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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Alter Kanalarm Luedinghausen (COE-018)

Objektbezeichnung:

NSG Alter Kanalarm Luedinghausen

Kennung:

COE-018

Ort: Luedinghausen
Kreis: Coesfeld
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 10,41 ha
Offizielle Fläche: 12,30 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1990
Inkraft: 2005
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als NSG erfolgt gemaess Paragraph 20 LG NRW, insbesondere

- Zur Erhaltung und Wiederherstellung der Lebensgemeinschaften an einem stehenden
Gewaesser, besonders hinsichtlich der Pflanzen- und Tiergesellschaften der Laichkraut-
und Roehrichtzonen,
- Zur Erhaltung aus landeskundlichen und wissenschaftlichen Gruenden.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4210-0113
Kennung:

BK-4210-0113

Objektbezeichnung:

NSG Alter Kanalarm Luedinghausen (COE-018)

Link zur Karte: BK-4210-0113
Objektbeschreibung: "Ein Ersatzlebensraum, wie er früher natürlicherweise in Form vieler Altarme an unseren Fließgewässer vorkam In der Zeit um 1930 musste der Dortmund-Ems-Kanal für den seinerzeit ständig wachsenden Schiffsverkehr verbreitert werden. Die so genannte "Alte Fahrt" war in mehreren Abschnitten auf Dämmen gebaut und wies einige recht engen Kurven auf. Diese waren für die größer werdenden Schiffe kaum zu bewältigen waren. Da sich eine alleinige Verbreiterung der alten Kanalrinne nur sehr schwer umsetzen ließ, beschloss man den Bau eines neuen, parallel verlaufenden Kanals, der "Neuen Fahrt". Nach Abschluss der Arbeiten wurde die €€€Alte Fahrt" für den Schiffsverkehr gesperrt und teilweise wieder abgetragen oder verfüllt. Ein Teilstück hiervon blieb nördlich von Seppenrade mit dem NSG Alter Kanalarm Lüdinghausen erhalten und konnte sich daraufhin als Stillgewässer sehr vielfältig entwickeln. Das Schutzgebiet besteht aus zwei relativ flachen, insgesamt etwa 1,3 km langen Gewässerabschnitten, die durch Röhrichte, Seggenriede sowie Ufergehölze und Ufergebüsche geprägt sind. Die offenen Wasserflächen heben sich durch eine artenreiche Wasservegetation mit Laichkraut- und Wasserschlauch-Beständen hervor (u.a. Südlicher Wasserschlauch Utricularia australis RL 2/2, Spiegelndes Laichkraut Potamogeton lucens RL 3/3). Zwischen den Röhrichtbeständen blühen am Ufer die seltene Schwanenblume (Butomus umbellatus, RL 3/3) und der Strauß-Gilbweiderich (Lysimachia thyrsiflora, RL 2/2). Zu den besonderen Brutvögeln am Alten Kanalarm gehören Eisvogel (RL 3N/2), Teichrohrsänger (RL 3/2), Nachtigall (RL 3/3) und Rohrammer (V/*). Sogar der sehr seltene Zwergtaucher (RL 2/2) und die Rohrweihe (2N/2N) konnten an den Gewässern mit erfolgreicher Brut beobachtet werden. Auf der ehemals aufgeschütteten Dammböschung hat sich eine vielfältige Vegetation mit verschiedenen Magerrasenarten wie Dorniger Hauhechel (Ononis spinsa, RL */3), Teufelsabbiß (Succisa pratensis, RL 3/3), Zittergras (Briza media, RL 3/2) und Mausohr-Habichtskaut (Hieracium pilosella) entwickelt. Zum Erhalt dieser vielfältigen Dammvegetation wird dieser seit 1992 extensiv beweidet. Das Aufkommen von Hochstauden und Gehölzen und damit die Verbuschung können so verhindert werden und die Magerrasenarten erhalten weiterhin das für sie so wichtige Sonnenlicht. Die westlich an die Gewässer angrenzenden Grünlandflächen werden ebenfalls als Weideflächen genutzt und haben aufgrund der in der heutigen Zeit erhöhten Nährstoffeinträge durch die intensive ackerwirtschaftliche Nutzung des angrenzenden Landschaftsraumes eine wichtige Pufferfunktion. " Dem Gebiet kommt aufgrund des Vorkommens der zahlreichen genannten gefährdeten Arten ein wichtige Funktion als Refugialraum der Artgemeinschaft der Stillgewässer im Kernmünsterland zu. Im Vergleich mit Stillgewässern ähnlicher Ausprägung im Naturraum nimmt es durch seine strukturelle Vielfalt einen oberen Platz für die Erhaltung naturnaher Gewässer ein. Im Kontext des landesweiten Biotopverbundes hat der "Alte Kanalarm Lüdinghausen" zudem eine wichtige Funktion als Vernetzungs- und Trittsteinbiotop inne. Schutzziel ist die Erhaltung des naturnahen Charakters des Gewässers und der strukturellen Vielfalt durch Erweiterung der Pufferzone an doe östlich angrenzenden Ackerflächen.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete flaechige Gebuesche und Baumgruppen <NBB0> (0,09 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete linienfoermige Gehoelzstrukturen und Einzelbaeume <NBD0> (0,17 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (0,60 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (4,01 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (4,01 ha)
Biotoptypen:
  • Gebüsch, Strauchgruppe <BB0> (0,09 ha)
  • Strauchhecke, ebenerdig <BD2> (0,09 ha)
  • Gehölzstreifen <BD3> (0,08 ha)
  • Kopfbaumgruppe <BG2> (0,01 ha)
  • Fettweide <EB0> (5,84 ha)
  • Magerweide <ED2> (0,60 ha)
  • Grünlandbrache <EE0> (0,22 ha)
  • Staugewässer <FH0> (4,01 ha)
  • Graben <FN0> (0,00 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Blauroter Hartriegel (Cornus sanguinea s.l.)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Dornige Hauhechel (Ononis spinosa)
  • Dreifurchige Wasserlinse (Lemna trisulca)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Gebräuchlicher Steinklee (Melilotus officinalis)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gemeine Braunelle (Prunella vulgaris)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeines Ferkelkraut (Hypochaeris radicata)
  • Gemeines Zittergras (Briza media)
  • Gewöhnlicher Glatthafer (Arrhenatherum elatius)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Haselnuss (Corylus avellana)
  • Hopfen (Humulus lupulus)
  • Hunds-Rose (Rosa canina)
  • Kanadische Pappel (Populus canadensis (P. deltoides x nigra))
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kleiner Odermennig (Agrimonia eupatoria)
  • Korb-Weide (Salix viminalis)
  • Ohr-Weide (Salix aurita)
  • Rauhes Hornblatt (Ceratophyllum demersum)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schwanenblume (Butomus umbellatus)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Spiegelndes Laichkraut (Potamogeton lucens)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Strauss-Gilbweiderich (Lysimachia thyrsiflora)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Südlicher Wasserschlauch (Utricularia australis)
  • Teufelsabbiss (Succisa pratensis)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Wilde Möhre (Daucus carota (subsp. carota))
  • Ähren-Tausendblatt (Myriophyllum spicatum)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung naturnaher Stillgewässer mit Röhrichten und Uferhochstaudenvegetation
Gefährdungen:
Maßnahmen:
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • kein Gewaesseraufstau
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