Inhalt:
Naturschutzgebiet Wollerscheider Venn (ACK-001)
-
Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Wollerscheider Venn |
---|---|
Kennung: |
ACK-001 |
Ort: | Simmerath |
Kreis: | Aachen |
Bezirksregierung: | Köln |
Digitalisierte Fläche: | 41,89 ha |
Offizielle Fläche: | 41,90 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1961 |
Inkraft: | 2004 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Die Festsetzung als NSG erfolgt gemaess Paragraph 20 a), b) und c) LG,
sowie gem. Paragraph 20 Satz 2 LG wegen der besonderen Bedeutung des Gebietes in Ausfuehrung des Paragraph 48 c LG in Verbindung mit der Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21.Mai 1992 zur Erhaltung der natuerlichen Lebensraeume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen (FFH-Richtlinie) und der Richtlinie 79/409/EWG des Rates vom 2. April 1979 ueber die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten (Vogelschutzrichtlinie) in der jeweils gueltigen Fassung. Leitziele: - Erhaltung und Entwicklung folgender natuerlicher Lebensraeume gemaess Anhang I FFH-Richtlinie: - Feuchte Heidegebiete mit Glockenheide (4010), - Uebergangs- und Schwingrasenmoore (7140), - Moorwaelder (91D0), - Wiederherstellung folgender Lebensraeume gemaess Anhang I der FFH-Richtlinie: - Noch renaturierungsfaehige, degenerierte Hochmoore (7120), - Erhaltung von Lebensraeumen und stabilen ueberlebensfaehigen Populationen folgender Zugvoegel gemaess Artikel 4 (2) der Vogelschutzrichtlinie: - Braunkehlchen (Saxicola rubetra), - Weiterhin ist das Gebiet von Bedeutung fuer: - Hochmoor-Perlmutterfalter (Boloria aquilonaris), - Braunfleckiger Perlmuttfalter (Clossiana selene), - Blauschillernder Feuerfalter (Lycaena helle), - Kleiner Ampfer-Feuerfalter (Palaechrysophanus hippothoe), - Randring-Perlmuttfalter (Proclossiana eunomia), - Torf-Mosaikjungfer (Aeshna juncea), - Hochmoor-Mosaikjungfer (Aeshna subarctica), - Arktische Smaragdlibelle (Somatochlora arctica), - Kurzfluegelige Beissschrecke (Merioptera brachyptera), - Rosmarinheide (Andromeda polifolia), - Rundblaettriger Sonnentau (Drosera rotundifolia), - Gemeine Kraehenbeere (Empetrum nigrum), - Deutscher Ginster (Genista germanica), - Lungen-Enzian (Gentiana pneumonanthe), - Gemeiner Moorbaerlapp (Lycopodiella inundata), - Kleiner Wasserschlauch (Utricularia minor agg.), - Torfmoos (Sphagnum pulchrum) - Erhaltung des Lebensraumes fuer mehrere nach der Roten Liste in NRW gefaehrdete Pflanzenarten, - Erhaltung des (potentiellen) Lebensraumes fuer nach der Roten Liste in NRW gefaehrdete Tierarten, - Erhaltung des periglazial bedingten geomorphologischen Formenschatzes, - Erhaltung und Optimierung des Gebietes als Biotopkomplex mit in NRW besonders seltenen und gefaehrdeten Biotoptypen; folgende nach Paragraph 30 BNatSchG bzw. Paragraph 62 LG geschuetzte Biotoptypen kommen im Gebiet vor: - Moore, - Suempfe, - Quellen, - natuerliche und naturnahe stehende Gewaesser, - Nass- und Feuchtgruenland, - Bruch- und Sumpfwaelder, - Zwergstrauch-, Ginster-, Wacholderheiden, - Borstgrasrasen. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
|
Kennung: |
BK-5303-903 |
---|---|
Objektbezeichnung: |
Wollerscheider und Hoscheider Venn |
Link zur Karte: | BK-5303-903 |
Objektbeschreibung: | Das Gebiet ist ein Rest der typischen Vennlandschaft mit fast allen Biotoptypen des "Hohen Venn", insbesondere mit grossflaechigen Hochmoorgesellschaften, die zwar degeneriert sind, aber dennoch die charakteristischen Pflanzenarten aufweisen. Es handelt sich um die NSG"s "Wollerscheider Venn" und "Hoscheider Venn" sowie deren potentieller Pufferzonen. Das Wollerscheider Venn: Die leicht wellige, flach nach N abfallende Landschaft mit vielen typischen Vertiefungen (Pingos) entstand im Pleistozaen. Die Pingos sind heutzutage mehr oder minder lange mit extrem naehrstoffarmen Wasser gefuellt und