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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Kirchheller Heide (BOT-007)

Objektbezeichnung:

NSG Kirchheller Heide

Kennung:

BOT-007

Ort: Bottrop
Kreis: Bottrop
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 413,49 ha
Offizielle Fläche: 413,60 ha
Flächenanzahl: 3
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2015
Inkraft: 2015
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als Naturschutzgebiet nach § 23 Abs. 1 Ziffer 1 - 3 BNatSchG ist erforderlich,

- zur Erhaltung und Entwicklung der Lebensgemeinschaften und Lebensstätten von landschafts-
raumtypischen Tier- und Pflanzenarten innerhalb von großflächigen, zusammenhängenden
Waldgebieten,

- zur Erhaltung und Optimierung der nach § 30 BNatSchG i. V. m. § 62 LG NRW geschützten Biotope,

- zur Erhaltung und Verbesserung der Funktionen im regionalen und überregionalen Biotopverbund,

- zur Erhaltung und Wiederherstellung großflächiger und naturnaher bodensaurer Eichenwälder sowie
bachbegleitender Erlen-Eschenwälder und anderer Waldformationen mit temporären und dauernd
fließenden Bächen, Quellbereichen, Alt- und Totholz,

- als Puffer-Lebensraum zu den unmittelbar angrenzenden FFH-Gebieten.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4307-0057
  • BK-4407-0089
  • BK-4407-0093
Kennung:

BK-4407-0089

Objektbezeichnung:

Arenberger Wald

Link zur Karte: BK-4407-0089
Objektbeschreibung: Großflächig unzerschnittene Waldgebiete im Arenberger Wald und Abelheide am westlichen Stadtrand von Bottrop. Es handelt sich großflächige Waldflächen, die im Norden an die beiden FFH-Gebiete "Kirchheller Heide und Hiesfelder Wald" und "Heidesee in der Kirchheller Heide" angrenzen. Im gesamten Waldkomplex dominieren Kiefernwälder, daneben aber auch Eichen-, Erlen-, Pappelwälder, die örtlich von kleineren Buchen- und Fichtenparzellen durchsetzt werden. Durch das Vorherrschen von Lichtbaumarten sind die Wälder zumeist schichtenreich mit einer ausgeprägten Strauchschicht und einer zumeist dichten, häufig farnreichen Krautschicht. Die nördlichen Waldbereiche, die an die FFH-Gebiete angrenzen, sind von vielen kleinen Gräben durchzogen und beherbergen noch einige kleinere Feuchtbereiche, die die Reste ehemalig grossflächiger Bruchwälder sind. In diesen Feuchtbereichen immer wieder Auftreten von Pfeifengras. Auch ein Birken-Bruchwald hat sich hier erhalten können. Der Waldkomplex wird durchsetzt von einigen wenigen landwirtschaftlichen Flächen, die brachfallen. Seinen besonderen (waldästhetischen und waldökologischen) Reiz erfährt der Wald durch einen steten Wechsel in der Bestockung, aus naturschutzfachlicher Sicht durch seine bedeutende Flächengröße und dem hohen Entwicklungspotential, denn die Kiefernwälder könntenleicht durch behutsamen Umbau in bodensaure Eichenwälder (FFH-LRT 9190) umgebaut werden. Der Arenberger Wald ist Teil eines ausgedehnten Waldgebietes am Ostrand der Niederrheinischen Sandplatten mit Bedeutung als Puffer-Lebensraum zu den unmittelbar angrenzenden FFH-Gebieten.
Kennung:

BK-4307-0057

Objektbezeichnung:

