Titel:

Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


Logo:

Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


Suche:


Schriftmenü:

Schriftgrösse: ||

Inhalt:

Naturschutzgebiet Ostufer des Obersees mit Felshaengen (ACK-070)

Objektbezeichnung:

NSG Ostufer des Obersees mit Felshaengen

Kennung:

ACK-070

Ort: Simmerath
Kreis: Aachen
Bezirksregierung: Köln
Digitalisierte Fläche: 119,37 ha
Offizielle Fläche: 113,80 ha
Flächenanzahl: 2
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1999
Inkraft: 2004
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als NSG erfolgt gemaess Paragraph 20 a), b) und c) LG,
sowie gem. Paragraph 20 Satz 2 LG wegen der besonderen Bedeutung des Gebietes
in Ausfuehrung des Paragraph 48 c LG in Verbindung mit der Richtlinie 92/43/EWG des
Rates vom 21.Mai 1992 zur Erhaltung der natuerlichen Lebensraeume sowie der
wildlebenden Tiere und Pflanzen (FFH-Richtlinie) und der Richtlinie 79/409/EWG des
Rates vom 2. April 1979 ueber die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten
(Vogelschutzrichtlinie) in der jeweils gueltigen Fassung.

Leitziele:

- Erhaltung und Entwicklung folgender natuerlicher Lebensraeume gemaess Anhang I FFH-Richtlinie:

- Pfeifengraswiesen (6410),
- Glatthafer- und Wiesenknopf-Silgenwiesen (6510),
- Silikatfelsen mit ihrer Pioniervegetation (8230),

- Erhaltung folgender wildlebender Vogelarten gemaess Anhang I der Vogelschutzrichtlinie und
deren Lebensraeumen:

- Eisvogel (Alcedo atthis),
- Neuntoeter (Lanius collurio),
- Scharzmilan (Milvus migrans),
- Rotmilan (Milvus milvus),
- Mittelspecht (Dendrocopus medius),
- Schwarzspecht (Drycopus martius),
- Grauspecht (Picus canus),
- Uhu (Bubo bubo),

- Weiterhin ist das Gebiet von Bedeutung fuer:

- Fliessgewaesser mit Unterwasservegetation (3260),
- Borstgrasrasen (6230),
- Hirse-Segge (Carex panicea),
- Wald-Storchschnabel (Geranium sylvaticum),
- Kuemmel-Silge (Selinum carvifolia) ,
- Gemeines Zittergras (Briza media),
- Dreizahn (Danthonia decumbens),
- Herbstzeitlose (Colchicum autumnale),
- Sand-Thymian (Thymus serphyllum),
- Wasserfledermaus (Myotis daubentoni),
- Kleine Bartfledermaus (Myotis mystacinus),
- Wildkatze (Felis sylvestris),
- Mauereidechse (Podarcis muralis),

- Erhaltung und Optimierung von in Teilen naturnahen und wertvollen Seeuferbereichen,
- Erhaltung der natuerlichen Felsbildungen als geomorphologische Besonderheit und als
oekologische Sonderstandorte,
- Erhaltung und Optimierung des Gebietes als Biotopkomplex mit in NRW gefaehrdeten und seltenen
Biotoptypen; folgende nach Paragraph 30 BNatSchG bzw. Paragraph 62 LG geschuetzte Biotoptypen
kommen im Gebiet vor:

- naturnahe und unverbaute Bachabschnitte,
- Nass- und Feuchtgruenland,
- Magerwiesen und -weiden,
- Suempfe und Riede ,
- Waelder und Gebuesche trockenwarmer Standorte,
- natuerliche Felsbildungen.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-5304-0023
Kennung:

BK-5304-0023

Objektbezeichnung:

