Titel:

Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


Logo:

Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


Suche:


Schriftmenü:

Schriftgrösse: ||

Inhalt:

Naturschutzgebiet Auewald am Essingholtbach (BOR-059)

Objektbezeichnung:

NSG Auewald am Essingholtbach

Kennung:

BOR-059

Ort: Rhede
Kreis: Borken
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 17,47 ha
Offizielle Fläche: 17,50 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1991
Inkraft: 2006
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Unterschutzstellung erfolgt

- Zur Erhaltung und natuerlichen Entwicklung von Auenwald,
- Zur Erhaltung und Entwicklung eines natuerlichen Bachauenkomplexes mit Ufergehoelzen
(Biotope nach Paragraph 62 LG NW),
- Zur Erhaltung der Bedeutung des Gebietes fuer den lokalen Biotopverbund,
- Zur Absicherung gegen Beeintraechtigungen und Sicherung einer ungestoerten
oekologischen Entwicklung,
- Zur Erhaltung der Vielfalt, Eigenart und Schoenheit des Bachabschnittes.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4106-0008
Kennung:

BK-4106-0008

Objektbezeichnung:

Naturschutzgebiet "Essingholtbach"

Link zur Karte: BK-4106-0008
Objektbeschreibung: Etwa 1,5 km langer Abschnitt des Essingholtbaches mit naturnahen Abschnitten und begleitenden Feucht- und Auwälder bei Hof Niestegge. Der Bach fließt im Süden für ca. 200 m durch einen gut ausgeprägten Eichen-Hainbuchenwald, unterquert mit einem gefassten Absturzbauwerk den Wirtschaftsweg "Lange Stegge" und verläuft dann auf kurzer Strecke am Westrand eines kleinen Eichenwaldes. Das Wäldchen wird nach Osten hin erst kiefernreicher und dann von einem jungen Birkenmischbestand (Stangenholz) mit Fichten abgelöst. In dem letzterem findet sich eine quellnasse Rinne. Anschließend folgt ein etwa 300 m langer, ausgebauter Bachabschnitt z. T. mit Ufer- und Sohlbefestigung und dichter Erlen-Uferbepflanzung. Hier schließen sich im Osten Aufforstungsflächen aus vornehmlich Eschen mit einem eingelagerten, naturfernen Jagdteich und im Westen Ackerflächen an. Weiter nördlich besitzt der Bach einen weitgehend naturnahen Charakter und durchfließt in großen Mäandern mit ausgeprägten Gleit- und Prallufern den ca. 60 m breiten, bewaldeten Taleinschnitt. Ein sicherndes Ufergehölz fehlt weitgehend, so dass es örtlich zu Uferabbrüchen und Uferunterspülungen kommt. An einigen Uferbäumen wurde das Wurzelwerk unterspült. Der 1-1,5 m breite und um rund 0,5 m eingetiefte Bach hat eine Sohle aus Sand und Feinkies, z. T. auch aus angeschwemmtem organischem Material. Stellenweise wurden zur Sohlbefestigung Steine eingebracht. Der Talraum wird von einem alten, gut ausgebildeten Eichen-Hainbuchenwald eingenommen. In den erhöht gelegenen Randbereichen stehen Eichenbestände, z. T. im Gemisch mit Kiefer oder Buche, mit adlerfarnreichem Unterwuchs. Zum Aufnahmezeitpunkt im September 2009 war der Bach weitgehend trocken gefallen. Weiter nördlich fließt der Bach am westlichen Rand des Taleinschnittes, der in Höhe des Biohofes Rülfing von einem Teich (jagdliche Nutzung), einer feuchten Grünlandbrache, die von Rohrkolben, Flatterbinse und Brennnesselherden geprägt wird und Eschenstangenholz eingenommen wird. Eingeschlossen in die Gebietskulisse sind auch ein Wildacker und eine Ackerfläche, sowie ein Eichenmischwald südlich des Hofes Niestegge. Nach Auskunft des Eigentümers (Herr Rülfing) soll die Ackerfläche zu einer Feuchtheide entwickelt werden. Der Essingholt Bach mit seiner streckenweise ausgeprägten Aue repräsentiert hier den Gewässertyp "Flachlandbach" in seiner für diesen Landschaftsraum typischen Ausprägung. Die begleitenden alten Auwälder weisen das typische Artenspektrum von feuchten Eichen-Hainbuchenwäldern in besonders guter Ausprägung auf, wie sie im Kreis Borken vergleichsweise selten zu finden sind. Der Bach übernimmt wichtige Vernetzungsfunktionen und hat für den Biotopverbund eine herausragende Bedeutung. Der Erhalt alter, naturnaher und z. T. strukturreicher Auenwälder, die naturnahe Waldbewirtschaftung und die Sicherung von Quellrinnen und naturnahen Fließgewässerabschnitten stellen die Hauptentwicklungsziele dar.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (2,97 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (9,80 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (1,30 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,23 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,30 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Auwälder (2,97 ha)
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,10 ha)
Biotoptypen:
  • Eichenwald <AB0> (2,15 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (3,25 ha)
  • Hainbuchen-Eichenmischwald <AB9> (2,97 ha)
  • Birkenmischwald mit Nadelbaumarten <AD3> (2,25 ha)
  • Eschenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AM1> (2,15 ha)
  • Fettweide <EB0> (0,25 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (1,05 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,23 ha)
  • Tieflandbach <FM5> (0,30 ha)
  • Acker <HA0> (1,60 ha)
  • Wildacker <HA2> (1,25 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Froschlöffel Sa. (Alisma plantago-aquatica agg.)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hohe Schlüsselblume (Primula elatior)
  • Kanadische Wasserpest (Elodea canadensis)
  • Kohl(-Kratz)distel (Cirsium oleraceum)
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Baldrian (Valeriana dioica)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Schachtelhalm (Equisetum sylvaticum)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung struktur- und artenreicher Auenwälder besonders guter Ausprägung / Erhalt naturnaher Bäche und quelliger Bereiche
Gefährdungen:
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Eutrophierung
  • Gewaesserausbau
  • Gewaesserausbau, Gewaessergestaltung, naturfern (WA) (Jagdteich)
  • nicht einheimische Arten
  • Trittschaeden (beweidetes Bachbett)
Maßnahmen:
  • Absperrung, Auszaeunung von Flaechen
  • Einstellung der Bewirtschaftung
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • kein Gewaesserausbau
  • keine Entwaesserung
  • naturnahe Gewaessergestaltung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Vermeidung Eutrophierung
Die Kartenanwendung benötigt Javascript. Falls Sie diese Karte aufrufen möchten, schalten Sie in Ihrem Browser Javascript ein.