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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Am Enteborn (COE-011)

Objektbezeichnung:

NSG Am Enteborn

Kennung:

COE-011

Ort: Duelmen
Kreis: Coesfeld
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 15,45 ha
Offizielle Fläche: 15,00 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1984
Inkraft: 2005
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Unterschutzstellung erfolgt gemaess LG Paragraph 20,

1. Zur Erhaltung des Quellraumes,
2. Zur Erhaltung der typischen und seltenen Fauna und Flora, der Quellen und des Quellbaches,
3. Zur Erhaltung und Optimierung der typischen, seltenen und naturnahen Feuchtwaldgesellschaften
sowie des Nassgruenlande.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-COE-00003
Kennung:

BK-4109-0021

Objektbezeichnung:

NSG Am Enteborn

Link zur Karte: BK-4109-0021
Objektbeschreibung: Westlich der Bahnlinie Dülmen - Coesfeld liegt am Rande eines Kiefernforstes eine quellnasse Senke, die von einem älteren Erlen-Sumpfwald eingenommen wird. Im höher gelegenen, unmittelbaren Umfeld schließt sich naturnaher Eichen- und Birkenwald unterschiedlicher Ausprägung an. Nach Westen grenzt an den Wald eine arten- und strukturreiche Grünlandfläche, die extensiv mit Rindern beweidet wird und von einer Wallhecke umgeben ist. Am Südrand der Grünlandfläche verläuft ein Graben, über diesen fließt ein Teil des Wassers aus dem Sumpfwald ab. Der südliche und östliche, größte Teil des Gebietes wird von älterem Kiefernforst, teils auch Lärchenforst eingenommen. Der Erlen-Sumpfwald liegt in einer annähernd ebenen Senke, die gegenüber dem Umfeld etwa 2 m eingetieft ist. Der Wald enthält mehrere quellige Bereiche und ist flächig mit teils langsam fließenden, teils stehendem Wasser vernässt. Er besteht aus alten, zum Teil mehrstämmigen Erlen, die artenreiche Krautschicht mit zahlreichen Nässe- und Feuchtezeigern enthält kleine Bitterschaumkraut-Quellfluren sowie mehrere seltene und gefährdete Arten wie Rispen-Segge, Sumpf-Veilchen und Kleinen Baldrian. Im höher gelegenen Umfeld grenzen ein Pfeifengras-Birkenwald und ein kleiner bodensaurer Eichenwald an. Die Grünlandfläche besteht zu einem großen Teil aus Nassgrünland mit höherem Anteil von Spitzblütiger Binse und Kuckucks-Lichtnelke, Teilbereiche sind auch als Magergrünland mit viel Kleinem Sauerampfer ausgebildet. Das Gebiet gehört zum Niederungsbereich Kottenbrook mit weiteren Feuchtbiotopen und stellt mit seinem Arten- und Strukturreichtum eine wertvolle Kernfläche innerhalb des Biotopverbundes naturnaher Feuchtlebensräume sowohl des Waldes als auch des Offenlandes dar. Neben Erhalt und Optimierung der wertbestimmenden Lebensräume ist die mittelfristige Umwandlung der Kiefern- und Lärchenforsten in bodenständigen Laubwald ein wichtiges Entwicklungsziel im Gebiet.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Alte bodensaure Eichenwaelder auf Sandebenen mit Quercus robur <9190> (0,16 ha)
  • noch kein LRT <kein LRT> (0,96 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Laubwaelder ausserhalb von Sonderstandorten (nicht FFH-LRT) <NA00> (0,43 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Moor- und Bruchwaelder (nicht FFH-LRT) <NAC0> (0,68 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Waelder auf Duenenstandorten und naehrstoffarmen Sandboeden (nicht FFH-LRT) <NAD0> (0,63 ha)
  • Kleingehölze (Alleen, linienförmige Gehölzstrukturen, Einzelbäume, Ufergehölze, flächige Gebüsche, Baumgruppen und Feldgehölze) (NB00) <NB00> (0,26 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (0,24 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (1,01 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (0,72 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Bruch- und Sumpfwälder (0,68 ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (1,01 ha)
Biotoptypen:
  • Eichenwald <AB0> (0,16 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <AB1> (0,43 ha)
  • Schwarzerlenwald <AC0> (0,68 ha)
  • Birkenmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AD7> (0,63 ha)
  • Kiefernmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AK1> (7,76 ha)
  • Lärchenmischwald <AS1> (2,50 ha)
  • Wallhecke <BD1> (0,16 ha)
  • Baumgruppe <BF2> (0,10 ha)
  • Einzelbaum <BF3> (0,00 ha)
  • Fettweide <EB0> (1,20 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (1,01 ha)
