Inhalt:
Naturschutzgebiet Eper-Graeser Venn (BOR-009)
-
Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Eper-Graeser Venn |
---|---|
Kennung: |
BOR-009 |
Ort: | Gronau |
Kreis: | Borken |
Bezirksregierung: | Münster |
Digitalisierte Fläche: | 366,79 ha |
Offizielle Fläche: | 366,80 ha |
Flächenanzahl: | 9 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1988 |
Inkraft: | 2017 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | (1) Das Gebiet wird als Naturschutzgebiet gemäß § 22 BNatSchG ausgewiesen. a) Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung von Lebensgemeinschaften und Lebensstätten insbesondere von seltenen und zum Teil stark gefährdeten, landschaftsraumtypischen Tier- und Pflanzenarten einschließlich Flechten, Moosen und Pilzen, in einem der letzten, weitgehend abge- torften, ehemaligen Hochmoorkomplexe Nordrhein-Westfalens; b) Schutz von seltenen, zum Teil stark gefährdeten Vogelarten, insbesondere von - Wasser-, Wat-, Wiesen- und Weidenvögeln, Klein und Greifvögeln, Reptilien, Amphibien und Wirbellosen; - seltenen, zum Teil stark gefährdeten Pflanzengesellschaften und Pflanzenarten der Gewässer, der Moore, Moorwälder, Heiden sowie des Feucht- und Nassgrünlandes mit Flutrasen; c) Erhaltung einer durch traditionelle, bäuerliche Landwirtschaft geprägten, reich strukturierten Landschaft und Erhaltung und Wiederherstellung von Landschaftselementen wie z. B. Wallhecken, Einzelbäumen, Feuchtwiesen und -weiden einschließlich Weidehüten, Blänken und Kleingewässern; e) naturwissenschaftliche, naturgeschichtliche, landeskundliche und erdgeschichtliche Gründe und wegen der biogeographischen Bedeutung des Gebietes und den dort vorkommenden schutzwürdigen Böden; f) Seltenheit, Unersetzbarkeit, besondere Eigenart, und hervorragende Schönheit des Gebietes; g) Sicherung des Naturhaushaltes, Abwehr schädlicherEinwirkungen und negativer Veränderungen ökologischer Zusammenhänge; h) als Bestandteil eines Biotopverbundes von landes- und europaweiter Bedeutung, insbesondere als Teil des zu schaffenden europäischen ökologischen Netzes "NATURA 2000"; i) zur Bewahrung und Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes der natürlichen Lebensräume und wildlebenden Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse gemäß Art. 4 Abs. 4 i. V. m. Art. 2 der FFH-Richtlinie. Hierbei handelt es sich insbesondere um folgende natürliche Lebensräume von gemeinschaftlichem Interesse gemäß Anhang I der FFH-Richtlinie als maßgebliche Bestandteile des Gebietes i. S. des § 48 d Abs. 4 LG: - oligo- bis mesotrophe, basenarme Stilgewässer (3130) - Dystrophe Seen (3160) - Feuchte Heiden des nordatlantischen Raumes mit Erica tetralix (4010) - Trocken Heiden (4030) - noch renaturierungsfähige, degradierte Hochmoore (7120) - Moorschlenken - Pioniergesellschaften (7150) - Moorwälder (91D0, Prioritärer Lebensraum) sowie insbesondere um folgende Arten von gemeinschaftlichem Interesse gem. Anhang II der FFHRichtlinie als maßgebliche Bestandteile des Gebietes i.S. des § 48 d Abs. 4 LG: - Kammmolch (Triturus cristatus) - Schwimmendes Froschkraut (Luronium natans). Außerdem handelt es sich um Lebensräume insbesondere für folgende im Schutzgebiet vorkommende Vogelarten gem. Art. 4 der Vogelschutz-Richtlinie als maßgeblicher Bestandteil des Gebietes i. S. des § 48 d Abs. 4 LG: Vogelarten, die im Anhang I der Vogelschutz-Richtlinie aufgeführt sind: - Blaukehlchen (Luscinia svecica) - Bruchwasserläufer (Tringa glareola) - Kampfläufer (Philomachus pugnax) - Kornweihe (Circus cyaneus) - Neuntöter (Lanius collurio) - Rohrweihe (Circus aeruginosus) - Schwarzspecht (Dryocopus martius) - Wachtelkönig (Crex crex) - Ziegenmelker (Caprimulgus europaeus) Sowie regelmäßig vorkommende Zugvogelarten der Vogelschutz-Richtlinie, die nicht im Anhang I aufgeführt sind - Bekassine (Gallinago gallinago) - Blässgans (Anser albifrons) - Braunkehlchen (Saxicola rubetra) - Dunkler Wasserläufer (Tringa erythropus) - Großer Brachvogel (Numenius arquata) - Grünschenkel (Tringa nebularia) - Kiebitz (Vanellus vanellus) - Knäkente (Anas querquedula) - Krickente (Anas crecca) - Löffelente (Anas clypeata) - Pirol (Oriolus oriolus) - Raubwürger (Lannius excubitor) - Rotschenkel (Tringa totanus) - Saatgans (Anser fabalis) - Schwarzkehlchen (Saxicola torquata) - Spießente (Anas acquta) - Uferschnepfe (Limosa limosa) - Waldwasserläufer (Tringa ocbropus) - Wasserralle (Rallus aquaticus) - Wiesenpieper (Anthus pratensis) - Zwergtaucher (Tachybaptus ruficollis). |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
