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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Altwald Ville (BM-035)

Objektbezeichnung:

NSG Altwald Ville

Kennung:

BM-035

Ort: Bruehl
Kreis: Rhein-Erft-Kreis
Bezirksregierung: Köln
Digitalisierte Fläche: 66,18 ha
Offizielle Fläche: 66,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2003
Inkraft: 2004
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Das Gebiet wird geschuetzt:
a) zur Erhaltung von Lebensgemeinschaften und Biotopen bestimmter wildlebender Tier-
und Pflanzenarten (§ 20 Satz 1 Buchstabe a) sowie Satz 2 LG), insbesondere
- zur Erhaltung und Wiederherstellung folgender natuerlicher Lebensraeume von gemein-
schaftlichem Interesse gemaess Anhang I der Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom
21.05.1992 zur Erhaltung der natuerlichen Lebensraeume sowie der wildlebenden Tiere
und Pflanzen (FFH-Richtlinie)
- Stieleichen-Hainbuchenwald (9160)
- WaldmeisterBuchenwald (9130)
mit typischer Flora und Fauna in den verschiedenen Entwicklungsstufen und Altersphasen,
in der standoertlichen typischen Variationsbreite, inklusive Waldraender und Staudenfluren.
- zur Erhaltung folgender wildlebender Vogelarten von gemeinschaftlichem Interesse ge
maess Anhang I der Richtlinie 79/409/EWG des Rates vom 02.04.1979 ueber die Erhaltung
der wildlebenden Vogelarten und deren Lebensraeume ( Vogelschutzrichtlinie ) sowie zur
Wiederherstellung von Lebensraeumen und stabilen ueberlebensfaehigen Populationen
- Schwarzspecht (A236)
- zur Erhaltung eines altholzreichen Rest-Altwaldes auf der Ville-Hochflaeche mit naturnahem
Laubwald als Relikt ehemals in der Niederrheinischen Bucht weit verbreiteter Waldgesell-
schaften als Lebensraum und als Regenerationszelle fuer die Wiederbesiedlung der Tage-
baugebiete
- zur Erhaltung und Wiederherstellung der naturnahen Waldgemeinschaften mit der fuerdie
natuerlichen Laubwaldggesellschaften typischen Flora und Fauna, in den verschiedenen
Entwicklungsstufen und Altersphasen, einschliesslich Alt- und Totholz, mit typischen Arten-
spektren, in der standoertlichen Variationsbreite, inklusive struktur- und artenreicher Wald-
raender sowie Staudenfluren
b) aus wissenschaftlichen und naturgeschichtlichen Gruenden (§ 20b LG), insbesondere
- weil der Altwald Ville ein Relikt der ehemals in Niederrheinischen Bucht weit verbreiteter
Waldgesellschaften ist und zur wissenschaftlichen Forschung der Naturwaldzelle
c) wegen der Seltenheit und besonderen Eigenart des Waldes (§ 20c LG), insbesondere
- weil der Altwald Ville eine alte Restflaeche ehemals grossflaechig vorhandener natur-
naher Laubwaelder ist.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-5107-0018
Kennung:

BK-5107-0018

Objektbezeichnung:

NSG Altwald Ville

Link zur Karte: BK-5107-0018
Objektbeschreibung: Das NSG Altwald Ville entspricht dem FFH-Gebiet Altwald Ville und liegt am Westrand der Ville nördlich der A 553 nahe Brühl. Laubwälder mit z.T. altem Baumbestand dominieren das Gebiet. Über 50 % der Fläche nehmen Waldmeister-Buchenwälder und Eichen-Hainbuchenwälder ein. Eine etwa 15 ha große Naturwaldzelle mit Waldmeister-Buchenwald ist Teil des Naturschutzgebietes. Nadelholzbestände mit Fichte, Douglasie, Lärche und Hemlocktanne stehen im Norden und Süden des Gebietes. Die Wander- und Reitwege im Gebiet werden von den Menschen regelmäßig zur Naherholung genutzt. Das Gebiet zeichnet sich durch einen hohen Anteil an den gut erhaltenen FFH-Lebensraumtypen Waldmeister-Buchenwald und Eichen-Hainbuchenwald aus. Die große Naturwaldzelle enthält einen strukturreichen, sich naturnah entwickelnden Waldmeister-Buchenwald mit vielen Altbäumen. Im landesweiten Biotopverbund stellen die Villewälder eine hervorragende Verbundachse für die Seen aus dem Braunkohletagebau mit den umgebenden Wäldern und das Waldgebiet Kottenforst dar. Eine naturnahe Weiterentwicklung des Gebietes soll durch die Entnahme standortfremder Gehölze und eine naturnahe Waldbewirtschaftung gefördert werden. Der Erhalt von Alt- und Totholz sollte auch außerhalb der Naturwaldzelle im Vordergrund stehen.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (20,15 ha)
  • Subatlantischer oder mitteleuropaeischer Stieleichenwald oder Hainbuchenwald (Carpinion betuli) [Stellario-Carpinetum] <9160> (20,51 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (9,60 ha)
Geschützte Biotope (§42):
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (18,54 ha)
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (1,60 ha)
  • Buchenmischwald mit Nadelbaumarten <AA4> (4,00 ha)
  • Eichenwald <AB0> (0,40 ha)
  • Birken-Eichenmischwald <AB2> (3,50 ha)
  • Eichenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AB3> (6,18 ha)
  • Hainbuchen-Eichenmischwald <AB9> (13,07 ha)
  • Sonstiger Laub(misch)wald mit mehreren heimischen Laubbaumarten <AG1> (2,00 ha)
  • Sonstiger Laubmischwald einheimischer Arten (ohne dominante Art) <AG2> (0,80 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (7,00 ha)
  • Fichtenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AJ1> (1,20 ha)
  • Kiefernmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AK1> (1,26 ha)
  • Lärchenwald <AS0> (0,50 ha)
  • Lärchenmischwald <AS1> (2,10 ha)
  • Wald, Jungwuchs <AU1> (0,80 ha)
  • Vorwald, Pionierwald <AU2> (2,10 ha)
  • Feldgras und Neueinsaaten <EA3> (0,15 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Amerikanische Balsam-Pappel Sa. (Populus balsamifera agg.)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Douglasie (Pseudotsuga menziesii)
  • Echtes Lungenkraut (Pulmonaria officinalis)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esskastanie (Castanea sativa)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Fichte (Picea abies)
  • Gemeine Waldrebe (Clematis vitalba)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Hemlocktanne (Tsuga canadensis)
  • Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos)
  • Liguster (Ligustrum vulgare)
  • Maiglöckchen (Convallaria majalis)
  • Morgenländischer Lebensbaum (Thuja orientalis)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sanikel (Sanicula europaea)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wald-Labkraut (Galium sylvaticum)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Veilchen (Viola reichenbachiana)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Wiesen-Lieschgras (Phleum pratense)
  • Winter-Linde (Tilia cordata)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt eines großflächigen Laubwaldgebietes und Entwicklung zu einem strukturreichen, naturnah bewirtschafteten Waldlebensraum.
Gefährdungen:
  • Entnahme Altholz (FW)
  • Entnahme Totholz (FW)
  • Freizeitaktivitaeten
  • intensive Forstwirtschaft (FW)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • nicht einheimische Gehoelze (FW)
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Entnahme nicht bodenstaendig-standortgerechter Gehoelze
  • Erhoehung des Laubholzanteils
  • Freizeitaktivitaeten lenken
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Totholz erhalten
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