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Naturschutzgebiete und Nationalpark Eifel in NRW


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Naturschutzgebiet Bakenfeld (COE-039)

Objektbezeichnung:

NSG Bakenfeld

Kennung:

COE-039

Ort: Ascheberg
Kreis: Coesfeld
Bezirksregierung: Münster
Digitalisierte Fläche: 6,02 ha
Offizielle Fläche: 5,80 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2001
Inkraft: 2002
Außerkraft: 9999
Schutzziel: Die Festsetzung als NSG erfolgt gemaess Paragraph 20a) und c) LG insbesondere
- Zur Erhaltung und Entwicklung von gut ausgepraegten Biotopkomplexen als Lebensraum fuer Wiesen-
und Heckenvoegel und an Grundwasser/Feuchtflaechen gebundene wildlebende Pflanzen- und Tierarten.
Als Lebensgemeinschaften und Lebensstaetten gelten hier insbesondere
- Feuchtweide,
- Hecke,
- Bach,
- Teich,
- Wegen der Seltenheit des Feuchtbiotops in Kombination mit Hecken- und Waldstrukturen.
Referenzen FFH- und VS-Gebiete:
Referenzen Schutzwürdige Biotope (BK):
  • BK-4211-0019
Kennung:

BK-4211-0019

Objektbezeichnung:

NSG Bakenfeld

Link zur Karte: BK-4211-0019
Objektbeschreibung: Das NSG Bakenfeld liegt südlich der Ortschaft Ascheberg zwischen den Bauernschaften Bakenfeld und Lüttkebauernschaft innerhalb eines von Ackerflächen dominierten Ausschnittes der Münsterländischen Parklandschaft. Es handelt sich um einen kleinflächigen Grünlandkomplex mit mesophilem, z.T. artenreichem Grünland sowie Feuchtgrünland- und Flutrasenresten, der von einer dichten Schlehen-Weißdornhecke mit Einzelbäumen umgeben ist und einem temporären Bachlauf durchzogen wird. Die Flächen werden seit 1989 extensiv nach den Bewirtschaftungsvorgaben des Vertragsnaturschutzes genutzt und mit Rindern beweidet. Als prägende Pflanzengesellschaft ist die Weidelgras-Weißkleeweide (Lolio-Cynosuretum cristati) frischer bis mäßig feuchter Standorte anzuführen. Als floristische Besonderheit kommt das Kammgras (Cynosurus cristatus) vor. Im Nordwesten sind ausgedehnte Störzeigerfluren mit Brennnessel-Dominanzbeständen und Ackerkratzdistel ausgebildet. Auf der westlich gelegenen Grünlandfläche befindet sich ein ausgezäuntes, y-förmiges Grabensystem, welches stellenweise aufgeweitet und zu Kleinstgewässern aufgestaut wurde. Mittlerweile sind die feuchten Hochstaudenfluren, Kammseggenrieder und Bachröhrichte in den Grabenbereichen stark ruderalisiert und die Kleingewässer verlandet. Darüber hinaus haben sich Gehölze angesiedelt. Einstige, dort vorkommende floristische Besonderheiten wie Schild-Wasserhahnenfuß, Wiesensilge und Röhrige Pferdesaat konnten 2012 nicht mehr nachgewiesen werden. Die Feuchtgrünlandreste sind durch Auftreten von Sumpfsimse, Kuckuckslichtnelke und Sumpfkratzdistel gekennzeichnet. Auf einer Teilfläche wächst der gefährdete Erdbeerklee. Das mesophile Grünland ist aufgrund seines Artenreichtums und des Vorkommens regional bedeutsamer Arten wie Kammgras hervorzuheben. Von vegetationskundlich besonderem Wert sind die nach § 62 LG NRW geschützten Feuchtgrünlandreste. Die Hochstaudenfluren, Röhrichte und ehemaligen Kleingewässer sind als potenzielle Standorte für das Vorkommen gefährdeter Arten wie Wiesensilge und Röhrige Pferdesaat von Bedeutung. Wichtiger Offenlandkomplex mit Funktion als Refugialhabitat und Trittsteinbiotop. In Kombination mit dem südlich angrenzenden naturnahen Eichen-Hainbuchenwaldkomplex ein landesweit bedeutsamer und repräsentativer Ausschnitt naturraumtypischer Landschaftselemente des Kernmünsterlandes. Faunistisch von Bedeutung für Neuntöter, Laubfrosch und schlehengebundene Tagfalter (Nierenfleck, Pflaumen-Zipfelfalter). Das NSG Bakenfeld ist das Einzige von insgesamt drei Naturschutzgebieten der Gemeinde Ascheberg, welches einen typischen Ausschnitt des kulturhistorischen Grünlandes der Münsterländer Parklandschaft darstellt. Erhaltung bzw. Revitalisierung der Kleingewässer sowie Verhinderung der zunehmenden Ruderalisierung und Verbuschung des Grabensystems durch regelmäßige Pflege der Feucht-/Nassgrünlandbiotope. Erhaltung und Optimierung der Grünlandflächen durch extensive Weidenutzung mit Pflegemahd. Erhaltung und Pflege der Heckenzüge durch turnusmäßigen und abschnittweisen Gehölzschnitt.

