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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Boisdorfer See und Fuerstenberggraben (BM-045)

Objektbezeichnung:

NSG Boisdorfer See und Fuerstenberggraben

Kennung:

BM-045

Ort: Frechen
Kreis: Rhein-Erft-Kreis
Bezirksregierung: Köln
Digitalisierte Fläche: 132,22 ha
Offizielle Fläche: 132,31 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, Veraenderungssperre
Verfahrensstand: LP Offenlage
Inkraft seit: 2011
Inkraft: 2013
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Das Gebiet wird geschuetzt

1) Zur Erhaltung und Entwicklung von Lebensstaetten, Lebensgemeinschaften und Biotopen
bestimmter wildlebender Tiere und Pflanzen ( § 23 Abs. 1 Nr. 1 BNatSchG), insbesondere

- zur Erhaltung wertvoller Lebensstaetten und Biotope fuer wildlebende seltene und gefaerdete
Tiere und Pflanzen und deren Lebensgemeinschaften durch Sicherung des Boisdorfer Sees,
der Bioteiche, des Hochwasserrueckhaltebeckens Moedrath, der Gewaesser- und Ufervege-
tation, der Graeben, der wechselfeuchten Standorte, der Trockenstandorte, der Graeser-, Kraeu-
ter-, Stauden- und Sukzessionsflaechen, der Gebuesch-, Gehoelz- und Waldflaechen sowie des
Fuerstenberggrabens mit Gehoelzen, Graesern, Kraeutern und Stauden,

- zur Erhaltung wertvoller und verschiedenartiger und vielfaeltiger Biotopstrukturen mit Bedeutung
als Regenerationsraum, Trittsteinbiotop, strukturreicher Biotopkomplex und als Biotopverbund
sowie als Nist-, Brut-, Wohn-, Nahrungs-, Rueckzugs- und Zufluchtsstaetten und als Durchzugs-
und Rastgebiet fuer wildlebenden Tiere,

- zur Erhaltung und Entwicklung eines oekologisch sehr wertvollen Standortes aufgrund des Vor-
kommens einer Vielzahl seltener und gefaehrdeter und geschuetzter wildlebender Tierarten und
einer artenreichen Tier- und Pflanzenwelt und deren Biozoenose.

2) aus wissenschaftlichen und landeskundlichen Gruenden ( § 23 Abs. 1 Nr. 2 BNatSchG ), insbe-
sondere

- wegen der durch den ehemaligen Tagebau bedingten und aufgrund spezifischer Standortvor-
aussetzungen dort entstanddenen oekologisch wertvollen Lebensraeume,

- wegen des Vorkommens von Tier- und Pflanzenarten mit enger Bindung an diese Biotoptypen
als Gegenstand wissenschaftlichen und landeskundlicher Forschung.

3) wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und Schoenheit ( § 23 Abs. 1 Nr. 3 BNatSchG ),
insbesondere

- wegen der landschaftspraegenden Gewaesser- und Vegetationsformen als strukturreiches
Gesamtgefuege in diesem Landschaftsbereich.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-5006-0006
Kennung:

BK-5006-0006

Objektbezeichnung:

