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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Luentener Fischteiche (BOR-034)

Objektbezeichnung:

NSG Luentener Fischteiche

Kennung:

BOR-034

Ort: Vreden
Kreis: Borken
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 101,09 ha
Offizielle Fläche: NaN ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1959
Inkraft: 1992
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Gemaess LG Paragraph 20,

- Erhalt, Optimierung und Wiederherstellung der seltenen und gefaehrdeten, oligotrophen
Biotoptypen mit ihren typischen Pflanzengesellschaften und Lebensstaetten,
- Schutz eines Waldgebietes mit Feucht- und Trockenheideflaechen, Heideweihern und
Lichtungen wegen seiner besonderen Eigenart und hervorragenden Schoenheit.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-3906-0102
Kennung:

BK-3906-0102

Objektbezeichnung:

NSG Lüntener Fischteiche

Link zur Karte: BK-3906-0102
Objektbeschreibung: Das nördlich von Lünten unmittelbar an der niederländischen Grenze gelegene NSG Lüntener Fischteiche beherbergt in einem größeren Kiefernforst Reste der früheren Heide-Moor-Landschaft sowie randlich gelegene, z.T. feuchte Grünlandflächen. Es grenzt im Norden und Osten an strukturarme Ackerlandschaften, im Süden und Westen teils an Kiefernforste, teils an Acker- bzw. Grünlandflächen an. Kernbereich des NSG ist ein im Süden gelegener ehemaliger Heideweiher, der längere Zeit als Fischteich genutzt wurde und am Westufer über ein Wehr in einen Graben abfließt. Insbesondere an seinem südlichen Ufer sind als Zeichen der fortschreitenden Eutrophierung und Verlandung breite Röhrichtgürtel aus Schilf sowie weiteren Röhrichtarten ausgebildet. Die offene Wasserfläche ist bereichsweise mit der Weißen Seerose bedeckt. Im Osten des Gewässers wachsen in den Flachwasserbereichen große Bestände der Steifen Segge. Die Ufer werden von Zwischenmoorvegetation und Weidengebüsch eingenommen. Weiter ostwärts schließt sich ein Birkenbestand an, der vereinzelt noch bruchwaldtypische Arten, zumeist aber Störungszeiger wie Brombeere aufweist. Im Norden und Nordosten sind die Ufer oftmals von torfmoosreichen Vegetationsbeständen überzogen, in denen kleinflächig Schnabelriedsenken ausgebildet sind. Landwärts schließen sich weitere, z.T. gut erhaltene Feuchtheidebestände an. Eine weitere Feuchtheide (teils aus Pfeifengras, teils aus Glockenheide) - allerdings trockener als die vorgenannten - findet sich am Südufer des Gewässers. Weitere heide- und moortypische Lebensräume finden sich nördlich des ehemaligen Fischteiches in einer Senke. Die flachen Gewässer beherbergen eine Reihe Pflanzenarten der meso- und dystrophen Gewässer. Am Nordrand der Senke verläuft ein breiter Sandweg, der von eine teils gut ausgebildeten Calluna-Heide gesäumt wird. Eine weitere ehemalige Heidefläche mit Sandtrockenrasenfragmenten und Wacholder auf einer Düne östlich des Teiches ist zwischenzeitlich durch fortschreitende Verbuschung weitgehend verschwunden. Im Südwesten des Gebietes liegt am Rand des Kiefernforstes ein kleines Gewässer, das weitgehend mit Torfmoosen, Wollgras und Binsen bewachsen ist. Östlich des Fischteiches liegt in einer brachgefallenen Feuchtwiese ein flaches Kleingewässer, das mittlerweile größtenteils mit einem Schilfröhricht bewachsen ist. In dem lückigen Schilfbestand wachsen noch Pflanzenarten des mesotrophen Milieus (va. Sumpf-Johanniskraut und Vielstengelige Sumpfsimse), die am Rand der kleinen offenen Wasserflächen auch höhere Deckungswerte erreichen. Die umgebende Feuchtbrache ist stlw. leicht ruderalisiert, aber oft noch relativ artenreich. Sie geht nach Süden in eine mäßig feuchte Weise, nach Osten in eine stärker ruderalisierte Brache über, in der Feuchtezeiger nur noch eingestreut auftreten. Am südlichen Gebietsrand ist eine ehemalige Ackerfläche vorhanden, auf der im Spätsommer 2009 der Oberboden abgeschoben und flache Blänken angelegt wurden. Im Südwesten des Gebietes