Inhalt:
Naturschutzgebiet Ermesbachtal (ACK-044)
-
Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Ermesbachtal |
---|---|
Kennung: |
ACK-044 |
Ort: | Monschau |
Kreis: | Aachen |
Bezirksregierung: | Köln |
Digitalisierte Fläche: | 17,42 ha |
Offizielle Fläche: | 17,40 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1997 |
Inkraft: | 2004 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Die Festsetzung als NSG erfolgt gemaess Paragraph 20 a), b) und c) LG, sowie gemaess
Paragraph 20 Satz 2 LG wegen der besonderen Bedeutung des Gebietes in Ausfuehrung des Paragraph 48 c LG in Verbindung mit der Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21. Mai 1992 zur Erhaltung der natuerlichen Lebensraeume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen (FFH-Richtlinie) und der Richtlinie 79/409/EWG des Rates vom 2. April 1979 ueber die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten (Vogelschutzrichtlinie), in der jeweils gueltigen Fassung. Leitziele: - Erhaltung und Entwicklung folgender natuerlicher Lebensraeume gemaess Anhang I FFH-Richtlinie: - Fliessgewaesser mit Unterwasservegetation (3260), - Feuchte Heidegebiete mit Trockenheide (4010), - Europaeische trockene Heiden (4030), - Borstgrasrasen im Mittelgebirge (6230), - Moorwaelder (91D0), - Wiederherstellung folgender Lebensraeume gemaess Anhang I der FFH-Richtlinie: - Uebergangs- und Schwingrasenmoore (7140), - Erhaltung folgender wildlebender Vogelarten gemaess Anhang I der Vogelschutzrichtlinie und deren Lebensraeumen: - Eisvogel (Alcedo atthis), - Weiterhin ist das Gebiet von Bedeutung fuer: - Beinbrech (Narthecium ossifragum), - Gelbe Narzisse (Narcissus pseudonarcissus), - Schwarzspecht (Drycopus martius), - Grauspecht (Picus canus), - Zweinervige Segge (Carex binervis), - Erhaltung des Lebensraumes fuer mehrere nach der Roten Liste in NRW gefaehrdete Pflanzen- und Tierarten, - Erhaltung und Optimierung eines weitgehend naturnahen Bachtales mit wertvollen Bach- auenbereichen, Birkenbruchwaeldern, Feuchtheiden und Seggensuempfen, - Biotopverbund zwischen der Vennhochflaeche und dem oberen Rurtal, - Erhaltung und Optimierung des Gebietes als gut ausgepraegter Biotopkomplex mit in NRW gefaehrdeten Biotoptypen; folgende nach Paragraph 30 BNatSchG bzw. Paragraph 62 LG geschuetzte Biotoptypen kommen im Gebiet vor: - Bruch- und Sumpfwaelder, - naturnahe und unverbaute Bachabschnitte, - Nass- und Feuchtgruenland, - Zwergstrauch-, Ginster- und Wacholderheiden, - natuerliche Felsbildungen, - Suempfe und Riede, - Moore, - Borstgrasrasen, - Magerwiesen und -weiden. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: |
|
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
|
Kennung: |
BK-CK-0004 |
---|---|
Objektbezeichnung: |
NSG Ermesbachtal |
Link zur Karte: | BK-CK-0004 |
Objektbeschreibung: | Naturschutzgebiet Ermesbachtal nordwestlich Kalterherberg beim Vennhof. Das Gebiet umfasst den Bereich des Ermesbachtales von der belgisch-deutschen Grenze im Westen bis zum Bahndamm der Vennbahn und zur Landesstrasse 106 kurz vor der Einmündung des Baches in die Rur. Das Muldental erstreckt sich zunächst in west-östlicher Richtung und wendet sich im Unterlauf in südöstliche Richtung. In der Quellregion sind innerhalb des Gebietes vermoorte Flächen vorhanden. Im Oberlauf wird der Bach von mehreren Seitenbächen und Gräben gespeist. Diese sind an einigen Stellen zwei bis drei Meter tief eingeschnitten und bis zu drei Meter breit. Starkes Gefälle und im Bett liegende Steine und Blöcke verleihen den Zuflüssen und dem Bach im weiteren Verlauf stellenweise einen kaskadenartigen Charakter. Das reichliche Vorkommen von Wassermoosen weist auf eine gute Wasserqualität hin. Der seicht abfallende Talhang im Nordwesten wird überwiegend von einem lückigen Moorbirkenbestand mit wenigen Fichten eingenommen, der im Unterwuchs auf feucht-nassem Untergrund vornehmlich Pfeifengras, Seggen, Binsen und reichlich Torfmoos, in trockeneren Bereichen Zwergsträucher und stellenweise Adlerfarn aufweist. Uferbegleitend