|
Kennung: |
BK-3807-0065 |
---|---|
Objektbezeichnung: |
NSG Epe-Graeser Venn |
Link zur Karte: | BK-3807-0065 |
Objektbeschreibung: | Das NSG Epe-Graeser Venn setzt sich aus zwei noch gut erhaltenden Resten der ehemaligen Heide-Moor-Landschaft des Westmünsterlandes zusammen. Es handelt sich zum einen um das am Nordostrand befindliche Eper Venn und das am Südwestrand befindliche Graeser Venn. Bei dem Eper Venne handelt es sich um eine inmitten landwirtschaftlich genutzter Flächen gelegene, vermoorte Senke, die im Osten, Süden und Westen von flachen Dünen und angrenzend einem Entwässerungsgraben umgeben ist. Das Eper Venn ist ein kleiner strukturreicher gut erhaltener Zwischenmoorkomplex, in dessen Zentrum sich ein verzweigter großflächiger Heideweiher mit typischer Verlandungsvegetation (u.a. Zwerg-Igelkolben, Sumpf-Johanniskraut) befindet. Es sind mehrere typische Gesellschaften der mesotrophen Verlandungsserie vorhanden. Die am Nordrand des Gewässers vorhandenen Zwischenmoorkomplexe werden von Kleinseggensümpfen- und Schnabelseggenrieden geprägt. Am West- und Ostrand des Gewässer schließen Ohr- und Grauweidengeprägte Moorgebüsche an, die sich vermutlich zu Birken-Moorwäldern weiter entwickeln werden.Am Nordrand des Zwischenmoorkomplexes schließt sich eine größere Heidefläche mit trockeneren Besen- und feuchteren Glockenheidengesellschaften an. Am Südrand dieser Fläche befindet sich saumartig eine Pfeifengraswiesenfläche mit einem größeren Vorkommen mit Geflecktem Knabenkraut. Nördlich des Eper Venn befindet sich östlich der Erdgas-Speicheranlage ein naturnaher, eutropher Weiher der von ausgedehnten Bruchweidengebüschen umgeben ist und am Nordrand von einem Birkenbruchwald begrenzt wird. Information aus Alt-BK-Dokument: In niederschlagsarmen Sommern soll auch die zentrale Flachwasserzone austrocknen, so dass es dann auf dem Torfschlamm zur Massenentwicklung von seltenen Arten der Strandlings-Gesellschaften kommt (Hypericum elodes, Apium inundatum, Eleocharis multicaulis u.a.). Darüber hinaus hat der Weiher auch als Laichplatz extrem gefährdeter Amphibien (Knoblauchkröte, Moorfrosch, Laubfrosch) und als Lebensraum des Medizinischen Blutegel herausragende Bedeutung für den Artenschutz im Krs. Borken. Das Graeser Venn im Südwesten ist deutlich größer und beinhaltet einen noch gut erhaltenen Moorkomplex aus naturnahen Kleinstmooren, die vermutlich in nacheiszeitlichen Ausblasungsrinnen entstanden sind. Der geologische Untergrund des Gebietes besteht aus alluvialem, schwach humosem Sand über schwer wasserdurchlässigen Kreideschichten (Ton und Mergel) in denen diese Rinnen eingebettet sind. Es handelt sich um typische Ausbildungen der Hochmoorbult-Gesellschaften mit teils mehr als 1m mächtigen jungen Torfkörpern. Das Umfeld wird von Feuchtheidegesellschaften geprägt, die auf humosen, anmoorigem Sand, jedoch nicht auf Torf wachsen. Auf den höchsten Stellen sind auch trockener Besenheidebestände zu finden. Der Südteil des Moores besteht aus einer großflächigen, im Westteil, in Sukzession zu einem Birken-Moorwald befindlichen ehemaligen Heideweiherfläche (Groote Diek). Der Ostteil des Zwischenmoorkomplexes ist nur schwer zugänglich und wird von Schilfröhricht geprägt, das von zumeist flächigen Torfmoosrasen und frequentem Grau-Seggenvorkommen begleitet wird. Im Westteil kommt das Sukzessionsgebüsch aus Moor-Birke, Faulbaum, Grau- und Ohrweide hinzu. Der Südrand wird von großflächigen Erlenbruchbeständen