Inhalt:
Naturschutzgebiet Rueenberger Venn (BOR-029)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Rueenberger Venn |
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Kennung: |
BOR-029 |
Ort: | Gronau |
Kreis: | Borken |
Bezirksregierung: | Münster |
Digitalisierte Fläche: | 67,25 ha |
Offizielle Fläche: | 67,50 ha |
Flächenanzahl: | 5 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1957 |
Inkraft: | 2017 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | (1) Das Gebiet wird als Naturschutzgebiet gemäß § 22 BNatSchG ausgewiesen. a) Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung von Lebensgemeinschaften und Lebensstätten, insbesondere von seltenen und zum Teil gefährdeten landschaftsraumtypischen Tier- und Pflanzenarten und zum Schutz von seltenen, zum Teil gefährdeten Vogelarten, insbesondere Wasser-, Wat- und Wiesenvögeln, Klein- und Greifvögeln, Amphibien, Reptilien und Wirbellosen; b) Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung seltener und gefährdeter Pflanzen und Pflanzen- gesellschaften des offenen Wassers, insbesondere oligo- bis mesotropher Gewässer, moor- typischer Lebensräume, feuchter und trockener Heiden, feuchter und nasser Grünlandflächen sowie bodensaurer Eichenwald- bzw. Birken-Eichenwaldgesellschaften und Bruchwälder; c) Erhaltung und Optimierung der herausragenden Bedeutung des Gebietes im Biotopverbund als Refugial- und Trittsteinbiotop; d) wissenschaftliche, naturgeschichtliche und erdgeschichtliche Gründe; e) Erhalt der Seltenheit, besonderen Eigenart und hervorragenden Schönheit des Gebietes; f) Sicherung des Naturhaushaltes und Abwehr schädlicher Einwirkungen und negativer Verände- rungen ökologischer Zusammenhänge; g) biographische Bedeutung des Gebietes als Bestandteil eines Verbreitungszentrums von Lebensräumen nährstoffarmer Standorte und somit unverzichtbarer Bestandteil des zu schaffenden europäischen ökologischen Netzes "NATURA 200"; h) Bewahrung und Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes der natürlichen Lebensräume und wildlebenden Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse gemäß Artikel 4 Abs. 4 in Verbindung mit Artikel 2 der FFHRichtlinie. Hierbei handelt es sich insbesondere um folgende natürliche Lebensräume von gemein- schaftlichem Interesse gemäß Anhang I der FFH-Richtlinie als maßgebliche Bestandteile des Gebietes i. S. des § 34 Abs. 2 BNatSchG: - nährstoffarme basenarme Stillgewässer (3130) - Dystrophe Seen (3160) - feuchte Heidegebiete mit Glockenheide (4010) - Moorschlenken-Pioniergesellschaften (7150) sowie insbesondere um folgende Arten von gemeinschaftlichem Interesse gemäß Anhang II der FFH-Richtlinie als maßgeblicher Bestandteil des Gebietes i. S. des § 34 Abs. 2 BNatSchG: - Froschkraut (Luronium natans) - Kammmolch (Triturus cristatus) i) Entwicklung ursprünglicher bzw. in Ansätzen bereits heute vorhandener natürlicher Lebensräume von gemeinschaftlichem Interesse: - Moorwälder (91D0, Prioritärer Lebensraum) - alte bodensaure Eichenwälder mit Quercus robur auf Sandebenen (9190). |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-3708-0034 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Rueenberger Venn <Erweiterung> |
Link zur Karte: | BK-3708-0034 |