setzen sich die Moorwälder entlang des Mittellaufs fort. Der Bach wird im weiteren Verlauf auf der nördlichen Talseite von feuchtem Weideland begleitet. Die großflächigen frischen bis feuchten Bereiche sind vor allem wegen des reichlichen Vorkommens von Borstgras und Sparriger Binse zu den Borstgrasrasen gestellt worden. Innerhalb einer sich östlich anschließenden Magerweide befindet sich auch ein Rest einer Bunkerruine. In Bachnähte sind kleinflächig auch binsenreiche Nassweiden ausgeprägt. Sowohl im Moorbirkenbestand als auch in den offenen Flächen finden sich häufig größere Felsblöcke, die von Flechten und Moosen bewachsen und z.T. von Heidelbeere überwuchert sind. Südlich des Baches haben sich auf zumeist nassen Standorten ehemaliger Fichtenforste ausgedehnte junge Birkensukzessionwälder entwickelt. In Bestandslücken kommen nieder- und zwischenmoorartige, von Torfmoos und Spitzblütiger Binse beherrschte Bestände mit individuenreichen Moorlilienvorkommen sowie eine Feuchtheide mit hoher Deckung der Glockenheide vor. Auf trockeneren, höher gelegenen Flächen ist ein an Bärwurz reicher Borstgrasrasen und eine z.T. degenerierte Besenheide zu erwähnen. Ein weiterer torfmoosreicher Moorwald schließt sich östlich an den Borstgrasrasen an. Im unteren Abschnitt des Ermesbachtales, etwa ab dem Zusammenfluss mit dem Kirmessief sind ebenfalls die vorherschenden Fichten entfernt worden. Hier haben sich feuchte Sukzessionwälder mit Moorbirke im Auenbereich entwickelt, an den Talhängen wurden überwiegend Buchen und Eichen aufgeforstet. Der Unterlauf des Ermesbaches wird von einem schmalen weitgehend naturnahen Erlenauwald gesäumt. Bei dem Gebiet handelt es sich um einen gut ausgeprägten Biotopkomplex unterschiedlicher Moor- und Feuchtlebensräume. Aufgrund der typischen und hervorragend ausgeprägten Lebensgemeinschaften der Fließgewässer und der gut bis hervorragend ausgeprägten Lebensgemeinschaften der Borstgrasrasen sowie das Vorkommen von Moorwäldern, seltenen Zwischenmoorbiotopen und Feuchtheiden mit gefährdeten Tier- und Pflanzenarten kommt diesem Gebiet eine herrausragende Bedeutung zu. Als Bestandteil des Fließgewässersystems des oberen Rurtals stellt das Ermesbachtal eine Kernfläche im länderübergreifenden Biotopverbund dar, die sich vom belgischen Hohen Venn über die Eifel und das Niederrheinische Tiefland Nordrhein-Westfalens bis in die Niederlande erstreckt. Hervorzuheben ist die Refugial- und Vernetzungsfunktion dieses Gebiets insbesondere für die Tier- und Pflanzenarten der Moorbiotope, Feuchtheiden und feuchten Borstgrasrasen. Vorrangig ist die Erhaltung und Renaturierung der offenen Moorbiotope, der feuchten Borstgrasrasen und Feuchtheiden durch geeignete extensive Nutzung bzw. Pflege; ältere Moorwaldstadien sollten aus der Nutzung genommen werde. Weitere Hauptentwicklungsziele des Gebiets stellen die Erhaltung und Förderung der naturnahen Fließgewässer mit angrenzenden Auwaldbereichen Die Entwicklungsmaßnahmen konzentrieren sich auf die Entwicklung naturnaher Laubwaldgesellschaften und die Zurückdrängung der Birkensukzession in den Randbereichen der Feuchtheiden und Zwischenmoore. |
Kennung: |
BK-5403-062 |
---|---|
Objektbezeichnung: |
Ermesbachtal bei Muetzenich-Vennhof (siehe unter Bemerkungen) |
Link zur Karte: | BK-5403-062 |
Objektbeschreibung: | Das Gebiet umfasst den Bereich des Ermesbachtales von der belgisch-deutschen Grenze im Westen bis zum Bahndamm der Vennbahn und zur Landstrasse kurz vor der Einmuendung des Baches in die Rur. Das Muldental erstreckt sich zunaechst in west-oestlicher Richtung und wendet sich im Unterlauf in nordsuedliche Richtung bis zur Muendung in die Rur bei Gut Reichenstein. In der Quellregion sind innerhalb des Gebietes hochmoorartige Flaechen vorhanden. Im Oberlauf wird der Bach von mehreren Seitenbaechen und Graeben gespeist. Diese sind an einigen Stellen zwei bis drei Meter tief eingeschnitten und bis zu drei Meter breit. Starkes Gefaelle und im Bett liegende Steine und Bloecke verleihen den Zufluessen