Inhalt:
Naturschutzgebiet Goorbach undt Hornebecke (BOR) (BOR-071)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Goorbach undt Hornebecke (BOR) |
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Kennung: |
BOR-071 |
Ort: | Gronau |
Kreis: | Borken |
Bezirksregierung: | Münster |
Digitalisierte Fläche: | 144,48 ha |
Offizielle Fläche: | 145,00 ha |
Flächenanzahl: | 3 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1999 |
Inkraft: | 2017 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | (1) Das Gebiet wird als Naturschutzgebiet gemäß § 22 BNatSchG ausgewiesen. a) Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung der ökologischen Funktionsfähigkeit und -einheit der Auen des "Goorbaches" und der "Hornebecke" (letztere auf einer Teil- strecke) als durchgängige und ökologisch intakte Hauptachse eines Biotopverbundes von überregionaler Bedeutung; b) Erhaltung, Förderung und Selbstentwicklung von Lebensgemeinschaften oder Lebens- stätten bestimmter, zum Teil stark gefährdeter oder vom Aussterben bedrohter wildlebender Pflanzen- und Tierarten, insbesondere von - Wat-, Sumpf und Wasservögeln, Wiesen und Weidevögeln, Reptilien, Amphibien, Fischen, Wasserorganismen, Libellen; - seltenen, zum Teil stark gefährdeten Pflanzengesellschaften und Pflanzenarten der Gewässer, der Röhrichte, Großseggenrieder und Hochstaudenfluren, des Feucht- und Nassgrünlandes mit Flutrasen und Quellhorizonten, sowie der natürlichen Vegetation von Weich- und Hartholz- auen sowie Bruchwäldern und Gehölzbeständen auf den Talkanten mit Vermehrung der Weich- holzauenwälder auf geeigneten Standorten durch natürliche Sukzession oder durch Initialpflan- zung von Gehölzen der natürlichen Waldgesellschaften sowie Erhaltung und Förderung eines dauerhaften und ausreichenden Anteils an Alt- und Totholz, insbesondere von Höhlen- und Altbäumen; c) Erhaltung und Wiederherstellung einer naturnahen und durchgängigen Bachauenlandschaft mit Mindestwasserführung und entsprechender Morphologie und Fließgewässerdynamik ein- schließlich natürlicher Steil- und Flachufer, Uferabbrüchen, Auskolkungen und offenen Sand-/ Schlick- und Substratablagerungen, insbesondere durch Selbstentwicklung und Entfesselung der Gewässer; d) Erhaltung schutzwürdiger Böden wie durch Staunässe/Grundwasser geprägte Böden, Nieder- moorböden und Plaggenesche als natürlicher Lebensraum und Archiv der Natur- und Kulturgeschichte; e) naturwissenschaftliche, naturgeschichtliche, landeskundliche und erdgeschichtliche Gründe; f) Seltenheit, besondere Eigenart, Vielfalt, Schönheit und Unersetzbarkeit des Gebietes; g) Abwehr schädlicher Einwirkungen und negativer Veränderung in der Talaue und zum Schutz des Fließgewässer-Ökosystems. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: |
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Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-3708-0043 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Goorbach-Fürstentannen |
Link zur Karte: | BK-3708-0043 |
