Inhalt:
Naturschutzgebiet Laubwald am Hasselbachgraben (ACK-063)
-
Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Laubwald am Hasselbachgraben |
---|---|
Kennung: |
ACK-063 |
Ort: | Simmerath |
Kreis: | Aachen |
Bezirksregierung: | Köln |
Digitalisierte Fläche: | 287,70 ha |
Offizielle Fläche: | 288,00 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1999 |
Inkraft: | 2004 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Die Festsetzung als NSG erfolgt gemaess Paragraph 20 a), b) und c) LG,
sowie gem. Paragraph 20 Satz 2 LG wegen der besonderen Bedeutung des Gebietes in Ausfuehrung des Paragraph 48 c LG in Verbindung mit der Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21.Mai 1992 zur Erhaltung der natuerlichen Lebensraeume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen (FFH-Richtlinie) und der Richtlinie 79/409/EWG des Rates vom 2. April 1979 ueber die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten (Vogelschutzrichtlinie) in der jeweils gueltigen Fassung. Leitziele: - Erhaltung und Entwicklung folgender natuerlicher Lebensraeume gemaess Anhang I FFH-Richtlinie: - Fliessgewaesser mit Unterwasservegetation (3260), - Hainsimsen-Buchenwald (9110), - Weiterhin ist das Gebiet von Bedeutung fuer: - Feuersalamander (Salamandra s. terrestris), - Grasfrosch (Rana temporaria), - Schwarzspecht (Drycopus martius), - Grauspecht (Picus canus), - Erhaltung und Optimierung eines naturnahen Laubwaldbestandes als Relikt der potentiellen natuerlichen Waldgesellschaft. - Erhaltung und Optimierung des Gebietes als Biotopkomplex mit in NRWestfalen gefaehrdeten und seltenen Biotoptypen; folgende nach Paragraph 30 BNatSchG bzw. Paragraph 62 LG geschuetzte Biotoptypen kommen im Gebiet vor: - Quellbereiche, - naturnahe und unverbaute Bachabschnitte, - Bruch- und Sumpfwaelder, - Auwaelder. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
|
Kennung: |
BK-0003 |
---|---|
Objektbezeichnung: |
NSG Laubwald am Hasselbachgraben |
Link zur Karte: | BK-0003 |
Objektbeschreibung: | Großräumig in nördliche Richtung abfallendes Waldgebiet mit einigen eingelagerten Kerb- bis Muldentälchen. Das Gebiet wird von Fichtenforsten und bodensauren Buchenwäldern dominiert. In den Tälern entspringen naturnahe Quellbäche, die abschnittsweise von Auenwaldsäumen begleitet werden. Hinzu treten örtlich Entwässerungsgräben. Dass Waldgebiet wird vom in südwestliche Richtung hangparallel fließenden Hasselbachgraben gequert, der zeitweise die Dreilägerbach-Talsperre mit zusätzlichem Wasser bespeist. Drei Waldbereiche liegen vollständig bzw. anteilig in ausgewiesenen Wildnisgebieten, hinzu kommt im Osten die Naturwaldzelle Kreitzberg. Bodensaure Buchenwälder nehmen knapp die Hälfte der Waldfläche ein. Bereichsweise sind vermehrt Fichten oder Eichen beigemengt, als Besonderheit auch die Weiß-Tanne. Mittelalte bis alte Hochwälder dominieren. Während, abgesehen von der Naturwaldzelle, Altbäume nur in sehr geringem Umfang vertreten sind, weist nahezu die Hälfte der Buchenwälder eine gute bis hervorragende Strukturausstattung mit sehr wertvollen Totholzbiotopen auf. Vorwiegend handelt es sich um Windbruch- und Windwurfbuchen. Hinzu kommen einige Großhöhlenbäume. Abgesehen von (leicht) auflichteten Wäldern mit dichter Buchenverjüngung ist der Unterwuchs oftmals nur sehr spärlich entwickelt. Verebnete Lagen sind z.T. stauvernässt, in einzelnen Hanglagen tritt Blockschutt auf. Fichtenforste nehmen zusammen mit einzelnen Lärchenforsten etwa 40% der Waldfläche ein. Jüngere bis mittelalte Bestände dominieren. Weitere Waldtypen, Schlagflächen und Wildwiesen nehmen einen nur geringen Flächenanteil ein. Oberhalb (südlich) des Hasselbachgrabens entspringen einige naturnahe Quellbäche, deren Wasser vollständig in den Hasselbachgraben abgeleitet wird. Die zumeist 1-2 m breiten Quellbäche fließen oft in Erosionsprofilen mit lehmig-kiesig-schotterigen Bachsohlen. Die etwas breiteren Quellläufe von Krebsbach und Hasselbach zeigen strukturvielfältigere Bachbetten, teils mit kleinen Kaskaden, Schotterbänken und Bettaufweitungen. Steine, Blöcke und Schotter sind öfter mit dem Bach-Spatenmoos bewachsen. Krebsbach und Hasselbach setzen sich