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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Koelnischer Wald (BOT-008)

Objektbezeichnung:

NSG Koelnischer Wald

Kennung:

BOT-008

Ort: Bottrop
Kreis: Bottrop
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 226,23 ha
Offizielle Fläche: 226,30 ha
Flächenanzahl: 5
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2015
Inkraft: 2015
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als Naturschutzgebiet ist nach § 23 Abs. 1 Ziffer 1 - 3 BNatSchG erforderlich

- zur Erhaltung und Förderung der seltenen Lebensgemeinschaften und Lebensstätten, insbesondere
in Altholzbeständen und Bachbereichen, von z. T. gefährdeten landschaftsraumtypischen wildlebenden
Tier- und Pflanzenarten innerhalb von großflächigen, zusammenhängenden Waldgebieten, die sich
durch einen hohen Anteil artenreicher Buchenwälder auszeichnen,

- zur Erhaltung und Optimierung der nach § 30 BNatSchG i. V. m. § 62 LG NRW geschützten Biotope,

- zur Erhaltung, Förderung und Wiederherstellung standortgerechter naturnaher Laubmischwälder durch
Umwandlung nicht standortgerechter Rot-Eichen-, Lärchen- und Pappelwaldbestände,

- zur Erhaltung von Altholzbeständen und Bachbereichen aus naturwissenschaftlichen, natur- und
erdgeschichtlichen sowie landeskundlichen Gründen,

- wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und hervorragenden Schönheit von Teilen des
Waldbestandes und der Fließgewässer,

- als Zeugnis kulturlandschaftlicher Entwicklungen (vermutetes Bodendenkmal, nach § 47a gesetzlich
geschützte doppelte Winter-Linden-Allee am Bernhard-Jäger-Weg),

- zur Erhaltung eines regional bedeutsamen Feuchtlebensraumkomplexes,

- als Puffer-Lebensraum zum angrenzenden FFHGebiet Köllnischer Wald,

- zur Aufrechterhaltung der Immissionsschutzfunktion der Wälder.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4407-0122
  • BK-4407-0141
Kennung:

BK-4407-0122

Objektbezeichnung:

Bischofssondern, Nordwest- und Suedteil des Köllnischen Waldes

Link zur Karte: BK-4407-0122
Objektbeschreibung: Im Nordosten des Köllnischen Waldes befindet sich - an das Naturschutzgebiet "Köllnischer Wald" angrenzend - ein Buchenbestand mittleren Alters, der mit Stieleichen und Birken durchsetzt ist. Die Bäume haben in der Regel einen Stammdurchmesser von ca. 20 cm, vereinzelt erreichen einige Bäume auch über 50 cm Stammdurchmesser. Eine Strauchschicht ist sehr lückig ausgebildet und besteht hauptsächlich aus Stechpalmen und Holunder. Adlerfarn und Brombeere dominieren lokal die Krautschicht. Der Wald wird von der B 223 und der A 2 zerschnitten. Der südlich der B 223 gelegene Teil des Köllnischen Waldes besteht überwiegend aus Mischlaubbeständen unterschiedlichen Alters, in denen wiederum die Buche dominiert. In den z. T. über 150 Jahre alten Buchenbeständen sind wechselnd Birken, Stieleichen, Eschen, Kirschen und Roteichen eingemischt. Einige Bestände im Süden des Waldes enthalten eine 1. Baumschicht aus Eichen, in die die 2. Baumschicht mit Buchen allmählich einwächst. Die Strauchschicht ist im Allgemeinen nur lückig ausgebildet, an feuchteren, bachnahen Bereichen kommt Holunder stärker auf und in den südlichen Randbereichen des Waldes ist stellenweise Stechpalmengebüsch vorhanden. Der Wald enthält vereinzelt kleine Nadelholzdickungen. Der Wald wird von zahlreichen Wegen zur Naherholung erschlossen, der Südzipfel des Waldes ist mit einer doppelreihigen Lindenallee und zwei größeren mit Steinen befestigten Teichen parkartig ausgebaut. Im Wald kommen einige Bäche vor, von denen die meisten nur temporär oder sehr wenig Wasser führen (Auswirkungen des Bergbaues?). Eine Ausnahme macht ein namenloser Zulauf des Vorthbaches, der ehe er diesen erreicht, die beiden Parkteiche speist. Dieser führt ständig Wasser; er besitzt eine ausgeprägt reliefierte, mit Erlenwald und daran anschließenden Eichen-Hainbuchen-Saum bewachsene Aue. Es kommen einige Flutmulden mit kleinen Röhrichten vor. Das Gegenblättrige Milzkraut nimmt hier viele Quadratmeter große Flächen ein; darüber hinaus sind Grasfrösche sehr zahlreich anzutreffen. Das Waldgebiet zeichnet sich durch seine Großflächigkeit aus. Hervorzuheben sind auch die z. T. naturnahen Bachläufe sowie der vorhandene Altholzbestand. Das Gebiet ist zusammen mit dem angrenzenden Naturschutzgebiet "Köllnischer Wald" ein Kernbiotop im Ballungsraum Ruhrgebiet. Das Waldgebiet sollte nicht weiter zerschnitten werden und als Ganzes erhalten bleiben. Der Wald sollte naturnah bewirtschaftet werden; Altholz sollte erhalten bleiben und der Totholzanteil gefördert werden. Um die ökologische Durchgängigkeit der naturnahen Bäche zu gewährleisten, sollten die verrohrten Abschnitte (Wegdurchlässe) durch Brücken ersetzt werden. Insbesondere der ständig wasserführende Zulauf des Vorthbaches (s. o.) sollte an den bereits streckenweise naturnah gestalteten Vorthbach durchgängig angeschlossen werden. Somit würde man eine ökologische Durchgängigkeit bis zur Boye schaffen.
Kennung:

BK-4407-0141

Objektbezeichnung:

Bergsenkungsgewässer im Köllnischen Wald südlich der B 223

Link zur Karte: BK-4407-0141
Objektbeschreibung: Am östlichen Rand des Köllnischen Waldes, südlich der B 223 befindet sich ein großflächiges Bergsenkungsgebiet. Es handelt sich hierbei um ein naturnah zoniertes Feuchtgebiet. Umgeben wird das Feuchtgebiet von einem mit Sandbirken durchsetzten Eichenwald. In der Krautschicht dominieren Adlerfarn, Brombeeren sowie Pfeifengras. Eng verzahnt ist dieser trockene Bereich mit dem Feuchtgebiet durch zahlreiche Entwässerungsgräben, die sternförmig von dem zentral gelegenen See abgehen. Mit zunehmender Nässe lösen Erlen, Moorbirken und Faulbaum den Eichen-Birkenwald ab. In der Krautschicht kommen Torfmoose, Sumpf-Reitgras und Langährige Segge vor. Hieran schließt entweder ein Röhricht aus Schilf bzw. Breitblättrigem Rohrkolben oder ein Gebüsch aus verschiedenen Weidenarten an. Punktuell ist eine Schwimmblattzone aus Weißer Seerose vorhanden. In der offenen Wasserfläche sind (noch) die Stämme längst abgestorbener Bäume sichtbar. Die naturnahe Zonierung dieses Feuchtgebietes, das Vorkommen seltener Tier- und Pflanzenarten der Roten Liste, sowie die Abgeschiedenheit aufgrund der sehr schlechten Zugängigkeit des Gebietes (Rückzugsgebiet für Tiere) machen den Naturschutzwert dieses Gebietes im Wesentlichen aus. Demnach sind für eine naturnahe Entwicklung dieses wertvollen Feuchtlebensraumes die besten Voraussetzungen vorhanden. Das Feuchtbiotop stellt einen hervorzuhebenden Kernlebensraum im Ballungsraum Ruhrgebiet dar. Das Gebiet sollte im Wesentlichen sich selbst überlassen bleiben. Um den Naturschutzwert zusätzlich untermauern zu können, werden weiterführende floristische und faunistische Untersuchungen empfohlen.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (3,99 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (193,00 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Alleen <NBH0> (2,00 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Auwälder (3,99 ha)
  • Bruch- und Sumpfwälder (3,00 ha)
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (NaN ha)
  • Röhrichte (0,25 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (1,51 ha)
Biotoptypen:
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (143,00 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (50,00 ha)
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (3,99 ha)
  • Birken-Bruchwald <AD4> (1,50 ha)
  • Hybrid-Pappelwald <AF0> (4,00 ha)
  • Kiefernwald <AK0> (2,00 ha)
  • Kiefernmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AK1> (2,00 ha)
  • Ahornwald <AR0> (2,00 ha)
  • Lärchenwald <AS0> (2,00 ha)
  • Weiden-Ufergehölz <BE1> (1,50 ha)
  • Allee <BH0> (2,00 ha)
  • Röhrichtbestand hochwüchsiger Arten <CF2> (0,25 ha)
  • Weiher <FB0> (4,00 ha)
  • Teich <FF0> (0,06 ha)
  • Tieflandbach <FM5> (NaN ha)
  • Bergsenkungsgewässer <FR0> (1,45 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Asch-Weide (Salix cinerea subsp. cinerea)
