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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Lippsches Holt (COE-032)

Objektbezeichnung:

NSG Lippsches Holt

Kennung:

COE-032

Ort: Luedinghausen
Kreis: Coesfeld
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 18,17 ha
Offizielle Fläche: 18,20 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1996
Inkraft: 2005
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als NSG erfolgt gemaess Paragraph 20 LG NRW, insbesondere

- Zur Erhaltung und Entwicklung einer Feuchtwiese,
- Zur Erhaltung und Entwicklung verschiedener Waldbiotope,
- Zur Erhaltung gefaehrdeter Pflanzenarten und Pflanzengesellschaften.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4210-0104
Kennung:

BK-4210-0104

Objektbezeichnung:

NSG Lippsches Holt (COE-032)

Link zur Karte: BK-4210-0104
Objektbeschreibung: "Südöstlich von Seppenrade ist mit dem NSG Lippsches Holt ein etwa 15 ha großer Waldbestand am Rande des flachen Oberkreide-Rückens von Seppenrade sowie eine der wertvollsten und vielfältigsten Feuchtwiesen des Kreises Coesfeld unter Schutz gestellt. Zum Arteninventar der etwa 1 ha großen Wiese gehören über 70 verschiedene Pflanzenarten mit einem hohen Anteil an Blütenpflanzen sowohl der Feucht- und Nasswiesen, als auch der Glatthaferwiesen. Neben ausgesprochen großen Orchideenvorkommen mit Breitblättrigem und Gefleckten Knabenkraut (Dactylorhiza majalis, RL 3N/2N - Dactylorhiza maculata RL 3N/3) blühen Arten wie Margerite (Leucanthemum vulgare), Acker-Witwenblume (Kanutia arvernsis), Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea s.l.), Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus) und Echte Engelwurz (Angelica sylvestris) auf der Wiese. Weitere Orchideen wie Großes Zweiblatt (Listera ovata) und Breitblättrige Stendelwurz (Epipactis helleborine) bereichern den vielfältigen Bestand und als besonderer Höhepunkt konnte vor wenigen Jahren sogar erstmals die Natternzunge (Ophioglossum vulatum, RL 3N/3N) nachgewiesen werden. Seit über 20 Jahren wird die Fläche ehrenamtlich betreut. Einmal im Jahr, nach der Orchideenblüte, wird die Parzelle von Hand gemäht und das Mahdgut abgeräumt. Dem Ehrenamt ist es zu verdanken, dass die Wiese, die bereits umgebrochen und auf der eine Bisamzuchtanlage geplant war, dennoch wieder als solche genutzt wurde. Sie befindet sich heute im Eigentum der Gemeinde Seppenrade und wurde seinerzeit mit Landesmitteln und mit Unterstützung des Heimatvereins Seppenrade für Naturschutzzwecke angekauft. In direkter Nachbarschaft liegt der Waldkomplex Lippsches Holt, der insbesondere im Zentrum einen alten, hallenwaldartigen Waldmeister-Buchenwald (Galio-Fagetum) aufweist. Auf einer angrenzenden, ehemaligen Ackerfläche wurden im Rahmen von Ausgleichsplanungen mehrere Kleingewässer angelegt. Im Umfeld der Gewässer sind inzwischen ebenfalls zahlreiche Kleinseggen und Orchideen angesiedelt und sogar der Laubfosch konnte hier bereits gehört werden. " NSG-Beschreibungen aus dem Buch "Die Naturschutzgebiete im Kreis Coesfeld" Autor: Naturförderstation im Kreis Coesfeld. Das Vorkommen des artenreichen Feuchtgrünlandes machen das Gebeit zu einer herausragenden Fläche für den Schutz dieses im Naturraum Kernmünsterland sehr selten gewordenen Biotoptyps. Die naturschutzfachliche Wertigkeit des NSG Lippsches Holt wird ebenfalls durch den strukturreichen und FFH-relevanten Waldmeister-Buchenwald unterstrichen. Nicht zuletzt durch die im Rahmen von Ausgleichsplanungen angelegten, Kleingewässer ist das Gebiet auch im Rahmen des landesweiten Biotopverbundes naturnaher Gewässer von besonderer Bedeutung. Schutzziel ist die Erhaltung der Gewässer sowie die Bewahrung des Feuchtgrünlandes durch extensive Pflege bzw. Nutzung. Weiterhin lässt sich die Erhaltung des Buchenwaldes durch eine naturnahe forstliche Nutzung als Schutzziel formulieren. Zudem sollten die Pappel und Koniferenbestände schonend in standortgerechte Laubwaldbestände umgewandelt werden.