mit hochmoorgesellschaften bewachsen. In den bis zu 200 qm grossen Moortuempeln bilden mehrere torfbildende Sphagnum-Arten zusammen mit Schmalblaettrigem Wollgras, Moorlilie, lokal auch rundblaettrigem Sonnentau, Kraehenbeere oder Weissem Schnabelried geschlossene Bestaende aus. In einer Moorblaenke dominiert Fieberklee. An den leicht erhoehten Randzonen schliessen Glockenheide-Torfmoosbestaende, Zwergstrauchheiden mit Rauschbeere und ausgedehnte Pfeifengrasfeuchtheiden an. Auf den trockeneren Gelaenderuecken zwischen den Pingos dominieren Pfeifengras-Feuchtheiden mit einge- streuten Borstgrasrasen und Besenheidebestaenden. Ein Graben am Ostrand beginnt in einer leicht eutrophierten Nassgruenlandbrache. Im Quellbereich Seggensumpf, Ohrweidengebuesch und Flachmoor mit Fieberklee- und Sumpfveilchen-Torfmoosbestand. An manchen Stellen beginnt das Gebiet zu verbuschen. Es gibt einige Kiefernbestaende und groessere Strauchbestaende meist aus Moorbirke, Ohr- und Grauweide. Eine akute Gefaehrdung der Hochmoorbereiche besteht z. Zt. zwar nicht, trotzdem sollten vor allem die Kiefernbestaende am O- und N-Rand von Zeit zu Zeit entfernt werden. Westlich und kleinflächig nordwestlich des Wollerscheider Venns schließt sich eine NSG-Erweiterungsfläche an. Der schmale nordöstlich verlaufende Geländestreifen ist mit mittelalten Fichten bestockt. Eine von Fichten befreite Senke ist mit Astschnitt bedeckt und weist lediglich randlich einzelne Glockenheidesträucher und Torfmoospolster auf. Die westliche Teilfläche ist von Fichten befreit worden und stellt sich als Schlagflaeche dar, die weitgehend der natuerlichen Sukzession ueberlassen wurde. Sie weist in groesseren Bereichen eine starke Verbuschung - vorwiegend Birke und Fichte - auf. Erst vor kurzem geschlagenen Flaechen sind noch gehoelzarm. In einzelnen Senken und Pingos haben sich Binsenfluren z.T. mit Rohrkolben sowie kleinflaechig Glocken- und Besenheidebestaende entwickelt. Hier kommen z.T. erst fragmentarisch entwickelte Schnabelseggen- bzw. bodensaure Kleinseggenrieder u.a. mit schmalblättrigem Wollgras vor. Auf nicht mehr genutzten Forstwegen und in weniger vernässten Senken finden sich u.a. Sparrige Binse und Englischer Ginster. Das Gelaende liegt in Plateaulage des Nordrhein-westfaelischen Hohen Venns und faellt nach Norden sanft ab. Die randlich der Forstwege verlaufen Graeben tragen zur Entwaesserung des Venns bei. Zur Erhaltung der Feuchtgebiete sollten die Gräben bereichsweise angestaut werden. Fuer Teile des Gebietes liegt eine Entwicklungsplanung beim Kreis Aachen vor. Es werden zur Vennentwicklung biotoplenkende Massnahmen vorgenommen. Das Hoscheider Venn: Das Kernstück ist ein stark degenerierter Feuchtheide- Hochmoorkomplex. Das Pfeifengras ist hier dominiernd. Kleinflächig sind Torfmoospolster eingestreut. In einzelnen Pingos oder Abgrabungen sind typische Moorpflanzen wie Moosbeere und Wollgras vorhanden. Die früher dominiernde Fichte ist zwischentzeitlich beseitigt worden. Entlang der Landesstraße L 114 ist ein Moorbirkenwald ausgebildet. Zur Straße hin geht er in ein artenreiches Feldgehölz über. Der Parkplatz im Westen des Gebietsteiles ist zwischenzeitlich renaturiert worden. Er wird von ruderalem Feuchtgrünland eingenommen in dem kleine künstliche Tümpel angelegt worden sind. Das gesamte Gebiet besitzt aufgrund seiner sehr gut ausgebildeten, extrem gefaehrdeten Pflanzengesellschaften eine ueberragende oekologische Bedeutung fuer NRW. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
|
---|---|
Geschützte Biotope (§42): |
|
Biotoptypen: |
|
Rote Liste Arten 2010 NRW: |
|
Planungsrelevante Arten: | |
Pflanzenarten: |
|
Tierarten: |
|
Schutzziele: |
|
---|---|
Gefährdungen: |
|
Maßnahmen: |
|
Die Kartenanwendung benötigt Javascript. Falls Sie diese Karte aufrufen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser Javascript ein.