NSG Ostufer des Obersees mit Felshängen

Link zur Karte: BK-5304-0023
Objektbeschreibung: Teilbereich des Truppenübungsplatzes Vogelsang südlich der Urfttalsperre, der zum Kreis Aachen, Gemeinde Simmerrath, gehört. Die an die Talsperre angrenzenden Wälder - vorwiegend artenarme niedrigwüchsige Traubeneichenwälder - sind meist nordexponiert. Im Nordosten und Nordwesten ragen zwei Landzungen in die Talsperre hinein. Hier befinden sich flachgründige Hänge mit vielen eingestreuten Silikatfelsen. Teile der nordwestlichen Halbinsel sind an steilen westlich exponierten, felsreichen Hängen und in Kuppenlage mit einem Traubeneichenbestand aus krüppelig wachsenden Bäumen bestockt. Die Eichenbestände des Gebietes sind aus ehemaligen Niederwäldern hervorgegangen; die Krautschicht besteht mit Arten wie Drahtschmiele, Salbei-Gammander, Wiesenwachtelweizen und Blaubeere aus dem typischen Arteninventar der sauren Eichen- und Buchenwälder. Weitere Laubwälder bestehen vorwiegend aus totholzreichen Buchen-Eichenmischbeständen. Im östlichen Gebietsteil stockt auf einem steil zur Talsperre abfallenden nördlich exponierten Hang ein kleinflächiger Ahornschluchtwald mit einem Vorkommen des Silberblattes. Die übrigen Gehölzbestände bilden Fichtenforste. Im Umfeld der Wüstung Jägersweiler im westlichen Gebietsteil befinden sich großflächige landwirtschaftlich genutzte , artenreiche und magere Glatthaferwiesen. Die Nutzung ist insgesamt extensiv. Am Westrand befinden sich stark verbuschte, aus Pfeifengraswiesen hervorgegangene Grünlandbrachen. Östlich davon, an einen recht steilen westexponierten Hang, sind noch artenreiches Magergrünland und eine anschließende Besenginster-Heide ausgebildet. Ein naturnaher Bach, der das Gebiet von Norden nach Süden durchfließt verläuft im Oberlauf durch bergahornreiche bachbegleitende Wälder. Im Mittellauf und Unterlauf verbreitet sich die Aue und wird von Feuchtgrünlandbrachen eingenommen. Die nahezu 74 ha umfassenden Eichenbestände machen das Gebiet zu einem hervorragendem Refugium von Lebensgemeinschaften naturnaher Eichenbestände. Die extensiv genutzten Glatthaferwiesen, Magerünländer und naturnahe Bachläufe und Felsbildungen unterstreichen zudem den naturschutzfachlichen Wert des Gebietes. Im Kontext des landesweiten Biotopverbundes von naturnahen Eichenbeständen ist das Gebiet im funktionalen Zusammenhang mit dem nah gelegenen Nationalpark Eifel ein wertvolles Verbund- und Trittsteinbiotop.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Magere Flachland-Maehwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis) <6510> (7,12 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (79,47 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Schlucht- und Hangschuttwaelder (nicht FFH-LRT) sowie felsenreiche Waelder <NAY0> (0,16 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete trockene Heiden (nicht FFH-LRT) <NDA0> (0,46 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (2,32 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (1,13 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (1,29 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (1,31 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Felsen (nicht FFH-LRT) <NGA0> (2,00 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (1,31 ha)
  • Magerwiesen und -weiden (7,29 ha)
  • nat. Felsen, offene nat. Block-, Schutt-, Geröllhalden, Höhlen (2,00 ha)
  • Schlucht-, Blockhalden-, Hangschuttwälder (0,16 ha)
Biotoptypen:
  • Eichenwald <AB0> (69,32 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (4,44 ha)
  • Blockkrüppel-Eichenwald <AB10> (4,68 ha)
  • Hainbuchen-Eichenmischwald <AB9> (1,03 ha)
  • Schwarzerlenwald <AC0> (1,12 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (15,26 ha)
  • Ahorn-Schlucht- bzw. Hangschuttwald <AR2> (0,16 ha)
  • Besenginster-Heide <DA3> (0,46 ha)
  • Fettwiese, Flachlandausbildung (Glatthaferwiese) <EA1> (7,12 ha)
  • Magergrünland <ED0> (1,13 ha)
  • Magerwiese <ED1> (0,16 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (2,32 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (1,13 ha)
  • Bachoberlauf im Mittelgebirge <FM1> (1,31 ha)
  • natürlicher Silikatfels <GA2> (2,00 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Berg-Platterbse (Lathyrus linifolius)
  • Besenginster (Cytisus scoparius)
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Blutwurz (Potentilla erecta)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Echtes Labkraut (Galium verum (subsp. verum))
