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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Fossa Eugeniana noerdlich vom Kamperbrucher Feld (WES-099)

Objektbezeichnung:

NSG Fossa Eugeniana noerdlich vom Kamperbrucher Feld

Kennung:

WES-099

Ort: Kamp-Lintfort
Kreis: Wesel
Bezirksregierung: Düsseldorf
Digitalisierte Fläche: 9,16 ha
Offizielle Fläche: 9,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2013
Inkraft: 2013
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4405-0017
Kennung:

BK-4405-0017

Objektbezeichnung:

Fossa Eugeniana zwischen Kamp und Rheinberg

Link zur Karte: BK-4405-0017
Objektbeschreibung: Die Fossa Eugeniana, ein unvollendeter Kanalbau aus dem 17. Jahrhundert, ist ein grabenartiges, 5-8 m breites Fließgewässer, das mit seinen begleitenden Grünland- und Gehölzstrukturen über ca. 7 km Länge eine wertvolle Vernetzungsachse zwischen der Eyllschen Kendel (Kamp-Lintfort) und dem Moersbach-Unterlauf (Rheinberg) darstellt. Die meist nicht beschattete Fossa Eugeniana ist häufig rasch fließend, stellenweise auch fast stehend. An mehreren Stellen wurde der Gewässerlauf aufgeweitet, um naturnah gestaltete Rückhaltebecken zu schaffen. Im Wasser finden sich stellenweise Bestände von Aufrechtem Merk, Brunnenkresse, Kleiner Wasserlinse und Wasserstern, an den Ufern kleine Röhrichte und Hochstaudenfluren. Die Böschungen und auch flache Abschnitte werden teils von gelegentlich gemähtem, recht artenreichem Grünland, teils von Wiesenbrachen mit vielen Nährstoffzeigern eingenommen. Hieran schließen sich häufig Gehölze aus Eichen, Erlen, Eschen, Ahorn und Weiden an. Als Besonderheit sind nördlich der Schachtanlage Rossenray mehrere kleine, alt- und totholzreiche Stieleichen-Wäldchen mit Relikten ehemaliger Niederwald-Wirtschaft zu erwähnen. Hier ist eines der landesweit sehr wenigen Vorkommen des Eremiten (Osmoderma eremita, RL Deutschland 2) nachgewiesen. Hier wurde auch ein kleiner, ehemaliger Friedhof mit erfasst, der inzwischen komplett von einem baumartenreichen, sich naturnah entwickelnden Wald eingenommen wird. Eine weitere Besonderheit stellt bei Annaberg ein an den Kanalbau angrenzender Niederungsbereich mit Streuobstwiesen und durch Hecken gut gegliederte Rinderweiden dar, der ebenfalls mit als Biotopfläche aufgenommen wurde. Entwicklungsziele sollten vor allem - neben dem Erhalt des Gewässers mit seiner Wasserpflanzen- und Ufervegetation - der Erhalt und die ökologische Optimierung der Wald- und Gehölzstrukturen sein. Insbesondere die Sicherung der Altbäume bzw. die Förderung von Althölzern und der Verbleib von starkem Totholz in den für den Eremiten bedeutenden Beständen ist ein herausragendes Ziel. Die Fossa Eugeniana stellt mit den begleitenden Gehölz- und Grünlandstrukturen ein wertvolles Vernetzungselement des lokalen Biotopverbundes in dem von Siedlung und intensiver landwirtschaftlicher Nutzung geprägten Umfeld dar.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (13,25 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (3,75 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete flaechige Gebuesche und Baumgruppen <NBB0> (0,40 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete linienfoermige Gehoelzstrukturen und Einzelbaeume <NBD0> (0,70 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (18,30 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (1,00 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (10,00 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Obstbaumbestaende <NHK0> (2,30 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Brachflaechen (ausserhalb von landwirtschaftlichen Flaechen) <NHW0> (3,00 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Eichenwald <AB0> (3,75 ha)
  • Eschenwald <AM0> (0,50 ha)
  • Ahornmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AR1> (2,75 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (0,40 ha)
  • Strauchhecke, ebenerdig <BD2> (0,70 ha)
  • Gehölzstreifen <BD3> (6,00 ha)
  • Fettwiese <EA0> (7,50 ha)
  • Fettweide <EB0> (10,80 ha)
  • Brachgefallene Fettwiese <EE1> (4,00 ha)
  • Graben mit extensiver Instandhaltung <FN3> (10,00 ha)
  • Rückhaltebecken <FS0> (1,00 ha)
  • Streuobstwiese <HK2> (2,30 ha)
  • Brachfläche der Friedhöfe <HR9> (3,00 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Bruch-Weide (Salix fragilis)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Echte Brunnenkresse Sa. (Nasturtium officinale agg.)
  • Echte Zaunwinde (Calystegia sepium s.l.)
  • Echtes Tausendgüldenkraut (Centaurium erythraea)
  • Eibe (Taxus baccata)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Garten-Apfel (Malus domestica)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeiner Beinwell (Symphytum officinale)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hunds-Rose (Rosa canina)
  • Jakobs Greiskraut (Senecio jacobaea)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Kriechende Quecke (Elymus repens)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Liguster (Ligustrum vulgare)
  • Pastinak (Pastinaca sativa s.l.)
  • Pflaume (Prunus domestica)
  • Rainfarn (Tanacetum vulgare)
  • Rauhes Hornblatt (Ceratophyllum demersum)
  • Robinie (Robinia pseudoacacia)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rot-Eiche (Quercus rubra)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schmalblättriger Merk (Berula erecta)
  • Schmalblättriges Greiskraut (Senecio inaequidens)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Spitz-Ahorn (Acer platanoides)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht Sa. (Myosotis scorpioides agg.)
  • Sumpf-Wasserstern Sa. (Callitriche palustris agg.)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wasser-Schwaden (Glyceria maxima)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Winter-Linde (Tilia cordata)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
Tierarten:
  • Eremit (Osmoderma eremita)
Schutzziele:
  • Erhaltung und Optimierung der grabenartigen Fossa Eugeniana mit begleitenden Grünland- und Gehölzstrukturen als Lebensraum für Tiere und Pflanzen und als Vernetzungsbiotop; Erhaltung der Brutbäume des Eremiten im Norden der Schachtanlage Rossenray
Gefährdungen:
  • Beeintraechtigung der Vermehrungsorte wertbest. Tierarten
  • Beseitigung alter Baeume
  • Gewaesserunterhaltung (WA)
  • Gewaesserverunreinigung (SP)
  • naturferne Ufergestaltung (WA)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • nicht einheimische Gehoelze (FW)
  • Zerschneidung durch Strassenbau
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • LSG-Erweiterung
  • naturnahe Gewaessergestaltung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Totholz erhalten
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
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