  • Magerweide <ED2> (0,72 ha)
  • Graben <FN0> (0,02 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara subsp. amara)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Brennender Hahnenfuss (Ranunculus flammula)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Europäische Lärche (Larix decidua)
  • Faulbaum (Frangula alnus)
  • Feld-Hainsimse (Luzula campestris (subsp. campestris))
  • Fichte (Picea abies)
  • Flutender Schwaden Sa. (Glyceria fluitans agg.)
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gamander-Ehrenpreis (Veronica chamaedrys subsp. chamaedrys)
  • Gemeine Waldsimse (Scirpus sylvaticus)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeines Ferkelkraut (Hypochaeris radicata)
  • Gemeines Hornkraut (Cerastium holosteoides)
  • Gemeines Rispengras (Poa trivialis)
  • Gewöhnliche Vogelbeere (Sorbus aucuparia subsp. aucuparia)
  • Gewöhnliche Wald-Kiefer (Pinus sylvestris subsp. sylvestris)
  • Gewöhnliche Wiesen-Klee (Trifolium pratense subsp. pratense)
  • Gewöhnlicher Rotschwingel (Festuca rubra subsp. rubra)
  • Gewöhnlicher Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris subsp. acris)
  • Gewöhnlicher Stumpfblättriger Ampfer (Rumex obtusifolius subsp. obtusifolius)
  • Gewöhnlicher Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus subsp. europaeus)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Gewöhnliches Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis subsp. pratensis)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosse Sternmiere (Stellaria holostea)
  • Grosser Dornfarn (Dryopteris dilatata)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Hasenpfoten-Segge (Carex leporina)
  • Heidelbeere (Vaccinium myrtillus)
  • Himbeere (Rubus idaeus)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Kleiner Klee (Trifolium dubium)
  • Kleiner Sauerampfer i.w.S. (Rumex acetosella s.l.)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Moor-Birke (Betula pubescens subsp. pubescens)
  • Pfeifengras (Molinia caerulea)
  • Riesen-Schwingel (Festuca gigantea)
  • Rispen-Segge (Carex paniculata)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Sand-Hornkraut (Cerastium semidecandrum)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Schmalblättriger Merk (Berula erecta)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Baldrian (Valeriana dioica)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut (Galium palustre)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Veilchen (Viola palustris)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht Sa. (Myosotis scorpioides agg.)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Teich-Schachtelhalm (Equisetum fluviatile)
  • Torfmoos (unbestimmt) (Sphagnum spec.)
  • Vogelfuss (Ornithopus perpusillus)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Weiche Trespe (Bromus hordeaceus subsp. hordeaceus)
  • Weiches Honiggras (Holcus mollis)
  • Weide-Kammgras (Cynosurus cristatus)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Wiesen-Knäuelgras (Dactylis glomerata subsp. glomerata)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wiesen-Rispengras i.e.S. (Poa pratensis s.str.)
  • Wiesen-Schafgarbe Sa. (Achillea millefolium agg.)
  • Wiesen-Schaumkraut i.e.S. (Cardamine pratensis s.str.)
  • Wiesen-Schwingel (Festuca pratensis)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zitter-Pappel (Populus tremula)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
  • Zweizeilige Segge (Carex disticha)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhalt eines artenreichen Erlensumpfwaldes mit Quellbereichen.
    Erhalt und Optimierung einer struktur- und artenreichen Grünlandfläche mit Nass- und Magergrünland durch extensive Beweidung.
    Erhalt und Förderung von naturnahem Laubwald durch naturgemäße Waldbewirtschaftung, insbesondere durch Förderung von Alt- und Totholz sowie die Umwandlung von Nadelwald in bodenständigen, standorttypischen Laubwald.
Gefährdungen:
  • Einwanderung, Ausbreitung Neophyten (Impatiens glandulifera)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze
Maßnahmen:
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • keine Entwaesserung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
  • Vegetationskontrolle
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