Objektbeschreibung: | Die Erweiterung des NSG Rüenberger Venns besteht aus mehreren Teilflächen und liegt nordöstlich von Gronau am Dreiländersee. Das Gebiet schließt an das alte NSG Rüenberger Venn im Westen und Osten direkt an, im Süden gehört in rd. 200 m Entfernung eine isoliert liegende, feuchte Weidefläche mit Tümpeln dazu. Auch nördlich des Rüenberger Venns liegen Teilbereiche der Erweiterung in einiger Entfernung. Hier grenzt das NSG an die Nord- und Ostufer des Dreiländersees an und reicht im Norden bis an die Grenze von Niedersachsen. Es handelt sich um einen sehr strukturreichen Biotopkomplex auf ehemaligen Moor- und Heidestandorten. Feuchte Grünflächen mit kleinen Stillgewässern sind im Norden, Süden und Westen des Gebietes vorhanden. Hier findet man Arten wie das Sumpf-Johanniskraut und die Flut-Moorbinse. Daneben gibt es verschiedenen Waldflächen. Im Südwesten ist ein kleiner alter Buchenwald mit Altholz anzutreffen, im mittleren Bereich Eichenwälder unterschiedlichen Alters (teilweise Aufforstung unter Kiefern). Ansonsten überwiegen Nadelforste aus Kiefern, Lärchen und Fichten, teilweise mit bodenständigen Baumarten in der zweiten Baumschicht. Im Norden gibt es kleinräumig einen lichten Kiefernwald mit Zwergsträuchern im Unterwuchs, ansonsten dominiert oft die Brombeere. Ein gut entwickelter Birkenbruch mit Torfmoosen liegt im zentralen Bereich des NSGs. Nördlich davon ist ein mittlerweile fast ausschließlich von Pfeifengras eingenommener Feuchtheiderest mit einzelnen Gagelbüschen und nordöstlich ein kleiner Heideweiher zu finden, der sehr stark beschattet ist und z.T. eine dicke Laubschicht zeigt, die seltene Arten wie den Wasserhahnenfuß zurückdrängt. Auch im Südwesten liegt ein temporär austrocknender Heideweiher in einem feuchten Birken-Kiefernwald, der von Torfmoosen dominiert wird und seltenen Arten (z.B. Vielstenglige Sumpfsimse, Schmalblättriges Wollgras, Fieberklee) Lebensraum bietet. Hier waren deutliche Störungen durch Betretung vorhanden. Das Gebiet unterliegt einer starken Freizeitnutzung (Fahrradfahrer und Fußgänger) und ist von einem dichten Wegenetz durchzogen. Ein alter Weg von Nordost nach Südwest, der heute ein vielbenutzte Fahrradstrecke ist, wird z.T. von einer Allee aus alten Eichen, Buchen und Roteichen begleitet. Besonders reich an seltenen Arten sind zwei Weiher am Nordrand den Dreiländersees, die als Biotope am daran vorbeiführenden Rundweg um den See ausgewiesen sind. Das östliche Gewässer zeigt eine artenreiche Ufer-, Unterwasser- und Schwimmblattvegetation. Seltene Arten wie der Pillenfarn, die Flut-Moorbinse oder der Kleine Wasserschlauch sind hier gut entwickelt. Am Nordostrand liegt ein Gagelgebüsch und eine Feuchtheide mit Sonnentau, Sumpfbärlapp und Schnabelried. Das westliche Gewässer, dass auf einer Halbinsel im Drilandsee liegt, zeigt ähnlichen Uferbewuchs, aber keine Wasser- und Schwimmblattpflanzen. Hier sind Igelschlauch, Lungenenzian und Flutender Sellerie in Einzelexemplaren anzutreffen. Eine Feuchtheide, eine Calluna-Heide und eine kleine, abgeschobene Teilfläche an der Südspitze sind vorhanden. Insgesamt wird dieser Teilbereich durch die Ausbreitung von Schilf, Verbuschung und unerwünschten Arten wie die Lupine bedroht. Ein ebenfalls nährstoffarmer Lebensraum ist wenige Jahre vor der Begehung 2009 direkt östlich des Rüenberger Venns entstanden. Hier wurde auf einer Fläche der Oberboden bis auf den anstehenden Sand abgeschoben und mehrere, temporär wasserführende Blänken angelegt. Der Bereich befindet sich in Entwicklung. Initialstadien einer Feuchtheide mit Sonnentau, Erica und Moorbärlapp haben sich angesiedelt. In der Gewässern finden