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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Schluchtwald Kalltal (ACK-087)

Objektbezeichnung:

NSG Schluchtwald Kalltal

Kennung:

ACK-087

Ort: Simmerath
Kreis: Aachen
Bezirksregierung: Köln
Digitalisierte Fläche: 51,91 ha
Offizielle Fläche: 50,40 ha
Flächenanzahl: 2
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1999
Inkraft: 2004
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als NSG erfolgt gemaess Paragraph 20 a), b) und c) LG,
sowie gem. Paragraph 20 Satz 2 LG wegen der besonderen Bedeutung des Gebietes
in Ausfuehrung des Paragraph 48 c LG in Verbindung mit der Richtlinie 92/43/EWG des
Rates vom 21.Mai 1992 zur Erhaltung der natuerlichen Lebensraeume sowie der
wildlebenden Tiere und Pflanzen (FFH-Richtlinie) und der Richtlinie 79/409/EWG des
Rates vom 2. April 1979 ueber die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten
(Vogelschutzrichtlinie) in der jeweils gueltigen Fassung.

Leitziele:

- Erhaltung und Entwicklung folgender natuerlicher Lebensraeume gemaess Anhang I FFH-Richtlinie:

- Fliessgewaesser mit Unterwasservegetation,

- Erhaltung folgender wildlebender Tier- und Pflanzenarten gemaess Anhang II der FFH-Richtlinie
und deren Lebensraeumen:

- Biber (Castor fiber),
- Grosses Mausohr (Myotis myotis),

- Erhaltung folgender wildlebender Vogelarten gemaess Anhang I der Vogelschutzrichtlinie und
deren Lebensraeumen:

- Eisvogel (Alcedo atthis),

- Erhaltung von Lebensraeumen und stabilen ueberlebensfaehigen Populationen folgender
Zugvoegel gemaess Artikel 4 (2) der Vogelschutzrichtlinie:

- Braunkehlchen (Saxicola rubetra),

- Weiterhin ist das Gebiet von Bedeutung fuer:

- Europaeische trockene Heiden (4030),
- Hainsimsen-Buchenwald (9110),
- Lungen-Enzian (Gentiana pneumo-manthe),
- Beinbrech (Narthecium ossifragum),
- Teichfledermaus (Myotis dasycneme),

- Erhaltung des Lebensraumes fuer mehrere nach der Roten Liste in NRW gefaehrdete Tier- und
Pflanzenarten,
- Erhaltung und Optimierung eines weitgehend natuerlichen Mittelgebirgsbaches mit wertvollen
Auenwaldbereichen und Gruenlandbrachen,
- Erhaltung der natuerlichen Felsbildungen als geomorphologische Besonderheit und als
oekologische Sonderstandorte,
- Biotopverbund innerhalb des gesamten Gewaessersystems der Kall,
- Erhaltung und Optimierung des Gebietes als gut ausgepraegter Biotopkomplex mit in NRW
gefaehrdeten und besonders seltenen Biotoptypen; folgende nach Paragraph 30 BNatSchG
bzw. Paragraph 62 LG geschuetzte Biotoptypen kommen im Gebiet vor:

- naturnahe und unverbaute Bachabschnitte,
- Auenwaelder,
- Nass- und Feuchtgruenland,
- natuerliche Felsbildungen,
- Zwergstrauch-, Ginster-, Wacholderheiden,
- Roehrichte,
- Bruch- und Sumpfwaelder.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-5303-0042
Kennung:

BK-5303-0042

Objektbezeichnung:

Tal der Kall zwischen Lammersdorf und Kall-Talsperre

Link zur Karte: BK-5303-0042
Objektbeschreibung: 2,7 km langer, bewaldeter Talabschnitt der Kall und Grünlandseitentälchen bei Rollesbroich mit kleinem Steinbruch. Zwischen der B 266 und der K 20 fliesst der 3 - 5 m breite Bach meist unverbaut zwischen Viehweiden und Fichtenforsten. Er ist fast durchgängig von altem, geschlossenem Ufergehölz gesäumt (Erlen, Baumweiden). Eine Kläranlage grenzt am westlichen Hang an. Der 5 - 8 m breite Bachunterlauf nördlich der K fließt naturnah, in leichten Mäandern auf 10 - 20 m schmaler Talsohle, die noch überwiegend mit relativ intaktem, z.T. quellig - durchsickerten Erlenauenwald bestockt ist. An den steil ansteigenden Unterhängen z.T. nahtloser Übergang zu artenreichen Schluchtwaldfragmenten. Das Bachbett ist felsig bis steinig. Und weist mit kleineren Uferabbrüchen, Verklausungen, Totholz im Bachbette und variierenden Strömungsgeschwindigkeiten und Wassertiefen zahlreiche Strukturmerkmale naturnaher Mittelgebirgsbäche auf. Ins Gebiet einbezogen sind einige alte Laubwaldreste, junge Buchenparzellen, licht bewaldete Schieferfelsen sowie ein mit zahlreichen Felsbiotopen durchsetzter Fichtenwald auf dem steilen, westexponierten Talhang. Am Nordhang oberhalb der Talstraße sind viele teils natürlich anstehende, teils durch den Wegebau freigelegte Schiefer- Felswände und -nasen reichlich mit Moosen, Farnen und Flechten bewachsen (sickernasse Stellen mit Torfmoos). Sie sind relativ licht bewaldet. Im südlichen Gebietsteil sind die sich in der Bachaue befindlichen Fichtenforste teilweise geschlagen worden. Am nördlichen Talrand nahe der Mündung in die Talsperre ist ein aufgelassener Steinbruch einbezogen. Der naturnahe Charakter der Kall sowie der angrenzenden Erlenauwälder, machen das Gebiet zu einem hervorragendem Schutzgebiet für die erhaltung der typischen Artengarnitur naturnaher Fließgewässer und Feuchtwälder. Die vielen eingestreuten natürlichen und künstlichen Gesteinsbiotope reichern das Gebiet zusätzlich strukturell an. Auch im Hinblick des landesweiten Biotopverbundes naturnaher Fliegewässer stellt das Kalltal ein wichtiges Verbindungselement dar. Schutzziel ist die Erhaltung der Fleißgewässerdynamik und der Auwälder, durch Erhaltung des Wasserregimes sowie der schonende Umbau der Fichtenforste in naturnahe Laubwaldbestände.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Fliessgewaesser der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion <3260> (1,14 ha)
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (9,13 ha)
  • Schlucht- und Hangmischwaelder Tilio-Acerion <9180> (1,00 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (3,08 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (5,77 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,70 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (1,69 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (0,00 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,35 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Felsen (nicht FFH-LRT) <NGA0> (2,19 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete vegetationsarme Sand-, Kies- oder Schotterflaechen und Rohboeden (nicht FFH-LRT) <NGF0> (0,69 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Auwälder (3,08 ha)
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (1,14 ha)
  • nat. Felsen, offene nat. Block-, Schutt-, Geröllhalden, Höhlen (2,19 ha)
  • Quellbereiche (0,00 ha)
  • Schlucht-, Blockhalden-, Hangschuttwälder (1,00 ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (0,70 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (2,56 ha)
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (6,57 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (2,98 ha)
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (3,08 ha)
  • Eichen-Birkenmischwald <AD1> (0,99 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (15,69 ha)
  • Ahorn-Schlucht- bzw. Hangschuttwald <AR2> (1,00 ha)
  • Schlagflur <AT0> (0,99 ha)
  • Vorwald, Pionierwald <AU2> (0,58 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (0,32 ha)
  • Fettweide <EB0> (5,77 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (0,31 ha)
  • Magerweide <ED2> (1,69 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (1,02 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,40 ha)
  • Stausee, Talsperre, Vorbecken <FH1> (0,51 ha)
  • Sicker-, Sumpfquelle, Helokrene <FK2> (0,00 ha)
  • Bachmittellauf im Mittelgebirge <FM2> (1,49 ha)
