Inhalt:
Naturschutzgebiet Gagelbruch Borkenberge (COE-016)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Gagelbruch Borkenberge |
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Kennung: |
COE-016 |
Ort: | Luedinghausen |
Kreis: | Coesfeld |
Bezirksregierung: | Münster |
Digitalisierte Fläche: | 88,69 ha |
Offizielle Fläche: | 89,00 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1987 |
Inkraft: | 2005 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Die Festsetzung als NSG erfolgt gemaess Paragraph 20 LG NRW in Verbindung
mit Paragraph 48c Abs. 1 LG NRW und dient dem Schutz der Lebensraeume und Arten, die gemaess der Richtlinie 92/43 EWG des Rates der Europaeischen Union zur Erhaltung der natuerlichen Lebensraeume sowie der wildlebenden Pflanzen und Tiere (FFHRichtlinie) zu schuetzen sind. Die Festsetzung erfolgt insbesondere - Zur Bewahrung und Wiederherstellung eines guenstigen Erhaltungszustandes der natuerlichen Lebensraeume und wildlebenden Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse gem. Art. 4 Abs. 4 i.V.m. Art. 2 der FFH-Richtlinie. Hierbei handelt es sich insbesondere um folgende natuerliche Lebensraeume von gemeinschaft- lichem Interesse gem. Anhang I der FFH-Richtlinie als massgeblicher Bestandteil des Gebietes i.S. des Paragraph 48d Abs. 4 LG NRW: - Dystrophe Seen (3160), - Feuchte Heidegebiete mit Glockenheide (4010), - Uebergangs- und Schwingrasenmoore (7140), - Moorschlenken-Pioniergesellschaften (7150), - Alte bodensaure Eichenwaelder auf Sandebenen (9190), - Moorwaelder (91D0), - Zur Erhaltung, Foerderung, Entwicklung und Wiederherstellung von Lebensgemeinschaften und Lebensstaetten landschaftsraumtypischer, seltener und gefaehrdeter Pflanzen- und Tierarten innerhalb eines Waldkomplexes mit angrenzenden Biotopen, - Zur Sicherung des Naturhaushalts und zur Abwehr schaedlicher Einwirkungen, - Wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und der hervorragenden Schoenheit des Gebietes, - Als Bestandteil eines Biotopverbundes von landes- und europaweiter Bedeutung. Ausserdem handelt es sich um Lebensraeume insbesondere fuer folgende im Schutzgebiet vorkommende Vogelarten gem. Art. 4 der Vogelschutz-Richtlinie als massgebliche Bestandteile des Gebietes i. S. des Paragraph 48d Abs. 4 LG NRW: Vogelarten, die im Anhang I der Vogelschutz-Richtlinie aufgefuehrt sind: - Schwarzspecht (Dryocopus martius), - Blaukehlchen (Luscinia svecica), weitere Vogelarten nach Artikel 4 (2) der Richtlinie 79/403/EWG: - Teichrohrsaenger (Acrocephalus scirpaceus), - Krickente (Anas crecca), - Bekassine (Gallinago gallinago), - Wasserralle (Rallus aquaticus), - Schwarzkehlchen (Tachybaptus ruficollis), - Pirol (Oriolus oriolus). |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-4209-905 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Gagelbruch |
Link zur Karte: | BK-4209-905 |
Objektbeschreibung: | Das Gagelbruch ist eine weitgehend offene, vermoorte Senke am Nordfuß der Borkenberge im Westmünsterland. Ein offener Bereich in ihrem Zentrum besteht aus ehemaligen Fischteichen mit ausgeprägten Verlandungszonen. Er wird umgeben von Gagelgebüschen und Birkenmoorwäldern sowie zumeist feuchten, naturnahen Laubwäldern. Ein Teil des Gebietes wird militärisch genutzt. Dystrophe Gewässer Im Zentrum des Gagelbruches befindet sich ein großflächiges ehemals als Fischteich genutztes Gewässer, welches im Westen durch einen Dammweg begrenzt wird. Das Süd- und Ostufer des Teichkomplexes zeichnet sich durch flache Uferzonen und Elemente der dystrophen Verlandungsserie aus u.a. Zwiebelbinsenrasen und Schnabelseggenriede durchsetzt mit Torfmoosen, lokal sind Wollgräser und Mittlerer Sonnentau anzutreffen. Am West- und Nordufer sind großlächige Schilfröhrichte ausgebildet. Lokal reichen Gagelgebüsche an die Uferlinie heran. Aufgrund der weitgehend vollständig vorhandenen Elemente der dystrophen Verlandungsserie bis hin zu Birken-Moorwald wird der Erhaltungszustand mit hervorragend bewertet. Feuchte Heiden Westlich des Dammweges, umgeben von Gagelgebüschen, ist eine pfeifengrasreiche Feuchtheidefläche zu finden, die ein frequentes Vorkommen der Glockenheide aufweist. Lokal ist auch das Schmalblättrige Wollgras zu finden. Übergangs- und Schwingrasenmoore Südlich und östlich des großen Teichkomplexes befinden sich Moorregenerationsflächen, die als Zwischenmoore angesprochen werden können. Es handelt sich um pfeifengrasdominierte sehr feuchte, unwegsame Bult-Schlenkenkomplexe, wobei auf den Pfeifengrasbulten neben Glockenheide kleine Vorkommen der