als erneut entspringende Quellbäche unterhalb des Hasselbachgrabens fort, wobei das Wasser im Hasselbachgraben zeitweise vollständig in den Hasselbach abgeleitet wird. Entlang des Krebsbaches sowie eines namenlosen Zufluss zum Hasselbach stocken quellig vernässte bis torfmoosreiche Erlen-Auenwälder. Die großflächig naturnahen Buchenbestände machen das Gebiet zu einem hervorragenden Schutzgebiet für die Erhaltung der typischen Lebensgemeinschaft der Buchenwälder auf saurem Substrat. Der teilweise hohe Anteil an Tot- und Altholz ist zudem wichtig für die Erhaltung von Höhlenbrütern und sonstiger Arten historisch alter Buchenbestände. Hinzu kommen zahlreiche naturnahe Quellbäche Mit seinen ausgedehnten, naturnahen Buchenwäldern ist das NSG Laubwald am Hasselbachgraben von herausragender Bedeutung im Biotopverbundsystem von Buchenwald-Ökosystemen sowohl im FFH-Gebiet "Buchenwälder bei Zweifall" als auch in der Rureifel. Hinzu kommen naturnahe Bachläufe mit flutender Wasservegetation. Auenwaldreste ergänzen die Auenwaldbiotope in den breiteren Talräumen von Krebsbach und Hasselbach. |
Kennung: |
BK-5303-0039 |
---|---|
Objektbezeichnung: |
NSG Laubwald am Hasselbachgraben (Biotopbeschreibung ist nicht mehr aktuell) |
Link zur Karte: | BK-5303-0039 |
Objektbeschreibung: | Das 288 ha große Gebiet beinhaltet zahlreiche Laubwaldbestände am Hasselbachgraben. Den mit ca. 39 % relativ größten Anteil am Gesamtgebiet bilden Altersklassen- Fichtenbestände die nur wenige naturnahe Strukturen aufweisen. Daneben treten mit 38 % Buchenbestände in den Vordergrund die teilweise mit Eichen und Fichten durchmischt sind. Die Bestände stocken in unterschiedlichen Altersklassen wobei mittleres Baumholz vorherrscht. Höhlenbäume, liegendes und stehendes Totholz und Lautholz reichern die Bestände strukturell an und unterstreichen den naturnahen Charakter der Wälder. Der westliche Gebietsteil wird vom naturnahen Hasselbach durchflossen, an dessen Ufern noch kleinflächige Erlen-Auwälder erhalten sind. Weiterhin sind zahlreiche Quellbäche ausgebildet, die teilweise noch naturnahe Strukturen aufweisen. Besonders erwähnenswert ist die im nord-westlichten Gebietsteil liegende 12 ha umfassende Naturwaldzelle Nr. 1 des Landes NRW. Hier stockt ein sehr alter Buchenbestand mit Traubeneichen und Sandbirken. Der Bestand fällt durch die enorme strukturelle Vielfalt und die Mächtigkeit der Buchen und Eichen auf. Die großflächig naturnahen Buchenbestände machen das Gebiet zu einem hervorragenden Schutzgebiet für die Erhaltung der typischen Lebensgemeinschaft der Buchenwälder auf saurem Substrat. Der teilweise hohe Anteil an Tot- und Altholz ist zudem wichtig für die Erhaltung von Höhlenbrütern und sonstiger Arten historisch alter Buchenbestände. Im Kontext des landesweiten Biotopverbundes naturnaher Buchenwälder kommt dem NSG und FFH-Gebiet zudem eine hohe Bedeutung als Reliktstandort der genannten Artgemeinschaften der stark durch Fichtenforste geprägten Rureifel zu. Schutzziel ist die Erhaltung der strukturellen Vielfalt der Bestände durch eine naturnahe Forstwirtschaft. Zudem sollten Teile aus der Bewirtschaftung genommen werden. Schutzziel ist die Erhaltung der ausgedehnten Eichenbestände, der natürlichen Felsbildungen und der extensiv genutzten Glatthaferwiesen. Zudem ist der schonende Umbau der Fichtenaltersklassenbestände in naturnahe Buchenwälder anzustreben. Die vorliegende Biotopbeschreibung ist nicht mehr aktuell. Über 80 % des Gebietes wurde 2020 im Rahmen der FFH-Mako-Kartierung Buchenwälder bei Zweifall (DE-5303-303) unter neuen Biotopnummern erfasst. Eine Aktualisierung der Daten ist vorgesehen. |
Kennung: |
BK-0001 |
---|---|
Objektbezeichnung: |
Hasselbachtal im FFH-Gebiet Buchenwälder bei Zweifall |
Link zur Karte: | BK-0001 |
