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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Paterholz (WAF-009)

Objektbezeichnung:

NSG Paterholz

Kennung:

WAF-009

Ort: Beckum
Kreis: Warendorf
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 55,63 ha
Offizielle Fläche: 55,80 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1959
Inkraft: 1997
Außerkraft: 9999
Schutzziel:
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4214-902
Kennung:

BK-4214-902

Objektbezeichnung:

NSG Paterholz

Link zur Karte: BK-4214-902
Objektbeschreibung: An der B475 liegt in der leicht welligen Landschaft der Beckumer Berge südlich Beckum auf einer Erhebung aus Mergelgestein das nach Osten und Süden exponierte Naturschutzgebiet "Paterholz". Kern des NSG ist ein geschlossener Waldbestand, einbezogen sind angrenzende Grünlandflächen, die nur um Hof Limbrock größere Ausdehnung erreichen. Der größte Teil des Waldes wird von zumeist gleichaltrigem Buchen- und Eschenwald eingenommen, im Süden befinden sich auch größere Eichen- und Pappelbestände sowie eingestreute Bergahorn-, Fichten- und Kiefernbestände. Der Wald weist oftmals einen strauchreichen Waldmantel auf. Die Eschen- und Buchenbestände werden größtenteils aus schwachem bis mittlerem Baumholz aufgebaut, v.a. im Norden und Nordosten stocken auch einige ältere Bestände (Stammdurchmesser bis 70 cm). Die Krautschicht ist i.d.R. artenreich und stellenweise stark mit Grüner Nieswurz durchsetzt, die Strauchschicht wird oftmals von Eschen dominiert. Im Süden stocken auf dem weniger steilen Unterhang Eichenbestände aus mittlerem bis starkem Baumholz und mit gut entwickelter Kraut- und Strauchschicht. Daneben kommen hier auch Pappelforste vor, deren Kraut- und Strauchschichten weitgehend denen der angrenzenden Eschen- und Eichenbestände entspricht. Markant ist auch der alte, aufgelichtete Kiefernbestand in stärker geneigter Hanglage im Südwesten des Gebietes, der eine gut ausgebildete Strauchschicht beherbergt und z.T. von dichten Schleiern der Waldrebe überzogen ist. Im Zentrum und im Norden des Gebietes finden sich auch Ahorn-(Misch-)Bestände im schwachen Baumholzalter mit zumeist gut ausgebildeter Kraut- und Strauchschicht. Die Waldbereiche des NSG wird von einem gut ausgebauten Hauptweg erschlossen, der von Nordost nach Südwest verläuft und mit einem Holzsammelplatz im Wald endet. Kurz vor dem Sammelplatz mündet von Südwesten ein weiterer Weg auf diesen Hauptweg. Der den Wald von Ost nach West durchquerende Weg wird derzeit nicht genutzt und ist weitgehend zugewachsen. Daneben gibt es nur im Nordwesten einen Fußpfad, der am Rande des Waldes verläuft und nur unregelmäßig genutzt wird. Im Nordosten wird der Unterhang von einer z.T. ruderalisierten Weide eingenommen, die nach Osten zur B475 durch eine alte, strauchreiche Hecke begrenzt wird. Im Norden stocken einige alte Obstbäume. Im Süden sind Flutrasen vorhanden, die kleinflächig auch quellig-nass sind. In dem Flutrasen ist ein temporär trocken fallendes Kleingewässer vorhanden, das von einzelnen Sträuchern umgeben ist. Größeren Raum nehmen die Grünlandflächen um Hof Limbrock ein. Nordöstlich Hof Limbrock handelt es sich um eher ebene bis schwach geneigte Weiden, in denen einzeln oder als größere Gruppe alte Eichen stocken. Am Nordrand der Weide findet sich eine alte Obstbaumreihe. Östlich Hof Limbrock wird die in Hanglage befindliche Weide nur unregelmäßig genutzt und ist mit alten Buchen (Durchmesser bis 100 cm) und einzelnen Sträuchern überstellt. Bereichsweise sind waldtypische Arten wie Grüne Nieswurz oder Aronstab in der z.T. ruderalisierten Grasnarbe vorhanden. Eine kleine, leicht ruderalisierte Brache findet sich darüber hinaus am Waldrand südlich Hof Limbrock. Generell ist hier dem Wald ein bis 10 m breiter Grünland-/Brachestreifen vorgelagert, an den sich außerhalb des NSG eine große Brachfläche (überwiegend ehemaliger Acker, teilweise auch aus Grünland hervorgegegangen) anschließt. Westlich Hof Limbrock fällt die große Grünlandfläche zu dem im Süden verlaufenden Bach ab. Der Bach ist grabenartig ausgebaut, wird aber beidseitig von einem bis zu 10 m breiten, abgetrennten Randstreifen mit z.T. feuchten Hochstaudenfluren und einzelnen Bäumen und Kopfbäumen (teils Neuanpflanzung, teils alte Exemplare >100 cm Durchmesser) gesäumt. Der Graben wird im Südwesten der Weide zu einem Teich (ohne Wasservegetation) aufgestaut, und verläuft danach in gestrecktem Lauf mit einzelnen naturnahen Strukturelementen und begleitet von einem Ufergehölzstreifen am Nordrand des Waldes. In der hofnahen Weidefläche stockt ein alter Einzelbaum, am Westrand ist eine breite Hecke neu angepflanzt worden. Im Umfeld des Teiches, der weitgehend von Gehölzen umstellt ist und nur selten eine schwache Röhrichtentwicklung aufweist, befinden sich kleinere Flutrasen im Grünland. Das Naturschutzgebiet stellt mit seinen naturnahen, oftmals strukturreichen Waldbeständen sowie den angrenzenden, durch Gehölze gegliederten Grünlandflächen einen wertvollen Baustein im Biotopverbund der Laubwälder und strukturreichen Grünland-Landschaften im Raum Beckum dar.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • <LRT-ID > (18,65 ha)
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (8,60 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (27,10 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete flaechige Gebuesche und Baumgruppen <NBB0> (0,10 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete linienfoermige Gehoelzstrukturen und Einzelbaeume <NBD0> (0,41 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,20 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,00 ha)
