • Erhaltung und Entwicklung ausgedehnter, naturnaher, strukturreicher und altersheterogener Eichen-Hainbuchen- und Waldmeisterbuchenwälder durch eine naturnahe Waldbewirtschaftung und Schließung der Entwässerungsgräben. Ausweisung und Erhaltung von mindestens 10 % der Laubholzbestaende als Nichtwirtschaftswaelder (Altholzinseln)
Gefährdungen:
  • Entwaesserung
  • Zerschneidung durch Strassenbau
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • dynamisches Altholzkonzept
  • Entwaesserungsgraeben verfuellen, schliessen
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • keine Entwaesserung
  • keine wegebaulichen Massnahmen
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
Die Kartenanwendung benötigt Javascript. Falls Sie diese Karte aufrufen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser Javascript ein.