Inhalt:
Naturschutzgebiet Kuhlenvenn (BOR-022)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Kuhlenvenn |
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Kennung: |
BOR-022 |
Ort: | Gescher |
Kreis: | Borken |
Bezirksregierung: | Münster |
Digitalisierte Fläche: | 67,21 ha |
Offizielle Fläche: | 67,00 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1988 |
Inkraft: | 2004 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Die Unterschutzstellung als NSG a) Erhaltung, Herstellung oder Wiederherstellung von Lebensgemeinschaften und Lebensstaetten bestimmter wildwachsender Pflanzen und wildlebender Tiere im Bereich des frischen bis nassen Gruenlandes sowie des offenen Wassers und seiner Ufer, mit seltenen, zum Teil stark gefaehrde- ten Saeugetieren, Voegeln, besonders von Wat- und Wiesenvogelarten, Amphibien, Fischen und Wirbellosen, besonders Libellenarten sowie Pflanzenarten und Pflanzengesellschaften, b) Erhaltung, Foerderung und Wiederherstellung des Niedermoores, c) Aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen, landeskundlichen, botanischen und ornithologischen Gruenden, d) Wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und hervorragenden Schoenheit des Gebietes. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: |
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Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-4008-0101 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Kuhlenvenn |
Link zur Karte: | BK-4008-0101 |
Objektbeschreibung: | Großer Grünlandkomplex mit Abgrabungsgewässer nordöstlich von Gescher-Hochmoor. Das Gebiet liegt in der Bauerschaft Tungerloh-Pröbsting und umfasst ca. 67 ha. Das Kuhlenvenn ist charakterisiert durch einen kompakten Grünlandkomplex feuchter und nasser Standorte und einem zentral gelegenen ca. 9 ha großen ehemaligen Sandabgrabungsgewässer. Entlang des südlichen Ufers verläuft in West-Ost-Richtung eine schmaler unbefestigter Fußweg, der das Gebiet in einen nördlichen und einen südlichen Teil aufteilt. Wie der Name des Gebietes bereits vermuten lässt, war das Gebiet Mitte des 19. Jahrhunderts noch mit Moor und Heide bedeckt. Bis auf eine kleine Parzelle im Nordosten des Gebietes, welche noch ackerbaulich bewirtschaftet wird, wurden nach der Umwandlung von Moor und Heide inzwischen alle landwirtschaftlichen Nutzflächen in naturschutzfachlich genutztes Grünland umgewandelt. Die Grünlandnutzung geschieht nach naturschutzfachlichen Vorgaben. Durch die Zerstörung von Entwässerungssystemen ist ein hoher Grundwasserstand im Großteil des Gebietes erreicht worden. Nordwestlich des Abgrabungsgewässers kommt es regelmäßig, vor allem im Winter und Frühjahr, zu länger anhaltenden Überstauungen des Grünlandes. Typische Weidelgras-Weißkleeweiden dominieren und Glatthaferwiesen sind in größerem Umfang im Grünland vertreten. Bemerkenswert ist der mit über 10% sehr hohe Anteil an Flutrasen im Gebiet. Im Norden und im zentralen Bereich des Gebietes handelt es sich um alte Grünlandstandorte, welche zum überwiegenden Teil vegetationskundlich entsprechend besser charakterisiert sind. Die meisten Grünlandflächen werden nach naturschutzfachlichen Vorgaben durch Rindvieh beweidet. Einige Flächen sind reine Mähwiesen. Diese konnten teilweise zum Zeitpunkt der Kartierung nicht mehr eindeutig angesprochen werden (ein früherer Kartiertermin war aufgrund des noch nicht abgeschlossenen Brutgeschäftes des Großen Brachvogels nicht möglich). In Muldenlagen haben sich über weite Bereiche des Gebietes Flutrasen ausgebildet. Diese sind zum Teil recht artenreich. Im Norden des Gebietes liegen auch schlecht charakterisierte Nass- und Feuchtgrünländer, welche oft Durchdringungen verschiedener Pflanzengesellschaften aufweisen. Besonders augenscheinlich wird dies im Überschwemmungsbereich. Vor allem die Grünlandflächen nördlich und westlich der Abgrabung werden in den Wintermonaten überstaut. Im Nordwesten des Sees ist diese Phase so langandauernd, dass sich hier vegetationsarme Bereiche mit Arten der Zwergbinsengesellschaften entwickelt haben. Im Nordwesten des Gebietes kommen bereichsweise Brachezeiger vor. Darüber hinaus weist das Gebiet zahlreiche