eingenommen. Der Wald am Nord- und Westrand enthält großflächige Birken-Moorwaldbereiche. Im Westteil sind Kleingewässer und Seggensümpfe eingebettet. Weitere Birkenmoorwälder, Moorgewässer und Feuchtheidereste befinden sich in den Waldkomplexen im Westteil des Graeser Venns südlich des Vennbaches und nördlich des Moorhofes. Das Umfeld dieser Moorkerne des Graeser und Eper Venns wird durch eine überwiegend intensive Grünlandnutzung geprägt. Größere Feuchtgrünlandkomplexe befinden sich nur noch nordöstlich Gut Moorhof und im Bereich einer Fläche der Bauernschaft Lasterfeld sowie westlich des Eper Venns. Die Intensivnutzung des Grünlandes mit Neueinsaat und Mehrschnittnutzung hat z.B. in einer der südlichen Teilfläche des Naturschutzgebietes, südlich an die B474 angrenzend, zur völligen Degradation und Entwertung der Flächen geführt. Gleiche gilt für den Grünlandkomplex nördlich der Erdgas-Speicheranlage. Ein in der Vorkartierung großflächiger Feuchtgrünlandkomplex nordöstlich Moorhof ist ebenfalls durch intensive Mehrschnittnutzung beeinträchtigt und in der Flächenausdehnung stark verringert worden. Gute Weidelgras-Weißkleeweiden sind nur noch selten zu finden. Am Südwestrand des Eper Venns befindet sich noch eine Magerweidenausbildung. International bedeutsamer Moor-Heidekomplex, in dem insbesondere die naturnahen Hochmoorkerne und Moorgewässer des Graeser Venns und der Heideweiher-Zwischenmoorkomplex des Eper Venns hervorzuheben sind. Es handelt sich um eines von drei in NRW noch vorhandenen Vorkommen mit naturnah lebenden Hochmooren. Zudem kommen in diesem Gebiet in NRW äußerst seltener Pflanzengesellschaften u.a. der mesotrophen Verlandungsserie vor. Das Gebiet ist eine wichtige Kernfläche der landesweit bedeutsamen Biotopverbundachse der Moore und Feuchtwiesen im nordwestlichen Münsterland und ein landesweit bedeutsamer Trittstein für extrem anspruchsvolle Arten der Moore, Feuchtheiden und der dystrophen Sümpfe. Erhaltung und Optimierung der Hoch- und Zwischenmoorkomplexe als Lebensraum fuer viele, gefaehrdete moortypische Pflanzen- und Tierarten u.a. durch Vermeidung von Nährstoffeinträgen, insbesondere aus Oberflächenwässern der intensiv landwirtschaftlich genutzten Umgebung. Erhaltung, Pflege und Entwicklung des Grünlandkomplexes durch extensive Nutzung (Beweidung, Pflegemahd, Mahd mit Abräumen des Mahdgutes). Verzicht auf Mehrschnittnutzung, Neueinsaat und Gülledünung. |
Kennung: |
BK-3807-0051 |
---|---|
Objektbezeichnung: |
Grünland-Waldkomplex nördlich des NSG "Eper-Graeser Venn-Gut Gut Moorhof" |
Link zur Karte: | BK-3807-0051 |
Objektbeschreibung: | Das Gebiet liegt nördlich des Naturschutzgebietes "Eper-Graeser Venn-Gut Moorhof" und besteht aus insgesamt fünf Teilflächen. Im Südwesten befinden sich Reste von Flutrasen und Feuchtbrachen, weiterhin im Osten ein Birkenmoorwald mit Moor-Initialstadien. Die östlichen Teilflächen beschreiben feuchte Eichen- und Erlenbruchwälder, die hier eng verzahnt innerhalb der forstlichen Intensivflächen liegen. Im Nordwesten liegt eine feuchte Brache mit Pfeifengras und Flatterbinsen umgeben vom Birkengehölz. An den Grenzen des Gebietes befinden sich mehrere Betriebsstätten der SGW und RWE. Das Gebiet hat für Lebensgemeinschaften der Moore im Westmünsterland eine wichtige Funktion als Rückzugsgebiet. Das Gebiet stellt damit eine besondere Bedeutung im landesweiten Biotopverbund dar. Schutzziel ist die Offenhaltung der feuchten Grünlandbereiche und damit eine Vermeidung von Verbuschung sowie eine weitere Förderung der Moor-Initialstadien durch Vermeidung von Entwässerungsmaßnahmen. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
|
---|---|
Geschützte Biotope (§42): |
|
Biotoptypen: |
|
Rote Liste Arten 2010 NRW: |
|
Planungsrelevante Arten: |
|
Pflanzenarten: |
|
Tierarten: |
|
Schutzziele: |
|
---|---|
Gefährdungen: |
|
Maßnahmen: |
|
Die Kartenanwendung benötigt Javascript. Falls Sie diese Karte aufrufen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser Javascript ein.