Moorlilie, der Moosbeere und der Rosmarinheide zu finden sind. In den Schlenken dominieren Torfmoos (Sphagnum fallax und S. palustre) und Wollgras. Der Erhaltungszustand kann bereits als "gut" bezeichnet werden. Torfschlenken Im Bereich einer abgeschobenen Fläche die direkt östlich des Wegdammes liegt hat sich eine arten- und torfmoosreiche (u.a. Sphagnum denticulatum) Torfschlenkenvegetation entwickelt. Neben den Vorkommen von Mitterem Sonnentau und Moor-Bärlapp ist insbesondere das Braune Schnabelried bemerkenswert. Ein weiterer großflächiger Bereich mit Torfschlenkenvegetation befindet sich südlich des Teichkomplexes. Es handelt sich um torfmoosreiche Bestände der Wollgrasgesellschaft (Eriophorum angustifolium) mit einem individuenstarkem Bestand des Mittleren Sonnentau. Eichenwälder Es handelt sich fast ausschließlich um feuchte Birken-Eichenwälder im starken Baumholz- bis zum Altholzalter am Ostrand des Gagelbruchgebietes, kleinflächig auch am Westrand. Der Erhaltungszustand dieser Bestände kann überwiegend mit gut bis hervorragend bewertet werden. Birken-Moorwälder Die Birken-Moorwaldkomplexe im Gagelbruchgebiet reichen von gageldominierten Vorwaldstadien bis zu torfmoosreichen Birkenmoorwäldern. Sie stocken nordöstlich des Teichkomplexes. Die Baumschicht wird von Moor-Birke dominiert, lokal sind Kiefern beigemischt. Die Strauchschicht wird von Gagel dominiert. In der Krautschicht sind neben den Torfmoosen Schnabel-Segge, Sumpf-Reitgras und Sumpf-Haarstrang stete Begleiter. Gageldominierte Bestände ohne geschlossene Baumschicht werden als Vorwaldstadium ebenfalls hier angeschlossen. Die Erhaltungszustände dieser Moorwaldkomplexe können mit gut bzw. hervorragend bewertet werden. Im Westteil des Gebietes (westlich des Dammweges) befinden sich großflächige Gagelvorkommen, die lokal schon einen Schirm von Moor-Birken aufweisen. Diesen Beständen fehlen jedoch die Torfmoose und weitere typische Arten in der Krautschicht. Sie werden daher nicht dem FFH-Lebensraum Birken-Moorwald zugeordnet, gleichwohl handelt es sich um Biotope nach §62 LG NRW. Erlenbruchwald Erlenbruchwaldausbildungen stocken am Nordrand des Gebietes südlich des Sandbaches. Es sind jeweils großseggenreiche Ausbildungen wassergefüllte Schlenken mit zahlreichen typischen Bruchwaldarten. Der Erhaltungszustand dieser Bruchwälder ist gut. Röhrichte und Riede Neben den großflächigen Schilfröhrichten im Bereich des zentralen Teichkomplexes befinden sich weitere flächige Schilfröhrichte direkt westlich des Dammweges sowie am Westrand des Gebietes östlich eines hier kreuzenden Weges. In der Nähe, westlich des Weges, befindet sich ein kleinflächiges Sumpf-Seggenried. Alle beschriebenen Röhrichte und Riede besitzen mindestens einen guten Erhaltungszustand. Feuchtgrünland Am Nordrand des Gagelbruches befindet sich eine kleinflächige Feuchtgrünlandfläche, die von Flatterbinse dominiert wird. Es handelt sich um eine fragmentarische Ausbildung mit schlechtem Erhaltungszustand. Die landesweite Bedeutung dieses Gebietes beruht auf dem Vorkommen der in NRW seltenen und extrem gefährdeten Moor-Lebensräume. Neben dem großflächigen, naturnah zonierten dystrophen Gewässer sind vor allem die Moorregenerationsflächen mit vermoorten Senken und ehemaligen Torfstichen vegetationskundlich bedeutsam. Sie enthalten zahlreiche seltene und gefährdete Pflanzenarten wie Mittlerer Sonnentau, Sumpfbärlapp, Braunes Schnabelried, Rosmarinheide, Moorlilie . Der abwechslungsreiche Übergang zwischen den Gagelgebüschen, Birken-Moor- und Erlen-Bruchwäldern sowie den offenen Verlandungs- und Pfeifengrasbereichen bietet zahlreiche wertvolle Lebensräume u.a. für gefährdete Vogelarten. Dazu zählen insbesondere auch der Schwarz- und der Kleinspecht sowie die Bekassine und die Krickente und vor allem das Blaukehlchen. Vorrangiges Entwicklungsziel für das Gebiet ist der Erhalt und die Optimierung sowie die Erweiterung der Moor-Lebensräume. Dies wird durch die Sicherung der Standortbedingungen (Wasserhaushalt), die Aufgabe der Waldbewirtschaftung (Bruch- und Moorwaldbereiche) oder auch die naturnahe Waldbewirtschaftung und gezielte Pflegemaßnahmen zur Erhaltung der offenen Moorbereiche umgesetzt. Wichtiges Ziel ist auch die Sicherung der Blaukehlchen-Population. Das besondere Biotop- und Arteninventar machen das Gebiet zu einem unverzichtbaren Bestandteil des Verbundkomplexes "Heubachaue" im Übergang zwischen dem West- und dem Kernmünsterland. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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