Geschützte Biotope (§62):
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (7,00 ha)
  • Buchenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AA2> (1,60 ha)
  • Eichenwald <AB0> (8,00 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (0,50 ha)
  • Eichenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AB3> (1,10 ha)
  • Hybrid-Pappelmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AF1> (3,10 ha)
  • Kiefernwald <AK0> (1,80 ha)
  • Eschenwald <AM0> (16,00 ha)
  • Eschenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AM1> (1,50 ha)
  • Ahornwald <AR0> (1,50 ha)
  • Ahornmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AR1> (1,00 ha)
  • Strauchhecke, ebenerdig <BD2> (0,30 ha)
  • Baumreihe <BF1> (0,10 ha)
  • Baumgruppe <BF2> (0,10 ha)
  • Kopfbaumreihe <BG1> (0,01 ha)
  • Fettwiese <EA0> (0,40 ha)
  • Fettweide <EB0> (9,80 ha)
  • Flutrasen <EC5> (0,10 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (0,75 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,10 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,00 ha)
  • Teich <FF0> (0,10 ha)
  • Bach <FM0> (0,20 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Ackerwinde (Convolvulus arvensis)
  • Amerikanische Balsam-Pappel Sa. (Populus balsamifera agg.)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Berg-Weidenröschen (Epilobium montanum)
  • Blaugrüne Binse (Juncus inflexus)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Christophskraut (Actaea spicata)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echtes Lungenkraut Sa. (Pulmonaria officinalis agg.)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Einbeere (Paris quadrifolia)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Flatter-Ulme (Ulmus laevis)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Garten-Apfel (Malus domestica)
  • Garten-Birnbaum (Kulturform) (Pyrus communis s.str.)
  • Gefleckter Aronstab Sa. (Arum maculatum agg.)
  • Gemeine Waldrebe (Clematis vitalba)
  • Gemeiner Wasser-Hahnenfuss (Ranunculus aquatilis)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnliches Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Grüne Nieswurz (Helleborus viridis)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Hain-Veilchen (Viola riviniana)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hohe Schlüsselblume (Primula elatior)
  • Hunds-Rose (Rosa canina)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kleiner Odermennig (Agrimonia eupatoria)
  • Knick-Fuchsschwanz (Alopecurus geniculatus)
  • Kratzbeere (Rubus caesius)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Lärche (unbestimmt) (Larix spec.)
  • Nesselblättrige Glockenblume (Campanula trachelium)
  • Nestwurz (Neottia nidus-avis)
  • Pflaume (Prunus domestica)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Riesen-Schwingel (Festuca gigantea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Heckenkirsche (Lonicera xylosteum)
  • Rote Johannisbeere (Ribes rubrum)
  • Rotschwingel (Festuca rubra)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sanikel (Sanicula europaea)
  • Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Stachelbeere (Ribes uva-crispa)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stink-Storchschnabel Sa. (Geranium robertianum agg.)
  • Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius)
  • Sumpf-Wasserstern Sa. (Callitriche palustris agg.)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis)
  • Wald-Ehrenpreis (Veronica officinalis)
  • Wald-Erdbeere (Fragaria vesca)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Weißes Straussgras (Agrostis stolonifera)
  • Weymouths-Kiefer (Pinus strobus)
  • Wiesen Knäuelgras Sa. (Dactylis glomerata agg.)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea subsp. jacea)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris)
  • Wiesen-Lieschgras (Phleum pratense)
  • Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis)
  • Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium)
  • Wild-Birne (Pyrus pyraster)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
Tierarten:
  • Buntspecht (Dendrocopos major)
  • Grasfrosch (Rana temporaria)
  • Kleiber (Sitta europaea)
  • Schwarzspecht (Dryocopus martius)
Schutzziele:
  • Erhaltung und Entwicklung eines naturnahen, altersheterogenen Laubwaldes (teils Eichen-Hainbuchenwald, teils Buchenwald) mit hohem Altholzanteil als einen Kernbereich für den Wald-Biotopverbund im Landschaftsraum
    Erhaltung eines durch Gehölze gegliederten, landschaftsprägenden Grünlandkomplexes mit Fließ- und Stillgewässern als Bestandteil eines ausgedehnten Biotopverbundsystems abwechslungsreicher strukturierter Kulturlandschaften
Gefährdungen:
  • Entwaesserungsgraeben (FW)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • nicht einheimische Gehoelze (FW)
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Entwaesserungsgraeben verfuellen, schliessen
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Erhoehung des Altholzanteils
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • keine Entwaesserung
  • Kopfbaumpflege
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Pflege von Hecken
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Vegetationskontrolle
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