Inhalt:
Naturschutzgebiet Fuerstenkuhle (BOR-019)
-
Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Fuerstenkuhle |
---|---|
Kennung: |
BOR-019 |
Ort: | Gescher |
Kreis: | Borken |
Bezirksregierung: | Münster |
Digitalisierte Fläche: | 99,21 ha |
Offizielle Fläche: | 99,00 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1942 |
Inkraft: | 2004 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Schutzzweck a) Zur Erhaltung und Wiederherstellung der oekologischen Funktionsfaehigkeit einer landesweit bedeutsamen Restflaeche eines Hochmoorkomplexes mit einer sehr grossen Moorfrosch- population, b) Zur Erhaltung, Foerderung und Wiederherstellung von Lebensgemeinschaften bestimmter, zum Teil stark gefaehrdeter oder vom Aussterben bedrohter Pflanzen- und Tierarten, insbesondere - Wat-, Sumpf- und Wasservoegeln, Wiesen- und Weidevoegeln, Reptilien, Amphibien, Fischen, Libellen und Wasserorganismen, - seltenen, zum Teil stark gefaehrdeten Pflanzengesellschaften und Pflanzenarten der Feucht- heide, der huminsaeurereichen Stillgewaesser, der Hochmoore, der Moorschlenken, der Moor- waelder, der Roerichte, Grossseggenrieder und Hochstaudenfluren, der Kleingewaesser, des Feucht- und Nassgruenlandes mit Flutrasen und Quellhorizonten, c) Aus naturwissenschaftlichen, erdgeschichtlichen und landeskundlichen Gruenden, d) Wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart, Vielfalt, Schoenheit und Unersetzbarkeit des Gebietes, e) zur Abwehr schaedlicher Einwirkungen und negativer Veraenderungen, f) zur Bewahrung und Wiederherstellung eines guenstigen Erhaltungszustandes der natuerlichen Lebensraeume und wildlebenden Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse gemaess Artikel 4 Abs. 4 i.V. m. Artikel 2 der Richtlinie 92/43/EWG des Rates zur Erhaltung der natuerlichen Lebensraeume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen (FFH-Richtlinie) vom 21.05.1992. Hierbei handelt es sich um folgende natuerliche Lebensraeume von gemeinschaftlichem Interesse gemaess Anhang I der FFH-Richtlinie als massgebliche Bestandteile des Gebietes i.S. des Paragraphen 48 d Abs. 4 LG NW: 1. Dystrophe Seen (3160), 2. Feuchte Heidegebiete mit Glockenheide (4010), 3. noch renaturierungsfaehige degradierte Hochmoore (7120), 4. Moorschlenken-Pioniergesellschaften (7150), Ausserdem handelt es sich um Lebensraeume fuer folgende im Schutzgebiet vorkommenden Vogelarten gemaess Artikel 4 der Richtlinie 79/409/EWG des Rates vom 02.04.1979 ueber die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten (EG-Vogelschutzrichtlinie) als massgebliche Bestand- teile des Gebietes i.S. des Paragraphen 48 d Abs.4 LG NW: Arten gemaess Anhang I der Richtlinie: - Bruchwasserlaeufer, - Schwarzspecht, Arten, die nicht im Anhang I der Richtlinie aufgefuehrt sind: - Loeffelente, - Krickente, - Baumfalke, - Bekassine, - Pirol, - Waldschnepfe, - Zwergtaucher, - Gruenschenkel, - Wasserlaeufer, g) wegen der Bedeutung im Gebietsnetz NATURA 2000 fuer den folgenden Lebensraum von gemein- schaftlichem Interesse gemaess Anhang I FFH-Richtlinie: - Moorwaelder (91D0, Prioritaerer Lebensraum) sowie fuer folgende Vogelart gemaess Artikel 4 der EG-Vogelschutzrichtlinie, die nicht im Anhang I der Richtlinie aufgefuehrt ist: - Teichrohrsaenger. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
|
Kennung: |
BK-4008-0041 |
---|---|
Objektbezeichnung: |
NSG Fürstenkuhle |
Link zur Karte: | BK-4008-0041 |
Objektbeschreibung: | Das Naturschutzgebiet Fürstenkuhle befindet sich nordöstlich von Hochmoor am Nordrand der Meerfelder Niederung und wird im wesentlichen von Hecken und asphaltierten Strassen begrenzt. Es handelt sich um zwei bewaldete Hochmoorreste, die durch extensiv genutztes Grünland miteinander verbunden und gegenüber dem intensiv landwirtschaftlich genutzten Umfeld abgepuffert sind. Durch das Moor verlaufen einige Wege, darunter auch ein gekennzeichneter Wanderweg entlang des großen Heideweihers. Den Kern des Naturschutzgebietes bilden zwei räumlich voneinander getrennte Hochmoorkörper, die die letzten Reste eines einstmals ausgedehnten Hochmoores ("Weisses Venn") darstellen, das ansonsten völlig abgetorft und in landwirtschaftliche Nutzung überführt worden ist. Der westliche Hochmoorrest enthält noch gut ausgeprägte Moorlebensräume, während der östliche Moorrest vollständig entwässert ist. Die im Naturschutzgebiet erhaltene Hochmoortorfschicht hat eine maximale Mächtigkeit von etwa 1,5 m und wird durch einige Binnen- und Randgräben