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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Stever (Nord) (COE-014)

Objektbezeichnung:

NSG Stever (Nord)

Kennung:

COE-014

Ort: Nottuln
Kreis: Coesfeld
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 13,82 ha
Offizielle Fläche: 13,80 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1988
Inkraft: 2007
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt gemäß § 20 LG NRW, insbesondere
- zur Erhaltung von Lebensgemeinschaften und Biotopen bestimmter wildlebender
Tier- und Pflanzenarten. Als Lebensgemeinschaft und Lebensstätte gelten hier
insbesondere:
- naturnahe Fliessgewässer,
- Quellen,
- Feuchtgrünländer sowie
- Ufer- und Feldgehölze,
- wegen der besonderen Eigenart und hervorragenden Schönheit dieses Landschafts-
bestandteiles,
- zur Sicherung des Naturhaushalts und zur Abwehr schädlicher Einwirkungen,
- aus naturwissenschaftlichen, natur- und landeskundlichen sowie naturgeschichtlichen
Gründen.

Erläuterung:
Das nördlich von Nottuln liegende Stevertal ist ein landschaftlich sehr wertvolles
Gebiet. Bei dem Oberlauf der Stever handelt es sich um einen tief eingeschnittenen
Quellbachlauf, der nicht begradigt und sehr gut bewachsen ist. Der Bach verläuft
zum großen Teil an der Grenze zwischen Wald und Weidegrünland. Grosse Uferbäume,
die vorwiegend aus z.T. mehrstämmigen Erlen und Weiden bestehen, bieten
vielen Vogelarten Nistmöglichkeiten. Im mittleren Bereich des Gebietes verläuft
das Bachtal entlang landschaftlich schöner alter Buchenwälder. Die Ufer im Wald
sind moosreich. Feuchtwiesen mit eingestreuten Grossseggenriedern sind vor allem
im mittleren Bereich des NSG vorhanden. Im Westen des NSG liegt eine stark
schüttende Quelle, die vermutlich anthropogen als Teich vergrößert wurde. Das mit
Weichhölzern be- und umstandene Gewässer weist stellenweise dichte Wasserpflanzenbestände
auf. Stickstoffzeiger wie randlich auftretende Brennnesselbestände
und Bittersüßer Nachtschatten sowie Algenmatten weisen auf eine
Eutrophierung des Gewässers hin. Insgesamt stellt das Naturschutzgebiet mit seinem
naturnahen und naturraumtypischen Quellbach-Feuchtgrünlandkomplex mit
hoher Biotopverbundfunktion im Umfeld der Baumberge einen Bereich mit insgesamt
hoher Biotopverbundfunktion dar.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4010-0150
Kennung:

BK-4010-0150

Objektbezeichnung:

