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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Brander Wald (ACS-012)

Objektbezeichnung:

NSG Brander Wald

Kennung:

ACS-012

Ort: Aachen, Staedteregion
Kreis: Aachen
Bezirksregierung: Köln
Digitalisierte Fläche: 165,39 ha
Offizielle Fläche: 165,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2003
Inkraft: 2004
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Schutzausweisung erfolgt:

a) zur Wahrung, Wiederherstellung und langfristiger Sicherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes
der natürlichen Lebensräume und wildlebenden Tier und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem
Interesse gem. Art 4 Abs. 4 i.V. mit Art. 2 Abs. 2 der Richtlinie 92/43 EWG des Rates zur Erhaltung der
natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen (FFH-Richtlinie) vom 21.05.1992
(DE 5203-310, Reg.Nr. des Brander Waldes) sowie der Anhänge I und II der FFH-RL.
Hierbei handelt es sich um die wildlebende Tierart (Code-Nr. 1193) von gemeinschaftlichem
Interesse gem. Anhang II der FFH-Richtlinie

A. (Code-Nr. 1193)

Im Gebiet werden darüber hinaus folgende natürliche Lebensräume von gemeinschaftlichem Interesse
gem. FFH-RL geschützt:

- Borstgrasrasen (Code-Nr. 6230, prioritärer Lebensraum)
- Erlen-, Eschen- und Weichholzauenwälder (Code-Nr. 91E 0, prioritärer Lebensraum)
- Schwermetallrasen (Code-Nr. 6130)

b) zur Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung regional bedeutsamer Lebensräume (Glatthafer- und
Wiesenknopf-Silgenwiesen, Code-Nr. 6510, und Waldmeister-Buchenwald, Code-Nr. 9130) und Lebensstätten
seltener und gefährdeter sowie landschaftsraumtypischer Tier- und Pflanzenarten innerhalb eines großflächigen
Wald- und Heidekomplexes, der sich durch einen hohen Anteil schutzwürdiger Biotope wie z.B. Still- und
Fließgewässer, Buchenwälder, Calluna-Heiden und Felsbereiche, auszeichnet,

c) aus wissenschaftliche,, naturgeschichtlichen und landeskundlichen Gründen,

d) wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und der hervorragenden Schönheit des Gebietes,
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-5203-0049
Kennung:

BK-5203-0049

Objektbezeichnung:

NSG Brander Wald

Link zur Karte: BK-5203-0049
Objektbeschreibung: Das NSG Brander Wald liegt unmittelbar westlich des Indetales östlich von Aachen, Stadtteil Brand. Es handelt sich um Teilbereiche eines Truppenübungsplatzes, die insgesamt rund 165 ha umfassen; sie scheinen kaum noch militärisch genutzt zu werden. Das NSG Brander Wald ist gleichzeitig FFH-Gebiet. Wertgebend sind v. a. die zwei relativ kleinen Offenlandbereiche des NSG etwa in der Mitte und im Norden: im Norden sind neben (feuchten bis frischen) Magerweiden auch Callunaheiden mit Pfeifengras ausgebildet, an deren Rand auch ein kleiner Schwermetallrasen mit Galmeiveilchen-Vorkommen. Am Rand dieses Offenlandbereiches wurde der Totfund einer Schlingnatter notiert. In der Mitte handelt es sich überwiegend um Borstgrasrasen, wiederum in (feuchte bis frische) Magerweiden eingebettet. In diesem Bereich finden sich auch zahlreiche Klein- und Kleinstgewässer in den alten Panzerfahrspuren. Ihnen kommt eine große naturschutzfachliche Bedeutung zu: sind sie doch Lebensraum einer (Artname verdeckt)-Population: In einer der Pfützen konnten aktuell ca. 40 junge (Artname verdeckt) nachgewiesen werden. Ansonsten zeigt sich der Brander Wald großflächig durch Fremdhölzer, meist Fichten- und Kiefernmischwälder, teilweise Roteichenwald, geprägt. Ältere Buchenwälder oder Eichenmischwälder kommen nur vereinzelt und kleinflächig vor. Naturschutzfachlich wertvoll sind allerdings auch die Quellbäche des Brander Waldes mit den sie meist begleitenden, oft quelligen Bachauenwäldchen; im Norden bleibt ein kleiner Bachstau als naturnahes Stillgewässer zu erwähnen. Belastungen gehen für das Gebiet u. a. von der sehr intensiven Naherholungsnutzung aus, insbesondere fällt die Vielzahl der Spaziergänger mit (unerlaubter Weise) freilfaufenden Hunden auf, immer wieder auch erhebliche Müllablagerungen. Entwicklungsziele für das Gebiet sind die Erhaltung und Entwicklung der Magergrünländer (Schwermetall- und Borstgrasrasen) und Heiden in den kleinen Offenlandbereichen sowie die Erhaltung und Optimierung der Kleingewässer aus ehem. Panzerfahrspuren als Lebensraum der . Mit seinen Borstgrasrasen und Heiden (inkl. kleinem Schwermetallrasen, FFH-LRT 6130, 6230, 4030), seinen meist naturnahen Quellbächen und Bachauenwäldchen (FFH-LRT 91E0) sowie Vorkommen von und Schlingnatter kommt dem NSG Brander Wald eine internationale Bedeutung zu; darüber hinaus hat es eine herausragende Bedeutung als Trittsteinbiotop mindestens für den regionalen Biotopverbund.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Trockene europaeische Heiden <4030> (1,15 ha)
  • Schwermetallrasen (Violetalia calaminariae) <6130> (0,04 ha)
  • Artenreiche montane Borstgrasrasen (und submontan auf dem europäischen Festland) auf Silikatböden <6230> (2,93 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (3,18 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,03 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,50 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Habitate fuer ausgewaehlte Tierarten <NHAB> (0,01 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Auwälder (3,18 ha)
  • Borstgrasrasen (2,93 ha)
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,50 ha)
  • Natuerliche Schwermetallrasen (0,04 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,03 ha)
  • Zwergstrauch-, Ginster-, Wacholderheiden (1,15 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (3,31 ha)
  • Eichenwald <AB0> (3,31 ha)
  • Birken-Eichenmischwald <AB2> (3,31 ha)
  • Eichenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AB3> (8,27 ha)
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (3,18 ha)
  • Sonstiger Laub(misch)wald mit mehreren heimischen Laubbaumarten <AG1> (1,65 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (49,61 ha)
  • Fichtenmischwald mit weiteren Nadelbaumarten <AJ3> (13,23 ha)
  • Kiefernwald <AK0> (8,27 ha)
  • Kiefernmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AK1> (13,23 ha)
  • Kiefernmischwald mit weiteren Nadelbaumarten <AK3> (24,80 ha)
  • Roteichenwald <AO0> (3,31 ha)
  • Ahornwald <AR0> (1,65 ha)
  • Vorwald, Pionierwald <AU2> (8,27 ha)
  • Calluna- bzw. Sandheide <DA1> (1,15 ha)
  • Pfeifengras-Feuchtheide <DB2> (3,31 ha)
  • Schwermetallrasen <DE0> (0,04 ha)
  • Borstgrasrasen <DF0> (2,93 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (1,65 ha)
  • Magerweide <ED2> (4,96 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (1,65 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,03 ha)
  • Lache, Pfütze, Wagenspur <FD3> (0,01 ha)
  • Quellbach <FM4> (0,50 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea)
  • Aufgeblasenes Leimkraut (Silene vulgaris)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Berchtolds Zwerg-Laichkraut (Potamogeton berchtoldii)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Besenginster (Cytisus scoparius)
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Blasen-Segge (Carex vesicaria)
  • Blaugrüne Binse (Juncus inflexus)
  • Blutwurz (Potentilla erecta)
  • Borstgras (Nardus stricta)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum s.l.)
  • Echtes Tausendgüldenkraut (Centaurium erythraea)
  • Englischer Ginster (Genista anglica)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Galmei-Veilchen (Viola calaminaria)
  • Geflügelte Braunwurz (Scrophularia umbrosa s.l.)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Pestwurz (Petasites hybridus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica)
  • Gemeiner Froschlöffel Sa. (Alisma plantago-aquatica agg.)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
  • Gemeines Kreuzblümchen (Polygala vulgaris)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Glieder-Binse (Juncus articulatus)
  • Greiskaut (unbestimmt) (Senecio spec.)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Habichtskraut (unbestimmt) (Hieracium spec.)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Harter Schafschwingel (Festuca guestfalica)
  • Harzer Labkraut (Galium saxatile)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Hunds-Veilchen (Viola canina)
  • Kleine Bibernelle (Pimpinella saxifraga)
  • Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella)
  • Kleinköpfiger Pippau (Crepis capillaris)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Pfeifengras Sa. (Molinia caerulea agg.)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Riesen-Schwingel (Festuca gigantea)
  • Rote Johannisbeere (Ribes rubrum)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Rotschwingel Sa. (Festuca rubra agg.)
  • Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schafschwingel Sa. (Festuca ovina agg.)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarz-Pappel-Hybride (Populus nigra-Hybride)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Schwimmendes Laichkraut (Potamogeton natans)
  • Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpf-Weidenröschen (Epilobium palustre)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Vielblütige Hainsimse (Luzula multiflora)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wald-Schachtelhalm (Equisetum sylvaticum)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Weiches Honiggras (Holcus mollis)
  • Weißes Straussgras (Agrostis stolonifera)
  • Wilde Möhre (Daucus carota (subsp. carota))
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Ähren-Tausendblatt (Myriophyllum spicatum)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Schutz, Erhalt und Pflege der Schwermetallrasen und Borstgrasrasen,
    Schutz, Erhalt und Pflege der trockenen bis feuchten Heiden,
    Schutz und Entwicklung der (Artname verdeckt)-Vorkommen,insbesondere Erhalt von Kleingewässern im Pionierstadium,
    Schutz und Erhalt naturnaher Quellbachabschnitte,
    Schutz, Erhalt und Entwicklung naturnaher Bachauenwäldchen,
    Förderung der Entwicklung naturnaher standortheimischer Laubwaldbestände,
    Förderung von Alt- und Totholz,
Gefährdungen:
  • Anstau eines Fliessgewaessers
  • Bewirtschaftung, unzureichend
  • Freizeitaktivitaeten
  • Gruenlandbewirtschaftung
  • militaerische Aktivitaeten
  • Muellablagerung, Gartenabfall
  • Muellablagerung, Hausmuell
  • Stoerung der Vermehrung gebietstypischer Tierarten
Maßnahmen:
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • gefaehrdete Tierart foerdern
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • kein Ausbau von Quellen
  • keine Aufforstung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Vegetationskontrolle
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