Schwarzbach mit Erlenbruchwald suedoestlich Kletterpoth

Link zur Karte: BK-4307-0057
Objektbeschreibung: Talraum des Schwarzbaches südöstlich des Heidesees innerhalb des Waldgebietes der Kirchheller Heide, von einem naturnahen bachbegleitenden Erlenmischwald begleitet. Im mittleren Teil auch von zwei kleinen Birken-Bruchwälder. Das naturnahe Fließgewässer weist eindrucksvolle Mäanderbildungen auf. Der farnreiche das Gewässer umgebende Erlenwald besitzt zumeist mittleres Baumholz, einige Stockausschläge haben starkes Baumholz. Alte, abgestorbene Weichhölzer werden zum Teil von Spechthöhlen durchsetzt. Am Oberlauf im Osten wurde ein nördlicher Zufluss mit einem recht naturnahen Erscheinen einbezogen. Dort ein Sandplatz mit Heideinitialen und ein Teich mit Röhricht. Zwei südliche Seitenbäche wurden ebenfalls einbezogen. Im Westen wurde auch der südliche Teil des Heidhofsees einbezogen. Hier am Westrand noch Flachmoorvegetation. Westlich grenzt das FFH- und Naturschutzgebiet "Kirchheller Heide" an. Eine Ausweitung der bestehenden NSG-Grenzen talaufwärts und auf den gesamten Heidhofsee ist fachlich dringend geboten. Es sollte auch weiterhin jegliche (forstliche und jagdliche) Nutzung des naturnahen Waldes unterbleiben.
Kennung:

BK-4407-0093

Objektbezeichnung:

Elsbach an der Kirchheller Heide

Link zur Karte: BK-4407-0093
Objektbeschreibung: Oberlauf des Elsbaches und südlicher Nebenbach in der Kirchheller Heide. Im östlichen oberen Bachabschnitt fließt der Elsbach unmittelbar am Hangfuß einer östlich gelegenen Halde. Der Bach wird gespeist aus dem Überlauf des Kirchheller Heidesee. Er ist hier im Oberlauf leicht begradigt und von ca. 3 m hohen, deichartig aufgeschütteten Böschungen eingerahmt. Diese Böschungen zeigen stellenweise offene, lehmige Stellen, sind ansonsten von Birken, Weiden oder Eichen bestockt. Meist mehrstämmige Schwarzerle dominiert in der bachbegleitenden Baumschicht des naturnahen Bachabschnittes. Am westlichen Ufer ist das bachbegleitende Geölz zu einem kleinen Erlen-Auenwald aufgeweitet. Im westlichen Unterlauf verläuft der Elsbach - in Nähe des FFH-Gebietes Kirchheller Heide - als naturnaher Bach und wird von stellenweise bruchartigem, nassem Erlenwald u.a. mit Moorbirken begleitet. Angrenzend am Bach hier auch ein Grosseggenried und ein Schilfröhricht. Das Umfeld wird von Kiefern-Birkenwald und Gebüsch gebildet. Bei dem südlich zufließenden kleinen Nebenbach handelt sich um einen ca. 200 m langes, tief eingegrabenes Fließgewässer. Er bildet keine Mäander aus und die Ufer sind gleichmässig schräg abgestochen, während die gut entwickelte Krautvegetation überwiegend aus Farnen besteht, die den Bach stellenweise überwuchern. Ein östlicher Quellbereich des Nebenbaches entspringt in einer 1,2 ha großen, teilweise quellnassen Feuchtwiese, die teilweise verbracht ist. Der Elsbach hat als Verbindungsgewässer zwischen den beiden FFH-Gebieten "Kirchheller Heide und Hiesfelder Wald" im Westen und "Heidesee in der Kirchheller Heide" im Südosten eine große Bedeutung. Das Feuchtgrünland sollte weiterhin gemäht und das Mahdgut abtransportiert werden.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Dystrophe Seen und Teiche <3160> (3,24 ha)
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (8,00 ha)
  • Alte bodensaure Eichenwaelder auf Sandebenen mit Quercus robur <9190> (10,00 ha)
  • Moorwaelder <91D0> (1,21 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (0,16 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (183,08 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (1,46 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Auenwaelder (nicht FFH-LRT) <NAX0> (4,00 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete flaechige Gebuesche und Baumgruppen <NBB0> (1,50 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (0,26 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (9,48 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,17 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (1,98 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Auwälder (0,16 ha)
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (6,81 ha)
  • Bruch- und Sumpfwälder (1,21 ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (0,23 ha)
  • Suempfe (0,26 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (8,00 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (105,00 ha)
  • Birken-Eichenmischwald <AB2> (10,00 ha)
  • Schwarzerlenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AC1> (25,58 ha)
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (4,16 ha)
  • Birkenwald <AD0> (50,00 ha)
  • Birkenmischwald mit Nadelbaumarten <AD3> (2,50 ha)
  • Birken-Bruchwald <AD4> (2,67 ha)
  • Hybrid-Pappelwald <AF0> (24,00 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (8,00 ha)
  • Kiefernmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AK1> (160,00 ha)
  • Roteichenwald <AO0> (16,00 ha)
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (1,50 ha)
  • Rasen-Großseggenried <CD1> (0,08 ha)
  • Röhrichtbestand hochwüchsiger Arten <CF2> (0,18 ha)
  • Flutrasen <EC5> (0,23 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (4,00 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (9,25 ha)
  • See <FA0> (3,24 ha)
  • Weiher <FB0> (0,17 ha)
  • Bach <FM0> (0,04 ha)
  • Tieflandbach <FM5> (1,94 ha)
  • Graben <FN0> (0,10 ha)
  • Böschung <HH0> (0,30 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Aufrechter Igelkolben (Sparganium erectum)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Buchenfarn (Phegopteris connectilis)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Hängende Segge (Carex pendula)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Knotige Braunwurz (Scrophularia nodosa)
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Moor-Birke (Betula pubescens subsp. pubescens)
  • Moor-Birke (Betula pubescens)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Scharbockskraut (Ficaria verna)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzfrüchtiger Zweizahn (Bidens frondosa)
  • Segge (unbestimmt) (Carex spec.)
  • Spiess-Torfmoos (Sphagnum cuspidatum)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Reitgras (Calamagrostis canescens)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Torfmoos (unbestimmt) (Sphagnum spec.)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
  • Zwerg-Laichkraut Sa. (Potamogeton pusillus agg.)
  • Zwiebel-Binse (Juncus bulbosus s.l.)
  • Österreichische Schwarz-Kiefer (Pinus nigra)
Tierarten:
  • Blässhuhn (Fulica atra)
  • Höckerschwan (Cygnus olor)
  • Kanadagans (Branta canadensis)
Schutzziele:
  • Erhaltung und naturnahe Entwicklung eines großflaechigen, strukturreichen Waldgebietes am Ostrand der Niederrheinischen Sandplatten, insbesondere als ökologische Verbund- und Arrondierungsfläche zu den angrenzenden FFH-Gebieten
  • Erhaltung eines naturnahen Baches mit begleitendem Erlen-Bruchwald in unmittelbarer Nachbarschaft zum bestehendem Naturschutzgebiet "Kirchheller Heide"
  • Erhalt und Optimierung eines naturnahen Bachabschnittes mit begleitendem Erlenwald, Grossseggenried und Schilfröhricht sowie extensive Grünlandbewirtschaftung in einer Feuchtbrache
Gefährdungen:
  • Abbau Sand und Kies
  • Beseitigung alter Baeume
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime (Feuchtgrünland)
  • Freizeitaktivitaeten
  • Gewaesserbegradigung (WA)
  • Gewaesserraeumung (WA)
  • Gewaesserverunreinigung (SP)
  • Gewerbe, Flaechenverbrauch
  • intensive Forstwirtschaft (FW)
  • Jagd
  • Kahlschlag, unsachgemaesser Holzeinschlag (FW)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • nicht einheimische Gehoelze (FW)
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Beschraenkung der Freizeitaktivitaeten
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Erhoehung des Laubholzanteils
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • kein Gewaesserausbau
  • keine Entwaesserung
  • LB-Ausweisung
  • naturnahe Gewaessergestaltung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Verbesserung der Wasserqualitaet
  • weiterhin keine Bewirtschaftung
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