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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Hasenkamp und Junkersbeck (W-021)

Objektbezeichnung:

NSG Hasenkamp und Junkersbeck

Kennung:

W-021

Ort: Wuppertal
Kreis: Wuppertal
Bezirksregierung: Düsseldorf
Digitalisierte Fläche: 44,92 ha
Offizielle Fläche: 46,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2005
Inkraft: 2005
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4609-0010
Kennung:

BK-4609-0010

Objektbezeichnung:

NSG Hasenkamp und Junkersbeck

Link zur Karte: BK-4609-0010
Objektbeschreibung: Biotopkomplex entlang der alten Bahnlinie und der Junkerbeck südlich der A 46 bei Nächstebreck. Die alte Bahnlinie verläuft in Nord-Süd-Richtung und weist durchgängig noch ein Schotterbelag auf. Die Gleisanlagen wurden entfernt. Im Norden ist die alte Trasse tief eingeschnitten und wird von einem Robinienhangwald begleitet, am Fuße der Böschung verlaufen Gräben. Der Anschnitt der östlichen Böschung zeigt ein Profil durch die Quarzit-Folge des Namur B, Floezleeres Oberkarbon. Nach Norden schließt sich eine Tunnelanlage an, die teilweise verschlossen wurde und jetzt ein wichtiges Fledermausquartier aufweist. Oberhalb des Tunneleingangs entlang der A46 wächst ein alter Eichen-Buchemischwald. Am Südrand des Waldes verläuft der naturnahe Hasenbecker Bach, z.T. mit Steilufer. Der Bach stürzt am Gleiseinschnitt befestigt den Hang hinunter und verläuft anschließen begradigt in einem Graben entlang der alten Trasse. Im Mittelteil des NSG schließt sich östlich an die Bahntrasse ein streifiger Komplex aus Waldparzellen (Eichenwald, Buchenwald, Birkenwald), brachliegenden Feucht- und Nasswiesen sowie noch genutzten, großflächigen Fettwiesen. Eingestreut in die Waldbereiche sind Gartenland und Stangenholzbestände verschiedener Baumarten. Südlich schließt sich eine Talmulde an. Der Hasenbecker Bach verlässt den Graben und entwässert leicht mäandrierend in S-SO-Richtung; an seinem Ufer befindet sich ein geschlossener Erlensaum. Östlich des Baches liegen extensiv genutzte Feuchtwiesen und Feuchtwiesenbrachen, reich an Binsen und weiteren Feuchtezeigern. Die Brache ist quellig durchsickert. Am Ostrand wächst auf einer Böschung eine Hecke. Zwischen Hecke und Bach liegt eine mit dichtem Gehölz bestandene Aufschüttung, auf der ein Kleingarten eingerichtet ist. Weiter südlich verläuft die Bahntrasse nun auf einem Damm, dessen Hang zum Teil mit Robinienwald und mit Ahorn.Eschenwald bestanden ist. Der Hasenbecker Bach mündet in den Junkerbeck und wird in Grünlandkomplexen liegend von Erlen, Eschen und Weiden begleitet. Der Bach unterquert die alte Bahntrasse und fließt nun in westlicher Richtung am Rande von Grünlandbrachen und Fettweiden. Hier wachsen am Straßenrand einige alte Kopfbäume. Das Gebiet ist wertvoll als Refugialraum für Tier- und Pflanzenarten eines reich strukturierten Ausschnitts der alten Kulturlandschaft der Grafschaft Mark mit Vorkommen einer artenreichen Wirbeltierfauna, als Vernetzungsstruktur für wärmeliebende Tier- und Pflanzenarten und als Fledermausquartier. Ebenfalls wertvoll ist das Vorkommen naturnaher Fließgewässer, Feucht- und Nassgrünlandbereiche und Feuchtbrachen, Quellen, Quellbächen, naturnahen Ufergehölzen aus Erlen und Kopfweiden sowie kleinen Waldbeständen mit Alt- und Totholzstrukturen Außerdem ist das Gebiet wertvoll aus erdgeschichtlichen Gründen (geologisches Naturdenkmal der Karbonzeit) und aus Landeskundlichen wegen der besonderen Eigenart der kulturhistorisch bedingten Nutzungsstrukturen mit alter Bahntrasse und Tunnel. Das Gebiet ist durch die Vernetzungsstruktur der alten Bahntrasse regional wertvoll für den Biotopverbund. Schutzziele sind die Erhaltung und Entwicklung der vorhandenen Biotopkomplexe als Refugialraum für Tier- und Pflanzenarten , die Erhaltung des Bahndammes als Vernetzungsstruktur für wärmeliebende Tier- und Pflanzenarten sowie die Erhaltung des Tunnels als Fledermausquartier. Weitere Schutzziele sind: Erhaltung naturnaher Fließgewässer, begleitender Feucht- und Nassgrünland, Quellen, Quellbächen und Feuchtbrachen, naturnaher Ufergehölzen sowie kleinen Waldbeständen mit Alt- und Totholzstrukturen. Erhalt und Freihaltung der alten Bahntrasse (auch als Lebensraum für Feuersalamander) und der Tunnelanlage (besonders wertvoll für den Fledermausschutz) und einem geologischen Naturdenkmal der Karbonzeit aus landeskundlichen sowie erdgeschichtlichen Gründen.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (25,75 ha)