  • Fels, Felswand, -klippe <GA0> (2,19 ha)
  • natürlicher Silikatfels <GA2> (0,35 ha)
  • Silikatsteinbruch, Steinbruch auf silikatischem Ausgangsgestein <GC2> (0,69 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Arznei-Baldrian Sa. (Valeriana officinalis agg.)
  • Asch-Weide (Salix cinerea subsp. cinerea)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Berg-Platterbse (Lathyrus linifolius)
  • Besenginster (Cytisus scoparius)
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Bleiche Segge (Carex pallescens)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Buchenfarn (Phegopteris connectilis)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Eichenfarn (Gymnocarpium dryopteris)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Fichte (Picea abies)
  • Fieberklee (Menyanthes trifoliata)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Flutender Wasser-Hahnenfuss (Ranunculus fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Fuchs Greiskraut (Senecio ovatus)
  • Gemeine Pestwurz (Petasites hybridus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Tüpfelfarn (Polypodium vulgare)
  • Gemeines Brunnenmoos (Fontinalis antipyretica)
  • Gemeines Ferkelkraut (Hypochaeris radicata)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Gewöhnliche Kratzdistel (Cirsium vulgare)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Hohlzahn (Galeopsis tetrahit)
  • Goldenes Frauenhaar (Polytrichum commune)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Harzer Labkraut (Galium saxatile)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hasenpfoten-Segge (Carex leporina)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Hirse-Segge (Carex panicea)
  • Hängende Segge (Carex pendula)
  • Kleinblütiger Hohlzahn (Galeopsis bifida)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella subsp. acetosella)
  • Kleines Habichtskraut (Hieracium pilosella)
  • Knäuel-Binse (Juncus conglomeratus)
  • Kriechender Arznei-Baldrian (Valeriana excelsa subsp. excelsa)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea)
  • Quell-Sternmiere (Stellaria alsine)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Rotschwingel (Festuca rubra)
  • Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schafschwingel (Festuca ovina)
  • Schafschwingel Sa. (Festuca ovina agg.)
  • Schnabel-Segge (Carex rostrata)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schönes Frauenhaarmoos (Polytrichum formosum)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius)
  • Sumpf-Baldrian (Valeriana dioica)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)
  • Sumpf-Veilchen (Viola palustris)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Teich-Schachtelhalm (Equisetum fluviatile)
  • Torfmoos (unbestimmt) (Sphagnum spec.)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Trauben-Holunder (Sambucus racemosa)
  • Wald-Hainsimse (Luzula sylvatica)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Schwingel (Festuca altissima)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Wasserstern (unbestimmt) (Callitriche spec.)
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Wiesen Knäuelgras (Dactylis glomerata)
  • Wiesen-Augentrost Sa. (Euphrasia officinalis)
  • Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)
  • Wiesen-Knöterich (Bistorta officinalis)
  • Wildes Silberblatt (Lunaria rediviva)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zerbrechlicher Blasenfarn (Cystopteris fragilis)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Entwicklung naturnaher Fließgewässer, Auwälder und natürlichen Felsbildungen
Gefährdungen:
  • Aufforstung
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Eutrophierung
  • Freizeitaktivitaeten
  • Gewaesserausbau
  • Gewaesserverunreinigung (SP) (du. Klaeranlage)
  • Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung zu intensiv (LW)
  • intensive Forstwirtschaft (FW)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW) (Fichte)
  • Rodung (FW)
  • Trittschaden an Vegetation
  • Wegebau
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Beseitigung von Gehoelzen
  • Einstellung der Bewirtschaftung
  • Erhaltung der Landschaftsstrukturen
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Erhaltung des Kleinreliefs
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • kein Gewaesserausbau
  • keine Aufforstung
  • keine Beweidung
  • keine Entwaesserung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Vegetationskontrolle
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