  • Aufrechter Igelkolben (Sparganium erectum)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brennender Hahnefuss Sa. (Ranunculus flammula agg.)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Echte Brunnenkresse Sa. (Nasturtium officinale agg.)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Flutender Schwaden Sa. (Glyceria fluitans agg.)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gamander-Ehrenpreis Sa. (Veronica chamaedrys)
  • Gefranstes Torfmoos (Sphagnum fimbriatum)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gewöhnliche Eberesche (Sorbus aucuparia)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Gundermann (Glechoma hederacea)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Japan-Staudenknöterich (Fallopia japonica)
  • Kleinblütiges Springkraut (Impatiens parviflora)
  • Knotige Braunwurz (Scrophularia nodosa)
  • Langährige Segge (Carex elongata)
  • Linde (unbestimmt) (Tilia spec.)
  • Lärche (unbestimmt) (Larix spec.)
  • Moor-Birke (Betula pubescens subsp. pubescens)
  • Ohr-Weide (Salix aurita)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Reihhardts Weide (Salix x reichardtii (S. caprea x S. cinerea))
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Sumpf-Labkraut i.w.S. (Galium palustre s.l.)
  • Sumpf-Reitgras (Calamagrostis canescens)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Trügerisches Torfmoos (Sphagnum fallax)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis)
  • Wald-Kiefer (Pinus sylvestris)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Schachtelhalm (Equisetum sylvaticum)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Wasserstern (unbestimmt) (Callitriche spec.)
  • Weisse Seerose (Nymphaea alba)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Zweizahn (unbestimmt) (Bidens spec.)
Tierarten:
  • Eisvogel (Alcedo atthis)
  • Gebirgsstelze (Motacilla cinerea)
  • Grasfrosch (Rana temporaria)
  • Graugans (Anser anser)
  • Graureiher (Ardea cinerea)
  • Kanadagans (Branta canadensis)
  • Zwergtaucher (Tachybaptus ruficollis)
Schutzziele:
  • Erhaltung eines großen, teilweise naturnahen Laubwaldbestandes im stark besiedelten Raum (Ruhrgebiet) naturnahen Kontaktlebensraum zum unmittelbar angrenzenden Naturschutzgebiet "Köllnischer Wald"
  • Erhalt und Entwicklung eines regional bedeutsamen Feuchtlebensraumkomplexes.
Gefährdungen:
  • Beseitigung alter Baeume
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Freizeitaktivitaeten
  • Muellablagerung
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Siedlung
  • Stoerung des Brutgeschaeftes wertbestimmender Vogelarten (Zwergtaucher)
  • Wegebau
  • Zerschneidung durch Strassenbau
Maßnahmen:
  • Belassen von anfallendem liegenden und stehenden Totholz
  • Beseitigung eines Durchlasses
  • Beseitigung unerwuenschter Pflanzen
  • Beseitigung von verdaemmenden Gehoelzen
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Erhoehung des Laubholzanteils
  • keine wegebaulichen Massnahmen
  • LB-Ausweisung-Teilflaeche
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • NSG-Ausweisung / vertragliche Regelung
  • Vegetationskontrolle
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