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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Waldsiepen Hevener Strasse - Im Lottental (BO-006)

Objektbezeichnung:

NSG Waldsiepen Hevener Strasse - Im Lottental

Kennung:

BO-006

Ort: Bochum
Kreis: Bochum
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 7,90 ha
Offizielle Fläche: 7,50 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1990
Inkraft: 1998
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als NSG erfolgt gemaess Paragraph 20a,c LG
- Zur Erhaltung von Lebensgemeinschaften oder Lebensstaetten be-
stimmter wildlebender Pflanzen und wildlebender Tierarten,
- Wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und hervorragenden
Schoenheit des Gebietes
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-BO-00008
Kennung:

2000024

Objektbezeichnung:

NSG Waldsiepen Hevener Strasse - Im Lottental

Link zur Karte: 2000024
Objektbeschreibung: Der durch landwirtschaftlich genutzte Flächen und Laubwälder geprägten Raum zwischen der Ruhr-Universität und Bochum-Schrick weist mit dem NSG "Waldsiepen Hevener Strasse - Im Lottental" einen Biotopkomplex mit zwei von SW nach NO verlaufenden, recht steil eingetieften, bewaldeten Siepen auf, der dazwischenliegende Bergrücken wird von Grünlandflächen, im Norden von jüngeren Laubholzmischbeständen eingenommen. Die zum Lottenbach fließenden Bäche sind 0,5 bis 1 m breit, naturnah entwickelt und weisen stellenweise Quellfluren mit Milzkrautbeständen auf. Die Bachläufe entspringen in flächigen Austritten (ohne Quellfluren), ihre Sohle ist lehmig-grusig, sie sind schwach wasserführend. Im Oberlauf fließen sie in schmalen Kerbtälchen, die sich im Unterlauf zu schmalen Talauen aufweiten. Die steilen bis sehr steilen Talhänge sind bewaldet. Eichenmischwälder und - kleinflächiger - altholzreicher Buchenwald herrschen vor, z.T. mit dichten Ilex-Beständen. Der Wald befindet sich überwiegend im mittleren bis starken Baumholzalter, stellenweise mit viel Totholz. Im Norden befindet sich zwischen den Siepen ein junger, gepflanzter Eichen-Winterlinden-Mischbestand. Ergänzt wird das Biotop durch als Mähwiese bzw. Weide genutzte Bereiche zwischen den Tälchen, die durch durchgewachsene Hecken und Böschungsgehölz gegliedert werden. Im Westen des südlichen Siepens findet sich außerdem eine kleine brachgefallene Grünlandfläche. Wertbestimmend für das Gebiet sind die alten Laubwälder nährstoffarmer, bodensaurer Standorte mit gut erhaltenem alten Baumbestand und die Quellbäche mit Sickerquellen. Das Gebiet ist überwiegend nicht erschlossen (nur ein wenig frequentierter Fußweg querend) und stellt daher einen Rückzugsraum für störungsempfindliche Tierarten dar. Im Gebiet kommen folgende Biotoptypen nach Paragraph 42 Landesnaturschutzgesetz vor: naturnahes Fließgewässer (FM0). Das Gebiet ist mit seinem bodenständig bestockten, naturnahen Laubwald, den naturnahen Bachläufen und alten Böschungsgehölzen zusammen mit den nahe gelegenen Waldgebieten "Voßkuhlenbusch" und "Kalwes" für den Biotopverbund von herausragender Bedeutung. Die Quellen und Quellbäche sind zu sichern und gegen störende Einflüsse abzuschirmen. Dazu gehören auch Einflüsse aus der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung in ihrem Einzugsgebiet. Eine Gewässerunterhaltung der im Wald liegenden Gewässer ist nicht erforderlich und zu unterlassen, mit Ausnahme des Unterhalts des Rohreinlaufs der verrohrten überbauten Bachstrecke im östlichen Siepen. Die Wälder sind schonend mit möglichst langer Umtriebszeit zu bewirtschaften, eine vertragliche Vereinbarung mit den privaten Waldeigentümern über Erhalt von Alt- und Totholz ist dafür anzustreben. Eine Extensivierung der derzeit sehr intensiven Grünlandbewirtschaftung ist ebenfalls über vertragliche Vereinbarungen anzustreben.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (2,58 ha)
  • noch kein LRT <kein LRT> (2,90 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (2,06 ha)
  • Kleingehölze (Alleen, linienförmige Gehölzstrukturen, Einzelbäume, Ufergehölze, flächige Gebüsche, Baumgruppen und Feldgehölze) (NB00) <NB00> (0,08 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (0,07 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,07 ha)
Biotoptypen:
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (3,01 ha)
  • Eichenwald <AB0> (0,23 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (0,20 ha)
  • Sonstiger Laub(misch)wald mit mehreren heimischen Laubbaumarten <AG1> (0,51 ha)
  • Sonstiger Laubmischwald einheimischer Arten (ohne dominante Art) <AG2> (0,70 ha)
  • Hecke <BD0> (0,04 ha)
  • Gehölzstreifen <BD3> (0,06 ha)
  • Baumreihe <BF1> (0,02 ha)
  • Feldgras und Neueinsaaten <EA3> (2,23 ha)
  • Fettweide <EB0> (0,54 ha)
  • Quellbach <FM4> (0,07 ha)
