Inhalt:
Naturschutzgebiet Davert <COE> (COE-023)
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Allgemeine
Informationen -
Schutzwürdige
Biotope (BK) -
Lebensräume
und Arten -
Schutzziele, Gefährdungen
und Maßnahmen -
Karte
Objektbezeichnung: |
NSG Davert <COE> |
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Kennung: |
COE-023 |
Ort: | Ascheberg |
Kreis: | Coesfeld |
Bezirksregierung: | Münster |
Digitalisierte Fläche: | 702,83 ha |
Offizielle Fläche: | 703,60 ha |
Flächenanzahl: | 3 |
Schutzstatus: | NSG, bestehend |
Verfahrensstand: | LP rechtskraeftig |
Inkraft seit: | 2000 |
Inkraft: | 2016 |
Außerkraft: | 9999 |
Schutzziel: | Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt gem. § 23 BNatSchG insbesondere:
a.) zur Erhaltung, Förderung und Wiederherstellung der Lebensgemeinschaften und Lebensstätten landschaftsraumtypischer Tier- und Pflanzenarten in einem großen, zusammenhängenden und weitgehend unzerschnittenen, in weiten Teilen feuchten bis nassen Waldgebiet mit eingeschlossenen und angrenzenden Offenlandbiotopen. Die Ausweisung dient dem Schutz der bodenständigen Laubwälder inklusive der Lebensräume und Arten, die gemäß der FFH-Richtlinie zu schützen sind. Dies sind in ihrer natürlichen Vergesellschaftung und natürlichen Entwicklung: als prioritärer Lebensraumtyp gemäß FFH-Richtlinie: - Moorwälder (Birkenbruchwälder) als Lebensräume von gemeinschaftlicher Bedeutung gemäß FFH-Richtlinie: - Eichen-Hainbuchenwälder - Eichen-Buchenwälder - Buchenwälder - Eichen-Birkenwälder und außerdem: - Erlenbruchwälder In ihrer natürlichen Vergesellschaftung und Entwicklung sind außerdem schützenswert: - Feuchtgrünland - naturnahe Bachabschnitte und die unter die von gemeinschaftlicher Bedeutung fallenden Lebensräume der Fließgewässer mit Unterwasservegetation - Kleingewässer sowie - die natürliche Artenvielfalt der Insekten, Fische, Lurche, Kriechtiere, Vögel und Säugetiere - gefährdete Tier- und Pflanzenarten und hier insbesondere die nach FFH- bzw. Vogelschutzrichtlinie relevanten Arten; Außerdem handelt es sich um Lebensräume insbesondere für die folgenden im Schutzgebiet vorkommenden Vogelarten gem. Art. 4 der Vogelschutz-Richtlinie als maßgebliche Bestandteile des Gebietes i. S. d. § 48d Abs. 4 LG Vogelarten, die im Anhang I der Vogelschutz-Richtlinie aufgeführt sind: - Mittelspecht (Dendrocopos medius) - Schwarzspecht (Dryocopus martius) - Wespenbussard (Pernis apivorus) - Eisvogel (Alcedo atthis) - Nachtigall (Luscinia megarhynchos) - Neuntöter (Lanius collurio) - Pirol (Oriolus oriolus) b.) zur Erhaltung, Förderung und Wiederherstellung der natürlichen Prozesse, insbesondere - natürlicher Verjüngungs- und Zerfallsprozesse bodenständiger Baumarten im Wald - natürlicher Sukzessionsentwicklungen zu bodenständigen Waldgesellschaften und - natürlicher Nahrungsbeziehungen; c.) zur Sicherung des Naturhaushalts und zur Abwehr schädlicher Einwirkungen; d.) zur Erhaltung der sehr schutzwürdigen und besonders schutzwürdigen Böden; e.) aus naturwissenschaftlichen (insbesondere der Sukzessionsforschung), naturund landeskundlichen sowie naturgeschichtlichen Gründen und wegen der biogeographischen Bedeutung; f.) wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart und der hervorragenden Schönheit des Gebiets; g.) als Bestandteil eines Biotopverbunds von landesweiter Bedeutung. |
Referenzen FFH- und VS-Gebiete: | |
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK): |
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Kennung: |
BK-4111-0001 |
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Objektbezeichnung: |