NSG Stever Nord

Link zur Karte: BK-4010-0150
Objektbeschreibung: Nördlich von Nottuln, westlich der Ortschaft Stevern, liegt das NSG Stever Nord. Das Stevertal gehört mit dem Nonnenbachtal und dem Hagenbachtal zu den drei großen Tälern, die weit in die Baumbergehöhen eingreifen. Im Naturschutzgebiet Stever Nord befinden sich mehrere oberflächennahe Quellwasseraustritte. Die Stever wird hier durch zahlreiche kleine Quellen und Sickerstellen gespeist, die sich in dem umgebenden Wald- und Weidegelaende sowie am Fuße des zum Teil tief eingeschnittenen Bachtals befinden. Im Westen des NSG liegt eine stark schuettende Quelle, die vermutlich anthropogen als Teich vergroessert wurde. Der Bach verlaeuft zum grossen Teil an der Grenze zwischen Wald und Weidegruenland. Das im Oberlauf stark reliefierte Stevertal ist durch Gruenlandnutzung mit verschiedenen Pflanzengesellschaften gepraegt. Im mittleren Bereich des Gebietes verlaeuft das Bachtal entlang landschaftlich schoener alter Buchenwaelder. Die Ufer im Wald sind moosreich. Besonders schuetzenswert in der Talaue sind auf einigen Flaechen sehr wertvolle, artenreiche Feuchtgrünlandbestände mit Sumpf-Dotterblumen und ein artenreicher Großseggenbestand mit Hochstauden. Ein Großteil dieser Flächen wird im Rahmen des Vertragsnaturschutzes extensiv als Mähweide genutzt und teilweise mit Islandpferden beweidet. Entlang des Bachlaufes sind alte, zum Teil mehrstämmige Weiden und Erlen aufgewachsen, und der Quellbach ist durch Bestände der gefährdeten Brunnenkresse-Gesellschaft charakterisiert. Des Weiteren sind hier zwei besonders schützenswerte Restbestände des Auenwaldes erhalten. Naturnaher und naturraumtypischer Quellbach-Feuchtgrünlandkomplex hat eine herausragender Biotopverbundfunktion im Umfeld der Baumberge. Von vegetationskundlich herausragender Bedeutung sind die Feucht- und Nassgruenlandbestaende mit artenreichen Sumpfdotterblumenwiesen und Seggenriedern. Die Steilufer des Bachtales sind von großer Bedeutung für eine bemerkenswerte Moosflora. Als primäres Entwicklungsziel ist die Optimierung des Bachlaufes und die Extensivierung des Grünlandkomplexes.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (0,51 ha)
  • Auen-Waelder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) <91E0> (0,25 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (0,34 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (11,14 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,78 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Quellbereiche (nicht FFH-LRT) <NFK0> (0,08 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (NaN ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Obstbaumbestaende <NHK0> (0,01 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Auwälder (0,25 ha)
  • Fliessgewaesserbereiche (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (NaN ha)
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (0,78 ha)
  • Suempfe (0,34 ha)
Biotoptypen:
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (0,51 ha)
  • Bachbegleitender Erlenwald <AC5> (0,25 ha)
  • Hecke <BD0> (0,14 ha)
  • Rasen-Großseggenried <CD1> (0,34 ha)
  • Fettweide <EB0> (11,14 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (0,78 ha)
  • Teich <FF0> (0,08 ha)
  • Fischteich <FF2> (NaN ha)
  • Quellbach im Tiefland <FM4a> (NaN ha)
  • Graben <FN0> (0,14 ha)
  • Acker <HA0> (NaN ha)
  • Streuobstweide <HK3> (0,01 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Apfelbaum (unbestimmt) (Malus spec.)
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Bitteres Schaumkraut (Cardamine amara)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Blaugrüne Binse (Juncus inflexus)
  • Braune Segge (Carex nigra)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Echte Brunnenkresse Sa. (Nasturtium officinale agg.)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Fichte (Picea abies)
  • Flattergras (Milium effusum)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Flutender Schwaden Sa. (Glyceria fluitans agg.)
  • Gemeine Sumpfsimse (Eleocharis palustris)
  • Gewöhnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Gewöhnlicher Wurmfarn (Dryopteris filix-mas)
  • Gewöhnliches Ruchgras Sa. (Anthoxanthum odoratum agg.)
  • Glieder-Binse (Juncus articulatus)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Großes Flohkraut (Pulicaria dysenterica)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hohe Weide (Salix x rubens (S. alba x fragilis))
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Knäuel-Binse (Juncus conglomeratus)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Moor-Labkraut (Galium uliginosum)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris)
  • Schlank-Segge (Carex acuta)
  • Schmalblättriger Merk (Berula erecta)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre)
  • Sumpf-Segge (Carex acutiformis)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides)
  • Sumpf-Vergissmeinnicht Sa. (Myosotis scorpioides agg.)
  • Sumpf-Wasserstern Sa. (Callitriche palustris agg.)
  • Süss-Kirsche (Prunus avium)
  • Waldmeister (Galium odoratum)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Weiche Trespe Sa. (Bromus hordeaceus agg.)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Wiesen-Schaumkraut Sa. (Cardamine pratensis agg.)
  • Wiesenfuchsschwanzgras Sa. (Alopecurus pratensis agg.)
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zweizeilige Segge (Carex disticha)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung und Entwicklung eines naturnahen Quellbachabschnittes der Stever und Erhaltung und Optimierung des Grünlandkomplexes als Lebensraum für gefährdete Pflanzen- und Tierarten der Auenlandschaft sowie als Trittstein- und Vernetzungbiotop im Biotopverbund.
Gefährdungen:
  • Angelsport, Fischerei
  • Beseitigung alter Baeume
  • Entwaesserung, Wasserentnahme, Wasserregime
  • Eutrophierung
  • Gewaesserausbau
  • Gewaesserausbau, Gewaessergestaltung, naturfern (WA)
  • Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung zu intensiv (LW)
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • Stoerungs-, Eutrophierungszeiger
  • Zerschneidung durch Strassenbau
Maßnahmen:
  • Altholz erhalten
  • Anlegen von Laubgehoelzen
  • Beseitigung von baulichen Anlagen
  • Beseitigung von Gehoelzen
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung
  • extensive Gruenlandbewirtschaftung, Mahd
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • kein Gewaesserausbau
  • keine Entwaesserung
  • keine Fischteichanlage
  • Obstbaumpflege
  • Pflege von Hecken
  • Verbesserung der Wasserqualitaet
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