Inhalt:
Naturschutzgebiet Sieben Quellen - Talaue Hohnerbach (COE-019)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Sieben Quellen - Talaue Hohnerbach |
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Kennung: |
COE-019 |
Ort: | Billerbeck |
Kreis: | Coesfeld |
Bezirksregierung: | Münster |
Digitalisierte Fläche: | 36,02 ha |
Offizielle Fläche: | 36,08 ha |
Flächenanzahl: | 1 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 1991 |
Inkraft: | 2004 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt gemaess Paragraph 20 LG NRW, insbesondere
- Zur Erhaltung und Entwicklung von Quellbereichen und der feuchten bis nassen Talaue. Als Lebensgemeinschaften und Lebensstaetten gelten hier insbesondere - Quellen - Feuchtweiden, - Nasswiesen, - Tieflandbach, - Hecken; - Wegen der Seltenheit der geomorphologisch bedeutsamen eiszeitlichen Erosionsrinne, - Aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen und landeskundlichen Gruenden. Erlaeuterung Das Naturschutzgebiet ist im Biotopkataster der Landesanstalt für Oekologie, Bodenordnung und Forsten mit besonderem Wert fuer Brutvoegel der Roten Liste und gefaehrdete Pflanzengesellschaften aufgefuehrt. Es handelt sich u.a. um ein geowissenschaftliches Objekt. Das wertvolle Quellgebiet mit seinen Gruenlandflaechen hat besonders als Vernetzungsbiotop eine grosse Bedeutung für den Biotop- und Artenschutz (BK - Biotopkataster Nr. 4009-901). |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: |
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Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-4009-0033 |
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Objektbezeichnung: |
NSG Sieben Quellen - Talaue Hohnerbach |
Link zur Karte: | BK-4009-0033 |
Objektbeschreibung: | Das NSG Sieben Quellen - Talaue Hohnerbach ist ein überwiegend grünlandgeprägtes Bachtal in ackerbaulich genutztem Umfeld am Fuß der Coesfeld-Daruper Berge. Das stark reliefierte, zergliederte Bachtal mit zuführenden Gräben und Nebentälern ist etwa 3 km lang, erstreckt sich in Ost-West-Richtung und wird von mehreren Straßen und Feldwegen durchquert. Es handelt sich um eine eiszeitliche Erosionsrinne, die in die anstehenden Kalke und Mergel der Oberkreide eingeschnitten ist und deren Geländemorphologie über längere Abschnitte noch gut erhalten ist. Etwa die Hälfte des Gebietes wird von Grünland eingenommen, welches überwiegend intensiv als Wiese, Weide oder Mähweide genutzt wird. Besonders hervorzuheben sind eine seggen- und artenreiche Nasswiese mit drei röhrichtbestandenen Kleingewässern sowie eine feuchte Glatthaferwiese im westlichen Teil des Gebietes. An Böschungen und Geländekanten ist kleinflächig Magergrünland ausgebildet. Dort konzentrieren sich, trotz der sehr geringen Flächengrößen, die Vorkommen von gefährdeten Pflanzenarten im Gebiet (u.a. Flaumhafer, Dornige Hauhechel und Sandsegge). Der namensgebende Quellbereich "Sieben Quellen" ist ein Quellkomplex in einem Feldgehölz im Zentrum des Gebietes. Er liegt am Fuß einer mehrere Meter hohen Kalksteinwand und besteht aus Grund-, Sturz- und Sickerquellen. Besondere Quellvegetation ist nicht vorhanden. Dieser Quellkomplex bildet den Ursprung des Hohnerbaches - erst ab diesem Bereich ist, auf etwa 1 km Länge im unteren Drittel des Tales, ein permanent wasserführendes, durchgängiges Fließgewässer vorhanden. Es handelt sich um einen überwiegend gestreckt verlaufenden, aber dennoch recht naturnahen schmalen Bachlauf, dessen Sohle über längere Abschnitte auf ganzer Breite mit einer dichten Krautflur aus Brunnenkresse, Schmalblättrigem Merk und Sumpf-Vergissmeinnicht bewachsen ist. An den Bachböschungen sind Röhrichte, gelegentlich Ufergehölze und abschnittsweise auch feuchte Hochstaudenfluren ausgebildet. Die weiteren, kleineren Quellbereiche im Gebiet führen, wie für den Landschaftsraum typisch, nur temporär in regenreichen Zeiten Wasser, welches über Flutrinnen im Grünland oder Gräben abfließt. Etwa in der Mitte des Tales liegt eine größere Waldfläche mit höherem Anteil von starkem Baumholz, welche teils aus Waldmeister-Buchenwald, teils aus Eichenwald besteht. Von Süden läuft dem Haupttal an dieser Stelle eine ebenfalls bewaldete, tief eingekerbte Erosionsrinne zu, an deren steilen Böschungen zahlreiche Altbuchen vorhanden sind. Zur hohen Strukturvielfalt des Gebietes tragen außerdem zahlreiche Kleingehölze bei. Hervorzuheben sind breite Schlehen- und Haselhecken teilweise mit altem Baumbestand an Talkanten und entlang einem von Norden dem Hohnerbach zulaufenden Grabensystem. Die Fläche ist durch ihren Strukturreichtum, die Vielzahl an geschützten und schützenswerten Lebensräumen, die regional selten anzutreffenden naturnahen Fließgewässerabschnitte sowie die Seltenheit der geomorphologisch bedeutsamen eiszeitlichen Erosionsrinne von besonderer Bedeutung für den Naturhaushalt sowie den Biotopverbund. Im Westen grenzt das Gebiet unmittelbar an die Berkelaue und hat damit auch Anbindung an einen überregional bedeutsamen Gewässerauenverbund. Das Hauptentwicklungsziel im Gebiet ist die Erhaltung und Optimierung des strukturreichen Bachtales mit der großen Vielfalt der wertgebenden Lebensräume. Als Entwicklungsmaßnahmen sind vor allem die Extensivierung der Grünlandnutzung zu nennen und die Umwandlung von in der Aue gelegenen Ackerflächen in Grünland. Weiterhin ist eine Optimierung der teilweise durch Verbau und Drainagen beeinträchtigten kleineren Quellbereiche und Fließgewässer anzustreben. Der trotz seines weitgehend gestreckten Verlaufs bereits recht naturnahe Hohnerbach kann durch Initialisierung von Mäanderbildungen weiter aufgewertet werden. |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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