Objektbeschreibung: | 3 km langer Abschnitt des in nördlicher Richtung sanft abfallenden Hasselbachtales inmitten eines ausgedehnten Waldgebietes. Der meist 100 bis 180 m breite Talraum wurde seit Ende der 1990er Jahre sukzessive von der Stadt Stolberg und dem Forstamt Hürtgenwald entfichtet und blieb weitgehend sich selbst überlassen. Der Hasselbach ist ein bedingt naturnaher, abschnittsweise auch weitgehend naturnaher Mittelgebirgsbach. Der Bachlauf fließt überwiegend in einem Erosionsprofil mit steilen bis senkrechten Ufern, nur örtlich fallen die Ufer flacher aus. Die Bachsohle ist zumeist schotterig, in Ruhigwasserbereichen auch sandig-kiesig-lehmig. Sehr lokal steht Fels an. Der Bach verläuft überwiegend gestreckt bis schwach gewunden bei einer relativ homogenen Breite von 2,5 bis 3 m. In den naturnahen Abschnitten fließt der Bach stärker geschwungen mit örtlichen Einzelmäandern und Bachverzweigungen sowie großer, z.T. sehr großer Breitenvarianz (Aufweitungen bis auf etwa 8 m, lokal mittig mit Schotterinseln), vermehrten Auskolkungen, Schotterbänken u.v.m.. Mehrere Bachstaue entstehen durch Totholzverklausungen, die z.T. anthropogen gebaut erscheinen. Daneben liegen einige Totholzstämme (öfter starkes Baumholz) über dem Bachbett. Im Mittelteil besteht ein einseitig angebundener Altarm mit Schwimmblattvegetation, der Bach wurde hier verlegt. Der Bach wird im Mittelteil abschnittsweise von aufgeweitetem Erlen-Sumpfwald und Erlen-Auenwald begleitet, im oberen Abschnitt vor allem von einem schmalen, meist nur einreihigen Erlensaum. Im Bereich einer weiteren Bachbettverlegung stockt ein altersheterogener Erlen-Sumpfwald. Der entfichtete Talraum lässt sich derzeit in 3 (Sukzessions-) Abschnitte unterteilen. Nördlich des ersten querenden, geschotterten Forstweges nimmt ein weitgehend geschlossener Jungwald aus Sand-Birken und Schwarzerlen im Dickungs-, z.T. auch Stangenholzalter größere Flächen ein. Örtlich sind vermehrt Moorbirken beigemengt. Eingelagert sind mehrere Erlen-Auenwaldflächen, teils quellig vernässt oder mit Übergängen zum Birken-Sumpfwald, teils durch naturnahe Wasserableitung aus dem Hasselbach (Anstau an einer Totholzverklausung) flächenhaft vernässt und hier mit offenen Wasserflächen. Als Besonderheit ist eine versumpfte Offenlandbrache zu erwähnen mit Sumpfdotterblumenwiesen-Vegetation, Sumpf-Reitgrasried und, kleinflächig, Mädeüß-Hochtaudenflur. Südlich des ersten talquerenden Forstweges liegt ein Teich im Nebenschluss, der im Juni 2020 ausgetrocknet war. Im Anschluss nach Süden ein rund 1 km langer Talabschnitt von birkendominierten Gebüschstadien eingenommen, bereichsweise vermehrt mit Fichten- und Erlen-Jungwuchs durchsetzt. Eingeschaltet sind offene, feuchte Schlagflächen mit Flatter-Binse und Sumpf-Reitgras, aber auch Brombeerfluren. Nach Süden schließen sich vornehmlich jüngere Schlagflächen an, teils gehölzarm bis -frei, teils vermehrt mit Fichten- oder Laubholzverjüngung. Truppweise wurden Laubbäume gepflanzt (u.a. Eiche und Berg-Ahorn. In der nördlichen Talhälfte besteht südlich des Teiches ein schroffer, westexponierter Steilhang mit alten Eichen und Buchen. Im Unterwuchs breitet sich bereichsweise die Fichte sehr stark aus. Ansonsten finden sich vor allem talrandlich, nur im Norden auch im Tal Fichtenforste (teils mit Lärchenbeimengung) und-Buchenwaldreste. Besonders hervorzuheben ist der bis auf eine kurze Wegeverrohrung durchgängig naturnahe Bachlauf mit seinen auentypischen Gehölzbiotopen. In den Auen- und Sumpfwäldern kommen dabei regelmäßig landesweit gefährdete Pflanzenarten vor. Des Weiteren ist der Feuchtbrachekomplex im Norden des Talraumes mit seinen überwiegend stark gefährdeten Lebensräumen hochgradig wertvoll. Darüber hinaus bietet nach den durchgeführten, flächigen Entfichtungsmaßnahmen der gesamte Talraum mit seinen Feucht- und Nasstandorten sehr hohe Entwicklungspotentiale für Feuchtwaldgesellschaften. Der im international bedeutsamen FFH-Gebiet "Buchenwälder bei Zweifall" gelegene Talraum des Hasselbaches ist ein auch über das FFH-Gebiet hinausreichendes Kernbiotop für die Lebensgemeinschaften von Bruch-, Sumpf- und Auenwäldern sowie naturnaher Bachläufe. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
|
---|---|
Geschützte Biotope (§42): |
|
Biotoptypen: |
|
Rote Liste Arten 2010 NRW: |
|
Planungsrelevante Arten: |
|
Pflanzenarten: |
|
Tierarten: |
|
Schutzziele: |
|
---|---|
Gefährdungen: |
|
Maßnahmen: |
|
Die Kartenanwendung benötigt Javascript. Falls Sie diese Karte aufrufen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser Javascript ein.