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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Teilflaeche des Nordhangs im Restfeld Vereinigte Ville (BM-039)

Objektbezeichnung:

NSG Teilflaeche des Nordhangs im Restfeld Vereinigte Ville

Kennung:

BM-039

Ort: Huerth
Kreis: Rhein-Erft-Kreis
Bezirksregierung: Köln
Digitalisierte Fläche: 2,42 ha
Offizielle Fläche: 2,80 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2007
Inkraft: 2007
Außerkraft: 9999
Schutzziel: gemaess §20a, b, c LG
a) zur Erhaltung von Lebensgemeinschaften und Biotopen bestimmter wildlebender Tier-
und Pflanzenarten (§ 20 a LG), insbesondere
- zur Erhaltung seltener und wertvoller Lebensstaetten fuer wildlebende seltene und gefaehrdete
Pflanzen und Tiere und deren Lebensgemeinschaften durch Sicherung der Trockenrasenge-
sellschaften,
- zur Erhaltung seltener und wertvoller Biotopstrukturen mit Bedeutung als Regenerations- und
Refugialraum und Trittsteinbiotop,
- zur Erhaltung eines oekologisch sehr wertvollen Standortes als Lebensstaette einer artenreichen
Pflanzen- und Tierwelt und deren Biozoenose,

b) aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, landeskundlichen oder erdgeschichtlichen Gruenden
(§ 20 b LG), insbesondere
- wegen der durch den ehemaligen Tagebau bedingten Voraussetzungen und der aufgrund spezifischer
Standortvoraussetzungen entstehenden natuerlichen Entwicklung dieses oekologisch sehr wertvollen
Standortes,
- wegen des Vorkommens von Pflanzen- und Tierarten mit enger Bindung an diesen Biotoptypen, der
aufgrund der spezifischen Standortvoraussetzungen entstanden ist,

c) wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart oder hervorragenden Schoenheit der Flaeche (§ 20 c LG),
insbesondere
- zur Sicherung der seltenen und das Landschaftsbild praegenden Vegetationsform.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-BM-00006
  • BK-BM-00007
Kennung:

BK-5107-0007

Objektbezeichnung:

Link zur Karte: BK-5107-0007
Objektbeschreibung:
Kennung:

BK-5107-0017

Objektbezeichnung:

NSG Teilfläche des Nordhangs im Restfeld Vereinigte Ville

Link zur Karte: BK-5107-0017
Objektbeschreibung: Das sogenannte Restfeld Ville ist der nicht in üblicher Weise rekultivierte Rest des früheren Tagebaus Vereinigte Ville. Nördlich grenzt das Industriegebiet Knapsack und auf der Südwestseite grenzen ausgedehnte Deponieflächen an das Restfeld. Auf der Südostseite besteht direkte Verbindung zu den Rekultivierungsforsten um den Nordfeldweiher und den Bleitreusee. Die sonst übliche forstliche Rekultivierung ist im Restfeld weitgehend unterblieben, so dass das Gebiet neben offen liegender Braunkohle mit spontaner Birkenbestockung, Wassergräben und Schilfröhrichten ausgedehnte, magere Grünlandbereiche aufweist, welche die Bedeutung des Gebiets als Trittsteinbiotop im regionalen Biotopverbund für Reptilien, Vögel und Insekten bedingen. Nur Teile des sogenannten Nordhangs des Restfeld Ville sind als NSG ausgewiesen. Der besondere Wert des "Nordhangs" innerhalb des Restfeld Ville basiert darauf, dass der magere, kiesig-sandige Untergrund hier in sonnenexponierter Steillage vorliegt, woraus extreme Bedingungen hinsichtlich Sonneneinstrahlung und bodennahen Temperaturen resultieren. Der "Nordhang" wird, wie die übrigen Offenlandbereiche des Restfelds, seit mehreren Jahren vor allem zur Eindämmung von Gehölzaufwuchs durch Mahd und Beweidung mit Schafen und Ziegen im Rahmen des Vertragsnaturschutzes gepflegt. Über Jahre deckten lückige Wiesenbestände mit mehreren Magerkeitszeigern den Hang. Seit einigen Jahren wird der Bereich aber dermaßen stark von Wildschweinen frequentiert, dass die Weidetiere im Vergleich zu den Wildschweinen nur noch einen geringen Einfluss auf die Zusammensetzung der Krautflora haben. Aufgrund der intensiven Wühltätigkeit der Wildschweine ist das magere Grünland mittlerweile auf großen Teilen des "Nordhangs" durch zeitweilig sehr bunte Ruderalfluren ersetzt. Wegen der sehr guten Nektar- und Pollentracht verschiedener Ruderalpflanzen und des insgesamt nunmehr im Durchschnitt höheren Anteils an vegetationsfreiem Boden, zusammen mit dem extremen Kleinklima der Hangfläche, ist der häufige Wildschweinbesuch mit Blick auf die Ansprüche bestimmter Insektengruppen aber nicht per se als Nachteil zu betrachten. Das NSG "Nordhang" ist ein Schutzgebiet von lokale Bedeutung und hat, zusammen mit den übrigen Offenlandbereichen des Restfeld-Ville, regionale Bedeutung als Trittsteinbiotop für Insekten, Singvögel und die Zauneidechse. Im südwestlichen Bereich weist der Nordhang geschlossene, naturferne Gehölzbestände auf. Es finden sich neben Gartenformen heimischer Arten auch nicht-heimische Gehölze, die unter Naturschutzgesichtspunkten, z. B. aufgrund ihrer Fähigkeiten zur invasiven Ausbreitung problematisch sind. Mahd und Beweidung sollten daher auf jeden Fall konsequent fortgeführt werden. Begleitende, zusätzliche Maßnahmen zur Bekämpfung z. B. von Balsampappel, Robinie oder Eschenahorn sind wünschenswert.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • noch kein LRT <kein LRT> (0,11 ha)
  • Kleingehölze (Alleen, linienförmige Gehölzstrukturen, Einzelbäume, Ufergehölze, flächige Gebüsche, Baumgruppen und Feldgehölze) (NB00) <NB00> (0,71 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (1,57 ha)
Geschützte Biotope (§42):
Biotoptypen:
  • Gebüsche und Strauchgruppen mit vorwiegend heimischen Straucharten <BB11> (0,21 ha)
  • Gebüsche und Strauchgruppen mit vorwiegend nicht heimischen Straucharten <BB12> (0,51 ha)
  • Baumgruppe <BF2> (0,13 ha)
  • Einzelbaum <BF3> (0,00 ha)
  • Magerweide <ED2> (1,57 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Amerikanische Balsam-Pappel Sa. (Populus balsamifera agg.)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Brombeere (unbestimmt) (Rubus spec.)
  • Bruch-Weide Sa. (Salix fragilis agg.)
  • Bärenschote (Astragalus glycyphyllos)
  • Echte Hundszunge (Cynoglossum officinale)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum s.l.)
  • Echtes Labkraut Sa. (Galium verum agg.)
  • Efeublättriger Ehrenpreis Sa. (Veronica hederifolia)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Einjähriges Rispengras (Poa annua)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Eschen-Ahorn (Acer negundo)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Felsenkirsche (Prunus mahaleb)
  • Fettwiesen-Margerite (Leucanthemum ircutianum)
  • Gemeine Waldrebe (Clematis vitalba)
  • Gemeiner Beifuss (Artemisia vulgaris)
  • Gemeiner Dost (Origanum vulgare)
  • Gemeiner Natterkopf (Echium vulgare)
  • Gemeines Hornkraut (Cerastium holosteoides)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnlicher Färber-Ginster (Genista tinctoria subsp. tinctoria)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius subsp. obtusifolius)
  • Gewöhnliches Jakobs-Greiskraut (Senecio jacobaea subsp. jacobaea)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Heide-Nelke (Dianthus deltoides)
  • Hunds-Rose (Rosa canina)
  • Kanadische Goldrute (Solidago canadensis)
  • Kirsch-Pflaume (Prunus cerasifera)
  • Klebriger Salbei (Salvia glutinosa)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Kratzbeere (Rubus caesius)
  • Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos)
  • Liegendes Mastkraut (Sagina procumbens)
  • Liguster (Ligustrum vulgare)
  • Persischer Ehrenpreis (Veronica persica)
  • Pflaume (Prunus domestica)
  • Rainfarn (Tanacetum vulgare)
  • Robinie (Robinia pseudoacacia)
  • Rote Lichtnelke (Silene dioica)
  • Rote Taubnessel i.w.S. (Lamium purpureum)
  • Rundblättriger Storchschnabel (Geranium rotundifolium)
  • Saat-Luzerne (Medicago sativa)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Scharfes Berufskraut Sa. (Erigeron acris agg.)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schmalblättriges Greiskraut (Senecio inaequidens)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina)
  • Steinklee (unbestimmt) (Melilotus spec.)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Viermänniges Schaumkraut (Cardamine hirsuta)
  • Vogelmiere Sa. (Stellaria media agg.)
  • Weg-Distel (Carduus acanthoides)
  • Wiesen-Flockenblume Sa. (Centaurea jacea agg.)
  • Wiesen-Labkraut Sa. (Galium mollugo agg.)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wiesen-Rispengras Sa. (Poa pratensis agg.)
  • Wiesen-Schafgarbe Sa. (Achillea millefolium agg.)
  • Wilde Möhre (Daucus carota (subsp. carota))
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Offenhalten des mageren, sonnexponierten Hangs mit seinem reichen Angebot an Nektar- und Pollentracht durch Mahd und Beweidung.
Gefährdungen:
  • Verbuschung
Maßnahmen:
  • Abschluss von Bewirtschaftungsvertraegen
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
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