NSG Boisdorfer See und Fürstenberggraben

Link zur Karte: BK-5006-0006
Objektbeschreibung: Das NSG Boisdorfer See und Fürstenberggraben liegt südöstlich von Horrem. Es ist von intensiv genutzten Äckern umgeben, im Süden grenzt das durch den Weltjugendtag 2005 bekannt gewordene Marienfeld an. Das NSG ist ein noch immer deutlich als Rekultivierungsfläche erkennbares Gebiet des ehemaligen Tagebaus Frechen mit dem großen Boisdorfer See im Zentrum. Dem See wird über den aus südöstlicher Richtung heranfliessenden Fürstenberggraben und drei relativ naturnahe kleine Teiche Wasser zugeführt. Im Norden schließen sich an den See junge Laubwälder aus überwiegend standortgerechten heimischen Arten mit eingestreuten grünlandartigen Flächen an. Im Süden bestimmen offene, ruderalisierte Flächen mit einem hohen Anteil Reitgras und eingestreute junge Laubwaldparzellen die Landschaft. Im Südosten biegt der durchschnittlich 70 m breite Fürstenberggraben nach Osten ab. Er wird von noch fragmentarischem, von Schilf durchsetztem Erlenauwald begleitet und fließt durch drei naturnahe Teiche und Tümpel. Die angelegte Bachaue wird von ruderalisierten grünlandartigen Brachen beherrscht, an den Rändern begrenzen Gebüsche den Fürstenberggraben. Mehrere Wege führen durch das Gebiet und daran entlang. Das NSG hat als großes zusammenhängendes, strukturreiches, relativ naturnahes Gebiet in der Region eine hohe Bedeutung. Es ist Lebensraum für wassergebundene Pflanzen- und Tierarten sowie für Arten der Laubwälder und des Offenlandes. Im regionalen Biotopverbund vermittelt das Gebiet zwischen dem Kerpener Bruch und den Waldgebieten südlich Kerpen, der Boisdorfer See ist bedeutender Trittsteinbiotop für Wasservögel. Eine naturnahe Pflege der Gewässer, eine naturnahe Forstwirtschaft mit Förderung heimischer Arten und eine regelmäßige Pflege eines Teils der offenen Grünlandbereiche können zu einer positiven Entwicklung beitragen.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (55,00 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Feldgehoelze (nicht FFH-LRT) <NBA0> (0,20 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete flaechige Gebuesche und Baumgruppen <NBB0> (5,00 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (13,00 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (1,00 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (24,84 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,40 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete vegetationsarme Sand-, Kies- oder Schotterflaechen und Rohboeden (nicht FFH-LRT) <NGF0> (23,30 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,74 ha)
Biotoptypen:
  • Fichtenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AJ1> (2,50 ha)
  • Wald, Jungwuchs <AU1> (55,00 ha)
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend heimischen Baumarten <BA1> (0,20 ha)
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend nicht heimischen Baumarten <BA2> (0,80 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (5,00 ha)
  • Fettwiese <EA0> (1,00 ha)
  • Magergrünland <ED0> (1,00 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (2,00 ha)
  • Gering bis mässig verbuschte Grünlandbrache <EE5> (10,00 ha)
  • See <FA0> (22,00 ha)
  • Tümpel (periodisch) <FD1> (0,03 ha)
  • Teich <FF0> (2,31 ha)
  • Tieflandbach <FM5> (0,40 ha)
  • Graben mit extensiver Instandhaltung <FN3> (0,50 ha)
  • Vegetationsarme Kies- und Schotterflächen <GF1> (23,00 ha)
  • Vegetationsarme Sandflächen <GF2> (0,30 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Amerikanische Balsam-Pappel Sa. (Populus balsamifera agg.)
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Echte Brunnenkresse i.e.S. (Nasturtium officinale s.str.)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum s.l.)
  • Feld-Ahorn (Acer campestre)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Geflecktes Johanniskraut (Hypericum maculatum)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Goldrute (Solidago virgaurea)
  • Gemeine Sumpfsimse Sa. (Eleocharis palustris agg.)
  • Gemeines Ferkelkraut (Hypochaeris radicata)
  • Gewöhnliche Kratzdistel (Cirsium vulgare)
  • Gewöhnliche Schlehe (Prunus spinosa)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
  • Grau-Erle (Alnus incana)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hasen-Klee (Trifolium arvense)
  • Huflattich (Tussilago farfara)
  • Hunds-Rose (Rosa canina)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Kleinblütige Sumpfkresse (Rorippa palustris)
  • Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella)
  • Kriechendes Fingerkraut (Potentilla reptans)
  • Kröten-Binse (Juncus bufonius)
  • Kröten-Binse Sa. (Juncus bufonius agg.)
  • Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos)
  • Luzerne Sa. (Medicago sativa agg.)
  • Ohr-Weide (Salix aurita)
  • Rainfarn (Tanacetum vulgare)
  • Robinie (Robinia pseudoacacia)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rot-Eiche (Quercus rubra)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Rotschwingel (Festuca rubra)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sanddorn (Hippophae rhamnoides)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schmalblättriges Greiskraut (Senecio inaequidens)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Silber-Weide Sa. (Salix alba agg.)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Reitgras (Calamagrostis canescens)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Vielblättrige Lupine (Lupinus polyphyllus)
  • Weide (unbestimmt) (Salix spec.)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea)
  • Wiesen-Klee (Trifolium pratense)
  • Wilde Möhre (Daucus carota (subsp. carota))
  • Wolliger Schneeball (Viburnum lantana)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
  • Ähren-Tausendblatt (Myriophyllum spicatum)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt eines großen, von Wald und Gewässern geprägten Gebietes, Erhaltung und Entwicklung zu einem strukturreichen Lebensraum mit Gewässern, Wald und Offenland als wertvolle Lebensstätten und Biotope für wildlebende seltene und gefährdete Tiere und Pflanzen und deren Lebensgemeinschaften.
Gefährdungen:
  • Freizeitaktivitaeten
  • Gewaesserunterhaltung, zu intensiv (WA)
  • intensive Forstwirtschaft (FW)
  • nicht einheimische Gehoelze (FW)
Maßnahmen:
  • Entnahme nicht bodenstaendig-standortgerechter Gehoelze
  • Freizeitaktivitaeten lenken
  • naturnahe Gewaessergestaltung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
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