gesetzlich geschützte Nass- und Feuchtgrünländer auf, welche über das ganze Gebiet verteilt liegen. Charakteristisch für den südlichen Gebietsteil sind die doppelten Weidezäune. Entlang dieser Refugialräume haben sich Glatthaferbestände, aber stellenweise auch kleinere Gebüsche entwickelt. Dennoch ist das Gebiet weitgehend offen gehalten und weist lediglich in Randbereichen und im Bereich des Sees größere Gehölzvorkommen auf. Die Uferbereiche des Sees sind von verschiedenen Gehölzen und bereichsweise von Grauweidengebüsch gesäumt. Die Krautschicht der Ufergehölze ist zum überwiegenden Teil durch Wasservögel abgegrast. Am Südufer des Sees steht eine Aussichtskanzel für Besucher des Naturschutzgebietes. Einem intensiven Maßnahmenprogramm ist es zu verdanken, dass zahlreiche lokal sehr bedeutsame Kleingewässer angelegt wurden, die sich dank eines intensiven Managements naturnah entwickeln konnten. Diese sind flach und etwa 260 bis 3300 Quadratmeter groß. Die Ufer der meisten Gewässer werden vom Weidevieh durch Verbiss und Vertritt freigehalten. In Bereichen mit zu hoher Viehdichte sind die Ufer jedoch so stark zertreten, dass kaum mehr Vegetation auszumachen ist. Um ein Zuwachsen zu verhindern bzw. um die Diasporenbank zu reaktivieren wurde an einem Kleingewässer ein Oberbodenabtrag vorgenommen. An diesem Gewässer konnten Rundblättriger Sonnentau und ein Königsfarn nachgewiesen werden. Der große, unzerschnittene Grünlandkomplex mit dem zentral gelegenen Abgrabungsgewässer zeichnet sich in erster Linie durch seine landesweit bedeutsame Funktion als Brut-, Nahrungs- und Rasthabitat für zahlreiche Wiesen- und Wasservögel sowie für Limikolen aus. Im Grünland brüten regelmäßig Großer Brachvogel, Kiebitz, Schwarzkehlchen, Feldlerche, Schafstelze, Austernfischer, Grau- und Nilgänse. Die Kleingewässer werden von Blessralle, Krickente, Stockente und Kanadagans als Brutplatz genutzt. Die Schnatterente nutzt den Ufer- und Überschwemmungsbereich des Abgrabungsgewässers auf bzw. an dem auch Haubtenaucher, Zwergtaucher, Teichhuhn, Löffelente und weitere Enten und Gänse brüten. In den Ställen am Nordrand des Gebietes brütet außerdem regelmäßig der Steinkauz. Das bei vorherigen Kartierterminen festgestellte Uferschnepfenvorkommen, konnte nicht mehr bestätigt werden. Kormorane nutzen den Uferbereich des Sees als Schlafplatz. In den letzten Jahren wurden regelmäßig große Trupps rastender Saatgänse, Bläßgänse, Graugänse, Kraniche beobachtet. Besonders der Überschwemmungsbereich wird von zahlreichen Limikolen wie Grünschenkel, Rotschenkel, Dunkler Wasserläufer, Bekassine, Waldwasserläufer, Pfeifente etc. auf dem Zug aufgesucht. Das Gebiet stellt einen weit über den regionalen Raum hinaus bedeutsamen Grünlandkomplex mit hohem Verbundwert dar. Es muss als essentielles Vernetzungselement zwischen anderen Naturschutzgebieten (beispielsweise NSG Fürstenkuhle, NSG Heubachwiesen, NSG Berkelaue) und Grünlandkomplexen der nahen Umgebung und der Region betrachtet werden. Die Grünlandflächen sind weiterhin nach naturschutzfachlichen Kriterien zu bewirtschaften. Es wird geraten, auf eine Düngung weitgehend zu verzichten. Eine weitere Vernässung der Flächen im Süden des Gebietes kann in Betracht gezogen werden. Wünschenswert sind Umwandlungen von benachbarten oder angrenzenden Äckern in naturschutzorientiert genutztes Grünland, ggf. durch Erweiterungen des für sein umfangreiches Arteninventar recht kleinen Gebietes. Ein besonderes Augenmerk gilt bei der Maßnahmenplanung der Gewässererhaltung und Gewässeroptimierung. Der am Rande des Kuhlenvenn entspringende Heubach ist als Wegeseitengraben ausgebildet und sollte in die Maßnahmenplanung einbezogen werden. Nach Angaben aus der Altkartierung wurden im Gebiet zahlreiche Faunengruppen wie Vögel, Amphibien, Kriechtiere, Libellen, Schmetterlinge, Fische und Säugetiere näher untersucht. Vorkommen von Libellen der Roten Liste (NRW 1997) nach einer Erhebung an zwei Kleingewässern im Kuhlenvenn im Jahr 2000 (Diplomarbeit M. Olthoff): Ischnura pumilio (Gast), Sympetrum flaveolum (Gast) |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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