Objektbeschreibung: | Östlich von Gronau, angrenzend an das Betriebsgelände der Fa. Urenco liegt das 65 ha große Naturschutzgebiet Goorbach-Fürstentannen. Das zusammenhängende Waldgebiet wird in seiner Osthälfte vom Goorbach in Nord-Südrichtung durchflossen, der heute in einem begradigten und teilweise mit Steinschüttungen befestigten Bachbett verläuft. Im Wald finden sich westlich und östlich davon ausgedehnte, mäandrierende Altarmbereich, die bei Hochwasser teilweise noch durchströmt werden, z.T. aber auch abgeschnitten sind und jetzt Stillgewässer mit typischer Vegetation bilden. Einige sind ständig, andere nur temporär wasserführend. Die Altarme werden von einem bachbegleitenden alten Erlenwald gesäumt, der stellenweise Bruchwaldcharakter hat. Die einzelnen Biotoptypen sind hier ineinander verzahnt und bilden Übergänge. Terrassenkanten grenzen den feuchten Waldbereich nach Westen und Osten zum übrigen Waldgebiet ab, das überwiegend aus Nadelwald mit Kiefern, Fichten und Lärchen besteht. Insbesondere im Kiefernwald sind standorttypische Laubbaumarten wie Stiel-Eichen und Birken im Unterwuchs regelmäßig vorhanden, stellenweise sind in der Krautschicht Zwergsträucher anzutreffen, überwiegend wird diese aber aus Brombeere und Pfeifengras gebildet. Ein Teilbereich wird von einem alten Eichenwald mit viel Alt- und Totholz eingenommen, daneben gibt es jüngere Aufforstungen mit Eichen und Erlen sowie im Süden eine kleinräumige Kahlschlagfläche und einen verbuschten Feuchtheiderest. Der Wald wird in Nord-Südrichtung von einem kaum mehr genutzten Weg durchschnitten, der im Süden von mächtigen alten Buche und Eichen gesäumt wird, weiter im Norden sich dann zu einer Lichtung mit einer langgestreckten, binsenreichen Nasswiese öffnet, die gemulcht und zu jagdlichen Zwecken genutzt wird. Der südöstlichste Teil des Waldes ist durch eine Straße abgetrennt. Hier ist im Kiefernwald, der gelegentlich auch Zwergsträucher enthält, ein künstlich angelegter Weiher zu finden, dass sich naturnah entwickelt hat. Am Weiher scheint die Anfütterung von Jagdwild stattzufinden. Im Süden wird das Gebiet von einer Bahnlinie begrenzt, an der eine alte Baumreihe und ein kaum genutzter, unbefestigter Weg zu finden sind. Nach Westen bildet eine grabenbegleitende Wallstruktur mit mächtigen Eichen und einigen Birken und im Norden eine Straße mit Hybridpappeln die Außengrenze. Im Osten reicht der Kiefernforst bis an die Straße. Am nördlichen Waldrand des Südwestzipfels des Waldes sind einzelne Wacholder zu finden. Zusammen mit den Heideresten könnte dies ein Hinweis darauf sein, das hier früher eine Heide vorhanden gewesen ist. Das Naturschutzgebiet ist durch die vorhandenen, großflächigen, strukturreichen Altarme mit dem naturnahen, bachbegleitenden Erlenwald von besonderer Bedeutung. Die angrenzenden Nadelwaldbestände schirmen das Gebiet zum Umland hin gut ab. Die Altarme mit Stillgewässercharakter und der naturnah entwickelte Weiher im Südosten des Waldes sind für seltene Pflanzen- und Tierarten ein wertvoller Lebensraum. Eine Erhaltung und Optimierung der Altarm- und Auenwaldreste ist von besonderer Bedeutung für das Gebiet. Eine Renaturierung des begradigten Bachlaufes zumindest durch einen teilweisen Wideranschluss einiger Altarme und eine Zulassung der natürlichen Fließgewässerdynamik mit Überschwemmung der Erlenwaldbereiche würde die Naturnähe erhöhen. Ein behutsamer Umbau der Nadelwaldbereiche hin zu bodenständigen Laubwaldgesellschaften wäre wünschenswert. Durch Pflegemaßnahmen könnte der verbuschte Feuchtheiderest aufgewertet und eventuell ausgedehnt werden. Die Wildfütterung sollte nicht zu einer Eutrophierung des Weihers führen. |
Kennung: |
BK-3708-0039 |
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Objektbezeichnung: |
Goorbach nördlich NSG Goorbach-Fürstentannen bei Gut Ruenberg |
Link zur Karte: | BK-3708-0039 |