NSG "Davert", Teilgebiet Kreis Coesfeld |
Link zur Karte: | BK-4111-0001 |
Objektbeschreibung: | Großflächiges, zusammen hängendes Waldgebiet mit naturnahen Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwäldern, bodensaueren Eichenwäldern und Bruchwäldern. Das Gebiet nimmt in etwa das westliche Drittel des insgesamt mehr als 2.200 ha großen Natura 2000-Gebietes Davert ein. Die Gebietsgrenzen des zusammenhängenden Waldgebietes bilden im Nordwesten die Stadtgrenze von Münster und im Osten die Kreisgrenze Warendorf. Das Waldgebiet wird von zahlreichen Gräben und Kleinstbächen durchzogen. Das NSG Davert wird auch im Teilbereich auf dem Gebiet des Kreises Coesfeld vom kleinräumigen Wechsel von Eichen-Hainbuchen-Wäldern und bodensauren Eichenwäldern bestimmt. Dazu kommen in größerer Fläche forstlich bedingte Kiefern- und Birkenforste vor. Auf nassen, torfigen Standorten dominieren kleinräumig Moorbirken-Wälder. Die naturnahen Eichenwälder kommen mit sehr großflächigen Beständen vor und sind im Gebiet die vorherrschende Gesellschaft. Es handelt sich um altershomogene, lichte Bestände mit ca. 100jährigen, knorrigen Stiel-Eichen auf bodensaurem Standort. In Abhängigkeit des Feuchtegrades bestimmen vornehmlich Adlerfarn (trocken bis schwach wechselfeuchter Standort) oder Pfeifengras (wechselfeucht bis feuchter Standort) den Aspekt der geschlossenen Krautschicht. Punktuell sind auf nassen Standorten sogar "bruchwaldähnliche" Eichenwälder mit Torfmoosen und Seggen ausgebildet. Unter den Gehölzen sind häufig Vogelbeere, Faulbaum und Birke sowie vereinzelt Rotbuche und Hainbuche anzutreffen. Stellenweise bestehen fließende Übergänge zu den Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwäldern. In einigen Beständen sind zu geringen Anteilen Kiefern beigemischt. Die bodensauren Eichenwälder sind im Gebiet durch forstlichen Umbau in Nadelholzforste (insbesondere Kiefer und Fichte) gefährdet. Der Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald hat seinen Verbreitungsschwerpunkt im Südteil des Gebietes. Kleinflächige Restbestände sind zerstreut entlang der Fließgewässer wie den ausgebauten und begradigten "Rinnbaches" zu finden. Der Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald wird in der Baumschicht von Stiel-Eiche, Hainbuche und Rotbuche mit wechselnden Anteilen bestimmt. Die häufig nur spärlich entwickelte Krautschicht ist durch Feuchtezeiger und vornehmlich anspruchslose Arten wie Sauerklee, Draht-Schmiele, Winkel-Segge, Zweiblättrige Schattenblume, Wald-Geißblatt und Busch-Windröschen gekennzeichnet. Gemäß dem kleinflächigen Wechsel der Bodentypen (Pseudogley, Pseudogley-Podsol) treten stellenweise neben den typischen Säurezeigern auch anspruchsvolle Arten wie Wald-Ziest, Aronstab und Goldnessel auf. Auf extrem sauren Böden sind sogar Torfmoose am Bestandsaufbau beteiligt. Unter den auftretenden Straucharten Faulbaum, Weißdorn, Hasel und Stechpalme ist der Faulbaum der häufigste Begleiter. Im Hinblick auf die floristische Zusammensetzung handelt es sich überwiegend um die artenärmste Ausbildungsform des Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwaldes auf bodensaurem Standort (Stellario-Carpinetum periclymenetosum). Die kartierten Bestände befinden sich überwiegend im starken Baumholzalter. Die Eichen weisen im Durchschnitt ein Alter von ca. 100 Jahren und die Hainbuchen von ca. 70 Jahren auf. Die Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwälder sind durch Entwässerung und forstlichen Umbau mit Buche, Esche und gebietsfremden Laubholzarten (Roteiche) gefährdet. Insbesondere im Waldkomplex westlich der L 884 