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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Buergewald Blatzheimer Buerge (BM-026)

Objektbezeichnung:

NSG Buergewald Blatzheimer Buerge

Kennung:

BM-026

Ort: Kerpen
Kreis: Rhein-Erft-Kreis
Bezirksregierung: Köln
Digitalisierte Fläche: 85,44 ha
Offizielle Fläche: 90,40 ha
Flächenanzahl: 4
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1993
Inkraft: 2006
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Das Gebiet wird geschützt:
a) - wegen seiner Bedeutung als Lebensstätte bestimmter wildlebender Tierarten (§ 20 a
LG), insbesondere
- weil die Bürgewälder eine einmalige, artenreiche Pflanzen- und Tierwelt mit zahlreichen
gefährdeten Arten enthalten,
b) - aus wissenschaftlichen und naturgeschichtlichen Gründen (§ 20 b LG), insbesondere
- weil in den Bürgewäldern Tierarten mit Reliktcharakter vorkommen,
c) - wegen der Seltenheit und besonderen Eigenart des Waldes (§ 20 c LG), insbesondere
- als Restbestand ehemals großflächiger Bürgewälder.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-5105-901
Kennung:

BK-5105-901

Objektbezeichnung:

NSG Buergewald Blatzheimer Buerge

Link zur Karte: BK-5105-901
Objektbeschreibung: Naturnahe, vielfach mehrstufig aufgebaute Mittel- bis Hochwaelder (Eichen-Hainbuchenwaelder) mit eingestreuten Parzellen aus Birken-Eichenwaeldern sowie einigen kleinflaechigen Fichtenparzellen. Teilbereiche sind voellig naturnah ausgebildet. In der 1. und 2. Baumschicht ist z. T. Winterlinde mit beteiligt. In einigen Parzellen tritt Naturverjuengung von Buche und Hain- buche auf, sehr guter Altholzbestand (ueberwiegend Stieleiche). Ein Grossteil der Eichen sind stark geschaedigt mit vielen abgestorbenen Aesten. Die lichten Waldbestaende foerdern die Entwicklung einer artenreichen, gut entwickelten Strauch- und Krautschicht. Die Deckung der Krautschicht liegt oft ueber 70%. Dabei ueberwiegen stellenweise Adlerfarn und Brombeere. Ueber lange Zeit in Teilbereichen ungestoerte Waldflaechen. Eine Untersuchung ueber nacheiszeitliche Reliktvorkommen von Kleintieren waere erforderlich. Die suedlichen Flaechen sind durch den Bau der zweigleisigen Bahnstrecke und die A 4 erheblich beeintraechtigt. Das NSG gehoert als Inselbiotop zu den Restflaechen der durch den Braunkohlentagebau verschwindenen Buergewaeldern, die neben kleinflaechigen Resten im Kottenforst zu den heute bedrohten winterlindenreichen Stellario-Carpineten gehoeren und damit vegetationskundlich von ausserordentlicher Bedeutung sind. Darueberhinaus scheinen sie nach ANT (1975) wesentliche Reliktbiotope fuer nacheiszeitliche Fauenelemente zu sein. Wegen der floristischen und faunistischen Bedeutung (letzte Relikte der Buergewaelder) sollten die gesamten Waldflaechen unter Schutz gestellt und naturgemaess bewirtschaftet werden. Das Gebiet ist von groesster Bedeutung fuer die Wiederbesiedlung der rekultivierten Flaechen des Tagebaus

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
Geschützte Biotope (§42):
Biotoptypen:
  • Eichenwald <AB0> (78,59 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (3,27 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
  • Kleinspecht (Dryobates minor) <RL 3>
  • Waldlaubsänger (Phylloscopus sibilatrix) <RL 3>
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliches Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
  • Goldschopf-Hahnenfuss Sa. (Ranunculus-auricomus-Gruppe)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hain-Veilchen (Viola riviniana)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Holz-Apfel (Malus sylvestris)
  • Hunds-Rose (Rosa canina)
  • Maiglöckchen (Convallaria majalis)
  • Mispel (Mespilus germanica)
  • Moschuskraut (Adoxa moschatellina)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Ruprechtskraut (Geranium robertianum)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Stachelbeere (Ribes uva-crispa)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Traubenkirsche (Prunus padus)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Winter-Linde (Tilia cordata)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
Tierarten:
  • Blaumeise (Parus caeruleus)
  • Brombeer-Zipfelfalter (Callophrys rubi)
  • Buchfink (Fringilla coelebs)
  • Buntspecht (Dendrocopos major)
  • Eichelhäher (Garrulus glandarius)
  • Fitis (Phylloscopus trochilus)
  • Gimpel (Pyrrhula pyrrhula)
  • Habicht (Accipiter gentilis)
  • Haubenmeise (Parus cristatus)
  • Kaisermantel (Argynnis paphia)
  • Kernbeisser (Coccothraustes coccothraustes)
  • Kleiber (Sitta europaea)
  • Kleinspecht (Dryobates minor)
  • Kohlmeise (Parus major)
  • Mittelspecht (Dendrocopos medius)
  • Mäusebussard (Buteo buteo)
  • Mönchsgrasmücke (Sylvia atricapilla)
  • Rotes Ordensband (Catocala nupta)
  • Rotkehlchen (Erithacus rubecula)
  • Schwanzmeise (Aegithalos caudatus)
  • Star (Sturnus vulgaris)
  • Waldkauz (Strix aluco)
  • Waldlaubsänger (Phylloscopus sibilatrix)
  • Zaunkönig (Troglodytes troglodytes)
  • Zilpzalp (Phylloscopus collybita)
Schutzziele:
  • Erhalt und Optimierung eines naturnahen, vegetationskundlich und
    tiergeographisch sehr bedeutsamen Laubwald mit grosser zukuenftiger
    Bedeutung fuer die Wiederbesiedlung im Tagebaugebiet.
    Erhalt der Laubwaelder als Restbestand ehemals grossflaechiger
    Buergewaelder
Gefährdungen:
  • Abbau Braunkohle (Planung)
  • Immissionen (Autoabgase)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW) (Fichte)
  • Verkehr
Maßnahmen:
  • dynamisches Altholzkonzept
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • NSG-Ausweisung / vertragliche Regelung
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