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Feld-Hainsimse (Luzula campestris s.str.)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Fuchs Greiskraut (Senecio ovatus)
  • Geflecktes Johanniskraut (Hypericum maculatum)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gemeine Goldrute (Solidago virgaurea)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeiner Tüpfelfarn Sa. (Polypodium vulgare agg.)
  • Gemeines Ferkelkraut (Hypochaeris radicata)
  • Gemeines Habichtskraut (Hieracium lachenalii)
  • Gemeines Zittergras (Briza media)
  • Gewimpertes Kreuzlabkraut (Cruciata laevipes)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Schlehe (Prunus spinosa)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Gewöhnliches Leinkraut (Linaria vulgaris)
  • Gewöhnliches Leinkraut (Sa.) (Linaria vulgaris agg.)
  • Glieder-Binse (Juncus articulatus)
  • Gras-Sternmiere (Stellaria graminea)
  • Grosse Bibernelle (Pimpinella major)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Grosser Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Haar-Schafschwingel (Festuca filiformis)
  • Hain-Greiskraut Sa. (Senecio nemorensis agg.)
  • Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Heil-Ziest (Betonica officinalis)
  • Herbst-Löwenzahn (Scorzoneroides autumnalis)
  • Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)
  • Hirse-Segge (Carex panicea)
  • Horst-Rotschwingel (Festuca nigrescens)
  • Kleine Bibernelle (Pimpinella saxifraga)
  • Kleiner Klappertopf (Rhinanthus minor)
  • Kleiner Wiesenknopf (Sanguisorba minor)
  • Knäuel-Binse (Juncus conglomeratus)
  • Kröten-Binse (Juncus bufonius)
  • Kümmel-Silge (Selinum carvifolia)
  • Mehlbeere (Sorbus aria)
  • Moschus-Malve (Malva moschata)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Pillen-Segge (Carex pilulifera)
  • Quell-Sternmiere (Stellaria alsine)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia)
  • Saat-Hohlzahn (Galeopsis segetum)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Schafschwingel Sa. (Festuca ovina agg.)
  • Schopf-Kreuzblümchen (Polygala comosa)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schönes Frauenhaarmoos (Polytrichum formosum)
  • Schönes Johanniskraut (Hypericum pulchrum)
  • Sommer-Linde (Tilia platyphyllos)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Spring-Schaumkraut (Cardamine impatiens)
  • Steifer Augentrost (Euphrasia stricta)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Baldrian (Valeriana dioica)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Pippau (Crepis paludosa)
  • Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht Sa. (Myosotis scorpioides agg.)
  • Sumpf-Weidenröschen (Epilobium palustre)
  • Teufelsabbiss (Succisa pratensis)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Vielblütige Hainsimse (Luzula congesta)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wacholder (Juniperus communis)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Greiskraut (Senecio sylvaticus)
  • Wald-Habichtskraut (Hieracium murorum)
  • Wald-Hainsimse (Luzula sylvatica)
  • Wald-Schwingel (Festuca altissima)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Storchschnabel (Geranium sylvaticum)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Augentrost Sa. (Euphrasia officinalis)
  • Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium)
  • Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)
  • Wiesen-Knöterich (Bistorta officinalis)
  • Wiesen-Labkraut (Galium mollugo)
  • Wiesen-Margerite Sa. (Leucanthemum vulgare agg.)
  • Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis)
  • Wiesen-Wachtelweizen (Melampyrum pratense)
  • Wilde Möhre (Daucus carota (subsp. carota))
  • Wildes Silberblatt (Lunaria rediviva)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zweizeilige Segge (Carex disticha)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung naturnahen Bachtälern und Felsbereichen, Erhaltung von wertvollem Feuchtgrünland mit Pfeifengraswiesen, Erhaltung von Magergrünland und naturnahe Bewirtschaftung der umliegenden Laubwälder
Gefährdungen:
  • Anstau eines Fliessgewaessers
  • Duengung
  • nicht bodenstaendige Gehoelze
  • unerwuenschte Sukzession (Pfeifengraswiese)
Maßnahmen:
  • Beseitigung von Gehoelzen
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • kein Gewaesseraufstau
  • keine Duengung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Vegetationskontrolle
Die Kartenanwendung benötigt Javascript. Falls Sie diese Karte aufrufen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser Javascript ein.