Objektbeschreibung: | Nördlich des NSG "Goorbach-Fürstentannen" verläuft der Goorbach zunächst leicht geschwungen durch einen Laubwaldbestand aus teilweise mächtigen alten Eichen, Buchen und direkt am Bach vermehrt Erlen. Der Bachlauf ist hier meist nur schwach gewunden, weißt aber naturnahe Uferstrukturen (wechselnde Breite, Uferunterspülungen, Sandbänke) auf. Im Südosten grenzt eine Fettweide an den Bachlauf. Ein kleiner Altarm ist im Wald nordöstlich des Bachlaufes zu finden. In Höhe von Hof Schwartbeck sind beiderseits der Straße zwei temporär wasserführende, abgebundene größere Altarme erhalten. Die im Wald gelegenen Altarme besitzen keine Wasservegetation, die Ufer sind oftmals mit dicken Laubschichten bedeckt. Stellenweise ist eine fragmentarisch ausgebildete Verlandungsvegetation und Reste eines bachbegleitenden Erlenwaldes erhalten. Nördlich Hof Schwartbeck fließt der hier ebenfalls begradigte und ausgebaute Bach durch eine Niederung, die überwiegend von Acker eingenommen wird. Der Bach wird hier von einem Ufergehölzsaum begleitet, bevor er durch einen Eichen-Buchenwald fließt. Ab dem Eintritt in den geschlossenen größeren Waldbestand weiter nördlich verläuft der Bachlauf auf gut 400 m Länge naturnah. In dem tief eingeschnittenen Bachbett sind hier Uferabbrüche, Unterspülungen, Auf- und Ablandungen vorhanden. Eine Vegetationsentwicklung ist im Bach selbst kaum vorhanden (Beschattung), Wasserpflanzen fehlen völlig. Im Bereich Gut Rüenberg verläuft der Bach wieder in ausgebautem und begradigtem Zustand am Waldrand bzw. durch eine feuchte Grünflächen (meist Neueinsaaten). In einer Grünlandfläche östlich Gut Rüenberg ist ein Teich (vermutlich Altarm) erhalten, der mit standortfremden Gehölzen wie Robinien und Rhododendron parkähnlich bepflanzt ist. Daran schließt sich Pappelreihe am begradigten Goorbach an. Nordwestlich von Gut Rüenberg fließt der tief eingeschnittene und begradigte Bach am Rand einer großen Ackerfläche und einer alten Weidefläche entlang, im Nordosten schließt sich ein größeres Waldgebiet an. Der Bach wird hier von teils sehr alten Gehölzen (u.a. Eichen, Pappeln, Kiefern) begleitet. Eine feuchte Grünlandbrache und ein naturnah entwickelter Weidetümpel sind südwestlich des Bachlaufes zu finden. Der Goorbach kann durch ein Wehr bei Gut Rüenberg angestaut werden. Der zwar begradigte, aber weitgehend unverbaute Bach mit seinen noch naturnahen Abschnitten stellt ein wertvolles Biotop als Lebensraum und für die Biotopvernetzung dar. Auch die sich südlich anschließenden Bachabschnitte sind auf viele weitere Kilometer naturnah, was die Bedeutung der natürlichen Bachbettbereiche noch erhöht. Alte bachbegleitende Waldstücke mit Resten von einem Bachauenwald aus Erlen, viel Totholz und teilweise mächtige alte Eichen und Buchen machen einen weiteren Wert der Biotopfläche aus. Eine Erhaltung der naturnahen Bachabschnitte und alten Waldbereiche sowie eine Optimierung des begradigten Bachbettes stehen im Vordergrund der weiteren Maßnahmen. Eine Anbindung vorhandener Altarme und eine Rückumwandlung von Acker zurück in möglichst extensives Grünland würden die Bachaue deutlich aufwerten. |
Kennung: |
BK-3708-0045 |
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Objektbezeichnung: |
Goorbach und Hornbecke südlich des NSGs Goorbach-Fürstentannen |
Link zur Karte: | BK-3708-0045 |
