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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Steveraue (COE-034)

Objektbezeichnung:

NSG Steveraue

Kennung:

COE-034

Ort: Luedinghausen
Kreis: Coesfeld
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 122,16 ha
Offizielle Fläche: 122,24 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 1996
Inkraft: 2005
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als NSG erfolgt gemaess Paragraph 20 LG NRW in Verbindung
mit Paragraph 48 c Abs. 1 LG NRW und dient dem Erhalt und der Entwicklung der
Steverniederung mit ihren angrenzenden Gruenlaendern und typischen Auenstrukturen
und ihrer Lebensraeume und Arten, die gemaess der Richtlinie 92/43 EWG des Rates
der Europaeischen Union zur Erhaltung der natuerlichen Lebensraeume sowie der
wildlebenden Pflanzen und Tiere (FFH-Richtlinie), zu schuetzen sind.

- Zur Erhaltung und Entwicklung der Steverniederung mit ihren angrenzenden
Gruenlandflaechen,
- Zur Erhaltung und Entwicklung von Biotopkomplexen aus Altarmen, kuenstlich angelegten
Gewaessern und Vegetationsstrukturen,
- Zur Erhaltung und Entwicklung der Aue als praegenden Bestandteil des Landschaftsbildes,
- Zur Wiederherstellung von Lebensgemeinschaften und Lebensstaetten fuer wildlebende
Tiere und wildwachsende Pflanzen,
- Zur Bewahrung und Wiederherstellung eines guenstigen Erhaltungszustandes der
natuerlichen Lebensraeume und wild lebenden Tier- und Pflanzenarten von
gemeinschaftlichem Interesse gemaess Artikel 4 Abs. 4 i.V.m. Artikel 2 der
Richtlinie 92/43/ EWG des Rates zur Erhaltung der natuerlichen Lebensraeume sowie
der wild lebenden Tiere und Pflanzen (FFH-Richtlinie) vom 21.5.1992.
Hierbei handelt es sich um folgende Arten (Fischarten) von gemeinschaftlichem Interesse
gemaess Anhang II der FHH-Richtlinie als massgeblicher Bestandteil des Gebietes i.S. des
Paragraph 48 d Abs. 4 LG:

- Steinbeißer Cobitis taenia,

Erhaltung und Foerderung der Steinbeisser-Population durch

- Erhaltung und Entwicklung naturnaher, linear durchgaengiger Fliessgewaesser
mit Gewaessersohlbereichen aus nicht verfestigten, sandigen und feinkiesigen
Bodensubstraten sowie mit naturnaher Abflussdynamik mit sich umlagernden Sanden
und Feinkiesen,
- Vermeidung von Eutrophierungen und starken Materialeinschwemmungen mit der
Folge von Veralgungen, Verschlammungen und Bewuchs mit Wasserpflanzen auf den
Gewaessersohlen,
- Erhaltung von Habitatstrukturen im Gewaesser wie Wurzeln und Steine.