und am "Rinnbach" (im Teilabschnitt östlich der L 884) ist ein Großteil der ursprünglichen Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwälder in Bergahorn-, Eschen-, Pappel und Buchenforste umgewandelt worden. Gegenüber den bereits aufgeführten, naturnahen Laubwaldgesellschaften ist der Hainsimsen-Buchenwald von untergeordneter Bedeutung. Eine Krautschicht ist nicht ausgebildet. Punktuell treten anspruchslose Arten wie Zweiblättrige Schattenblume, Heidelbeere und Moose auf. Stellenweise sind Stechpalmen zu dichten Strauchinseln aufgewachsen. Am Südrand des Gebietes im Bereich "Schnittmoor" bilden Bruchwälder mit hohen Erlenanteilen ein Mosaik mit z.T. strauchreichen Eschen- und Eichenwäldern. In den Bruchwäldern kommen als floristische Besonderheiten sind Sumpffarn, Königsfarn und Torfmoose vor. Im Bereich "Weißes Venn" (südwestlich der Teichanlage bei Saalmann) stockt ein wertvoller, sekundär entstandener Erlenbruchwald. Dabei handelt es sich um eine Erlen-Reihenanpflanzung mit zahlreichen Feuchte- und Nässezeigern. Innerhalb der Strauchschicht sind Grauweidengebüsche ausgebildet. Während regenreicher Perioden ist der Standort überflutet. Neben Seggen und Binsen bestimmen Hochstauden wie Wasserfenchel und Schwertlilie den Aspekt der Krautschicht. Im Gebiet sind Waldflächen östlich und westlich der Autobahn A 1 auf Höhe des Beweidungsgebietes der NABU-Naturschutzstation Münsterland als Wildnisgebiete des Landes NRW ausgewiesen worden. Hier soll keine forstliche Nutzung mehr stattfinden. Kleinflächig einstreut liegen - oft aus jagdlichen Gründen angelegt - kleiner Grünlandflächen inselartig in den geschlossenen Waldbereichen, die teilweise als artenreiche Feuchtwiesen ausgebildet sind und die Anforderungen an einen gesetzlich geschützten Biotop erfüllen. Außerdem gehören randlich auch einige wenige landwirtschaftlich genutzte Grünlandflächen zum NSG Davert, die jedoch überwiegend intensiv bewirtschaftet werden und entsprechend artenarm sind. Eine Besonderheit im Gebiet stellt das Beweidungsprojekt der NABU-Naturschutzstation Münsterland mit Konik-Pferden und Heck-Rindern dar. Auf der bereits als artenreiches Feuchtgrünland entwickelten Grünlandfläche sorgen die Nachkommen ausgestorbener Wildtier-Arten für eine extensive Beweidung, die sich in das angrenzende NSG Emmerbachaue fortsetzt. Die im Gebiet zerstreut vorkommenden, angelegten Kleingewässer stellen z.T. wertvolle Lebensräume für Tier- und Pflanzenwelt dar. Naturnahe, gut strukturierte Kleingewässer mit Unterwasser- und Schwimmblattvegetation, Röhrichtsäumen oder niedrigwüchsigen Uferfluren wurden als § 62-Biotope bewertet. Im Gebiet kommen folgende Paragraph 62-Biotoptypen vor: - stehende Binnengewässer (NFD0) - Nass- und Feuchtgrünland (NEC0) - Magerwiesen und Weiden (NED2) - Bruch- und Sumpfwälder (NAC0, NAD0) |
Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.
Lebensraumtypen: |
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Geschützte Biotope (§42): |
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Biotoptypen: |
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Rote Liste Arten 2010 NRW: |
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Planungsrelevante Arten: |
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Pflanzenarten: |
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Tierarten: |
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Schutzziele: |
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Gefährdungen: |
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Maßnahmen: |
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