ist ein mäßig feuchter bis feuchter Grünlandkomplex ausgebildet, der von Gehölzreihen durchzogen wird. Im Norden des Grünlandkomplexes liegt eine artenreiche Feuchtwiese mit eingelagerten Flutrasen. Der größte Teil des Naturschutzgebietes besteht aus mittelalten Kiefernforsten, die i.d.R. eine gut ausgebildete Strauchschicht (v.a. Birken und Faulbaum) aufweisen. Nur selten treten bodenständige Laubgehölze in der ersten Baumschicht auf. Die Krautschicht wird vornehmlich von Pfeifengras gebildet, stlw. finden sich aber auch zwergstrauchreiche Ausprägungen. Eingestreut sind kleine Lärchen-, Fichten- und Roteichenbestände vorhanden. Der Wald wird von mehreren, z.T. tiefen Gräben sowie einigen gekennzeichneten Wanderwegen durchzogen. Die Moore und nährstoffarmen Gewässer besitzen eine herausragende Bedeutung als Lebensraum für oftmals gefährdete heide- und moortypische Pflanzen- und Tierarten. Das Naturschutzgebiet ist ein zentraler Baustein im Biotopverbund der Heiden und Moore im westlichen Münsterland und als solcher auch Bestandteil des NATURA 2000-Netzwerkes und des national bedeutsamen Vogelschutzgebietes "Moore und Heiden im Westmünsterland". Vorrangiges Ziel ist die Erhaltung und weiter Optimierung der heide- und moortypischen Lebensräume, hierzu sind bei Bedarf Pflegemaßnahmen durchzuführen. Im Gebiet sind in den letzten Jahren bereits einige Entwicklungs- und Pflegemaßnahmen durchgeführt worden. Der zum NSG gehörende Wald (zumeist Kiefernforst) sollte mittel- bis langfristig in bodenständige Waldgesellschaften umgewandelt werden.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Oligo- bis mesotrophe stehende Gewässer mit Vegetation der Littorelletea uniflorae und/oder der Isoeto-Nanojuncetea <3130> (0,04 ha)
  • Dystrophe Seen und Teiche <3160> (5,58 ha)
  • Feuchte Heiden des nordatlantischen Raums mit Erica tetralix <4010> (0,80 ha)
  • Trockene europaeische Heiden <4030> (0,08 ha)
  • Uebergangs- und Schwingrasenmoore <7140> (0,01 ha)
  • Torfmoor-Schlenken (Rhynchosporion) <7150> (0,02 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (2,00 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (0,76 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete linienfoermige Gehoelzstrukturen und Einzelbaeume <NBD0> (0,20 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Feuchtheiden (nicht FFH-LRT) <NDB0> (0,50 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (3,50 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (3,89 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Bruch- und Sumpfwälder (0,26 ha)
  • Moore (0,01 ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (1,89 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (5,63 ha)
  • Suempfe (0,02 ha)
  • Zwergstrauch-, Ginster-, Wacholderheiden (0,88 ha)
Biotoptypen:
  • Birkenwald <AD0> (2,00 ha)
  • Birkenmischwald mit einheimischen Laubbaumarten <AD1a> (0,50 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (1,00 ha)
  • Kiefernwald <AK0> (78,00 ha)
  • Roteichenwald <AO0> (1,00 ha)
  • Lärchenwald <AS0> (0,50 ha)
  • Bruchgebüsch <BB5> (0,26 ha)
  • Strauchhecke, ebenerdig <BD2> (0,20 ha)
  • Übergangs-, Zwischenmoor, Quellmoor <CA3> (0,01 ha)
  • Kleinseggenried, Binsensumpf <CC0> (0,02 ha)
  • Calluna- bzw. Sandheide <DA1> (0,08 ha)
  • Zwergstrauch-Feuchtheide <DB1> (0,80 ha)
  • Pfeifengras-Feuchtheide <DB2> (0,50 ha)
  • Fettwiese <EA0> (3,50 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (2,74 ha)
  • Brachgefallene Fettwiese <EE1> (1,00 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (1,15 ha)
  • Weiher <FB0> (4,99 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,14 ha)
  • Heideweiher <FE1> (0,50 ha)
  • Graben <FN0> (0,10 ha)
  • Vegetationsarme Sandflächen <GF2> (3,00 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Asch-Weide (Salix cinerea subsp. cinerea)
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Besenheide (Calluna vulgaris)
  • Blutwurz (Potentilla erecta)
