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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Voeingholz (BOT-013)

Objektbezeichnung:

NSG Voeingholz

Kennung:

BOT-013

Ort: Bottrop
Kreis: Bottrop
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 99,94 ha
Offizielle Fläche: 100,00 ha
Flächenanzahl: 2
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2015
Inkraft: 2015
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als Naturschutzgebiet ist nach § 23 Abs. 1 Ziffer 1 - 3 BNatSchG erforderlich

- zur Erhaltung und Entwicklung der Lebensgemeinschaften und Lebensstätten von landschafts-
raumtypischen Tier- und Pflanzenarten innerhalb von großflächigen, zusammenhängenden
Waldgebieten,

- zur Erhaltung, Förderung und Wiederherstellung der Lebensgemeinschaften und Lebensstätten
seltener und gefährdeter wildlebender Tier- und Pflanzenarten der Fließgewässer und bachbe-
gleitenden Feuchtwäldern,

- zur Erhaltung von Altholzbeständen aus naturwissenschaftlichen sowie landeskundlichen Gründen,

- zur Erhaltung und Entwicklung von FFHLebensraumtypen,

- zur Erhaltung und Optimierung der nach § 30 BNatSchG i. V. m. § 62 LG NRW geschützten Biotope,

- zur Erhaltung und Verbesserung der Funktionen im regionalen und überregionalen Waldbiotopverbund,

- zur Erhaltung, Förderung und Wiederherstellung standortgerechter naturnaher Laubmischwälder
durch Umwandlung nicht standortgerechter Nadelwaldbestände in Bestände der potenziell
natürlichen Vegetation,

- als Puffer-Lebensraum zum unmittelbar angrenzenden FFH-Naturschutzgebiet Köllnischer Wald,

- wegen der herausragenden Funktion des Spechtsbaches im Biotopverbund,

- zur Aufrechterhaltung der Immissionsschutzfunktion der Wälder,

- zur Erhaltung reich strukturierter und naturnaher Waldökosysteme mit besonderer Bedeutung für die
naturbezogene Erholung und für pädagogische Zwecke.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4407-0126
Kennung:

BK-4407-0126

Objektbezeichnung:

Vöingholz im Bottroper Stadtwald

Link zur Karte: BK-4407-0126
Objektbeschreibung: Das Vöingholz ist ein großflächiges Mischwaldgebiet östlich vom Forsthaus Specht bzw. der B 223. In seiner Osthälfte wird der Wald durch die A 31 zerschnitten. Einige Fußwege durchziehen das Gebiet. Am Nordrand des Vöingholzes fließt der naturnahe (bis zur A 31), streckenweise mäandrierende Spechtsbach, einer der großen Zuflüsse der Boye mit guter Wasserqualität. Dieser wird von einigen temporären Bächen aus dem Wald her gespeist. Der Spechtsbach wird von einem Erlenwald mit zum Teil ausgedehnten Beständen der Hain-Sternmiere begleitet; hieran schließen feuchte, von Eichen dominierte Waldbereiche an (fragmentarischer Sternmieren-Eichen-Hainbuchen-Wald). Die Feuchtwälder sind zumeist mit einer deckenden Krautschicht ausgestattet. Den weitaus größten Anteil am Wald nehmen Buchen mittleren Baumholzes ein; hier fehlt in weiten Teilen eine Krautschicht. Ergänzend kommen Waldparzellen mit Fichte, Wald-Kiefer, Roteiche, Bergahorn und Lärche vor. Wertbestimmend für das Waldgebiet sind die den Spechtsbach begleitenden Feuchtwälder, die mit Arten wie der Hain-Sternmiere oder dem Gegenblättrigen Milzkraut ausgestattet sind; diese haben ihren Verbreitungsschwerpunkt im Mittelgebirge und sind somit für das Flachland eher ungewöhnlich. Stellenweise kommt im Buchenwald das ebenfalls im Flachland seltene Wald-Bingelkraut vor. Der Gewässer-Waldkomplex stellt ein Trittstein- und Verbundbiotop im Ballungsraum dar. Der Spechtsbach mit seinen begleitenden Feuchtwäldern ist bereits in der Preußischen Uraufnahme der 1840er Jahre in seinem heutigen Verlauf verzeichnet. Dass ein Fließgewässer im Ballungsraum nicht anthropogen überformt wurde, stellt eine große Ausnahme dar. Demnach hat die Erhaltung des Spechtsbaches erste Priorität; der Bach mit seinen Feuchtwäldern sollte dem Naturschutzgebiet "Köllnischer Wald" zugeschlagen werden. Den streckenweise deutlichen Trittschäden am Gewässer sollte mit besucherlenkenden Maßnahmen entgegengewirkt werden. Insbesondere die Feuchtwälder sollten naturnah bewirtschaftet werden; der Alt- und Totholzanteil im Wald sollte erhöht werden.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (0,46 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (85,00 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Auwälder (0,46 ha)
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (1,06 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (70,00 ha)
  • Eichenwald <AB0> (10,00 ha)
  • Schwarzerlenwald <AC0> (5,00 ha)
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (0,46 ha)
  • Hybrid-Pappelwald <AF0> (3,00 ha)
  • Fichtenwald <AJ0> (3,00 ha)
  • Kiefernwald <AK0> (3,00 ha)
  • Roteichenwald <AO0> (3,00 ha)
  • Tieflandbach <FM5> (1,06 ha)
  • ohne Zuordnung <OZ> (NaN ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
  • Groppe (Cottus gobio)
Pflanzenarten:
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum)
  • Amerikanische Balsam-Pappel Sa. (Populus balsamifera agg.)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Kleinblütiges Springkraut (Impatiens parviflora)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Knotige Braunwurz (Scrophularia nodosa)
  • Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
  • Pappel (unbestimmt) (Populus spec.)
  • Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa)
  • Rot-Eiche (Quercus rubra)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Roter Fingerhut (Digitalis purpurea)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Schmalblättriger Merk (Berula erecta)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Traubenkirsche (Prunus padus)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Wald-Zwenke (Brachypodium sylvaticum)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
  • Österreichische Schwarz-Kiefer (Pinus nigra)
Tierarten:
  • Dreistachliger Stichling (Gasterosteus aculeatus)
  • Erdkröte (Bufo bufo)
  • Grasfrosch (Rana temporaria)
  • Groppe (Cottus gobio)
  • Neunstachliger Stichling (Pungitius pungitius)
Schutzziele:
  • Erhaltung eines großflächigen Laubwaldgebietes in der Randzone des Ruhrgebietes und ökologische Optimierung durch naturnahe Waldwirtschaft. Sicherung des naturnahen Bachlaufes des Spechtbaches unter Einschluss naturnaher bachbegleitender Feuchtwald-Gesellschaften.
Gefährdungen:
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Verkehr
  • Zerschneidung durch Strassenbau
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhoehung des Laubholzanteils
  • LB-Ausweisung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Totholz erhalten
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