sich Arten wie der Pillenfarn. Auf höher gelegenen Sandbereichen wurden einige Exemplare des Gelblichen Ruhrkrauts gefunden. Jedoch ist auch hier ein starker Gehölzanflug vorhanden. Im Westen des Gebietes sind einige Ackerflächen vorhanden. Außerdem durchziehen verschiedene Gehölzreihen und Feldgehölze, teilweise mit Altholz, das Gebiet oder grenzen es nach Norden ab. Das ehemalige NSG ist durch zahlreiche feuchte, nährstoffarme, teilweise gut entwickelte Lebensräume von herausragender Bedeutung für daran angepasste Organismen. Viele bedrohte Arten finden hier Rückzugsgebiete, neben seltenen Pflanzen auch viele Insekten, Amphibien und Vögel. Für den Biotopverbund zwischen dem NSG Rüenberger Venn und den besonders nördlich und östlich davon gelegenen Schutzgebieten haben die Biotopflächen einen hohen Stellenwert. Ein Erhalt und eine Optimierung der feuchten, nährstoffarmen Standorte ist anzustreben. Verschlechternden Einflüssen, wie z.B. dem Gehölzanflug, sollte vorsichtig entgegengewirkt werden. Eine Entwässerung der Flächen sollte vermieden werden und eine Umwandlung der Ackerflächen in Grünland und des Nadelwaldes in bodenständige Laubwälder wären anzustreben. |
Kennung: |
BK-3708-0036 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Rüenberger Venn |
Link zur Karte: | BK-3708-0036 |
Objektbeschreibung: | Im Nordteil des kultivierten Hochmoor- und Heidegebietes Rüenberger Venn liegt ein kleines NSG gleichen Namens. Umgeben von einem Saum aus Birken, teilweise auch Eichen und Kiefern sind hier noch naturnahe, feuchte, lokal auch trockene Heidebereiche, Moortümpel und ein kleiner Heideweiher vorhanden. Die Fläche wird von Einzelbäumen und Baumgruppen untergliedert (überwiegend Moor- und Sandbirken sowie einige Kiefern). Unter den Gehölzen dominiert das Pfeifengras. Ein feuchter Bereich mit birkenbruchartiger Vegetation, u.a. mit Torfmoosen, grenzt das Gebiet nach Süden ab. Im Norden sind zwei temporär austrocknende Moorblänken mit Torfmoosen, Schmalblättrigem Wollgras, Rasenbinse und Sumpfbinse vorhanden. Daran schließen sich lokal Feuchtheidebereiche an, die von Glockenheide dominiert werden, daneben sind typische, seltene Arten wie Rauschbeere, Kleinfrüchtige Moosbeere, Kriech-Weide, Rosmarinheide und Gewöhnliche Rasenbinse anzutreffen. Viele Feuchtheidebereiche sind jedoch fast ausschließlich aus Bulten des Pfeifengrases aufgebaut, typische Arten erreichen nur sehr geringe Deckungen. Stellenweise kommen Gehölze auf. Im Nordwesten des NSGs sind nochmals gut entwickelte Feuchtheidebereiche vorhanden, die mit Besenheidebeständen verzahnt sind. Im Süden liegt ein kleiner Heideweiher mit Schilfgürtel im Norden und Osten und Weiden-Faulbaumgebüschen am Süd- und Westufer. Eine Schwimmblattvegetation aus Seerosen ist entwickelt. Das Gewässer ist mäßig eutrophiert. Das Gebiet hat mit seinen teilweise gut entwickelten Feuchtheiden und Moorblänken eine herausragende Bedeutung zur Erhaltung der Reste eines ehemaligen Hochmoorstandortes. Das Naturschutzgebiet ist ein zentraler Baustein im Biotopverbund der Heiden und Moore im westlichen Münsterland. Eine vorsichtige Pflege der Heidebereiche könnte einer Verbuschung und Vergrasung mit Pfeifengras entgegenwirken. Eine weitere Eutrophierung des Gebietes sollte unbedingt vermieden werden. Eine stärkere Wiedervernässung wäre wünschenswert. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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