  • Trockene Hochstaudenflur, flächenhaft <LB2> (0,02 ha)
  • Neophytenflur <LB3> (0,08 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Adlerfarn (Pteridium aquilinum (subsp. aquilinum))
  • Adlerfarn i.w.S. (Pteridium aquilinum s.l.)
  • Armenische Brombeere (Rubus armeniacus)
  • Aronstab (Arum maculatum)
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Berg-Ehrenpreis (Veronica montana)
  • Berg-Goldnessel (Galeobdolon montanum)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Breitblättrige Stendelwurz Sa. (Epipactis helleborine agg.)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Busch-Windröschen (Anemone nemorosa)
  • Bären-Lauch (Allium ursinum)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Dornfarn Sa. (Dryopteris carthusiana agg.)
  • Echtes Springkraut (Impatiens noli-tangere)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Efeublättriger Ehrenpreis Sa. (Veronica hederifolia)
  • Eiche (unbestimmt) (Quercus spec.)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gegenblättriges Milzkraut (Chrysosplenium oppositifolium)
  • Gemeines Hornkraut (Cerastium holosteoides)
  • Gewöhnliche Breitblättrige Stendelwurz (Epipactis helleborine subsp. helleborine)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Gewöhnliche Goldnessel Sa. (Galeobdolon luteum agg.)
  • Gewöhnliche Weißliche Hainsimse (Luzula luzuloides subsp. luzuloides)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Gewöhnlicher Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris subsp. acris)
  • Gewöhnlicher Stink-Storchschnabel (Geranium robertianum subsp. robertianum)
  • Gewöhnlicher Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius subsp. obtusifolius)
  • Gewöhnlicher Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium subsp. sphondylium)
  • Gewöhnliches Flattergras (Milium effusum subsp. effusum)
  • Gewöhnliches Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis subsp. pratensis)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Gras-Sternmiere (Stellaria graminea)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Hain-Rispengras (Poa nemoralis)
  • Hain-Veilchen (Viola riviniana)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hasenglöckchen (unbestimmt) (Hyacinthoides spec.)
  • Hopfen (Humulus lupulus)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Riesen-Goldrute (Solidago gigantea)
  • Rippenfarn (Blechnum spicant)
  • Rot-Eiche (Quercus rubra)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rote Johannisbeere Sa. (Ribes rubrum agg.)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Rotschwingel Sa. (Festuca rubra agg.)
  • Saat-Wicke (Vicia sativa)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Salbei-Gamander (Teucrium scorodonia)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Scharbockskraut (Ficaria verna)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schneeglöckchen (Galanthus nivalis)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Silberblättrige Goldnessel (Galeobdolon argentatum)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stechpalme (unbestimmt) (Ilex spec.)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Taube Trespe (Bromus sterilis)
  • Trauben-Eiche (Quercus petraea)
  • Vielblütige Weisswurz (Polygonatum multiflorum)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
  • Walnuss (Juglans regia)
  • Weinberg-Lauch Sa. (Allium vineale)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Weißes Labkraut (Galium album)
  • Weißes Straussgras Sa. (Agrostis stolonifera agg.)
  • Wiesen Knäuelgras Sa. (Dactylis glomerata agg.)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Winter-Linde (Tilia cordata)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Wurmfarn Sa. (Dryopteris filix-mas agg.)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
Tierarten:
  • Ringelnatter (Natrix natrix)
Schutzziele:
  • Erhaltung von Bachsiepen mit naturnahem Bachlauf und bodenständig bestockten, altholzreichen Laubwäldern an den Hängen sowie von angrenzenden, teilweise feuchten Grünlandflächen, u.a. als Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzenarten und Tierarten, u.a. für den Feuersalamander
Gefährdungen:
  • Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung zu intensiv (LW)
  • Gruenlandbewirtschaftung, Mahd zu intensiv (LW)
  • Muellablagerung, Bauschutt
  • Nachsaat (LW)
  • Windwurf
Maßnahmen:
  • Abschluss von Bewirtschaftungsvertraegen
  • Verbot der Anpflanzung nicht autochthoner Gehoelze
  • Verbot der Duengung mit Guelle
  • Verbot der Entwaesserung
  • Verbot der Unterhaltung von Gewaessern
  • Verbot des Pflegeumbruchs
  • Verbot des Umbruchs
  • Verbot des Wegeneu- und ausbaus
  • Verbot von Nachsaaten
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