Hinweis: Die Angaben zu den Lebensraumtypen, Biotoptypen, Pflanzen- und Tierarten beziehen sich jeweils auf ein oder mehrere referenzierte BK-Objekte. Wenn diese in Einzelfällen größer als das NSG sind, können sich die Angaben auf Teilflächen außerhalb des NSG beziehen und damit z.B. die Flächensumme aller LRTs größer als die Fläche des NSGs sein kann.

Lebensraumtypen:
  • noch kein LRT <kein LRT> (1,97 ha)
  • Kleingehölze (Alleen, linienförmige Gehölzstrukturen, Einzelbäume, Ufergehölze, flächige Gebüsche, Baumgruppen und Feldgehölze) (NB00) <NB00> (0,56 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes mesophiles Wirtschaftsgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NE00> (2,61 ha)
  • Schutzwuerdiges und gefaehrdetes Nass- und Feuchtgruenland incl. Brachen (nicht FFH-LRT) <NEC0> (0,72 ha)
  • Schutzwuerdige und gefaehrdete Stillgewaesser (nicht FFH-LRT) <NFD0> (0,04 ha)
Geschützte Biotope (§42):
  • Seggen- und binsenreiche Nasswiesen (0,47 ha)
  • stehende Binnengewaesser (natuerlich o. naturnah, unverbaut) (0,04 ha)
Biotoptypen:
  • Hecke <BD0> (0,56 ha)
  • Kopfbaumreihe <BG1> (0,10 ha)
  • Fettweide <EB0> (4,47 ha)
  • Nass- und Feuchtweide <EC2> (0,46 ha)
  • Flutrasen <EC5> (0,02 ha)
  • Nass- und Feuchtgrünlandbrache <EE3> (0,24 ha)
  • Tümpel (periodisch) <FD1> (0,05 ha)
Rote Liste Arten 2010 NRW:
Planungsrelevante Arten:
Pflanzenarten:
  • Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense)
  • Bachbunge (Veronica beccabunga)
  • Blaugrüne Binse (Juncus inflexus)
  • Braune Segge (Carex nigra)
  • Breitblättriger Rohrkolben (Typha latifolia)
  • Deutsches Weidelgras (Lolium perenne)
  • Echte Brunnenkresse Sa. (Nasturtium officinale agg.)
  • Erdbeer-Klee (Trifolium fragiferum)
  • Esche (Fraxinus excelsior)
  • Flatter-Binse (Juncus effusus)
  • Flutender Schwaden (Glyceria fluitans)
  • Gamander-Ehrenpreis Sa. (Veronica chamaedrys)
  • Geflügeltes Johanniskraut (Hypericum tetrapterum)
  • Gemeine Sumpfsimse (Eleocharis palustris)
  • Gemeiner Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica)
  • Gemeines Hornkraut (Cerastium holosteoides)
  • Gewöhnliche Brennessel (Urtica dioica subsp. dioica)
  • Gewöhnliches Ruchgras (Anthoxanthum odoratum)
  • Glieder-Binse (Juncus articulatus)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Gänseblümchen (Bellis perennis)
  • Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  • Knick-Fuchsschwanz (Alopecurus geniculatus)
  • Kriechender Hahnenfuss (Ranunculus repens)
  • Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi)
  • Röhrige Pferdesaat (Oenanthe fistulosa)
  • Sauerampfer (Rumex acetosa)
  • Scharfer Hahnenfuss (Ranunculus acris)
  • Schild-Wasserhahnenfuss (Ranunculus peltatus)
  • Schlitzblättriger Storchschnabel (Geranium dissectum)
  • Spitz-Wegerich (Plantago lanceolata)
  • Sumpf-Hornklee (Lotus pedunculatus)
  • Sumpf-Kratzdistel (Cirsium palustre)
  • Sumpf-Labkraut i.w.S. (Galium palustre s.l.)
  • Ufer-Wolfstrapp (Lycopus europaeus)
  • Wasser-Minze (Mentha aquatica)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Weide-Kammgras (Cynosurus cristatus)
  • Weissdorn (unbestimmt) (Crataegus spec.)
  • Weissklee (Trifolium repens)
  • Weißes Straussgras (Agrostis stolonifera)
  • Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis)
  • Wiesen-Klee (Trifolium pratense)
  • Wiesen-Löwenzahn Sa. (Taraxacum sect. Ruderalia)
  • Wiesen-Platterbse (Lathyrus pratensis)
  • Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis)
  • Wiesen-Schwingel (Festuca pratensis)
  • Wiesen-Silau (Silaum silaus)
  • Zottiges Weidenröschen (Epilobium hirsutum)
  • Zweizeilige Segge (Carex disticha)
Tierarten:
Schutzziele:
  • Erhaltung des Offenlandkomplexes durch extensive Weidenutzung mit Pflegemahd. Erhaltung und Pflege der Heckenzüge durch turnusmäßige und abschnittweise Nutzung. Erhaltung der Gewässer und ggf. Verhinderung der Verbuschung des Grabenabschnittes mit Kleingewässern und feuchten Hochstaudenfluren.
Gefährdungen:
  • Stoerungs-, Eutrophierungszeiger (Grünland, Feuchte Hochstaudenfluren)
  • unerwuenschte Sukzession (Verbuschung)
Maßnahmen:
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