  • Nicht touristisch erschlossene Hoehlen <8310> (0,01 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (15,16 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete linienfoermige Gehoelzstrukturen und Einzelbaeume <NBD0> (0,82 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,92 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (0,00 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,64 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Brachflaechen (ausserhalb von landwirtschaftlichen Flaechen) <NHW0> (1,58 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (11,00 ha)
  • Eichenwald <AB0> (3,08 ha)
  • Schwarzerlenmischwald mit nicht heimischen Laubbaumarten <AC2> (0,45 ha)
  • Birkenmischwald mit einheimischen Laubbaumarten <AD1a> (0,17 ha)
  • Sonstiger Laubwald aus einer heimischen Laubbaumart <AG0> (0,14 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (0,23 ha)
  • Eschenmischwald mit einheimischen Laubbaumarten <AM1a> (0,56 ha)
  • Robinienmischwald <AN1> (3,16 ha)
  • Eichen-Hainbuchenmischwald <AQ1> (0,34 ha)
  • Wald, Jungwuchs <AU1> (0,34 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (0,10 ha)
  • Hecke <BD0> (0,30 ha)
  • Weiden-Ufergehölz <BE1> (0,52 ha)
  • Kopfbaumreihe <BG1> (0,45 ha)
  • Fettwiese <EA0> (15,28 ha)
  • Fettweide <EB0> (1,73 ha)
  • Feuchtwiese <EC1b> (0,54 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (1,68 ha)
  • brachgefallenes Feuchtgrünland <EE3b> (0,38 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (0,00 ha)
  • Bachoberlauf im Mittelgebirge <FM1> (0,64 ha)
  • Graben <FN0> (0,45 ha)
  • Stollen <GE2> (0,01 ha)
  • Brachfläche der Gleisanlagen, Bahngelände <HD9> (1,58 ha)
  • Ziergarten <HJ1> (1,31 ha)
  • flächenhafte Hochstaudenfluren <LB> (0,44 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Minze (Mentha arvensis)
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Arznei-Baldrian Sa. (Valeriana officinalis agg.)
  • Aufsteigende Gelb-Segge (Carex demissa)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Besenginster (Cytisus scoparius)
  • Bruch-Weide (Salix fragilis)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Hohlzahn (Galeopsis tetrahit)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hirse-Segge (Carex panicea)
  • Hunds-Straussgras (Agrostis canina)
  • Korb-Weide (Salix viminalis)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Pfennigkraut (Lysimachia nummularia)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rippenfarn (Blechnum spicant)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rosskastanie (Aesculus hippocastanum)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarze Johannisbeere (Ribes nigrum)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Silber-Weide Sa. (Salix alba agg.)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Baldrian (Valeriana dioica)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Sumpf-Ziest (Stachys palustris)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wald-Schachtelhalm (Equisetum sylvaticum)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
Tierarten:
  • Braunes Langohr (Plecotus auritus)
  • Grosse Bartfledermaus (Myotis brandtii)
  • Großes Mausohr (Myotis myotis)
  • Teichfledermaus (Myotis dasycneme)
  • Wasserfledermaus (Myotis daubentonii)
  • Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus)
Schutzziele:
  • Entsprechend NSG-VO:
    - zur Erhaltung und Entwicklung der vorhandenen Biotopkomplexe als Refugial und Regenerationsraum für Tier- und
    Pflanzenarten eines reich strukturierten Ausschnitts der alten Kulturlandschaft der Grafschaft Mark mit Vorkommen einer
    artenreichen Wirbeltierfauna
    - zur Erhaltung des Bahndammes als Vernetzungsstruktur für wärmeliebende Tier- und Pflanzenarten sowie zur Erhaltung
    des Tunnels als Fledermausquartier zur Erhaltung naturnaher Fließgewässer mit typischer Fließgewässerbiozönose,
    begleitendem Feucht- und Nassgrünland, Quellen, Quellbächen und Feuchtbrachen, naturnahen Ufergehölzen aus
    Erlen und Kopfweiden, sowie kleinen Waldbeständen mit Alt- und Totholzstrukturen aus landeskundlichen sowie
    erdgeschichtlichen Gründen und wegen der besonderen Eigenart der kulturhistorisch bedingten Nutzungsstrukturen mit
    alter Bahntrasse und Tunnel, einem geologischen Naturdenkmal der Karbonzeit, der streifigen Parzellenaufteilung
    unterschiedlicher Nutzung
Gefährdungen:
  • Abriss, Zerstoerung alten Mauerwerks (Tunneleingang)
  • Gewaesserausbau
  • nicht einheimische Gehoelze (FW)
  • unerwuenschte Sukzession (Hänge der Gleisanlage)
Maßnahmen:
  • Beseitigung von Gehoelzaufwuchs
  • Beseitigung von Gehoelzen
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung des Kleinreliefs
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • Hoehle absperren
  • Hoehlen, Stollen erhalten, sichern
  • kein Gewaesserausbau
  • keine wegebaulichen Massnahmen
  • Kopfbaumpflege
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