Bei dem Schutzgebiet handelt es sich um die Steveraue einschliesslich der Altarme an
der Fuechtelner Muehle. Begrenzt wird die Aue von einer 3-4 m hohen Terrassenkante.
Die landwirtschaftlichen Flaechen innerhalb der Aue werden ueberwiegend als Gruenland
genutzt. Die Ackerflaechen reichen teilweise bis an die Uferboeschungen. Der Altarm
westlich der K 8 an der Fuechtelner Muehle wird durch einen Campingplatz erheblich beeintraechtigt.
Oestlich der K 8 wird die Aue nach Norden auf weiten Strecken durch 1-2 m hohe Hangkanten begrenzt.
Die Oberkanten sind zum Teil mit Stieleichen- und Pappelreihen bewachsen. Die Uferstreifen sind bis
auf einzelne Eschen baumlos und bestehen aus 2-5 m breiten nitrophilen Staudensaeumen.
Oestlich der K 8 liegt ein alter Altwasserbereich mit unterschiedlichen Verlandungsstadien.
Die Flaechen suedlich der Stever bis zur Klaeranlage Olfen befinden sich im Eigentum der Stadt
Olfen, die das Projekt "Steveraue" ins Leben gerufen hat. Auf einer Flaeche von derzeit ca. 45 ha
weiden ganzjaehrig Heckrinder und Konikpferde. Gemeinsam mit dem geplanten Bau eines
Umgehungsgerinnes stellt das Projekt eine oekologische Aufwertung des Auenbereiches
hinsichtlich des Biotop- und Artenschutzes aber auch hinsichtlich der Gewaesseroekologie dar.
Eine Erweiterung des Beweidungsprojektes Richtung Osten wird angestrebt.
Die untere Wasserbehoerde des Kreises Coesfeld hat fuer die Stever ein Konzept zur naturnahen
Entwicklung von Fliessgewaessern (KNEF) in Auftrag gegeben. Durch das Konzept zur naturnahen
Entwicklung von der Quelle bis zur Muendung besteht die Möglichkeit, Massnahmen des
Gewaesserausbaues und der Gewaesserunterhaltung zu lenken, um so die oekologische
Funktionsfaehigkeit der Gewaesser einschliesslich ihrer Auen zu erhalten, zu foerdern oder
wiederherzustellen.
Innerhalb des NSG befindet sich ein Teilbereich des FFH-Gebietes nach FFH-Richtlinie
92/43/ EWG, Tranche 1, DE-4210-302 " Stever". Es stellt einen Bestandteil des zu
schaffenden zusammenhaengenden europaeischen oekologischen Netzes
"NATURA 2000" dar. Es umfasst den Wasserkoerper der Stever und erstreckt sich
von der Hoflage Ellertmann unterhalb der Fuechtelner Muehle flussaufwaerts bis zum
Dortmund-Ems-Kanal. Fuer die Meldung des Gebietes ist das Vorkommen des Steinbeissers
ausschlaggebend.
Von der Alten Fahrt bis zum Dortmund-Ems-Kanal wird das FFH-Gebiet "Stever" vom LSG
2.2.06 "Steveraue" umgeben. Im gesamten Bereich wird das FFH-Gebiet von der oberen
Fischereibehoerde der Bezirksregierung Muenster gem. Paragraph 44 LfischG als
Fischschonbezirk ausgewiesen.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4210-0102
Kennung:

BK-4210-0102

Objektbezeichnung:

NSG Steveraue (COE-034)