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (11,23 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Heideflaechen <ND00-ung.> (0,68 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,63 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,17 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (0,63 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,16 ha)
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (9,03 ha)
  • Eichen-Buchenmischwald <AA1> (2,20 ha)
  • Schwarzerlenwald <AC0> (0,35 ha)
  • Hybrid-Pappelmischwald mit heimischen Laubbaumarten <AF1> (2,59 ha)
  • Windwurffläche <AT2> (0,46 ha)
  • Aufforstung, Pionierwald <AU0> (0,37 ha)
  • Vorwald, Pionierwald <AU2> (0,55 ha)
  • Stark verbuschte Grünlandbrache (Verbuschung > 50%) <BB3> (0,28 ha)
  • Kalkhalbtrockenrasen, Kalkmagerrasen <DD0> (0,68 ha)
  • Nass- und Feuchtwiese <EC1> (0,63 ha)
  • stehendes Kleingewässer <FD0> (0,17 ha)
  • flächenhafte Hochstaudenfluren <LB> (0,39 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Acker-Witwenblume (Knautia arvensis)
  • Asch-Weide Sa. (Salix cinerea)
  • Aufsteigende Gelb-Segge (Carex demissa)
  • Blaugrüne Binse (Juncus inflexus)
  • Blaugrüne Segge (Carex flacca)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Breitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza majalis)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum s.l.)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Einblütiges Perlgras (Melica uniflora)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Gebräuchlicher Steinklee (Melilotus officinalis)
  • Geflecktes Knabenkraut (Dactylorhiza maculata)
  • Geflecktes Knabenkraut Sa. (Dactylorhiza maculata agg.)
  • Gemeine Natternzunge (Ophioglossum vulgatum)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gewöhnliche Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris s.l.)
  • Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus)
  • Grau-Erle (Alnus incana)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Großes Flohkraut (Pulicaria dysenterica)
  • Großes Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Grüne Teichbinse (Schoenoplectus lacustris)
  • Hainbuche (Carpinus betulus)
  • Kanadische Goldrute (Solidago canadensis)
  • Kleiner Dornfarn (Dryopteris carthusiana)
  • Kleiner Odermennig (Agrimonia eupatoria)
  • Kleines Mädesüss (Filipendula vulgaris)
  • Kratzbeere (Rubus caesius)
  • Rauhes Hornblatt (Ceratophyllum demersum)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Spitzblütige Binse (Juncus acutiflorus)
  • Stechpalme (Ilex aquifolium)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum)
  • Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea subsp. jacea)
  • Wiesen-Margerite Sa. (Leucanthemum vulgare agg.)
  • Wiesen-Schafgarbe (Achillea millefolium)
  • Wilde Möhre (Daucus carota (subsp. carota))
  • Winkel-Segge (Carex remota)
  • Zierliches Tausendgüldenkraut (Centaurium pulchellum)
  • Zwiebel-Binse (Juncus bulbosus s.l.)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung naturnaher Buchenwälder; Erhaltung von Feuchtweisen und Kleingewässern. Entfernung von Weidenaufwuchs innerhalb der Feuchtwiesen.
Gefährdungen:
  • Ablagerung landwirtschaftliche Abfaelle (LW)
  • Muellablagerung, Gartenabfall
  • nicht bodenstaendige Gehoelze (FW)
  • unerwuenschte Sukzession
Maßnahmen:
  • Entbuschen einer Flaeche
  • Entfernung von Muellablagerungen
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Totholz erhalten
  • Umwandlung in bodenstaendigen Gehoelzbestand
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