streckenweise einen kaskadenartigen Charakter. Das reichliche Vorkommen von Wasserinsektenlarven weist auf eine gute Wasserqualitaet hin. Der Hauptzufluss, der an der deutsch-belgischen Grenze entlangfliesst, wird am rechten Ufer von einigen Meter hohen Felsklippen (vermutlich schon auf belgischem Staatsgebiet liegend) begleitet. Die Steine sind stark mit Moosen und Flechten bewachsen. Der linke, seicht abfallende Talhang wird in Ufernaehe von einem lueckigen Moorbirkenbestand mit wenigen Fichten eingenommen, der im Unterwuchs auf feucht-nassem Untergrund vornehmlich Pfeifengras, Seggen, Binsen und reichlich Torfmoos, in trockeneren Bereichen Zwergstraeucher und stellenweise Adlerfarn aufweist. Auf Lichtungen innerhalb des Gehoelzbestandes und im oberen Hangbereich finden sich ausgedehnte, brachliegende von Pfeifengras und Zwergstraeuchern dominierte Heideflaechen. Auf nassem Untergrund sind binsenreiche Bestaende mit Torfmoos, Glockenheide, Moorbeere und einem individuenreichen Moorlilienvorkommen vorhanden. Sowohl im Moorbirkenbestand als auch in der Heideflaeche finden sich haeufig groessere Felsbloecke, die von Flechten und Moosen bewachsen sind und z.T. von Heidelbeere ueberwuchert werden. Am noerdlichen Rand der Heideflaechen stockt ein lichter Traubeneichen-Birkenbestand, dessen Unterwuchs von Pfeifengras und Adlerfarn dominiert wird. Beeintraechtigt wird dieser Bestand und die Heideflaeche durch Wildfuetterung ( Wildfuetterungshuette und Hochsitz im unmittelbar benachbarten, ausserhalb des Biotop liegenden Fichtenforst) und Lecksteine, die in der Heideflaeche auf Felsbloecken befestigt sind. Der Bach wird im weiteren Verlauf auf der linken Talseite von Weideland begleitet. Die frischen bis feuchten Bereiche sind vor allem wegen des reichlichen Vorkommens von Borstgras und Sparriger Binse zu den Borstgrasrasen gestellt worden. In Ufernaehe kommen binsen- und torfmoosreiche Nassweiden vor. Viehtritt wurde nur an einer Stelle, die auch als Viehtraenke dient, beobachtet. Auf einer kleinen, trockeneren Brachflaeche dominiert Besenheide. Hier befindet sich auch ein Rest einer Bunkerruine. Auf auf den gesamten Gruenlandflaechen liegen viele grosse Felsbloecke an der Oberflaeche. Rechts des Baches schliesst sich ueberwiegend Fichtenforst an. Dieser stockt meist auf nassem Untergrund und ist schlechtwuechsig. In Bestandsluecken kommen niedermoorartige von Torfmoos und Spitzbluetiger Binse beherrschte Bestaende mit individuenreichen Moorlilienvorkommen vor. Auf trockeneren, hoeher gelegenen Flaechen ist eine kleine Baerwurzwiese und eine degenerierte Besenheide mit Baumgruppe zu erwaehnen. Ein Pfad, der in den nassen Bereichen durch die Anlage eines Holzsteges passierbar gemacht wurde, fuehrt durch dieses Gebiet bis ueber die Grenze nach Belgien. Dort scheint sich wie im Oberlauf eine aehnlich wertvolle Nassvegetation anzuschliessen, so dass eine grenzueberschreitende Schutzausweisung wuenschenswert waere. Im Unterlauf, etwa ab dem Zusammenfluss mit dem Kirmessief ist die Bachaue durch eine kleine Fischteichanlage, Graeben, einige Wohnhaeuser, eine Gaststaette und die Landesstrasse 106 umgestaltet. Hier dominieren Fichtenforste. Als naturnahe Vegetation sind eine Feuchtwiese und Feuchtwiesenbrache vorhanden. Im Gebiet kommen folgende Paragraph 62-Biotoptypen vor: - Bruchwaelder (AD4) - Weidengebuesch (BB) - naturnahe und unverbaute Bach- und Flussabschnitte (FM1) - Nass- und Feuchtgruenland (EC2, EE3) - Zwergstrauch- und Wacholderheiden (DA2, DB2) - natuerliche Felsbildungen (GA) - Suempfe (CC1) - Moore (CA2) - Borstgrasrasen (DF) - Magergruenland (ED2, EE4) |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
|
---|---|
Geschützte Biotope (§42): |
|
Biotoptypen: |
|
Rote Liste Arten 2010 NRW: |
|
Planungsrelevante Arten: |
|
Pflanzenarten: |
|
Tierarten: |
|
Schutzziele: |
|
---|---|
Gefährdungen: |
|
Maßnahmen: |
|
Die Kartenanwendung benötigt Javascript. Falls Sie diese Karte aufrufen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser Javascript ein.