Link zur Karte: BK-4210-0102
Objektbeschreibung: "Der unter Schutz stehende Flussabschnitt der Stever befindet sich im äußersten Süden des Kreises Coesfeld. Er umfasst etwa neun Kilometer Fließgewässerstrecke eines sandgeprägten Tieflandflusses sowie große Bereiche des natürlichen Überschwemmungsgebietes. Das NSG Steveraue beginnt östlich von Olfen, ab der Querung der €€€Alten Fahrt€€€ des Dortmund-Ems-Kanals über die Stever. Es reicht flussabwärts bis zur Mündung in den Hullerner Stausee, dem Vorbecken des Halterner Stausees. Die Steverniederung wird meist von drei bis vier Meter hohen Terrassenkanten begrenzt, die über weite Strecken morphologisch sehr auffällige Strukturen bilden. Die Aue ist auch heute noch durch naturnah reliefierte Grünlandflächen geprägt. Der Steverabschnitt zwischen der "Neuen Fahrt" des Kanals und der Brücke bei Hof Ellertmann unterhalb der Füchtelner Mühle nordöstlich Olfen wurde im Rahmen von Natura 2000 als FFH-Gebiet gemeldet. Für die Gebietsabgrenzung war der Nachweis der für NRW sehr bedeutenden Bestände des Steinbeißers (Cobitis taenia, RL D/2) ausschlaggebend, so dass man sich bei der Schutzgebietsabgrenzung auf das eigentliche Gewässerbett beschränkte." NSG-Beschreibungen aus dem Buch "Die Naturschutzgebiete im Kreis Coesfeld" Autor: Naturförderstation im Kreis Coesfeld Da die Stever abschnittsweise noch naturnahe Strukturen wie Prall- und Gleithänge, unertschiedliche Strömungsgeschwindigkeiten und Wassertiefen aufweist, stellt das NSG ein wichtiges Gebiet für die Erhaltung und Förderung naturnaher Fließgewässerlandschaften dar. Ebenfalls sind die grofßlächigen, teilweise durch Heckrinder beweideten Grünländer, wichtige Elemente für die Erhaltung der grünlandtypischen Lebensgemeinschaften auch im Rahmen des landesweiten Biotopverbundes. Schutzziel ist das Zulassen einer naturnahen Fließgewässerdynamik und die weitere Extensivierung der Grünländer. Zudem sollten die im Gebiet befindlichen Äcker in Grünländer umgewandelt werden.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) <9110> (1,02 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Gehoelzstrukturen <NB00-ung.> (0,52 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete linienfoermige Gehoelzstrukturen und Einzelbaeume <NBD0> (1,48 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Suempfe, Riede und Roehrichte (nicht FFH-LRT) <NCC0> (0,05 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,02 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Magergruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NED0> (0,47 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,93 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Fliessgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFM0> (13,50 ha)
Geschützte Biotope (§42):
Biotoptypen:
  • Buchenwald <AA0> (1,02 ha)
  • Birkenwald <AD0> (1,13 ha)
  • Kiefernwald <AK0> (6,90 ha)
  • flächiges Kleingehölz mit vorwiegend heimischen Baumarten <BA1> (0,92 ha)
  • Weiden-Auengebüsch <BB4> (0,52 ha)
  • Gehölzstreifen <BD3> (1,48 ha)
  • Baumgruppe, Baumreihe <BF0> (0,42 ha)
  • Einzelbaum <BF3> (NaN ha)
  • Röhrichtbestand hochwüchsiger Arten <CF2> (0,05 ha)
  • Fettwiese <EA0> (12,00 ha)
  • Fettweide <EB0> (82,00 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (0,02 ha)
  • Magerweide <ED2> (0,47 ha)
  • Altarm, angebunden <FC1> (0,93 ha)
  • Tieflandfluss <FO2> (13,50 ha)
  • Acker <HA0> (1,69 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Arznei-Baldrian Sa. (Valeriana officinalis agg.)
  • Aufrechter Igelkolben (Sparganium erectum)
  • Bittersüsser Nachtschatten (Solanum dulcamara)
  • Blaugrüne Binse (Juncus inflexus)
  • Bruch-Weide (Salix fragilis)
  • Draht-Schmiele (Deschampsia flexuosa)
  • Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera)
  • Echte Zaunwinde (Calystegia sepium s.l.)
  • Echtes Mädesüss (Filipendula ulmaria)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Einfacher Igelkolben (Sparganium emersum)
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Felsenkirsche (Prunus mahaleb)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Gefleckte Taubnessel (Lamium maculatum)
  • Gelbe Schwertlilie (Iris pseudacorus)
  • Gelbe Teichrose (Nuphar lutea)
  • Gemeiner Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Gemeiner Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris)
  • Gemeines Ferkelkraut (Hypochaeris radicata)
  • Gewöhnlicher Reiherschnabel Sa. (Erodium cicutarium agg.)
  • Giersch (Aegopodium podagraria)
  • Glieder-Binse (Juncus articulatus)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Hopfen (Humulus lupulus)
  • Jakobs Greiskraut (Senecio jacobaea)
  • Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus)
  • Kleine Wasserlinse (Lemna minor)
  • Kleinköpfiger Pippau (Crepis capillaris)
  • Knäuel-Binse (Juncus conglomeratus)
  • Korb-Weide (Salix viminalis)
  • Krauses Laichkraut (Potamogeton crispus)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Land-Reitgras (Calamagrostis epigejos)
  • Lauch (unbestimmt) (Allium spec.)
  • Lorbeer-Weide (Salix pentandra)
  • Rauhes Hornblatt (Ceratophyllum demersum)
  • Rohr-Glanzgras (Phalaris arundinacea)
  • Rose (unbestimmt) (Rosa spec.)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica)
  • Rotes Straussgras (Agrostis capillaris)
  • Sal-Weide (Salix caprea)
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Schafschwingel (Festuca ovina)
  • Schilf (Phragmites australis)
  • Schlehe Sa. (Prunus spinosa agg.)
  • Schmalblättriger Rohrkolben (Typha angustifolia)
  • Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)
  • Schwarzer Holunder (Sambucus nigra)
  • Silber-Weide (Salix alba)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur)
  • Sumpf-Helmkraut (Scutellaria galericulata)
  • Teich-Wasserstern (Callitriche stagnalis)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Wolliges Honiggras (Holcus lanatus)
  • Zweiblättrige Schattenblume (Maianthemum bifolium)
  • Zweigriffliger Weissdorn (Crataegus laevigata)
  • Ähren-Tausendblatt (Myriophyllum spicatum)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung eines begradigten Tieflandflusses mit naturnahen Elementen.
Gefährdungen:
  • Gewaesserausbau
  • Gewaesserbegradigung (WA)
  • Gewaesserunterhaltung (WA)
  • Gruenlandbewirtschaftung, Beweidung zu intensiv (LW)
Maßnahmen:
  • Erhaltung der Gewaesser
  • Erhaltung von Steilwaenden
  • Gruenland anlegen, wiederherstellen
  • Gruenlandnutzung beibehalten
  • Gruenlandnutzung extensivieren
  • kein Gewaesseraufstau
  • kein Gewaesserausbau
  • kein Umbruch
  • keine Duengung
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