entwässert. Ein Teil der Gräben, insbesonder der das Gebiet durchquerende, etwa 1,5 m tiefe Graben im Nordteil des westlichen Torfkörpers, ist im Zuge von Renaturierungsmaßnahmen zwischenzeitlich angestaut worden. Dies hat zu einer deutlichen Vernässung des angrenzenden Torfkörpers geführt. Die Hochmoortorfkörper sind weitgehend mit fragmentarischem Birken-Moorwald bestockt. Zumeist wird die Krautschicht des lichten Birkenwaldes von Pfeifengras dominiert, Feuchte- oder Nässezeiger kommen außerhalb von Schlenken nur selten vor. Im Süden des Gebietes treten verstärkt zwergstrauch. und dornfarnreiche Ausbildungen des Moor-Birkenwaldes auf. Am Nordrand des westlichen Moorkörpers grenzt ein größerer Kiefernwald, im Norden des östlichen Moorkörpers grenzen kleinere Fichtenbestände an. Im Nordwesten sind eine kleiner Erlen- und Pappelbestand vorhanden. Im westlichen Hochmoorrest ist ein größerer Heideweiher vorhanden, der von gut ausgebildeten Schnabelriedreichen Verlandungsbereichen und Feuchtheiden eingerahmt wird. Ein weiteres dystrophes und stark verlandetes Gewässer befindet sich nördlich des Heideweihers am Rand eines kleines Birkenwaldes. Weitere moortypische Vegetation findet sich v.a. südlich und östlich des Heideweihers im Bereich ehemaliger Torfstiche, die z.T. vollständig verlandet sind und mit dichten, artenreichen Schwingrasen bewachsen sind. Durch die zwischenzeitlich durchgeführten Vernässungs- und Entkusselungsmaßnahmen ist der Anteil offener, moortypischer Lebensräume gestiegen. Bemerkenswert ist ein großer Bereich zwischen dem Heideweiher und dem östlich der Moorrestes verlaufendem Weg, in dem die meisten Birken abgestorben sind und sich in den ehemaligen Torfkuhlen jetzt Torfmoosrasen entwickeln. Dieser durch breite Torfdämme und ausgedehnte Kuhlen gekennzeichnete Komplex ist bereichs- und zeitweise kaum zugänglich. Auf Teilflächen am Westrand dieses Moorregenerationskomplexes befindet sich nahe des Wanderweges ein sehr gut ausgebildetet Hochmoorbult-Schlenkenkomplex mit weitgehend vollständigem hochmoortypischem Arteninventar. Am Südrand dieser Fläche ist eine Beerenstrauchheide ausgebildet in der neben der Besenheide drei weitere Vaccinium-Arten vorkommen. Der östliche Hochmoorrest ist dagegen deutlich trockener, Feuchte- oder Nässezeiger sind - mit Ausnahme weniger Relikte in kleinen Senken - nicht vorhanden. Neben dem vorherrschenden Pfeifengras-Birkenwald sind hier auch größere Molinia-Bestände vorhanden. Moortypische Vegetation fehlt hier fast vollständig. Zum Schutz der beiden Hochmoorreste vor Eutrophierung aus den ehemals angrenzenden Ackerflächen wurden große Ackerschläge im Norden und Osten des Gebiets in extensiv bewirtschaftetes, z.T feuchtes und mageres Grünland umgewandelt. Durch die Anlage von Kleingewässern und Blänken, die sich naturnah entwickelt haben, wurden der Raum insbesondere für Wiesen-und Watvögel deutlich aufgewertet. International bedeutsamer Hochmoorkomplex mit regenerierenden Moorkernen in Torfstichen und im Umfeld von Heideweihern. Moosbeeren- und Rosmarinheidereiche Moorbultenvegetation, Torfmoos- und Sonnentaureiche Schnabelried-Schlenkenvegetation sowie Erica-Feuchtheiden, lokal mit Lungenenzian, und dystrophe Heideweiher sind zu einem für das Westmünsterland hochrepräsentativen Moorkomplex verwoben. Es handelt sich um einen der wenigen Moorgebiete mit intakten Moorkernen im Westmünsterland. Herausragender Trittstein- und Vernetzungbiotop für moortypische Lebensräume, Pflanzen- und Tierartengemeinschaften im Westmünsterland. Erhaltung und Entwicklung eines Moorkomplexes durch Fortführung der Wiedervernässungsmaßnahmen unter besonderer Berücksichtigung der degenerierten Birken-Moorwälder im Umfeld des westlichen Moorkerns. Wiedervernässung des östlichen Hochmoorrestes und Entfernung des Fichtenbestandes Freistellung eines Feuchtheiderestes mit Lungenenzian und Königsfarn am Ostrand des GB-4008-016. Extensive Beweidung sämtlicher Weideflächen, Verzicht auf Düngung. Umwandlung der Ackerflächen am Südost- und Südwestrand in extensive bewirtschaftetes Grünland. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
|
---|---|
Geschützte Biotope (§42): |
|
Biotoptypen: |
|
Rote Liste Arten 2010 NRW: |
|
Planungsrelevante Arten: |
|
Pflanzenarten: |
|
Tierarten: |
|
Schutzziele: |
|
---|---|
Gefährdungen: |
|
Maßnahmen: |
|
Die Kartenanwendung benötigt Javascript. Falls Sie diese Karte aufrufen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser Javascript ein.