Objektbeschreibung: | Südlich des NSGs Goorbach-Fürstentannen verläuft der Goorbach in einem naturnahen Bachbett. Es hat eine Breite von etwa 2 bis 4 m und zeigt einen oft mäandrierenden Verlauf mit stellenweise ausgeprägten Prall- und Gleithängen, Uferabbrüchen, unterspülten Wurzeln, Sandbänken und Sandsteilwänden ohne künstlichen Verbau. Südlich der Querung der L 510 (früher B54) mündet die Hornebecke in den Goorbach, deren Bachbett bachaufwärts zunächst ebenfalls naturnah ausgebildet ist, weiter südlich aber mit Steinschüttungen am Ufer gesichert und begradigt worden ist. Hier verläuft die Grenze zum Kreis Steinfurt an der Hornebecke. Die Bäche werden von eichen- und erlendominierten Ufergehölzen begleitet und sind ca. 1 m eingetieft und zumeist stark beschattet, wodurch eine Vegetation im Wasser selbst kaum entwickelt ist. Insbesondere am Zusammenfluss der beiden Gewässern sowie weiter südlich am Goorbach (nördlich der Querung der B 54) sind noch Auenwaldreste in Form von Eichen-Auenwaldfragmenten bzw. bachbegleitenden Erlenwäldern vorhanden, die episodisch überflutet werden. Direkt nördlich der B 54 findet sich außerdem ein kleiner verbuschender Feuchtheiderest und ein temporär wasserführender, naturnaher Waldtümpel mit Grauweidengebüschen in der Gewässeraue. Die Querungen der Straßen sind großräumig und naturnah gestaltet. Südlich der B 54 sind in der Bachaue zwei Naturschutzteiche und eine blütenreiche, feuchte Hochstaudenflur mit Greifvögelansitzen anzutreffen (vermutlich Kompensationsflächen). Die Gewässer zeigen schon eine gut entwickelte, naturnahe Ufer- und Wasserflora mit seltenen Arten wie z.B. dem Haarblättrigen Wasserhahnenfuß. Alte Waldbestände mit viel Totholz und mächtigen Althölzern sind an einigen Bachabschnitten anzutreffen, hier dominieren Buchen, Eichen und Hainbuchen. An der Hornebecke sind in einem Eichen-Hainbuchenbestand noch Altarmstrukturen vorhanden, die bei Hochwasser vermutlich durchströmt werden. Sie werden von alten Erlen gesäumt, zeigten aber bei der Begehung im September 2009 kaum typisch ausgebildete Vegetation und keine Wasserführung und waren mit einer dichten Laubdecke überzogen. Neben den Gehölzbeständen durchfließen die Gewässer landwirtschaftliche Nutzflächen, es grenzen teilweise Fettweiden, einige Feuchtbrachen und Äcker an. Der Goorbach mit seinem naturnahen Bachbett, das sich auch nördlich und südlich angrenzend fortsetzt, ist ein wertvolles Fließgewässerbiotop. Wertvolle Auenwaldreste, Grünland und naturnahe Stillgewässer in der Gewässeraue vernetzen das langgezogene Biotop mit dem Umland. Eine Erhaltung und Optimierung der naturnahen Bachstrukturen und Auenwaldreste und eine ökologische Aufwertung des Umlandes stehen als Entwicklungsziel im Vordergrund. Wertvolle altholzreiche Laubwaldbestände im Auenbereich sollten schonend und naturnah bewirtschaftet werden und die wenigen verbliebenen Grünlandflächen im Auenbereich erhalten bleiben. Die natürliche Fließgewässerdynamik sollte zugelassen werden. |
Kennung: |
BK-3708-0051 |
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Objektbezeichnung: |
Gagelgebüsch im Forst "Fürstentannen" |
Link zur Karte: | BK-3708-0051 |
Objektbeschreibung: | Auf einer Freifläche innerhalb eines ehemaligen Bruchwaldes und heute durch Kiefern beherrschten Waldbestandes stockt ein kleinflächiges Gagelgebüsch. Neben dem Gagelstrauch ist Pfeifengras die dominierende Art der Krautschicht. Wertvolles Kleinbiotop in der stark entwässerten Landschaft des Kreises Borken. Wertvolles Trittsteinbiotop für Arten der Moorgebüsche. Schutzziel ist die Erhaltung des Gagelgebüsches durch Schließung der vorhandenen Entwässerungsgräben. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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