  • Braune Segge (Carex nigra)
  • Braunes Schnabelried (Rhynchospora fusca)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Deutsche Rasenbinse (Trichophorum germanicum)
  • Dichtes Torfmoos (Sphagnum compactum)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Echte Glockenheide (Erica tetralix)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Gelb-Segge Sa. (Carex flava agg.)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeines Ferkelkraut (Hypochaeris radicata)
  • Gemeines Hornkraut (Cerastium holosteoides)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Glieder-Binse (Juncus articulatus)
  • Goldenes Frauenhaar (Polytrichum commune)
  • Gras-Laichkraut (Potamogeton gramineus)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Grüne Teichbinse (Schoenoplectus lacustris)
  • Hasenpfoten-Segge (Carex leporina)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Hirse-Segge (Carex panicea)
  • Hunds-Straussgras (Agrostis canina)
  • Kleiner Wasserschlauch (Utricularia minor)
  • Knick-Fuchsschwanz (Alopecurus geniculatus)
  • Knöterich-Laichkraut (Potamogeton polygonifolius)
  • Kriechende Quecke (Elymus repens)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Langährige Segge (Carex elongata)
  • Lärche (unbestimmt) (Larix spec.)
  • Mittlerer Sonnentau (Drosera intermedia)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Ohr-Weide (Salix aurita)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Pfeifengras Sa. (Molinia caerulea agg.)
  • Pillen-Segge (Carex pilulifera)
  • Pillenfarn (Pilularia globulifera)
  • Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea)
  • Rainfarn (Tanacetum vulgare)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Rotschwingel (Festuca rubra)
  • Rundblättriger Sonnentau (Drosera rotundifolia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Schafschwingel Sa. (Festuca ovina agg.)
  • Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris)
  • Scheiden-Wollgras (Eriophorum vaginatum)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schmalblättriges Wollgras (Eriophorum angustifolium)
  • Schnabel-Segge (Carex rostrata)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwimmendes Laichkraut (Potamogeton natans)
  • Spiess-Torfmoos (Sphagnum cuspidatum)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina)
  • Steife Segge (Carex elata)
  • Stern-Segge (Carex echinata)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius)
  • Sumpf-Blutauge (Comarum palustre)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Johanniskraut (Hypericum elodes)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Reitgras (Calamagrostis canescens)
  • Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica)
  • Sumpf-Veilchen (Viola palustris)
  • Trügerisches Torfmoos (Sphagnum fallax)
  • Vielstengelige Sumpfsimse (Eleocharis multicaulis)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wassernabel (Hydrocotyle vulgaris)
  • Weisse Seerose (Nymphaea alba)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Weißes Schnabelried (Rhynchospora alba)
  • Weißes Straussgras (Agrostis stolonifera)
  • Wiesen Knäuelgras Sa. (Dactylis glomerata agg.)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zwiebel-Binse (Juncus bulbosus s.l.)
Tierarten:
  • Wasserfrosch-Komplex (Rana esculenta-Synklepton)
Schutzziele:
  • Erhaltung, Optimierung und Entwicklung moor- und heidetypischer Lebensräume wie mesotrophe und dystrophe Gewaesser, Moore, Feucht- und Sandheiden sowie Feuchtgebüsche.
    Erhaltung eines ausgedehnten Waldgebietes und dessen Umwandlung in bodenständige Waldgesellschaften.
Gefährdungen:
  • Entwaesserungsgraeben (FW)
  • Eutrophierung
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • nicht einheimische Gehoelze (FW)
  • unerwuenschte Sukzession
Maßnahmen:
  • Anlage von Biotopen
  • Beseitigung von Gehoelzen
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Vegetationskontrolle
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