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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Schlehdorn / Kirchhorst (BOT-012)

Objektbezeichnung:

NSG Schlehdorn / Kirchhorst

Kennung:

BOT-012

Ort: Bottrop
Kreis: Bottrop
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 35,63 ha
Offizielle Fläche: 35,80 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2015
Inkraft: 2015
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als Naturschutzgebiet ist nach § 23 Abs. 1 Ziffer 1 - 3 BNatSchG erforderlich

- zur Erhaltung, Förderung und Wiederherstellung der Lebensgemeinschaften und Lebensstätten seltener
und gefährdeter sowie landschaftsraumtypischer, wildlebender Tier- und Pflanzenarten innerhalb eines
strukturreichen Waldgebietes, das sich durch einen hohen Anteil artenreicher Eichenwaldformationen
auszeichnet,

- zur Erhaltung, Förderung und Wiederherstellung standortgerechter naturnaher Laubmischwälder durch
Umwandlung nicht standortgerechter Lärchen-, Kiefern- und Pappelwaldbestände,

- zur Erhaltung von Altholzbeständen und Bachoberläufen aus naturwissenschaftlichen, natur-
und erdgeschichtlichen sowie landeskundlichen Gründen,

- wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und hervorragenden Schönheit von Teilen des
Waldbestandes und der Fließgewässer,

- zur Erhaltung, Optimierung und Wiederherstellung von artenreichem Feucht- und Nassgrünland
und bachbegleitenden Hochstaudenfluren,

- zur Erhaltung der gebietstypischen naturnahen Quellbereiche und Bachoberläufe,

- wegen seiner Funktion als regional bedeutsames Trittsteinbiotop zwischen den Wäldern der Kirchheller
Heide und dem Waldgebiet Hohe Heide,

- als landschaftsbildprägendes Element in der überwiegend landwirtschaftlich genutzten Kulturlandschaft,

- zur Erhaltung und Optimierung der nach § 30 BNatSchG i. V. m. § 62 LG NRW geschützten Biotope.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4407-0087
Kennung:

BK-4407-0087

Objektbezeichnung:

Kirchhorst bei Kirchhellen-Holthausen

Link zur Karte: BK-4407-0087
Objektbeschreibung: Der Kirchhorst ist ein relativ naturnaher Laubmischwald innerhalb landwirtschaftlicher Flächen, der auf leicht nach Osten abfallendem Gelände stockt. Angrenzend im Südosten befinden sich Feuchtgrünlandflächen. Im Gebiet befinden sich die Bachoberläufe der Boye. Im Norden und im Zentralteil fließen zwei kleinere mäandrierende Bachoberläufe mit geringer Wasserführung (§62-Biotope), die aus Gräben nordwestlich des Gebietes gespeist werden. Im Wald vorherrschend sind Eichen, denen sich auf den tiefer gelegenen und feuchteren Standorten im Osten vermehrt Hainbuchen zugesellen. Im Südwesten dominieren starke und alte Buchen mit gehäuftem Auftreten von Ilex in der Strauchschicht. In der westlichen Bestandeshälfte sind ergänzend auch Kiefern und Pappeln gepflanzt worden. Dem Wald vorgelagert ist im Südosten ein maximal 200 m breiter Grünlandstreifen, der teilweise von einem schmalen Graben durchzogen wird. Auf größerer Fläche kommt binsen- und seggenreiches Feuchtgrünland zur Ausprägung (§62-Biotop), das zum allergrößten Teil wegen starker Vernässung brach liegt, aber teilweise auch gemäht wird. Angrenzendes Grünland in trockenerer Ausprägung wird als Wiese genutzt, eine Teilfläche ist mit Eschen aufgeforstet. Am Südrand am Graben ein Vorkommen der Herkulesstaude, welches bekämpft werden sollte (FP-4407-0009). Im Osten an den Gräben des Boye-Oberlaufes Ufergehölze mit Kopfbäumen und z. T. sehr alten Einzelbäumen. Das Gebiet mit seinen unterschiedlichen Waldtypen, dem Grünlandkomplex mit artenreichen Grünlandgesellschaften verschiedener Feuchtestufen im örtlichen Kontakt mit siedlungsnahen Obstwiesen und Obstgärten besitzt eine für Bottrop und darüber hinaus für die Emscherlandregion äußerst selten gewordene natur- und kulturlandschaftliche Merkmalskombination. Der Kirchhorst ist ein der Kirchheller Heide östlich vorgelagerter, Trittsteinbiotop, in bereits deutlich waldärmerer Umgebung. Wichtiges Entwicklungsziel ist die Erhaltung des Feuchtgrünlandes durch extensive Bewirtschaftung. Ein weiteres Ziel ist eine naturnahe Waldbewirtschaftung mit schrittweiser Erhöhung standortheimischer Gehölze (in Richtung Eichen-Hainbuchenwäldern).

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (3,50 ha)
  • Subatlantischer oder mitteleuropaeischer Stieleichenwald oder Hainbuchenwald (Carpinion betuli) [Stellario-Carpinetum] <9160> (0,70 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (15,00 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Ufergehoelze (nicht FFH-LRT) <NBE0> (0,60 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (2,01 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (NaN ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Biotoptypen der gesetzlich geschützten Biotope (NaN ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (3,50 ha)
  • Eichenwald <AB0> (15,00 ha)
  • Hybrid-Pappelwald <AF0> (1,00 ha)
  • Kiefernwald <AK0> (6,00 ha)
  • Eichen-Hainbuchenmischwald <AQ1> (0,70 ha)
  • Aufforstung, Pionierwald <AU0> (1,00 ha)
  • Ufergehölz <BE0> (0,60 ha)
  • Fettwiese <EA0> (2,30 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (0,30 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (1,71 ha)
  • Quellbach <FM4> (NaN ha)
  • Graben <FN0> (0,30 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Behaarte Segge (Carex hirta)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Braune Segge (Carex nigra)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Echte Brunnenkresse i.e.S. (Nasturtium officinale s.str.)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Engelwurz (unbestimmt) (Angelica spec.)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Hasenpfoten-Segge (Carex leporina)
  • Herkulesstaude (Heracleum mantegazzianum)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Knotige Braunwurz (Scrophularia nodosa)
  • Knäuel-Binse (Juncus conglomeratus)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Ruprechtskraut (Geranium robertianum)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Schachtelhalm (Equisetum sylvaticum)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
  • Zweizeilige Segge (Carex disticha)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt eines naturnahen Laubmischwaldes mit Alt- und Totholz in Verbindung mit artenreicher Feuchtgruenlandgesellschaften als selten gewordener Lebensraumkomplex im Emscherland
Gefährdungen:
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Umbruch, Umwandlung von Gruenland in Acker
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Beschraenkung der Duengung
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • keine Biozidanwendung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • NSG-Ausweisung / vertragliche Regelung
  • Totholz erhalten
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
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